09.05.2023, 20:50
Hey,
habe vor kurzem mit dem Referendariat in Hessen angefangen und wollte mich Mal umhören wie ihr euch einen Lernplan erstellt habt.
Auch habe ich mitbekommen, dass eine Jura Influencerin einen eigenen Lernplan erstellt hat und es diesen zu kaufen gibt. Könnt ihr diesen vielleicht empfehlen oder ratet ihr eher davon ab den Lernplan zu kaufen?
Bin etwas ratlos, einerseits denke ich dass es nicht schaden kann sich durch einen gekauften Lernplan abzusichern aber auf der anderen Seite ist es relativ viel Geld das ich ungern aus dem Fenster werfen will...
habe vor kurzem mit dem Referendariat in Hessen angefangen und wollte mich Mal umhören wie ihr euch einen Lernplan erstellt habt.
Auch habe ich mitbekommen, dass eine Jura Influencerin einen eigenen Lernplan erstellt hat und es diesen zu kaufen gibt. Könnt ihr diesen vielleicht empfehlen oder ratet ihr eher davon ab den Lernplan zu kaufen?
Bin etwas ratlos, einerseits denke ich dass es nicht schaden kann sich durch einen gekauften Lernplan abzusichern aber auf der anderen Seite ist es relativ viel Geld das ich ungern aus dem Fenster werfen will...
09.05.2023, 23:13
Eine "Jurainfluencerin" also. Ich merke, ich bin wohl langsam vom älteren Kaliber. Na gut, fertige Lernpläne (ob gratis oder gegen Bezahlung) gibt es ja schon seit geraumer Zeit. Meine eigene Erfahrung damit: Das Geld spare ich lieber und schreibe mir den Plan nach ein wenig Überlegung selbst bei Excel zusammen. Die Ausbildung wird insgesamt kostenintensiv genug. Ich habe mich auf eine Handvoll Kaiserseminare und die gängigen Skripte konzentriert. Der Lernplan wird am Ende sowieso vor allem von deinem Lernalltag, deinen Bedürfnissen und den Arbeitsbelastungen abhängen, und da haben wir von Klausurentraining noch nicht gesprochen. Aber das ist natürlich nur eine Meinung.
10.05.2023, 11:44
Es scheint der neue Zeitgeist zu sein, sich in allen Fragen von Menschen beraten zu lassen (vor allem von sog, Influencern), anstatt selbstkritisch zu reflektieren, was man braucht und was nicht. Nur weil jemand einen Plan entworfen hat, und diese Person - warum auch immer - über eine gewisse Reichweite verfügt, muss er noch lange nicht gut sein. Ich persönliche finde, dass ein Lernplan eine sehr individuelle Sache ist. Denn nur Du alleine kennst Deine Defizite und Stärken. Das A und O bei einem Lernplan ist, dass der gesamte Stoff so verteilt wird, dass eine regelmäßige, in immer größeren Abständen stattfindende Wiederholung gewährleistet wird. Für mich hat sich folgendes Muster als gut herausgestellt:
am selben Tag, am nächsten Tag, 4 Tage später, eine Woche später, ein Monat später, 3 Monate später.
Das kann für Dich aber zu viel oder zu wenig sein. Daher: Höre auf Dich und mache Dir mehr um Deine eigenen Bedürfnisse Gedanken, als etwas vorgefertigtes zu kaufen und sich dann vermeintlich in Sicherheit zu wiegen.
am selben Tag, am nächsten Tag, 4 Tage später, eine Woche später, ein Monat später, 3 Monate später.
Das kann für Dich aber zu viel oder zu wenig sein. Daher: Höre auf Dich und mache Dir mehr um Deine eigenen Bedürfnisse Gedanken, als etwas vorgefertigtes zu kaufen und sich dann vermeintlich in Sicherheit zu wiegen.
10.05.2023, 12:37
Wenn wir dieselbe Influencerin meinen, dann meine ich mich daran zu erinnern, dass sie erst keinen Lernplan fürs 2. Examen erstellen wollte, weil es zu "individuell" sei.
Ich persönlich habe mir keinen zeitlichen Lernplan gemacht, weil man im Ref mMn nicht gut genug seine freien Zeiten planen kann. Ich habe mir nur Themenpläne erstellt. Dafür habe ich mir jeweils ein, zwei Skripte genommen und bin die Inhaltsverzeichnisse durchgegangen. Oft gibt es die Inhaltsverzeichnisse auch online als Leseprobe, falls du nicht mehrere Skripte pro Gebiet nutzen willst. Daraus - und mit den AG-Plänen - habe ich mir dann Themenlisten erstellt und habe die abgearbeitet.
Wie du dann tatsächlich lernst, ist dir dann überlassen. Karteikarten, kleine Fälle, Originalklausuren, ...
Ich persönlich habe mir keinen zeitlichen Lernplan gemacht, weil man im Ref mMn nicht gut genug seine freien Zeiten planen kann. Ich habe mir nur Themenpläne erstellt. Dafür habe ich mir jeweils ein, zwei Skripte genommen und bin die Inhaltsverzeichnisse durchgegangen. Oft gibt es die Inhaltsverzeichnisse auch online als Leseprobe, falls du nicht mehrere Skripte pro Gebiet nutzen willst. Daraus - und mit den AG-Plänen - habe ich mir dann Themenlisten erstellt und habe die abgearbeitet.
Wie du dann tatsächlich lernst, ist dir dann überlassen. Karteikarten, kleine Fälle, Originalklausuren, ...
11.05.2023, 15:50
Nur interessehalber: Wieviel soll der Lernplan denn kosten?
Ist es dieser, für 69,00 EUR?
Da steht: Du erhältst eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung deines individuellen und langfristigen - Jura Lernplan 2. Examen - für die Vorbereitung auf das 2. Examen.
Das Video ist undeutlich. Nachher muss man sich den individuellen Lernplan noch selbst erstellen?
Ich habe hier schon öfters gelesen, dass einige Leute das Kaiser-Skript zum materiellen ZR nicht zum lernen nehmen, sondern vielmehr als Vorlage/Übbl., was man alles wissen muss. Im Ergebnis, wie schon mein Vorschreiber meinte, die Inhaltsverzeichnisse der Skripte als Vorlage verwenden.
Ist es dieser, für 69,00 EUR?
Da steht: Du erhältst eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung deines individuellen und langfristigen - Jura Lernplan 2. Examen - für die Vorbereitung auf das 2. Examen.
Das Video ist undeutlich. Nachher muss man sich den individuellen Lernplan noch selbst erstellen?
Ich habe hier schon öfters gelesen, dass einige Leute das Kaiser-Skript zum materiellen ZR nicht zum lernen nehmen, sondern vielmehr als Vorlage/Übbl., was man alles wissen muss. Im Ergebnis, wie schon mein Vorschreiber meinte, die Inhaltsverzeichnisse der Skripte als Vorlage verwenden.
11.05.2023, 16:47
11.05.2023, 20:00
(11.05.2023, 16:47)Ref.HH schrieb:(10.05.2023, 12:37)J1994 schrieb: Wenn wir dieselbe Influencerin meinen, dann meine ich mich daran zu erinnern, dass sie erst keinen Lernplan fürs 2. Examen erstellen wollte, weil es zu "individuell" sei.
Wenn wir dieselbe Influencerin meinen [be your best lawstudent]?
Die meine ich tatsächlich auch. Ich folge ihr nicht (mehr), deshalb habe ich offensichtlich den Launch des Lernplans übersehen. Aber ich habe mir tatsächlich gerade nochmal ein Youtube Video von ihr angeschaut ("Examensvorbereitung - 2. Examen) und da sagt sie, dass sie der Meinung sei, man könne fürs 2. Examen keinen Lernplan erstellen wie fürs 1. und es deshalb keinen Lernplan von ihr dazu geben wird. Zu dem Zeitpunkt gab es bereits den für das 1. Examen.
Jedenfalls widersprüchlich. Aber muss jeder für sich selbst entscheiden.
11.05.2023, 20:24
(10.05.2023, 11:44)MrJudgeBW schrieb: Es scheint der neue Zeitgeist zu sein, sich in allen Fragen von Menschen beraten zu lassen (vor allem von sog, Influencern), anstatt selbstkritisch zu reflektieren, was man braucht und was nicht. Nur weil jemand einen Plan entworfen hat, und diese Person - warum auch immer - über eine gewisse Reichweite verfügt, muss er noch lange nicht gut sein. Ich persönliche finde, dass ein Lernplan eine sehr individuelle Sache ist. Denn nur Du alleine kennst Deine Defizite und Stärken. Das A und O bei einem Lernplan ist, dass der gesamte Stoff so verteilt wird, dass eine regelmäßige, in immer größeren Abständen stattfindende Wiederholung gewährleistet wird. Für mich hat sich folgendes Muster als gut herausgestellt:
am selben Tag, am nächsten Tag, 4 Tage später, eine Woche später, ein Monat später, 3 Monate später.
Das kann für Dich aber zu viel oder zu wenig sein. Daher: Höre auf Dich und mache Dir mehr um Deine eigenen Bedürfnisse Gedanken, als etwas vorgefertigtes zu kaufen und sich dann vermeintlich in Sicherheit zu wiegen.
Verstehe den Vorwurf an TE nicht. Ohne diese Reflexion gäbe es den Thread nicht
In der Sache denke ich indes auch, dass man einen fremden Lernplan gut als Inspiration nutzen kann. Die individuellen Gegebenheiten (Aufwand für Carearbeit etc.) Lassen mE eine allgemeingültige Planung nicht zu. Das gilt aber genauso fürs erste Examen und ohnehin für jede Prüfungsvorbereitung



