22.04.2023, 12:24
Hey ihr,
ich bin jetzt frischer Volljurist und mache mir Gedanken über den Erwerb von Zusatzqualifikationen (Dr., LLM, StB).
Die Promotion würde mich grundsätzlich reizen, allerdings fällt mir partout kein (interessantes) Thema in meinen für die Arbeit in einer GK in Frage kommenden Rechtsgebieten ein. Im Gegenzug habe ich schon sehr konkrete und reizvolle Themen in anderen Gebieten im Kopf.
Inwieweit spielt die Themenwahl für die Arbeit in einer GK eine Rolle? Ist es wichtig eine "passende" Veröffentlichung zu haben oder geht es hauptsächlich um den Titel?
Und falls ihr damit Erfahrung habt: Die Vss. bei meiner "alten" Uni erfülle ich zwar, wohne aber mittlerweile am anderen Ende von Deutschland. Ist so eine Promotion "aus der Ferne" problematisch?
Lieben Dank schonmal für eure Antworten :)
ich bin jetzt frischer Volljurist und mache mir Gedanken über den Erwerb von Zusatzqualifikationen (Dr., LLM, StB).
Die Promotion würde mich grundsätzlich reizen, allerdings fällt mir partout kein (interessantes) Thema in meinen für die Arbeit in einer GK in Frage kommenden Rechtsgebieten ein. Im Gegenzug habe ich schon sehr konkrete und reizvolle Themen in anderen Gebieten im Kopf.
Inwieweit spielt die Themenwahl für die Arbeit in einer GK eine Rolle? Ist es wichtig eine "passende" Veröffentlichung zu haben oder geht es hauptsächlich um den Titel?
Und falls ihr damit Erfahrung habt: Die Vss. bei meiner "alten" Uni erfülle ich zwar, wohne aber mittlerweile am anderen Ende von Deutschland. Ist so eine Promotion "aus der Ferne" problematisch?
Lieben Dank schonmal für eure Antworten :)
22.04.2023, 12:38
Das Thema spielt kaum eine Rolle. Ein „passendes“ Thema kann zwar ein Pluspunkt sein; man wird aber auch mit „fachfremder“ Promotion ohne Weiteres eingestellt (die meisten Associates in den GKs haben schließlich gar keinen Doktortitel).
Ob die „Fernpromotion“ möglich ist, hängt stark vom jeweiligen Professor ab (manche Professoren haben Vorbehalte gegenüber externen Promotionen, bei anderen ist es problemlos möglich). Ich frage mich aber, welchen Vorteil es haben soll, gerade bei deiner alten Uni zu promovieren und nicht an einer Uni, die näher an deinem Wohnort liegt. Den Großkanzleien ist es egal, an welcher Uni du promoviert hast.
Ob die „Fernpromotion“ möglich ist, hängt stark vom jeweiligen Professor ab (manche Professoren haben Vorbehalte gegenüber externen Promotionen, bei anderen ist es problemlos möglich). Ich frage mich aber, welchen Vorteil es haben soll, gerade bei deiner alten Uni zu promovieren und nicht an einer Uni, die näher an deinem Wohnort liegt. Den Großkanzleien ist es egal, an welcher Uni du promoviert hast.
22.04.2023, 13:11
Externe Promotion ist überhaupt kein Problem und kann man, wenn du da etwa noch Kontakte an deine alte Uni hast, auf jeden Fall empfehlen. Aber es gilt natürlich: abhängig von dir und der betreuenden Person, wie gut das funktioniert. Ich persönlich hab damit gute Erfahrung gesammelt. Je nachdem, wo du gerade bist, kann es aber evtl. bei Zugang zu Literatur, Arbeitsplätzen und Infrastruktur teilweise praktischer sein, vor Ort zu promovieren. Hab das selbst nicht gemacht, aber der Gedanke kam mir ein paar Mal.
Thematisch bist du völlig frei. Einige haben da sicherlich einen roten Faden. Kenne aber auch erfolgreiche GK Partner im Aktienrecht, die zu sozialrechtlichen oder anderen Themen promoviert haben. Geht da ja vielmehr darum zu zeigen, dass man die Skills für so ein Projekt generell hat. Ansonsten kann aber die Diss freilich auch zur Pofilschärfung beitragen, ist aber nicht unbedingt nötig.
Thematisch bist du völlig frei. Einige haben da sicherlich einen roten Faden. Kenne aber auch erfolgreiche GK Partner im Aktienrecht, die zu sozialrechtlichen oder anderen Themen promoviert haben. Geht da ja vielmehr darum zu zeigen, dass man die Skills für so ein Projekt generell hat. Ansonsten kann aber die Diss freilich auch zur Pofilschärfung beitragen, ist aber nicht unbedingt nötig.
23.04.2023, 08:38
Genau so siehts aus. Kann zur Profilschärfung beitragen, aber nicht schlimm wenn nicht. Allerdings ist meine (bescheidene) Erfahrung, dass wenn man im groben Themenbereich der Diss arbeitet, in SS schon schneller bessere Sachen schreibt. Ferner habe ich nicht zuletzt durch dss Interesse an meinem Diss-Thema einen Partner der Kanzlei meiner Anwaltsdtation für mich gewinnen können, woraus sich nun, wie es aussieht, eine Stelle für den Berufseinstieg ergeben hat. Das Thema war aber sehr speziell.
Weiter würde ich mich an Deiner Stelle aber fragen, wie es kommt, dass Du in dem Bereich, in dem Du später jahrelang arbejten wirst, kein interessantes Thema findest. Das würde mich persönlich etwas stutzig machen...
Weiter würde ich mich an Deiner Stelle aber fragen, wie es kommt, dass Du in dem Bereich, in dem Du später jahrelang arbejten wirst, kein interessantes Thema findest. Das würde mich persönlich etwas stutzig machen...
23.04.2023, 12:46
Ich kann mich meinen Vorrednern anschließen. Das Thema ist nicht unbedingt wichtig, kann aber durchaus helfen. Mir hat es geholfen, bestimmte gute Kontakte zu knüpfen, praktisch in die Thematiken eingebunden zu werden und ich halte auch Vorträge zu diesem Thema. Auch meinen neuen Job habe ich ehrlich gesagt vor allem wegen der Diss bekommen bzw. weil ich dort gezeigt habe, dass ich in dem Thema gut bin und die entsprechenden Kontakte herstellen konnte, die den Job ermöglichen.
Dass du in deinem Bereich kein Thema findest, finde ich auch eher kritisch. Mir sind damals in der Tätigkeit gleich mehrere eingefallen, die mich brennend interessiert hätten. Zumal es hilfreich ist, wenn du zu deinem Thema auch noch einen praktischen und nicht nur einen rein theoretischen Bezug hast.
Dass du in deinem Bereich kein Thema findest, finde ich auch eher kritisch. Mir sind damals in der Tätigkeit gleich mehrere eingefallen, die mich brennend interessiert hätten. Zumal es hilfreich ist, wenn du zu deinem Thema auch noch einen praktischen und nicht nur einen rein theoretischen Bezug hast.
23.04.2023, 13:35
Also natürlich schadet dir eine fachfremde Promotion nicht. Der Großteil der Promovierten arbeitet wohl fachfremd (je nachdem wie genau man das definiert natürlich). Was ganz einfach daran liegt, dass die meisten nach dem Ersten promovieren und dann noch nicht genau wissen, was man später macht.
Wenn du jetzt aber parallel zu deiner Tätigkeit promovieren möchtest, sollte das mE aus zwei Gründen zwingend in deinem Fachbereich sein.
1. Sonst ginge es dir offensichtlich nur um den Titel, dann wirst du wahrscheinlich ohnehin scheitern
2. Doppelverwertung! Du kennst über die Arbeit dann Leute, die du mal als geistigen Sparringspartner bzgl deiner Diss nehmen kannst; du arbeitest dich ohnehin in ein Rechtsgebiet ein, sodass du die wichtigen Autoren/Zeitschriften/Kommentarstellen kennst etc etc.; Doppelcerwertung geht dann auch in die andere Richtung, du kannst dann aus einem Kapitel deiner Diss den ein ander anderen Aufsatz generieren und anfangen dir in deinem Fachbereich einen Namen zu machen.
Wenn du jetzt aber parallel zu deiner Tätigkeit promovieren möchtest, sollte das mE aus zwei Gründen zwingend in deinem Fachbereich sein.
1. Sonst ginge es dir offensichtlich nur um den Titel, dann wirst du wahrscheinlich ohnehin scheitern
2. Doppelverwertung! Du kennst über die Arbeit dann Leute, die du mal als geistigen Sparringspartner bzgl deiner Diss nehmen kannst; du arbeitest dich ohnehin in ein Rechtsgebiet ein, sodass du die wichtigen Autoren/Zeitschriften/Kommentarstellen kennst etc etc.; Doppelcerwertung geht dann auch in die andere Richtung, du kannst dann aus einem Kapitel deiner Diss den ein ander anderen Aufsatz generieren und anfangen dir in deinem Fachbereich einen Namen zu machen.
17.05.2023, 16:17
Habt ihr die Erfahrung gemacht, dass ein Extra beim Gehalt wegen der Promotion davon abhängig war, ob die Promotion in dem Bereich erfolgte, in den man beruflich tätig ist? Oder war das egal?
19.05.2023, 10:52
Egal