05.09.2020, 14:44
(05.09.2020, 12:37)Gast schrieb:(05.09.2020, 11:33)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:55)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
Es gibt auch gute Absolventen mit Prinzipien, die ihren Arsch nicht verkaufen und aus Überzeugung in die Justiz gehen. Liebe Grüße
Wie geil. Jetzt kommen die Elfenbeinturmbewohner mit der Käuflichkeitskeule. So als ob die Justiz nicht auch neben dem Verdienst total unattraktiv und verstaubt ist. Die Justiz kann ruhig weiter ignorieren, dass viele Reffs nach den 2 Jahren Tortur und genaueren Einblicken plötzlich nicht mehr dahin wollen. Dann sagt man eben die verkaufen ihren Arsch und haben keine Prinzipien. Während man im AC weiter die Kandidaten von oben herab behandelt und in der Wirtschaft nett umwirbt.
Absolut richtig, was du sagst. Die Justizverwaltung behandelt den Bewerber so als sei er nur Mittel zum Zweck. Den Eindruck hatte ich in der GK überhaupt nicht. Wenn man im Job ist, geht es bei der Justiz genauso weiter. Es ist doch keine Seltenheit, dass man 2 Wochen vorher erfährt, dass man plötzlich zur StA nach Brunsbüttel muss. Das interessiert nicht die Bohne, dass man nicht mal eben nen Umzug stemmt, mit allem was dranhängt.
Da hatte ich auch keine Lust drauf. Finde die Behandlung 10mal schlimmer als das vergleichsweise geringe Gehalt.
05.09.2020, 14:46
Weil der Examensschnitt ne Garantie für gute Praxisarbeit bei der StA ist, wenn man z.B. top 12P StA Klausuren schreibt aber in Zivilrecht mit 5P versagt und dadurch den Mindestschnitt verpasst.
Oder die 5 Punkte des Staatsteils des 1. Examen mit nem 16 Punkte Schwerpunkt auf 8,5 Punkte hochzieht.
Lächerlich.
Oder die 5 Punkte des Staatsteils des 1. Examen mit nem 16 Punkte Schwerpunkt auf 8,5 Punkte hochzieht.
Lächerlich.
05.09.2020, 14:51
(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
Selten so viel Unsinn in so ein paar Zeilen gelesen..
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
05.09.2020, 14:52
(05.09.2020, 14:24)Gast schrieb:(05.09.2020, 13:50)Gast schrieb: Für mich ist das Gehalt nicht so sehr das Problem. R1 entspricht in der Endstufe etwa A15, dass ist schon ordentlich und A15 wird in einer Behörde regelmäßig erst nach langjähriger Dienstzeit erreicht. R2 entspricht in der Endstufe schon A16 Endstufe. Das schaffen viele im höheren Dienst noch nicht einmal bis zu ihrem Karriereende. Es sind vielmehr die Rahmenbedingungen und die hohe Arbeitsbelastung der Richter, von denen ich mir als Referendar einen Eindruck machen konnte, die mich von einer Bewerbung abgehalten haben. Vor dem Referendariat war das noch ein ein berufliches Ziel, nun nicht mehr, obwohl ich die Noten (2x vb) dafür hätte .Das stimmt. Habe den Kommentar darüber geschrieben. Das Gehalt ist das eine. Aber die Rahmenbedingungen sind einfach oft miserabel. Habe Ref in SH gemacht...da fällt man oft vom Glauben ab.
In SH und Norddeutschland fehlen auch 20-30% der Richter aus Spargründen. Die Mehrarbeit wird dann auf die vorhandenen Richter verteilt, die dafür besonders beladtbar und toll benotet sein müssen (Rekrutierung von den Besten aus Hamburg).
Deshalb macht Kiel auch ab heute Kieler Woche, obwohl in München sogar das Oktoberfest ausfällt: um mehr Geld einzunehmen für den Landeshaushalt...
05.09.2020, 14:55
(05.09.2020, 12:55)Gast schrieb:(05.09.2020, 10:02)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:56)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:55)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
Es gibt auch gute Absolventen mit Prinzipien, die ihren Arsch nicht verkaufen und aus Überzeugung in die Justiz gehen. Liebe Grüße
Sicher. Aber sehr selten. Die Meisten bei der Justiz überspringen die mittlerweile doch recht niedrige Grenze von teilweise sogar nur 7,x Punkten (was ein mittlerer Witz ist) doch nur recht knapp.
nicht in Berlin. Unter DoppelVB stehen die Chancen mehr als schlecht.
Außer du bist Kind eines Richters/Staatsanwalts. Für dich wurden die Mindestanforderungen nämlich extra auf 7 und 8 Punkte gesenkt.
Nein, wenn du Richterkind bist, dann wurdest du schon dementsprechend benotet mit mindestens 2 x vb, damit du auch rein kommst...
für Lehrerkinder gilt das leider nicht. Die kriegen 2 x a, weil Lehrer ja faul sein sollen...
05.09.2020, 15:04
(05.09.2020, 14:55)Gast schrieb:(05.09.2020, 12:55)Gast schrieb:(05.09.2020, 10:02)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:56)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:55)Gast schrieb: Es gibt auch gute Absolventen mit Prinzipien, die ihren Arsch nicht verkaufen und aus Überzeugung in die Justiz gehen. Liebe Grüße
Sicher. Aber sehr selten. Die Meisten bei der Justiz überspringen die mittlerweile doch recht niedrige Grenze von teilweise sogar nur 7,x Punkten (was ein mittlerer Witz ist) doch nur recht knapp.
nicht in Berlin. Unter DoppelVB stehen die Chancen mehr als schlecht.
Außer du bist Kind eines Richters/Staatsanwalts. Für dich wurden die Mindestanforderungen nämlich extra auf 7 und 8 Punkte gesenkt.
Nein, wenn du Richterkind bist, dann wurdest du schon dementsprechend benotet mit mindestens 2 x vb, damit du auch rein kommst...
für Lehrerkinder gilt das leider nicht. Die kriegen 2 x a, weil Lehrer ja faul sein sollen...
Und woher wissen die Prüfer, dass jemand ein Richter- oder Lehrerkind ist?
05.09.2020, 15:04
(05.09.2020, 13:15)Gast schrieb:Warten wir mal die Pensionierungswelle ab in ein paar Jahren. Dann haben noch weniger Leute ein Ref gemacht und man wird wieder mit 5 P. Richter, wenn nicht sogar 4 (im Osten).(05.09.2020, 13:09)ABC schrieb: Das Thema Personalwerbung kommt in der Justiz schon langsam an, man geht auf Bewerbermessen usw. Es gibt aber halt kaum/keine akquisegeschulten Leute in der Justizverwaltung, anders als in der Anwaltschaft. Mag ja mit den vielen Wechslern noch kommen. An sich müsste das Thema jedem einzelnen in der Justiz aber sogar wichtiger sein als den Kanzleien. Der Anwalt muss den Schreibtisch voll kriegen, damit er den Kollegen bezahlen kann und jeder neue Kollege ist immer ein Konkurrent um die knappe Ware Mandantschaft. Der Richter hat den Schreibtisch immer schon voll und jeder neue Kollege hilft, die nie endende Ware Rechtsstaatlichkeit zu bewältigen. Warum dann trotzdem noch so viele so verstockt sind, anstatt die Werbetrommel zu rühren, wo es geht, verstehe ich nicht.
Werbung müsste sich mE am erfolgreichen Beispiel Anwaltschaft orientieren und gezielt Justiz als Gegenmodell mit den entsprechenden Vorteilen darstellen (Purpose, Unabhängigkeit, selbstbestimmtes Arbeiten, Sicherheit, langfristige Work-Life-Balance etc).
Das ist hier doch eine lächerliche Diskussion hier.
Es geht immer um Angebot und Nachfrage. Seit 2000 ist die Zahl der Referendare um 40 Prozent zurückgegangen. Das Angebot ist schlicht viel kleiner und die Justiz unattraktiver, weil die Besoldung nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung schrittgehalten hat.
In den 70ern/80ern konnte man auch mit normalen Noten Richter werden. Später in den 90ern im Osten auch mit 5P.
Und mal ganz im Ernst: Für den Kram am AG oder StA muss man nun wirklich kein Überflieger sein
05.09.2020, 15:17
Warum ich mir (VB zweistellig) nicht vorstellen kann, Richter oder StA zu werden:
- Büroausstattung: langweilig-standardisiert, untere Preisklassen, Kaffeeküchen keine 3qm groß, außer Wasser und Kaffee auch keine Auswahl. Klar kann man sich fragen, wozu man eine Artemide-Tischlampe braucht, aber hier drückt sich auch die Wertschätzung für den Beschäftigten aus. Und zwischen Artemide-Tischlampe und einem vergilbten Telefon, weil es mal bei einem Raucher im Büro stand, liegt ein weites Feld.
- Vorschriftendschungel in Personalangelegenheiten: erlaubt keinen Pragmatismus, wenn er angebracht wäre. Ich habe keine Lust, wegen einer dienstlich veranlassten Taxifahrt über 15-20 Euro eine ausführliche Begründung abliefern zu müssen. In der GK gebe ich die Quittung der PA und gut ist.
- Mix aus Persönlichkeiten: Die Attraktivität dieser Berufe für Frauen mit Kinderwunsch sorgt für eine überproportionale Vertretung dieser in den jüngeren Jahrgängen. Vom Typ her sind das leider meist die fleißigen 26-jährigen Bienchen aus dem Doppelakademiker-Haushalt, nicht selten sind die Eltern auch schon Juristen beim Staat oder Lehrer. Nichts gegen, aber ich fühle mich da als "Arbeiterkind" mit Migrationshintergrund einfach nicht wohl.
05.09.2020, 16:41
(05.09.2020, 15:17)Buchenholzoptik schrieb: Warum ich mir (VB zweistellig) nicht vorstellen kann, Richter oder StA zu werden:
- Büroausstattung: langweilig-standardisiert, untere Preisklassen, Kaffeeküchen keine 3qm groß, außer Wasser und Kaffee auch keine Auswahl. Klar kann man sich fragen, wozu man eine Artemide-Tischlampe braucht, aber hier drückt sich auch die Wertschätzung für den Beschäftigten aus. Und zwischen Artemide-Tischlampe und einem vergilbten Telefon, weil es mal bei einem Raucher im Büro stand, liegt ein weites Feld.
- Vorschriftendschungel in Personalangelegenheiten: erlaubt keinen Pragmatismus, wenn er angebracht wäre. Ich habe keine Lust, wegen einer dienstlich veranlassten Taxifahrt über 15-20 Euro eine ausführliche Begründung abliefern zu müssen. In der GK gebe ich die Quittung der PA und gut ist.
- Mix aus Persönlichkeiten: Die Attraktivität dieser Berufe für Frauen mit Kinderwunsch sorgt für eine überproportionale Vertretung dieser in den jüngeren Jahrgängen. Vom Typ her sind das leider meist die fleißigen 26-jährigen Bienchen aus dem Doppelakademiker-Haushalt, nicht selten sind die Eltern auch schon Juristen beim Staat oder Lehrer. Nichts gegen, aber ich fühle mich da als "Arbeiterkind" mit Migrationshintergrund einfach nicht wohl.
Zum letzten Punkt:
Meinst Du, dass das in der GK anders ist? Also weniger Frauen natürlich, aber schau Dir die Associates mal an, überwiegend weiße gestriegelte Burschen
05.09.2020, 16:42
(05.09.2020, 16:41)Gast schrieb:(05.09.2020, 15:17)Buchenholzoptik schrieb: Warum ich mir (VB zweistellig) nicht vorstellen kann, Richter oder StA zu werden:
- Büroausstattung: langweilig-standardisiert, untere Preisklassen, Kaffeeküchen keine 3qm groß, außer Wasser und Kaffee auch keine Auswahl. Klar kann man sich fragen, wozu man eine Artemide-Tischlampe braucht, aber hier drückt sich auch die Wertschätzung für den Beschäftigten aus. Und zwischen Artemide-Tischlampe und einem vergilbten Telefon, weil es mal bei einem Raucher im Büro stand, liegt ein weites Feld.
- Vorschriftendschungel in Personalangelegenheiten: erlaubt keinen Pragmatismus, wenn er angebracht wäre. Ich habe keine Lust, wegen einer dienstlich veranlassten Taxifahrt über 15-20 Euro eine ausführliche Begründung abliefern zu müssen. In der GK gebe ich die Quittung der PA und gut ist.
- Mix aus Persönlichkeiten: Die Attraktivität dieser Berufe für Frauen mit Kinderwunsch sorgt für eine überproportionale Vertretung dieser in den jüngeren Jahrgängen. Vom Typ her sind das leider meist die fleißigen 26-jährigen Bienchen aus dem Doppelakademiker-Haushalt, nicht selten sind die Eltern auch schon Juristen beim Staat oder Lehrer. Nichts gegen, aber ich fühle mich da als "Arbeiterkind" mit Migrationshintergrund einfach nicht wohl.
Zum letzten Punkt:
Meinst Du, dass das in der GK anders ist? Also weniger Frauen natürlich, aber schau Dir die Associates mal an, überwiegend weiße gestriegelte Burschen
Also ein Jurastudium ist halt noch immer mit relativ vielen Barrieren für weniger privilegierte Personen gepflastert