24.12.2020, 09:46
Hallo Leute,
nachdem ich die Noten der schriftlichen Klausuren aus dem zweiten Examen bekommen habe, sollte ich mir wohl langsam mal Gedanken über die richtige Jobwahl machen. Hier hakt es allerdings gewaltig, auch wenn ich durchaus gewisse Vorstellungen von meinem Traumjob habe. Vielleicht habt ihr ja ein paar konkrete Vorschläge für mich?!
• 1. Examen ein knappes "Gut", staatlicher Teil lag aber auch schon bei über 11 Punkten; Schwerpunkt war IPR
• schriftlicher Teil des zweiten Examens liegt bei knapp über 8 Punkten
• meine Anwalts- und Wahlstation habe ich bzw. absolviere ich bei einer GK, die mich wohl auch übernehmen würde
Jetzt kommt das eigentliche "Dilemma": Hab bisher in GK Erfahrungen im Bereich litigation und arbitration gemacht. Finde die Arbeit in der GK und den Bereich Litigation und arbitration auch ganz nett, aber irgendwie sagt es mir nicht so zu 100% zu. Die viele Arbeit auf Englisch ist dabei grundsätzlich nicht das Problem. Stattdessen "stört" es mich, dass die Mandate oftmals für mich hochkomplexe Bereiche aus der Technik oder Chemie betreffen, die ich bereits auf Deutsch kaum verstehe. Empfinde die Arbeit daher oft echt als schleppend. Soweit ich es bisher mitbekommen habe, haben die Anwälte auch kaum unmittelbaren Mandantenkontakt und quasi null Prozesserfahrung, weil der Großteil der Fälle wohl nicht vor staatlichen Gerichten tatsächlich verhandelt wird. Das sind alles Punkte, die mir trotz des super Gehalts, der tollen Büroausstattung und dem ansonsten angenehmen Arbeitsumfeld nicht so zusagen. Andererseits hätte ich auch gerne ein akzeptables Einstiegshalt (wenigstens 70k) und möchte mich auch nicht ständig mit Nachbarschaftsstreitigkeiten und Verkehrsunfällen auseinandersetzen. Denke am ehesten würde daher eine größere mittelständische Kanzlei meinen Berufsvorstellungen entsprechen. Habt ihr insoweit ggf. konkrete Vorschläge und Ideen für den Raum Koblenz, Bonn, Köln und Frankfurt?
Vielen Dank vorab und frohe Weihnachten!
nachdem ich die Noten der schriftlichen Klausuren aus dem zweiten Examen bekommen habe, sollte ich mir wohl langsam mal Gedanken über die richtige Jobwahl machen. Hier hakt es allerdings gewaltig, auch wenn ich durchaus gewisse Vorstellungen von meinem Traumjob habe. Vielleicht habt ihr ja ein paar konkrete Vorschläge für mich?!
• 1. Examen ein knappes "Gut", staatlicher Teil lag aber auch schon bei über 11 Punkten; Schwerpunkt war IPR
• schriftlicher Teil des zweiten Examens liegt bei knapp über 8 Punkten
• meine Anwalts- und Wahlstation habe ich bzw. absolviere ich bei einer GK, die mich wohl auch übernehmen würde
Jetzt kommt das eigentliche "Dilemma": Hab bisher in GK Erfahrungen im Bereich litigation und arbitration gemacht. Finde die Arbeit in der GK und den Bereich Litigation und arbitration auch ganz nett, aber irgendwie sagt es mir nicht so zu 100% zu. Die viele Arbeit auf Englisch ist dabei grundsätzlich nicht das Problem. Stattdessen "stört" es mich, dass die Mandate oftmals für mich hochkomplexe Bereiche aus der Technik oder Chemie betreffen, die ich bereits auf Deutsch kaum verstehe. Empfinde die Arbeit daher oft echt als schleppend. Soweit ich es bisher mitbekommen habe, haben die Anwälte auch kaum unmittelbaren Mandantenkontakt und quasi null Prozesserfahrung, weil der Großteil der Fälle wohl nicht vor staatlichen Gerichten tatsächlich verhandelt wird. Das sind alles Punkte, die mir trotz des super Gehalts, der tollen Büroausstattung und dem ansonsten angenehmen Arbeitsumfeld nicht so zusagen. Andererseits hätte ich auch gerne ein akzeptables Einstiegshalt (wenigstens 70k) und möchte mich auch nicht ständig mit Nachbarschaftsstreitigkeiten und Verkehrsunfällen auseinandersetzen. Denke am ehesten würde daher eine größere mittelständische Kanzlei meinen Berufsvorstellungen entsprechen. Habt ihr insoweit ggf. konkrete Vorschläge und Ideen für den Raum Koblenz, Bonn, Köln und Frankfurt?
Vielen Dank vorab und frohe Weihnachten!
24.12.2020, 14:35
Machst du vorwiegend Patent Litigation oder warum Technik etc?
24.12.2020, 14:37
"Habt ihr insoweit ggf. konkrete Vorschläge und Ideen für den Raum Koblenz, Bonn, Köln und Frankfurt?"
Sollen wir dir vielleicht auch noch eine schöne Urlaubsreise für 2021 raussuchen? Wenn du einen neuen Fernseher kaufen willst, sag mir ruhig Bescheid, ich vergleiche dann die Modell für dich und schlage dir zwei gute Geräte vor...
Sollen wir dir vielleicht auch noch eine schöne Urlaubsreise für 2021 raussuchen? Wenn du einen neuen Fernseher kaufen willst, sag mir ruhig Bescheid, ich vergleiche dann die Modell für dich und schlage dir zwei gute Geräte vor...
24.12.2020, 15:04
Je mehr ich hier lese, desto mehr frag ich mich welche Berufe überhaupt noch spaß machen.
- GK ist man Lohnknecht ohne Feierabend
- Behörde ist ein intellektuelles Grab und für Faule
- StA/ Gericht stark überlastet und veraltet ausgestattet
- kleinere Kanzleien zahlen mies uns beuten aus
Das kann es doch nicht sein - ich hab so langsam überhaupt keine Lust mehr.
- GK ist man Lohnknecht ohne Feierabend
- Behörde ist ein intellektuelles Grab und für Faule
- StA/ Gericht stark überlastet und veraltet ausgestattet
- kleinere Kanzleien zahlen mies uns beuten aus
Das kann es doch nicht sein - ich hab so langsam überhaupt keine Lust mehr.
24.12.2020, 15:20
(24.12.2020, 15:04)Gast schrieb: Je mehr ich hier lese, desto mehr frag ich mich welche Berufe überhaupt noch spaß machen.
- GK ist man Lohnknecht ohne Feierabend
- Behörde ist ein intellektuelles Grab und für Faule
- StA/ Gericht stark überlastet und veraltet ausgestattet
- kleinere Kanzleien zahlen mies uns beuten aus
Das kann es doch nicht sein - ich hab so langsam überhaupt keine Lust mehr.
Ist doch reine Schwarzmalerei. Es gibt überall Negativbeispiele aber genauso kann es auch sehr gut laufen. Der Trick ist, dass man eben a) weiß, was man selbst mag und b) man beim Vorstellungsgespräch die Augen und Ohren offen hat.
GK kann ein tolles Team sein, mit natürlich nicht wenig Arbeit aber dafür spannenden Fällen und top Bezahlung. Ewig bleiben 90% dort sowieso nicht.
Bei einer Behörde hat man einen sicheren Feierabend, die Themen müssen nicht zwingend für Dumme sein. Auch das Faulsein... wer bei 60 Stunden GK Burnout bekommt und sich bei 35 Stunden in der Behörde über Bore Out beschwert, hat wohl eher selbst ein Problem. Vor allem wenn man in der Behörde noch locker einen Tag Home Office haben kann (jenseits von Corona).
StA/Gericht ist eben auch abhängig vom Standort. Befreundeter Richter überarbeitet sich nicht, Büro ist auch zweckfunktional und in Ordnung. Wer natürlich nur USM und 27. Stock will, ist da falsch aber nicht jeder braucht/will USM Möbel.
Auch kleinere Kanzleien müssen nicht zwingend mies zahlen. Wenn man es mit einer GK vergleicht, sieht es natürlich heftig aus, aber die 50-60k, die man als junger Berufsanfänger oft (!) bekommt, sind für viele andere Akademiker schon ein gutes Gehalt.
24.12.2020, 16:20
Ist doch ganz einfach. Behörde ist noch am besten. Jobsicherheit, man kann den ganzen Tag machen, was man will. Kaffee trinken, plaudern, 3 Std. gaaanz langsam was tun.
Hätte ich die Noten dafür wäre ich sofort dabei.
Hätte ich die Noten dafür wäre ich sofort dabei.
24.12.2020, 16:23
Was ist denn mit Nurnotar? Bietet sich ja an bei einem gut.
24.12.2020, 16:25
(24.12.2020, 15:20)Gast Gast schrieb:(24.12.2020, 15:04)Gast schrieb: Je mehr ich hier lese, desto mehr frag ich mich welche Berufe überhaupt noch spaß machen.
- GK ist man Lohnknecht ohne Feierabend
- Behörde ist ein intellektuelles Grab und für Faule
- StA/ Gericht stark überlastet und veraltet ausgestattet
- kleinere Kanzleien zahlen mies uns beuten aus
Das kann es doch nicht sein - ich hab so langsam überhaupt keine Lust mehr.
Ist doch reine Schwarzmalerei. Es gibt überall Negativbeispiele aber genauso kann es auch sehr gut laufen. Der Trick ist, dass man eben a) weiß, was man selbst mag und b) man beim Vorstellungsgespräch die Augen und Ohren offen hat.
GK kann ein tolles Team sein, mit natürlich nicht wenig Arbeit aber dafür spannenden Fällen und top Bezahlung. Ewig bleiben 90% dort sowieso nicht.
Bei einer Behörde hat man einen sicheren Feierabend, die Themen müssen nicht zwingend für Dumme sein. Auch das Faulsein... wer bei 60 Stunden GK Burnout bekommt und sich bei 35 Stunden in der Behörde über Bore Out beschwert, hat wohl eher selbst ein Problem. Vor allem wenn man in der Behörde noch locker einen Tag Home Office haben kann (jenseits von Corona).
StA/Gericht ist eben auch abhängig vom Standort. Befreundeter Richter überarbeitet sich nicht, Büro ist auch zweckfunktional und in Ordnung. Wer natürlich nur USM und 27. Stock will, ist da falsch aber nicht jeder braucht/will USM Möbel.
Auch kleinere Kanzleien müssen nicht zwingend mies zahlen. Wenn man es mit einer GK vergleicht, sieht es natürlich heftig aus, aber die 50-60k, die man als junger Berufsanfänger oft (!) bekommt, sind für viele andere Akademiker schon ein gutes Gehalt.
Junger Berufsanfänger ist bei Jura oft über 30...
24.12.2020, 17:06
(24.12.2020, 16:23)Gast schrieb: Was ist denn mit Nurnotar? Bietet sich ja an bei einem gut.
Das „Gut“ im Ersten bringt da herzlich wenig. Zumindest in Bayern, wo nur auf die Note im zweiten Examen abgestellt wird. Auch in den anderen Bundesländern dürfte es mit der Note im Zweifen schwierig werden (mal abgesehen von Thüringen und Sachsen).
24.12.2020, 17:10
Im 2. wird man in der mündlichen mindestens 1 P. hoch geprüft, also lern.