06.02.2023, 20:46
Hallo zusammen,
ich merke aktuell (4 Monate vor dem Examen), dass ich ein großes zeitliches Problem in Klausuren habe, vor allem Dinge im Stress vergesse oder Sachen im Kommentar nicht finde auf die schnelle.
Wie geht ihr denn bei den Klausuren so vor? Habt ihr ein Blatt nebenan liegen, macht ihr einen Zeitstrahl parallel?
Und wie geht man mit den Kommentaren am besten um?
Vielen Dank schon mal im Voraus!
ich merke aktuell (4 Monate vor dem Examen), dass ich ein großes zeitliches Problem in Klausuren habe, vor allem Dinge im Stress vergesse oder Sachen im Kommentar nicht finde auf die schnelle.
Wie geht ihr denn bei den Klausuren so vor? Habt ihr ein Blatt nebenan liegen, macht ihr einen Zeitstrahl parallel?
Und wie geht man mit den Kommentaren am besten um?
Vielen Dank schon mal im Voraus!
07.02.2023, 11:11
Hi,
erstmal: gut, dass du das Problem erkannt hast, so kannst du jetzt noch rechtzeitig was dagegen tun.
Du könntest zB alle deine Klausuren nur noch in 4,5 Stunden schreiben, da man im Examen meist noch mehr Zeitnot hat als in den Probeklausuren. Einen Zeitstrahl würde ich (außer evtl. im ÖR) nicht machen, der kostet viel Zeit und ich persönlich sehe da nicht den Mehrwert drin. Wenn es aber für dich gut funktioniert
dann würde ich als letzten Tipp noch geben: Routinen entwickeln, um Zeit zu sparen, und falls zulässig, im Kommentar ein gutes System zu markieren einführen, damit du schnell die wesentlichen Punkte findest.
Viel Erfolg
erstmal: gut, dass du das Problem erkannt hast, so kannst du jetzt noch rechtzeitig was dagegen tun.
Du könntest zB alle deine Klausuren nur noch in 4,5 Stunden schreiben, da man im Examen meist noch mehr Zeitnot hat als in den Probeklausuren. Einen Zeitstrahl würde ich (außer evtl. im ÖR) nicht machen, der kostet viel Zeit und ich persönlich sehe da nicht den Mehrwert drin. Wenn es aber für dich gut funktioniert
dann würde ich als letzten Tipp noch geben: Routinen entwickeln, um Zeit zu sparen, und falls zulässig, im Kommentar ein gutes System zu markieren einführen, damit du schnell die wesentlichen Punkte findest.
Viel Erfolg
08.02.2023, 10:34
(07.02.2023, 11:11)Streg schrieb: Hi,
erstmal: gut, dass du das Problem erkannt hast, so kannst du jetzt noch rechtzeitig was dagegen tun.
Du könntest zB alle deine Klausuren nur noch in 4,5 Stunden schreiben, da man im Examen meist noch mehr Zeitnot hat als in den Probeklausuren. Einen Zeitstrahl würde ich (außer evtl. im ÖR) nicht machen, der kostet viel Zeit und ich persönlich sehe da nicht den Mehrwert drin. Wenn es aber für dich gut funktioniert
dann würde ich als letzten Tipp noch geben: Routinen entwickeln, um Zeit zu sparen, und falls zulässig, im Kommentar ein gutes System zu markieren einführen, damit du schnell die wesentlichen Punkte findest.
Viel Erfolg
Vielen Dank für deine Antwort!
Hast du denn Tipps für Routinen?
Wir dürfen im Kommentar leider nicht markieren (BaWü), was auch dazu führt, dass ich immer viel zu lange alles darin suche...
09.02.2023, 20:16
Ich schreibe mir erst die Sachen, die mir beim Durchlesen des Sachverhalts auffallen auf ein danebenliegendes Blatt Papier unter grobe Überschriften (Zulässigkeit Klage, Begründetheit Klage, Zulässigkeit Widerklage, Begründetheit Widerklage z.B. und Seite des Sachverhalts immer dazu) um jedenfalls nichts zu vergessen, was mir aufgefallen ist. Daraus entsteht dann die Lösungsskizze zusammen mit Nachschlagen im Kommentar. Die genauen Rn. des Kommentars gebe ich dabei direkt auf der Lösungsskizze als Stichpunkt an: z.B. TP § 253 Rn. X (Thomas Putzo), P § X Rn. X (Palandt). Das scheint mir relativ effizient zu sein, sowohl in Hinblick auf Blättern im Sachverhalt als auch im Kommentar während der Bearbeitungszeit.
15.02.2023, 10:32
(09.02.2023, 20:16)nik schrieb: Ich schreibe mir erst die Sachen, die mir beim Durchlesen des Sachverhalts auffallen auf ein danebenliegendes Blatt Papier unter grobe Überschriften (Zulässigkeit Klage, Begründetheit Klage, Zulässigkeit Widerklage, Begründetheit Widerklage z.B. und Seite des Sachverhalts immer dazu) um jedenfalls nichts zu vergessen, was mir aufgefallen ist. Daraus entsteht dann die Lösungsskizze zusammen mit Nachschlagen im Kommentar. Die genauen Rn. des Kommentars gebe ich dabei direkt auf der Lösungsskizze als Stichpunkt an: z.B. TP § 253 Rn. X (Thomas Putzo), P § X Rn. X (Palandt). Das scheint mir relativ effizient zu sein, sowohl in Hinblick auf Blättern im Sachverhalt als auch im Kommentar während der Bearbeitungszeit.
Vielen Dank!
16.03.2023, 16:56
Ging mir auch sehr lange so beim Klausurenkurs, bis es "Klick" gemacht hat. Wo keine Zeit da ist, muss man sie sich nehmen. Man muss sehr pointiert genau die Sachen rausarbeiten, die gefragt ist. Mir hilft es enorm, die Lösungsskizze vor allem als Blaupause zu verwenden, an welchen Stellen die Schwerpunkte liegen. Meistens ist gar nicht so viel gefragt in einer Klausur. Die Kaiser-Klausuren haben meines Erachtens überhaupt nichts mit dem zu tun, was zB im Klausurenkurs des Kammergerichts läuft. Bei letzteren geht es um wenige große Problempunkte, zu denen ausführlich Stellung bezogen werden soll. Wer sich klausurenmäßig an Kaiser orientiert, wird im Examen in Berlin jedenfalls scheitern.
16.03.2023, 20:08
(16.03.2023, 16:56)berlinajura schrieb: Ging mir auch sehr lange so beim Klausurenkurs, bis es "Klick" gemacht hat. Wo keine Zeit da ist, muss man sie sich nehmen. Man muss sehr pointiert genau die Sachen rausarbeiten, die gefragt ist. Mir hilft es enorm, die Lösungsskizze vor allem als Blaupause zu verwenden, an welchen Stellen die Schwerpunkte liegen. Meistens ist gar nicht so viel gefragt in einer Klausur. Die Kaiser-Klausuren haben meines Erachtens überhaupt nichts mit dem zu tun, was zB im Klausurenkurs des Kammergerichts läuft. Bei letzteren geht es um wenige große Problempunkte, zu denen ausführlich Stellung bezogen werden soll. Wer sich klausurenmäßig an Kaiser orientiert, wird im Examen in Berlin jedenfalls scheitern.
Meine Empfehlung geht in eine ähnliche Richtung.
Ich habe jedenfalls gemerkt, dass ich zeitlich eher schwimme, wenn ich mir vorher nicht genau überlegt habe, wie meine Lösung aussehen wird und dann in der eigentlichen Schreibphase noch entscheiden muss, wie ich einen Streitpunkt löse. Auch, wenn das vielleicht erstmal kontraintuitiv ist, würde ich tendenziell mehr Zeit für eine ordentliche Lösungsskizze (schon mit Aufzählen der Argumente) bauen und dann die letzten 2,5/ im Ernstfall 2 Stunden nur noch runterschreiben.
Meine Skizzen im Examen (ich schreibe aber auch nicht so klein) hatten dann, wenn es gut gelaufen ist, meistens etwas um die acht Seiten.
16.03.2023, 22:05
Bei mit war es komplett andersherum. Ich habe mir vielleicht 1 Stunde lang eine Skizze gemacht und die grossen Probleme im Kommentar nachgeschlagen. Die Ergebnisse waren aber festgelegt. Argumente habe ich mir beim Schreiben ausgedacht. Ist gut gelaufen- weil ich bei den meisten Klausuren wusste, auf welches Ergebnis die Klausur hinauswill. Die Probleme habe ich dann ausgeschlachtet. Tatbestand am Ende in 30 Minuten