12.01.2023, 15:27
Guten Tag liebes Forum,
ich befinde mich momentan im 1. Semester des Jurastudiums und es bereitet mir bisher sehr viel Freude!
Nun stehen bald 4 Zwischenprüfungen an. StaatsOrg. I, StrafR AT, BGB AT, Rechtsgeschichte I
In BGB, Straf und Rechtsgeschichte bin ich sehr zuversichtlich, da ich mich auch intensiv darauf vorbereite - ab kommender Woche habe ich mir auch vorgenommen, täglich eine Klausur zu schreiben.
Nun zum Problem: Um ehrlich zu sein bin ich überall mitgekommen - außer (!) - in StaatsOrg im ÖffR. Ich fasse es einfach nicht, wie dämlich ich sein konnte, nicht von Anfang an intensiv mitgemacht zu haben...
Mangels Interesse und Verständnis habe ich dämlicherweise auch einige Vorlesungen geskipt. Aber man hat auch NICHTS verstanden. Ich bin mir sogar sicher, dass einige den Prof. (Berlin/Brandenburg) kennen.
Vom Verständnis her bin ich absolut unten, als wäre ich in der 1. Vorlesubgswoche. Klar, ich kenne die einzelnen Verfahren, wie man sie unterscheidet, den Aufbau. Mehr aber nicht.
Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich das jetzt angehen soll - zumal ich nun mehr Fokus auf BGB, Straf und REG lege, um diese möglichst gut zu bestehen. Ich habe nicht mal die Zeit dazu, alles nachzuholen.
Wichtig zu erwähnen wäre aber noch: Die 4 Zwischenprüfungen sind ,,lediglich" ein Freischuss. Normalerweise hat man eine Prüfung zu schreiben und wenn man diese nicht besteht, 2 weitere Versuche.
Selbst wenn ich diese Prüfung bestehen sollte, kann ich sie wiederholen und die bessere Note wird genommen. Wenn ich nicht bestehen sollte, kann ich die Klausur wieder schreiben. (Also rein theoretisch 4 Versuche). Aber all das erst ab dem 3. Semester.
Ich habe einfach so eine große Angst. Ich möchte auf jeden Fall erstmal BGB, Straf und REG gut bestehen, aber ÖffR .. Ich denke das wird nichts.
Habt ihr vielleicht Tipps/Empfehlungen? Ich könnte echt heulen
Liebe Grüße
ich befinde mich momentan im 1. Semester des Jurastudiums und es bereitet mir bisher sehr viel Freude!
Nun stehen bald 4 Zwischenprüfungen an. StaatsOrg. I, StrafR AT, BGB AT, Rechtsgeschichte I
In BGB, Straf und Rechtsgeschichte bin ich sehr zuversichtlich, da ich mich auch intensiv darauf vorbereite - ab kommender Woche habe ich mir auch vorgenommen, täglich eine Klausur zu schreiben.
Nun zum Problem: Um ehrlich zu sein bin ich überall mitgekommen - außer (!) - in StaatsOrg im ÖffR. Ich fasse es einfach nicht, wie dämlich ich sein konnte, nicht von Anfang an intensiv mitgemacht zu haben...
Mangels Interesse und Verständnis habe ich dämlicherweise auch einige Vorlesungen geskipt. Aber man hat auch NICHTS verstanden. Ich bin mir sogar sicher, dass einige den Prof. (Berlin/Brandenburg) kennen.
Vom Verständnis her bin ich absolut unten, als wäre ich in der 1. Vorlesubgswoche. Klar, ich kenne die einzelnen Verfahren, wie man sie unterscheidet, den Aufbau. Mehr aber nicht.
Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich das jetzt angehen soll - zumal ich nun mehr Fokus auf BGB, Straf und REG lege, um diese möglichst gut zu bestehen. Ich habe nicht mal die Zeit dazu, alles nachzuholen.
Wichtig zu erwähnen wäre aber noch: Die 4 Zwischenprüfungen sind ,,lediglich" ein Freischuss. Normalerweise hat man eine Prüfung zu schreiben und wenn man diese nicht besteht, 2 weitere Versuche.
Selbst wenn ich diese Prüfung bestehen sollte, kann ich sie wiederholen und die bessere Note wird genommen. Wenn ich nicht bestehen sollte, kann ich die Klausur wieder schreiben. (Also rein theoretisch 4 Versuche). Aber all das erst ab dem 3. Semester.
Ich habe einfach so eine große Angst. Ich möchte auf jeden Fall erstmal BGB, Straf und REG gut bestehen, aber ÖffR .. Ich denke das wird nichts.
Habt ihr vielleicht Tipps/Empfehlungen? Ich könnte echt heulen
Liebe Grüße
12.01.2023, 15:35
Rechtsgeschichte ist auf jeden Fall nichts, was man priorisieren sollte. Das ist ein Fach in dem man guten Gewissens auf 4 gewinnt setzen kann. Würde bei Staatsorga mit Falllösungen lernen, da du da ja noch große Lücken zu haben scheinst.
Mach dir keinen Stress. Die ZP im Jura Studium ist wirklich nichts wildes.
Mach dir keinen Stress. Die ZP im Jura Studium ist wirklich nichts wildes.
12.01.2023, 15:39
Das stimmt, nur ich habe halt gedacht, wenn ich dort zweistellig (12p - 14p) bestehe, dass ich so meinen ZP-Durchschnitt nochmals aufwerten kann. Also von den insgesamt 7 Prüfungen. Am Ende zählt meines Erachtens der Durchschnitt bei Bewerbungen an Praktikumsstellen. (Bin mir aber nicht sicher)
12.01.2023, 15:40
Mein erster Tipp - Ruhe bewahren ;-)
Auch ich habe ÖR bei meinem damaligen Professor nicht verstanden und bin irgendwann auch nicht mehr in den Vorlesungen gewesen. Ich habe mir dann diverse Bücher geschnappt, die es besser erklärt haben. Und ich habe von Anfang an Fallbücher (ich meine von Hemmer) durchgeschaut und versucht, selbst zu lösen. Je nachdem, wieviel Zeit du hast, würde ich damit beginnen.
Für die Zukunft: such dir einen Lernpartner. Rechtliche Themen durchzusprechen, gemeinsam Fälle zu lösen kann helfen. Im ÖR kann man eigentlich auch relativ gut mit Schemata arbeiten. Wenn dir die Vorlesungen nichts bringen bei dem Prof, dann nimm dir trotzdem regelmäßig Zeit, selbst ÖR zu lernen. Geh in die Arbeitsgemeinschaften und vielleicht in die Vorlesungen anderer Unis.
Zu guter Letzt: ich bin sicher, du schaffst das. Kopf nicht in den Sand stecken und dran bleiben. Niemand mag alle Bereiche und kaum jemand versteht alles auf Anhieb ;-)
Auch ich habe ÖR bei meinem damaligen Professor nicht verstanden und bin irgendwann auch nicht mehr in den Vorlesungen gewesen. Ich habe mir dann diverse Bücher geschnappt, die es besser erklärt haben. Und ich habe von Anfang an Fallbücher (ich meine von Hemmer) durchgeschaut und versucht, selbst zu lösen. Je nachdem, wieviel Zeit du hast, würde ich damit beginnen.
Für die Zukunft: such dir einen Lernpartner. Rechtliche Themen durchzusprechen, gemeinsam Fälle zu lösen kann helfen. Im ÖR kann man eigentlich auch relativ gut mit Schemata arbeiten. Wenn dir die Vorlesungen nichts bringen bei dem Prof, dann nimm dir trotzdem regelmäßig Zeit, selbst ÖR zu lernen. Geh in die Arbeitsgemeinschaften und vielleicht in die Vorlesungen anderer Unis.
Zu guter Letzt: ich bin sicher, du schaffst das. Kopf nicht in den Sand stecken und dran bleiben. Niemand mag alle Bereiche und kaum jemand versteht alles auf Anhieb ;-)
12.01.2023, 19:52
Ich kenn zwar das konkrete Buch zum Staatsorganisationsrecht nicht, aber die Reihe von Schwabe "Lernen mit Fällen" finde ich (und auch viele andere) genial
Ansonsten gilt, was schon gesagt wurde. Rechtsgeschichte ist ziemlich egal. Investier die Hälfte der Zeit dafür lieber in Staatsorga um eine realistische Chance zum Bestehen zu haben. Bedenke, dass du in den nächsten Semestern auch andere Klausuren oder sonstige Gründe hast, um nicht ausreichend Lernen zu werden. Und da leider trotz allem immer mal wieder Leute in der Zwischenprüfung entgültig scheitern, würde ich lieber jetzt meine Lernprioritäten anders setzen und die Wahrscheinlichkeit auf ein Bestehen aller Prüfungen erhöhen, als am Enden einen Punkt mehr in der Zwischenprüfungsnote zu haben und dadurch vielleicht irgendwo ein besseres Praktikum ergattern zu können.
Ansonsten gilt, was schon gesagt wurde. Rechtsgeschichte ist ziemlich egal. Investier die Hälfte der Zeit dafür lieber in Staatsorga um eine realistische Chance zum Bestehen zu haben. Bedenke, dass du in den nächsten Semestern auch andere Klausuren oder sonstige Gründe hast, um nicht ausreichend Lernen zu werden. Und da leider trotz allem immer mal wieder Leute in der Zwischenprüfung entgültig scheitern, würde ich lieber jetzt meine Lernprioritäten anders setzen und die Wahrscheinlichkeit auf ein Bestehen aller Prüfungen erhöhen, als am Enden einen Punkt mehr in der Zwischenprüfungsnote zu haben und dadurch vielleicht irgendwo ein besseres Praktikum ergattern zu können.
12.01.2023, 20:30
Glaubst du es ist wirklich möglich, 4x hintereinander nicht zu bestehen? Also weil du meintest, dass manche die ZP endgültig nicht bestehen können. Oder hören die meisten nur freiwillig auf?
12.01.2023, 20:34
(12.01.2023, 20:30)Frischling schrieb: Glaubst du es ist wirklich möglich, 4x hintereinander nicht zu bestehen? Also weil du meintest, dass manche die ZP endgültig nicht bestehen können. Oder hören die meisten nur freiwillig auf?
Kenne persönlich mindestens 5 Leute die gegangen worden sind. Alle nach dem 5. Semester wegen nicht bestandener Zwischenprüfung.
12.01.2023, 21:01
(12.01.2023, 20:34)Joko schrieb:(12.01.2023, 20:30)Frischling schrieb: Glaubst du es ist wirklich möglich, 4x hintereinander nicht zu bestehen? Also weil du meintest, dass manche die ZP endgültig nicht bestehen können. Oder hören die meisten nur freiwillig auf?
Kenne persönlich mindestens 5 Leute die gegangen worden sind. Alle nach dem 5. Semester wegen nicht bestandener Zwischenprüfung.
Kenne ich auch, aber das waren allesamt Leute, die ich schon von vornherein für untauglich erachtet hätte. Wer ein bisschen Interesse hat und nicht dumm ist, kommt durch die ZP. Meine Meinung.
Übrigens würde ich Rechtsgeschichte nicht hintanstellen, es ist ja schließlich ein Universitätsstudium und keine Ausbildung.
Ansonsten gilt, es schon gesagt wurde: Ruhe bewahren. Such dir in der Bib ein Buch, dessen schreibstil dir persönlich passt. Jedes veröffentlichte Lehrbuch stellt im Wesentlichen das Gleiche etwas anders dar.
12.01.2023, 22:40
(12.01.2023, 20:30)Frischling schrieb: Glaubst du es ist wirklich möglich, 4x hintereinander nicht zu bestehen? Also weil du meintest, dass manche die ZP endgültig nicht bestehen können. Oder hören die meisten nur freiwillig auf?
Klar ist das möglich. Die, die ich kenne, haben sich zwar schon insgesamt etwas doof angestellt, aber sowas kommt auch vor. Freiversuch nicht ordentlich gelernt, erster ordentlicher Versuch verbaselt, beim dritten Mal war dann irgendwas anderes (nicht vernünftig gelernt, Freund:in hat grad Schluss gemacht, sonstige Probleme) und auf ein mal lernt man für seinen letzten Versuch. Selbst wenn man dann durchkommt ist das eine unschöne Situation, die es zu vermeiden gilt, indem man jedenfalls die Versuche, die man hat, ernst nimmt.
Wir hatten bei uns an der Uni die mMn total bescheuerte Regel, dass man für die kleinen Scheine jeweils eine Hausarbeit und eine Klausur in darauffolgenden Semestern bestehen musste (also Hausarbeit im SS und Klausur im WS oder umgekehrt). Da kam es dann durchaus vor, dass Leute die Klausur bestanden hatten, die Hausarbeit aber nicht, und so auf ein mal die Klausur ein zweites Mal schreiben mussten und dann durchgefallen sind. Da es bei uns auch keinen Freiversuch gab waren dann einige schnell im dritten und letzten Versuch und einige sind so gescheitert. Aber das ist ja bei euch anscheinend anders.
13.01.2023, 09:51
Viele, die an der Zwischenprüfung scheitern, sind in meiner Erfahrung vor allem zwei Typen:
a) nach dem Abi keine Ahnung was man machen soll, also fängt man mal mit Jura an
b) ab Tag 1 total verbissen, planen die Karriere bei Freshfields schon ab dem ersten Semester fest ein und sehen vor lauter Mindermeinungen nicht das Gesamtbild.
Nimm das Studium ernst aber sieh es bitte nicht als Lebensinhalt. Bleib im Stoff und lerne mit einem vernünftigen Buch, das dir was bringt. Wenn man mit dem Brox nichts anfangen kann, dann ist es völlig egal ob das nun das Standardwerk ist oder nicht. Lieber Schwabe „lernen mit Fällen“ und die großen Themen begreifen.
Viel Spaß und Erfolg im Studium!
a) nach dem Abi keine Ahnung was man machen soll, also fängt man mal mit Jura an
b) ab Tag 1 total verbissen, planen die Karriere bei Freshfields schon ab dem ersten Semester fest ein und sehen vor lauter Mindermeinungen nicht das Gesamtbild.
Nimm das Studium ernst aber sieh es bitte nicht als Lebensinhalt. Bleib im Stoff und lerne mit einem vernünftigen Buch, das dir was bringt. Wenn man mit dem Brox nichts anfangen kann, dann ist es völlig egal ob das nun das Standardwerk ist oder nicht. Lieber Schwabe „lernen mit Fällen“ und die großen Themen begreifen.
Viel Spaß und Erfolg im Studium!