21.07.2023, 12:07
Geehrte Community und Leidensgenossen!
Ich stehe am Anfang des Refs.
Ich suche eine Nebentätigkeit, die mir vor allem für das Zweite Staatsexamen viel lehrt und damit eine passende Ergänzung zum Zweiten Staatsexamen darstellt.
Meine Frage an Euch:
Wo lernt der Referendar für das Zweite Staatsexamen am meisten?
Großkanzlei, mittelständige Kanzlei, Boutique oder Einzelanwalt?
Ich bin euch für eure Expertise und Ratschläge sehr dankbar!
Faay
Ich stehe am Anfang des Refs.
Ich suche eine Nebentätigkeit, die mir vor allem für das Zweite Staatsexamen viel lehrt und damit eine passende Ergänzung zum Zweiten Staatsexamen darstellt.
Meine Frage an Euch:
Wo lernt der Referendar für das Zweite Staatsexamen am meisten?
Großkanzlei, mittelständige Kanzlei, Boutique oder Einzelanwalt?
Ich bin euch für eure Expertise und Ratschläge sehr dankbar!
Faay
23.07.2023, 18:53
ich war in einer kleineren Kanzlei mit 8 Anwälten. Fand das für die Vorbereitung top, da ich viele Themen aus dem Ref dort in der Praxis wiedergefunden habe. Im 2. Jahr war ich dann dort einen FA für das Arbeitsrecht zugeordnet, was ich danach auch machen wollte. Für mich war es ideal. Aber alles sicher abhängig wie die Anwälte sind.
Wenn es dir natürlich um den Einstieg nach dem Ref geht, dann würde ich es ggf. anders angehen. Ich hätte damals da zwar anfangen können, aber eben nicht in meinem Wunschgebiet. Auf Familienrecht und Strafrecht hatte ich keinen Bock und habe mich anderweitig orientiert
Wenn es dir natürlich um den Einstieg nach dem Ref geht, dann würde ich es ggf. anders angehen. Ich hätte damals da zwar anfangen können, aber eben nicht in meinem Wunschgebiet. Auf Familienrecht und Strafrecht hatte ich keinen Bock und habe mich anderweitig orientiert
24.07.2023, 17:35
Ich denke, dass man insbesondere in der GK und Boutiquen viel zu weit weg von jedem Examensstoff ist, als dass man da etwas sinnvolles fürs Ref mitnehmen könnte. Dies umso mehr, wenn du neben dem Ref nur einen bis max. zwei Tage pro Woche arbeitest und so kaum sinnvoll in die tägliche Arbeit eingebunden werden kannst. Das sind dann eher Blogbeiträge schreiben, kleinere Recherchen u.s.w., die nicht viel mit deinem Lernstoff zu tun haben werden. Gleichzeitig ist die Vergütung natürlich unschlagbar.
Am nächsten bist du wohl beim Einzelanwalt am Examensstoff, aber auch hier stellt sich die Frage, wie tief und sinnvoll man mit nur 1-2 Tagen mitarbeiten kann. Sollte aber auf jeden Fall eher funktionieren.
Solltest du nicht auf das Geld angewiesen sein, ist es i.E. wahrscheinlich am effektivsten, die Zeit zum lernen zu nutzen. Ansonsten gilt das eben Gesagte
Am nächsten bist du wohl beim Einzelanwalt am Examensstoff, aber auch hier stellt sich die Frage, wie tief und sinnvoll man mit nur 1-2 Tagen mitarbeiten kann. Sollte aber auf jeden Fall eher funktionieren.
Solltest du nicht auf das Geld angewiesen sein, ist es i.E. wahrscheinlich am effektivsten, die Zeit zum lernen zu nutzen. Ansonsten gilt das eben Gesagte
27.07.2023, 07:25
Wenn es dir im Wesentlichen um eine möglichst examensvorbereitende Tätigkeit geht, dann geh dort hin, wo viel streitig gearbeitet wird, und zwar mit dünnen Akten, d.h. tendenziell zum Einzelanwalt/kleinen Kanzleien. Ziel sollte es sein, eigene Entwürfe zu schreiben. Du solltest nur stets kritisch hinterfragen, ob bestimmte Formulierungen/Aufbauweisen etc des RA wirklich schulbuchmäßig sind oder persönliche Marotten, die du dir nicht angewöhnen solltest.
27.07.2023, 08:59
(27.07.2023, 07:25)Bre schrieb: Wenn es dir im Wesentlichen um eine möglichst examensvorbereitende Tätigkeit geht, dann geh dort hin, wo viel streitig gearbeitet wird, und zwar mit dünnen Akten, d.h. tendenziell zum Einzelanwalt/kleinen Kanzleien. Ziel sollte es sein, eigene Entwürfe zu schreiben. Du solltest nur stets kritisch hinterfragen, ob bestimmte Formulierungen/Aufbauweisen etc des RA wirklich schulbuchmäßig sind oder persönliche Marotten, die du dir nicht angewöhnen solltest.
Das ist ein wichtiger Punkt. Ich habe nach dem Ref beim Einzelanwalt angefangen und der hat vieles "frei Schnauze" gemacht, was weder schulbuchmäßig, noch oftmals prozessual richtig war. Also immer den kritischen Blick beibehalten.
Ansonsten wie schon geschrieben wurde - in einer kleinen Kanzlei sind die Fälle in der Regel dichter am Examensstoff dran.