16.11.2020, 19:33
(16.11.2020, 19:31)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:22)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:20)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:07)Proberichterin schrieb:(15.11.2020, 14:01)Gast schrieb: Ja, seit 7 Jahren Strafrichter (war ein Jahr am
LG in einer Schwurgerichtskammer)... der Vorsitzende war sehr nett, aber auch schon sehr alt, und hat viel Arbeit auf uns BEs übertragen.
Eine Kollegin war zur gleichen Zeit am LG in einer Jugendkammer und hatte eine furchtbar cholerisch-hysterische Vorsitzende, die ihr das Leben zur Hölle gemacht hat....
Ich hier am AG bin immer auch einen Tag am WE im Büro.
Oh ja! Ein guter Vorsitzender ist goldwert. Wieviel Stunden arbeitest du in der Woche? Am we schafft man wahrscheinlich sogar mehr, weil man endlich mal Ruhe hat. Manchmal gehts ja echt zu wie auf dem Bahnhof.
Da ich auch Ermittlungsrichtertätigkeiten und den Bereitschaftsdienst wahrnehme, unterliegt meine Arbeitszeit starken Schwankungen. Aber ich komme nie auf weniger als 42 in guten Phasen.... ich hatte es mal ausgerechnet/überschlagen für 2018, da betrug meine wöchentliche Durchschnittsarbeitszeit 55 Stunden.
Wahnsinn! Aber du bereust es trotzdem nicht? Hast du Kinder? In welchem Bundesland bist du?
Ich hatte 2018 eine Phase gravierender Zweifel, in der ich kurz davor war auszusteigen und das Angebot einer guten Kanzlei anzunehmen. Ich denke, das gehört dazu, wenn man seinen Job ernst nimmt, denn jeder, der das tut, arbeitet viel und da kommt - vor allem in Zeiten gesonderter Vertretung - manchmal das Gefühl zu geringer Wertschätzung und Überlastung auf.
Ich habe mich dann für einen Wechsel in ein anderes Bundesland entschieden und da fühle ich
- auch im Hinblick auf nettere Kollegen - wohler.
Ich bereue es nicht, nein, aber ich musste meine Einstellung konkreter formulieren für mich: ich bin Idealist und setze mich für das Wohl der Bevölkerung ein und das System wird mir nicht das geben, was angezeigt wäre, aber das nehme ich in Kauf, weil es keine juristische Beruf gibt, der für mich vergleichbar sinnstiftend ist.
Ich bin geschieden und kinderlos. Hätte ich Kinder, könnte ich nicht in diesem
Maße arbeiten. Meine Frau hat das zum
Anlass genommen, sich einen neuen Mann zu suchen und ist jetzt mit seinem
Kind schwanger....
Dann such dir doch eine Kollegin als Frau, die genauso viel arbeitet.
16.11.2020, 19:34
(16.11.2020, 19:33)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:31)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:22)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:20)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:07)Proberichterin schrieb: Oh ja! Ein guter Vorsitzender ist goldwert. Wieviel Stunden arbeitest du in der Woche? Am we schafft man wahrscheinlich sogar mehr, weil man endlich mal Ruhe hat. Manchmal gehts ja echt zu wie auf dem Bahnhof.
Da ich auch Ermittlungsrichtertätigkeiten und den Bereitschaftsdienst wahrnehme, unterliegt meine Arbeitszeit starken Schwankungen. Aber ich komme nie auf weniger als 42 in guten Phasen.... ich hatte es mal ausgerechnet/überschlagen für 2018, da betrug meine wöchentliche Durchschnittsarbeitszeit 55 Stunden.
Wahnsinn! Aber du bereust es trotzdem nicht? Hast du Kinder? In welchem Bundesland bist du?
Ich hatte 2018 eine Phase gravierender Zweifel, in der ich kurz davor war auszusteigen und das Angebot einer guten Kanzlei anzunehmen. Ich denke, das gehört dazu, wenn man seinen Job ernst nimmt, denn jeder, der das tut, arbeitet viel und da kommt - vor allem in Zeiten gesonderter Vertretung - manchmal das Gefühl zu geringer Wertschätzung und Überlastung auf.
Ich habe mich dann für einen Wechsel in ein anderes Bundesland entschieden und da fühle ich
- auch im Hinblick auf nettere Kollegen - wohler.
Ich bereue es nicht, nein, aber ich musste meine Einstellung konkreter formulieren für mich: ich bin Idealist und setze mich für das Wohl der Bevölkerung ein und das System wird mir nicht das geben, was angezeigt wäre, aber das nehme ich in Kauf, weil es keine juristische Beruf gibt, der für mich vergleichbar sinnstiftend ist.
Ich bin geschieden und kinderlos. Hätte ich Kinder, könnte ich nicht in diesem
Maße arbeiten. Meine Frau hat das zum
Anlass genommen, sich einen neuen Mann zu suchen und ist jetzt mit seinem
Kind schwanger....
Dann such dir doch eine Kollegin als Frau, die genauso viel arbeitet.
Die sind alle Ü50, haha
16.11.2020, 21:57
(16.11.2020, 19:31)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:22)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:20)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:07)Proberichterin schrieb:(15.11.2020, 14:01)Gast schrieb: Ja, seit 7 Jahren Strafrichter (war ein Jahr am
LG in einer Schwurgerichtskammer)... der Vorsitzende war sehr nett, aber auch schon sehr alt, und hat viel Arbeit auf uns BEs übertragen.
Eine Kollegin war zur gleichen Zeit am LG in einer Jugendkammer und hatte eine furchtbar cholerisch-hysterische Vorsitzende, die ihr das Leben zur Hölle gemacht hat....
Ich hier am AG bin immer auch einen Tag am WE im Büro.
Oh ja! Ein guter Vorsitzender ist goldwert. Wieviel Stunden arbeitest du in der Woche? Am we schafft man wahrscheinlich sogar mehr, weil man endlich mal Ruhe hat. Manchmal gehts ja echt zu wie auf dem Bahnhof.
Da ich auch Ermittlungsrichtertätigkeiten und den Bereitschaftsdienst wahrnehme, unterliegt meine Arbeitszeit starken Schwankungen. Aber ich komme nie auf weniger als 42 in guten Phasen.... ich hatte es mal ausgerechnet/überschlagen für 2018, da betrug meine wöchentliche Durchschnittsarbeitszeit 55 Stunden.
Wahnsinn! Aber du bereust es trotzdem nicht? Hast du Kinder? In welchem Bundesland bist du?
Ich hatte 2018 eine Phase gravierender Zweifel, in der ich kurz davor war auszusteigen und das Angebot einer guten Kanzlei anzunehmen. Ich denke, das gehört dazu, wenn man seinen Job ernst nimmt, denn jeder, der das tut, arbeitet viel und da kommt - vor allem in Zeiten gesonderter Vertretung - manchmal das Gefühl zu geringer Wertschätzung und Überlastung auf.
Ich habe mich dann für einen Wechsel in ein anderes Bundesland entschieden und da fühle ich
- auch im Hinblick auf nettere Kollegen - wohler.
Ich bereue es nicht, nein, aber ich musste meine Einstellung konkreter formulieren für mich: ich bin Idealist und setze mich für das Wohl der Bevölkerung ein und das System wird mir nicht das geben, was angezeigt wäre, aber das nehme ich in Kauf, weil es keine juristische Beruf gibt, der für mich vergleichbar sinnstiftend ist.
Ich bin geschieden und kinderlos. Hätte ich Kinder, könnte ich nicht in diesem
Maße arbeiten. Meine Frau hat das zum
Anlass genommen, sich einen neuen Mann zu suchen und ist jetzt mit seinem
Kind schwanger....
Dann lass dir von mir - sicher stellvertretend für viele - Danke sagen. Danke, dass du deinen Job so toll und voller Hingabe machst. Menschen wie du halten dieses kaputt gesparte System aufrecht. Nur schade, dass dabei das eigene Leben so leiden musste. Ich hoffe für dich, dass du bald eine neue tolle Frau findest, die deinen Einsatz versteht und hinter dir steht. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und dass du die Liebe für deinen Beruf niemals verlierst.
16.11.2020, 21:59
(16.11.2020, 19:34)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:33)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:31)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:22)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:20)Gast schrieb: Da ich auch Ermittlungsrichtertätigkeiten und den Bereitschaftsdienst wahrnehme, unterliegt meine Arbeitszeit starken Schwankungen. Aber ich komme nie auf weniger als 42 in guten Phasen.... ich hatte es mal ausgerechnet/überschlagen für 2018, da betrug meine wöchentliche Durchschnittsarbeitszeit 55 Stunden.
Wahnsinn! Aber du bereust es trotzdem nicht? Hast du Kinder? In welchem Bundesland bist du?
Ich hatte 2018 eine Phase gravierender Zweifel, in der ich kurz davor war auszusteigen und das Angebot einer guten Kanzlei anzunehmen. Ich denke, das gehört dazu, wenn man seinen Job ernst nimmt, denn jeder, der das tut, arbeitet viel und da kommt - vor allem in Zeiten gesonderter Vertretung - manchmal das Gefühl zu geringer Wertschätzung und Überlastung auf.
Ich habe mich dann für einen Wechsel in ein anderes Bundesland entschieden und da fühle ich
- auch im Hinblick auf nettere Kollegen - wohler.
Ich bereue es nicht, nein, aber ich musste meine Einstellung konkreter formulieren für mich: ich bin Idealist und setze mich für das Wohl der Bevölkerung ein und das System wird mir nicht das geben, was angezeigt wäre, aber das nehme ich in Kauf, weil es keine juristische Beruf gibt, der für mich vergleichbar sinnstiftend ist.
Ich bin geschieden und kinderlos. Hätte ich Kinder, könnte ich nicht in diesem
Maße arbeiten. Meine Frau hat das zum
Anlass genommen, sich einen neuen Mann zu suchen und ist jetzt mit seinem
Kind schwanger....
Dann such dir doch eine Kollegin als Frau, die genauso viel arbeitet.
Die sind alle Ü50, haha
Dann versuch es mal auf einer Singlebörse für Akademiker. Obwohl...20 Jahre Altersunterschied geht umgekehrt für Männer ja auch...
16.11.2020, 22:00
(16.11.2020, 21:57)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:31)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:22)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:20)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:07)Proberichterin schrieb: Oh ja! Ein guter Vorsitzender ist goldwert. Wieviel Stunden arbeitest du in der Woche? Am we schafft man wahrscheinlich sogar mehr, weil man endlich mal Ruhe hat. Manchmal gehts ja echt zu wie auf dem Bahnhof.
Da ich auch Ermittlungsrichtertätigkeiten und den Bereitschaftsdienst wahrnehme, unterliegt meine Arbeitszeit starken Schwankungen. Aber ich komme nie auf weniger als 42 in guten Phasen.... ich hatte es mal ausgerechnet/überschlagen für 2018, da betrug meine wöchentliche Durchschnittsarbeitszeit 55 Stunden.
Wahnsinn! Aber du bereust es trotzdem nicht? Hast du Kinder? In welchem Bundesland bist du?
Ich hatte 2018 eine Phase gravierender Zweifel, in der ich kurz davor war auszusteigen und das Angebot einer guten Kanzlei anzunehmen. Ich denke, das gehört dazu, wenn man seinen Job ernst nimmt, denn jeder, der das tut, arbeitet viel und da kommt - vor allem in Zeiten gesonderter Vertretung - manchmal das Gefühl zu geringer Wertschätzung und Überlastung auf.
Ich habe mich dann für einen Wechsel in ein anderes Bundesland entschieden und da fühle ich
- auch im Hinblick auf nettere Kollegen - wohler.
Ich bereue es nicht, nein, aber ich musste meine Einstellung konkreter formulieren für mich: ich bin Idealist und setze mich für das Wohl der Bevölkerung ein und das System wird mir nicht das geben, was angezeigt wäre, aber das nehme ich in Kauf, weil es keine juristische Beruf gibt, der für mich vergleichbar sinnstiftend ist.
Ich bin geschieden und kinderlos. Hätte ich Kinder, könnte ich nicht in diesem
Maße arbeiten. Meine Frau hat das zum
Anlass genommen, sich einen neuen Mann zu suchen und ist jetzt mit seinem
Kind schwanger....
Dann lass dir von mir - sicher stellvertretend für viele - Danke sagen. Danke, dass du deinen Job so toll und voller Hingabe machst. Menschen wie du halten dieses kaputt gesparte System aufrecht. Nur schade, dass dabei das eigene Leben so leiden musste. Ich hoffe für dich, dass du bald eine neue tolle Frau findest, die deinen Einsatz versteht und hinter dir steht. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und dass du die Liebe für deinen Beruf niemals verlierst.
Herzlichen Dank für diese überraschenden lieben Worte; ich bin sehr gerührt... Normalerweise dankt es einem sonst niemand.... :)
16.11.2020, 22:00
(16.11.2020, 21:57)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:31)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:22)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:20)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:07)Proberichterin schrieb: Oh ja! Ein guter Vorsitzender ist goldwert. Wieviel Stunden arbeitest du in der Woche? Am we schafft man wahrscheinlich sogar mehr, weil man endlich mal Ruhe hat. Manchmal gehts ja echt zu wie auf dem Bahnhof.
Da ich auch Ermittlungsrichtertätigkeiten und den Bereitschaftsdienst wahrnehme, unterliegt meine Arbeitszeit starken Schwankungen. Aber ich komme nie auf weniger als 42 in guten Phasen.... ich hatte es mal ausgerechnet/überschlagen für 2018, da betrug meine wöchentliche Durchschnittsarbeitszeit 55 Stunden.
Wahnsinn! Aber du bereust es trotzdem nicht? Hast du Kinder? In welchem Bundesland bist du?
Ich hatte 2018 eine Phase gravierender Zweifel, in der ich kurz davor war auszusteigen und das Angebot einer guten Kanzlei anzunehmen. Ich denke, das gehört dazu, wenn man seinen Job ernst nimmt, denn jeder, der das tut, arbeitet viel und da kommt - vor allem in Zeiten gesonderter Vertretung - manchmal das Gefühl zu geringer Wertschätzung und Überlastung auf.
Ich habe mich dann für einen Wechsel in ein anderes Bundesland entschieden und da fühle ich
- auch im Hinblick auf nettere Kollegen - wohler.
Ich bereue es nicht, nein, aber ich musste meine Einstellung konkreter formulieren für mich: ich bin Idealist und setze mich für das Wohl der Bevölkerung ein und das System wird mir nicht das geben, was angezeigt wäre, aber das nehme ich in Kauf, weil es keine juristische Beruf gibt, der für mich vergleichbar sinnstiftend ist.
Ich bin geschieden und kinderlos. Hätte ich Kinder, könnte ich nicht in diesem
Maße arbeiten. Meine Frau hat das zum
Anlass genommen, sich einen neuen Mann zu suchen und ist jetzt mit seinem
Kind schwanger....
Dann lass dir von mir - sicher stellvertretend für viele - Danke sagen. Danke, dass du deinen Job so toll und voller Hingabe machst. Menschen wie du halten dieses kaputt gesparte System aufrecht. Nur schade, dass dabei das eigene Leben so leiden musste. Ich hoffe für dich, dass du bald eine neue tolle Frau findest, die deinen Einsatz versteht und hinter dir steht. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und dass du die Liebe für deinen Beruf niemals verlierst.
Da würde ich mich gerne anschließen!
16.11.2020, 22:02
(16.11.2020, 22:00)Gast schrieb:Danke auch dir dafür ! :)(16.11.2020, 21:57)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:31)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:22)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:20)Gast schrieb: Da ich auch Ermittlungsrichtertätigkeiten und den Bereitschaftsdienst wahrnehme, unterliegt meine Arbeitszeit starken Schwankungen. Aber ich komme nie auf weniger als 42 in guten Phasen.... ich hatte es mal ausgerechnet/überschlagen für 2018, da betrug meine wöchentliche Durchschnittsarbeitszeit 55 Stunden.
Wahnsinn! Aber du bereust es trotzdem nicht? Hast du Kinder? In welchem Bundesland bist du?
Ich hatte 2018 eine Phase gravierender Zweifel, in der ich kurz davor war auszusteigen und das Angebot einer guten Kanzlei anzunehmen. Ich denke, das gehört dazu, wenn man seinen Job ernst nimmt, denn jeder, der das tut, arbeitet viel und da kommt - vor allem in Zeiten gesonderter Vertretung - manchmal das Gefühl zu geringer Wertschätzung und Überlastung auf.
Ich habe mich dann für einen Wechsel in ein anderes Bundesland entschieden und da fühle ich
- auch im Hinblick auf nettere Kollegen - wohler.
Ich bereue es nicht, nein, aber ich musste meine Einstellung konkreter formulieren für mich: ich bin Idealist und setze mich für das Wohl der Bevölkerung ein und das System wird mir nicht das geben, was angezeigt wäre, aber das nehme ich in Kauf, weil es keine juristische Beruf gibt, der für mich vergleichbar sinnstiftend ist.
Ich bin geschieden und kinderlos. Hätte ich Kinder, könnte ich nicht in diesem
Maße arbeiten. Meine Frau hat das zum
Anlass genommen, sich einen neuen Mann zu suchen und ist jetzt mit seinem
Kind schwanger....
Dann lass dir von mir - sicher stellvertretend für viele - Danke sagen. Danke, dass du deinen Job so toll und voller Hingabe machst. Menschen wie du halten dieses kaputt gesparte System aufrecht. Nur schade, dass dabei das eigene Leben so leiden musste. Ich hoffe für dich, dass du bald eine neue tolle Frau findest, die deinen Einsatz versteht und hinter dir steht. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und dass du die Liebe für deinen Beruf niemals verlierst.
Da würde ich mich gerne anschließen!
16.11.2020, 22:41
(16.11.2020, 19:31)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:22)Proberichterin schrieb:(16.11.2020, 19:20)Gast schrieb:(16.11.2020, 19:07)Proberichterin schrieb:(15.11.2020, 14:01)Gast schrieb: Ja, seit 7 Jahren Strafrichter (war ein Jahr am
LG in einer Schwurgerichtskammer)... der Vorsitzende war sehr nett, aber auch schon sehr alt, und hat viel Arbeit auf uns BEs übertragen.
Eine Kollegin war zur gleichen Zeit am LG in einer Jugendkammer und hatte eine furchtbar cholerisch-hysterische Vorsitzende, die ihr das Leben zur Hölle gemacht hat....
Ich hier am AG bin immer auch einen Tag am WE im Büro.
Oh ja! Ein guter Vorsitzender ist goldwert. Wieviel Stunden arbeitest du in der Woche? Am we schafft man wahrscheinlich sogar mehr, weil man endlich mal Ruhe hat. Manchmal gehts ja echt zu wie auf dem Bahnhof.
Da ich auch Ermittlungsrichtertätigkeiten und den Bereitschaftsdienst wahrnehme, unterliegt meine Arbeitszeit starken Schwankungen. Aber ich komme nie auf weniger als 42 in guten Phasen.... ich hatte es mal ausgerechnet/überschlagen für 2018, da betrug meine wöchentliche Durchschnittsarbeitszeit 55 Stunden.
Wahnsinn! Aber du bereust es trotzdem nicht? Hast du Kinder? In welchem Bundesland bist du?
Ich hatte 2018 eine Phase gravierender Zweifel, in der ich kurz davor war auszusteigen und das Angebot einer guten Kanzlei anzunehmen. Ich denke, das gehört dazu, wenn man seinen Job ernst nimmt, denn jeder, der das tut, arbeitet viel und da kommt - vor allem in Zeiten gesonderter Vertretung - manchmal das Gefühl zu geringer Wertschätzung und Überlastung auf.
Ich habe mich dann für einen Wechsel in ein anderes Bundesland entschieden und da fühle ich
- auch im Hinblick auf nettere Kollegen - wohler.
Ich bereue es nicht, nein, aber ich musste meine Einstellung konkreter formulieren für mich: ich bin Idealist und setze mich für das Wohl der Bevölkerung ein und das System wird mir nicht das geben, was angezeigt wäre, aber das nehme ich in Kauf, weil es keine juristische Beruf gibt, der für mich vergleichbar sinnstiftend ist.
Ich bin geschieden und kinderlos. Hätte ich Kinder, könnte ich nicht in diesem
Maße arbeiten. Meine Frau hat das zum
Anlass genommen, sich einen neuen Mann zu suchen und ist jetzt mit seinem
Kind schwanger....
Da reden wir Juristen so gerne von der Abwägung aller widerstreitenden Interessen, und verlieren dann allzu leicht vor lauter Verantwortung unsere eigenen berechtigten Interessen aus dem Blick.
Das kann es aber am Ende auch nicht sein. Ich habe mir zwei zeitliche Verteidigungslinien eingezogen, eine relative im Durchschnitt der letzten 6 Monate (45 Stunden in der Woche) und eine absolute (50 Stunden in der Woche), und dann höre ich einfach auf zu arbeiten, ohne jedes schlechtes Gewissen, weil ich weiß, dass ich den Menschen hinter meinen Akten nur „gerecht“ werden kann, wenn ich gesund bleibe.
Richtig ist, es gibt die sehr verantwortungsvollen Kolleginnen und Kollegen, und es gibt diejenigen, die sich keinen Stress (mehr) machen. Eine landes- oder gar bundesweite Quote zu bestimmen traue ich mir aber nicht zu. Und manchmal ist das möglichst schnelle Entfernen und oberflächliche Bearbeiten der Akten auch Symptom einer Erkrankung, und kein Zeichen von rücksichtsloser Faulheit. Der jahr(zehnte-)lange ständige Entscheidungsdruck hinterlässt in jedem Fall seine Spuren, wenn er auf ständige Mangelverwaltung trifft, kann er fatal wirken.
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
16.11.2020, 22:43
Dann jeder Richter 300 Euro weniger und dafür mehr Kollegen...
16.11.2020, 23:01
Ja, ich kenne auch einige, die idealistisch und verantwortungsvoll gestartet sind, aber irgendwann gescheitert sind - sei es durch schwerwiegende Erkrankung (wozu ich auch burnout zähle) oder durch besonders negative Erfahrungen mit der Verwaltung - und seither auf ihre Grenzen achten oder aber im schlimmsten Fall eine Art Gleichgültigkeit entwickelt haben.
Du hast es sehr gut formuliert: der jahrelange Entscheidungsdruck hinterlässt Spuren.
Aber es gibt auch schon junge Proberichter, die sagen “ich lasse das doch alles gar nicht an mich ran”, aber gar nicht merken, dass dies bedeutet, dass sie eigentlich von Anfang an Empathie unwillig (Fähigkeiten maße ich mir jetzt mal nicht an zu beurteilen) in Beruf starten. An dem
Tag, an dem ich aber kein Mitgefühl mehr habe für “meine” Menschen aus “meinen” Akten, will ich diese Arbeit aber nicht mehr machen.
Worüber auch keiner redet: wie gehen wir mit all den schlimmen Dingen (v.a. als Strafrichter) um, die wir sehen ? Heutzutage - mehr als früher - sind wir dank Smartphones oft “live” dabei bei den Verbrechen, da diese mitunter aufgezeichnet werden. Es ist was anderes, einen Krimi im Fernsehen zu sehen. Ich musste letztes Jahr eine mehrstündige Videoaufnahme ansehen in der Beweisaufnahme und in Vorbereitung, auf der zu sehen war, wie eine Gruppe Männer einen 9-jährigen vergewaltigen und anschließend töten.
Zählt es eigentlich auch zur Arbeitszeit dazu ? Die Zeit, die man länger braucht fürs Einschlafen, weil man über den Fall nachdenkt ? Wenn ja, hat sich mein Stundensatz gerade noch weiter ermäßigt...
Du hast es sehr gut formuliert: der jahrelange Entscheidungsdruck hinterlässt Spuren.
Aber es gibt auch schon junge Proberichter, die sagen “ich lasse das doch alles gar nicht an mich ran”, aber gar nicht merken, dass dies bedeutet, dass sie eigentlich von Anfang an Empathie unwillig (Fähigkeiten maße ich mir jetzt mal nicht an zu beurteilen) in Beruf starten. An dem
Tag, an dem ich aber kein Mitgefühl mehr habe für “meine” Menschen aus “meinen” Akten, will ich diese Arbeit aber nicht mehr machen.
Worüber auch keiner redet: wie gehen wir mit all den schlimmen Dingen (v.a. als Strafrichter) um, die wir sehen ? Heutzutage - mehr als früher - sind wir dank Smartphones oft “live” dabei bei den Verbrechen, da diese mitunter aufgezeichnet werden. Es ist was anderes, einen Krimi im Fernsehen zu sehen. Ich musste letztes Jahr eine mehrstündige Videoaufnahme ansehen in der Beweisaufnahme und in Vorbereitung, auf der zu sehen war, wie eine Gruppe Männer einen 9-jährigen vergewaltigen und anschließend töten.
Zählt es eigentlich auch zur Arbeitszeit dazu ? Die Zeit, die man länger braucht fürs Einschlafen, weil man über den Fall nachdenkt ? Wenn ja, hat sich mein Stundensatz gerade noch weiter ermäßigt...