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Loyalty is for losers?
Gast
Unregistered
 
#1
25.09.2020, 10:07
Hallo Forum,
bestimmt haben viele den Fall der jungen Assessorin in Hagen mitbekommen, die ganz plötzlich ihre Entlassung aus dem Richterdienst ersucht hat und damit einen laufenden Großprozess zum Platz gebracht hat. Vergleichbare Verhaltensweisen gibt es in so vielen Fällen, das haben wir bestimmt alle schon einmal erlebt. Ich erinnere mich z.B. noch an meine WiMi-Zeit in der GK, als ein Senior Associate ein Secondment in den NY ermöglicht bekommen hat, ohne dass er bar exam etc. machen musste (soll heißen: mit GK-Gehalt in NY leben, und dort 9-17 eine ruhige Kugel schieben mit Aufgaben, die sonst Studenten übernehmen) - und als er zurückmusste, hat er gekündigt, eine eigene Kanzlei aufgemacht und einen Haufen Mandate mitgenommen. In der Praxisgruppe durfte man seinen Namen quasi monatelang nicht sagen, so groß war die Wut auf ihn - aber ich dachte mir damals schon: Er hat alles richtig gemacht und ist dem Laden nichts schuldig gewesen.

Was denkt Ihr: Zu wie viel Loyalität ist man seinem Arbeitgeber / Dienstherr verpflichtet? Habe das Gefühl, dass man schnell als Schwein gilt, wenn man ohne Rücksicht auf die Interessen des Arbeitgebers / Dienstherrs Entscheidungen trifft. Aber mal ganz ehrlich: Läuft das umgekehrt nicht genauso?
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Gast
Unregistered
 
#2
25.09.2020, 10:18
Denke nicht, dass man das pauschal beantworten kann. Aber ich denke man muss eben immer selbst gucken, was für einen das beste ist. Irgendwie hält einen ja die Moral, in dem Fall Loyalität, permanent zurück und davon ab das Maximum aus sich selbst herauszuholen.
Musst halt gucken, was dir wichtiger ist. Du, oder deine Moral/Loyalität.
Schwer zu sagen finde ich und würde ich wohl immer für den Einzelfall entscheiden
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Gast
Unregistered
 
#3
25.09.2020, 10:28
Nehmen wir den umgekehrten Fall, dass ein Arbeitgeber die rechtliche Möglichkeit hat, seinen Mitarbeiter sofort und kostengünstig gegen einen neuen Mitarbeiter einzutauschen, der besser qualifiziert ist und weniger Gehalt verlangt. Jeder Arbeitgeber würde sofort den alten Mitarbeiter davonjagen, unabhängig davon, ob der vielleicht alleinerziehend und auf den Job angewiesen ist. Das interessiert doch in der wirtschaftlichen Praxis absolut niemanden.

Und warum sollte das nicht auch für den Arbeitnehmer gelten? Ist hier natürlich eine etwas speziellere Situation, aber im Grunde stimmt es.

Loyalität im Arbeitsleben ist naive Romantik, die gerne von Arbeitgeber genutzt wird, um ihre Mitarbeiter emotional zu erpressen. Das ist alles Bullshit. Man tauscht seine Arbeitskraft gegen Kohle. Und wenn man für seine Arbeitskraft woanders mehr Kohle erhält, dann wechselt man. Arbeitsbedingungen spielen immer nur am Rande eine Rolle, gerade für Juristen.
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Gast
Unregistered
 
#4
25.09.2020, 10:32
Ich finde schon, dass man loyal sein muss. Gerade in der Justiz. Dafür wird man halt mit R1 auch echt super bezahlt und kann sich ne Villa bauen und nen dicken Audi fahren. Was will man mehr? Die junge Dame hat einfach den Hals nicht voll gekriegt. Vielleicht arbeitet sie bald als Anwältin für die Rocker?
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Gast
Unregistered
 
#5
25.09.2020, 10:34
(25.09.2020, 10:32)Gast schrieb:  Ich finde schon, dass man loyal sein muss. Gerade in der Justiz. Dafür wird man halt mit R1 auch echt super bezahlt und kann sich ne Villa bauen und nen dicken Audi fahren. Was will man mehr? Die junge Dame hat einfach den Hals nicht voll gekriegt. Vielleicht arbeitet sie bald als Anwältin für die Rocker?

:D  Berücksichtigen muss man auch, dass der Arbeitgeber einen sehr schätzt und einem überall entgegenkommt. Wer wollte nicht schon immer mal ein Jahr in Hintertupfingen Bußgeldbescheide bearbeiten und im nächsten Jahr 200km weiter in ähnlichem Kaff Betreuungsrecht machen?
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Gast
Unregistered
 
#6
25.09.2020, 11:10
Wem Kündigungen nicht passen, kann ja die Kündigungsfrist erhöhen. Wer sich das Recht raus nimmt 4 Jahre lang die Proberichter ohne Grund rauswerfen zu können, der ist selbst schuld. Loyalität geht nur, wenn beide Seiten mitspielen. Arbeitgeber und Justiz sind alles andere als loyal.
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Gast
Unregistered
 
#7
25.09.2020, 11:19
Loyalität ist übrigens keine Einbahnstraße. Man denke nur daran, was NRW mit denjenigen abgezogen hat, die eine Einstellungszusage für das Ref diesen April hatten.

Das ist natürlich keine Rechtfertigung für das Verhalten des Proberichterin in Hagen. In beiden Fällen lässt die Loyalität zu wünschen übrig.
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gast125
Unregistered
 
#8
25.09.2020, 11:24
Wo besteht der Zusammenhang zwischen der Entlassung aus dem Justizdienst der o.g. Richterin (auf Probe) und einen Loyalitätskonflikt? Loyalität ist eine (gewünschte) Folge eines Über-Unterordnungsverhältnisses. Aufgrund der richterlichen Unabhängigkeit kann davon wohl keine Rede sein. Dafür spricht da auch, dass ein Entlassungsgesuch weder an eine Frist noch an eine Zustimmung des Landes verbunden ist.
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Gast
Unregistered
 
#9
25.09.2020, 11:28
Sehe das wie die anderen. Loyalität ist keine Einbahnstraße und gerade in der Justiz ist es halt von Arbeitegeberseite ein Witz was man sich da gefallen lassen muss. Ich wundere mich immer, dass so viele Leute das einfach so hinnehmen und frag mich, ob das dann wirklich die Leute sind, die man als Richter haben will. Leute die nicht mal für ihre eigenen Interessen einstehen können vertraue ich auch nicht, dass sie mal unbequem sind wenn es in einem Fall darauf ankommt.

Zu der Proberichterin: Weiß man da genaueres über die Hintergründe? Dass das mitten in diesem Großprozess kommt kann natürlich Zufall sein, muss es aber nicht. Ich jedenfalls würde mich für R1 nicht mit irgendwelchen Rockern anlegen. Das ist es nicht wert.
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roadrunner
Junior Member
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Beiträge: 10
Themen: 1
Registriert seit: Sep 2020
#10
25.09.2020, 12:11
Der Fall der Proberichterin klingt für mich nach einem schmerzhaften Erwachen in der Realität des Strafprozesses. Das hat sie sich an ihrem Schreibtisch beim Lernen auf das 2. bestimmt anders vorgestellt.

Für mich wäre das ein Fall persönlichen Versagens, wenn ich so kurz nach Antritt schon hinschmeiße.
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