27.08.2020, 13:51
(27.08.2020, 13:05)Gast schrieb: Trotz Corona: Wer zur Justiz geht, muss es lieben, sich weh zu tun. Ich kann es anders nicht verstehen. Ein Freund von mir ist vor 6 Jahren zur Justiz, ich wurde Anwalt. Ich verdiene netto im Jahresschnitt locker das Doppelte, arbeite aber (das muss man so ehrlich sagen) erheblich weniger. Die hier verlinkte Dokumentation ist wohl einfach Realität. Die Kontrolle durch höhere Instanzen, die internen Quoten, Statistiken und Listen haften in der Justiz (nach seiner Aussage) den Richtern/ Staatsanwälten wirklich drückend an. Und nach seiner Aussage arbeitet er nicht mehr als andere in seinem Gericht; insgesamt, d.h. durch alle muss einfach das ausgeglichen werden, was die Politik in der Justiz einspart. Und gerade auch durch Corona wird sich diese Situation nicht bessern. Mal von dem hohen Durchschnittsalter der Justiz abgesehen.
Es ist echt traurig und auch nicht unveränderbar, aber derzeit (und in den kommenden Jahren sicher noch) die harte Wahrheit.
Klingt ziemlich unglaubhaft und kann daher kaum ernst genommen werden. Abgesehen davon, dass nun mal nicht jeder primär nach dem Gehalt geht oder in eine GK will.
Hier einmal ein Link bzgl. Besoldung in Nds. aus 2019. Natürlich sind da je nach BL und Familienstand deutliche Unterschiede. Selbst ohne konkrete Parameter war das aber wohl eher heftige Übertreibung Deinerseits. Du müsstest schon in einer GK sein und dass Du da weniger zu tun hast als der Richter, bezweifel ich sehr.
http://schwurgericht.info/die-richterbes...sanwaelte/
Wenn man jetzt mal das dortige Beispiel mit Erfahrungsstufe 8 nimmt und ca. 290 € für PKV abzieht, bleiben netto 4.500 €. 12x4.500 € sind 54.000 €. Laut Brutto-Netto-Rechner kommt man ohne Kirchensteuer mit PKV in NRW bei 150.000 € auf ca.8.200 €, jährlich ca. 98k netto.
Das ist vom doppelten immer noch deutlich entfernt.
Ist, wie gesagt, eine grobe Darstellung. Aber, dass Du netto etwa das Doppelte oder auch nur 30-40% mehr hast, halte ich für mehr als unwahrscheinlich. Außer, Du fügst jetzt an, dass Du selbstverständlich in einer GK arbeitest und natürlich dank Bonus regelmäßig an 200k pro Jahr kratzt.
27.08.2020, 14:28
(27.08.2020, 13:51)Gast schrieb:(27.08.2020, 13:05)Gast schrieb: Trotz Corona: Wer zur Justiz geht, muss es lieben, sich weh zu tun. Ich kann es anders nicht verstehen. Ein Freund von mir ist vor 6 Jahren zur Justiz, ich wurde Anwalt. Ich verdiene netto im Jahresschnitt locker das Doppelte, arbeite aber (das muss man so ehrlich sagen) erheblich weniger. Die hier verlinkte Dokumentation ist wohl einfach Realität. Die Kontrolle durch höhere Instanzen, die internen Quoten, Statistiken und Listen haften in der Justiz (nach seiner Aussage) den Richtern/ Staatsanwälten wirklich drückend an. Und nach seiner Aussage arbeitet er nicht mehr als andere in seinem Gericht; insgesamt, d.h. durch alle muss einfach das ausgeglichen werden, was die Politik in der Justiz einspart. Und gerade auch durch Corona wird sich diese Situation nicht bessern. Mal von dem hohen Durchschnittsalter der Justiz abgesehen.
Es ist echt traurig und auch nicht unveränderbar, aber derzeit (und in den kommenden Jahren sicher noch) die harte Wahrheit.
Klingt ziemlich unglaubhaft und kann daher kaum ernst genommen werden. Abgesehen davon, dass nun mal nicht jeder primär nach dem Gehalt geht oder in eine GK will.
Hier einmal ein Link bzgl. Besoldung in Nds. aus 2019. Natürlich sind da je nach BL und Familienstand deutliche Unterschiede. Selbst ohne konkrete Parameter war das aber wohl eher heftige Übertreibung Deinerseits. Du müsstest schon in einer GK sein und dass Du da weniger zu tun hast als der Richter, bezweifel ich sehr.
http://schwurgericht.info/die-richterbes...sanwaelte/
Wenn man jetzt mal das dortige Beispiel mit Erfahrungsstufe 8 nimmt und ca. 290 € für PKV abzieht, bleiben netto 4.500 €. 12x4.500 € sind 54.000 €. Laut Brutto-Netto-Rechner kommt man ohne Kirchensteuer mit PKV in NRW bei 150.000 € auf ca.8.200 €, jährlich ca. 98k netto.
Das ist vom doppelten immer noch deutlich entfernt.
Ist, wie gesagt, eine grobe Darstellung. Aber, dass Du netto etwa das Doppelte oder auch nur 30-40% mehr hast, halte ich für mehr als unwahrscheinlich. Außer, Du fügst jetzt an, dass Du selbstverständlich in einer GK arbeitest und natürlich dank Bonus regelmäßig an 200k pro Jahr kratzt.
Alles klar, ich werde ihm den Tipp weitergeben, dass er nach 6 Jahren (wie ausdrücklich genannt) einfach von derzeit Stufe 3 in eine höhere Erfahrungsstufe soll. Mensch, so einfach kann das Leben sein. Wie kann so ein Depp wie er nur in der Justiz sein?! :D
27.08.2020, 15:22
Stufe 8 sind 16 Jahre Erfahrung. Was verdienen Anwälte nach 16 Jahren? Ich vermute bisschen mehr als 4500€ netto
27.08.2020, 15:27
27.08.2020, 15:28
Bereits das Gehalt eines First Year Associates entspricht dem eines Bundesrichters. Die „mir ist meine Familie heilig und ich möchte mit denen abends Abendbrot essen“-Richter mögen bitte ihren Rand halten.
27.08.2020, 15:41
(27.08.2020, 15:28)Gast schrieb: Bereits das Gehalt eines First Year Associates entspricht dem eines Bundesrichters. Die „mir ist meine Familie heilig und ich möchte mit denen abends Abendbrot essen“-Richter mögen bitte ihren Rand halten.
Aber, aber, aber... richterliche Unabhängigkeit und Sicherheit und Freizeit und man verdient gar nicht so schlecht und hab ich schon Unabhängigkeit gesagt? :D
27.08.2020, 15:51
(27.08.2020, 15:41)Gast schrieb:(27.08.2020, 15:28)Gast schrieb: Bereits das Gehalt eines First Year Associates entspricht dem eines Bundesrichters. Die „mir ist meine Familie heilig und ich möchte mit denen abends Abendbrot essen“-Richter mögen bitte ihren Rand halten.
Aber, aber, aber... richterliche Unabhängigkeit und Sicherheit und Freizeit und man verdient gar nicht so schlecht und hab ich schon Unabhängigkeit gesagt? :D
Häufig wird die Sichtweise der Richter wohl teils Selbstverteidigung und Einbildung sein, weil sie sich nicht getraut hätten, in der freien Wirtschaft als Jurist tätig zu sein. Da redet man sich Sachen schonmal schön. Letztlich ist es aber ja auch so, dass man in den GKs mehr machen muss, als "nur" lange da zu sein.
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
27.08.2020, 16:08
Schön, wie sich hier jetzt wieder die (angeblichen) GKler tummeln, die aber intellektuell überfordert sind, zu verstehen, dass es um das Richterdasein in Hessen geht. Ebenfalls sind sie überfordert zu begreifen, dass es auch Leute mit hinreichend guten Noten gibt, die bewusst keine GK wählen. Auch Geld ist nicht für alle entscheidend, wie ein Kollege geschrieben hat.
Im Gegensatz zu Euch haben wir es nicht nötig, uns aufgrund unseres Jobs aufzuplustern wie ein eitler Pfau.
Ich neide übrigens keinem ein eventuell höheres Gehalt. Ich bin mit meinem mehr als zufrieden. Das wäre ich übrigens auch, wenn ich nicht schon aufgrund glücklicher Umstände ein nettes, abbezahltes Haus in Frankfurt und Mieteinnahmen aufgrund einer größeren Wohnung in einer nördlichen Großstadt hätte. Es ist trotz allem deutlich überdurchschnittlich und wer hier in der aktuellen Situation immer noch GK-Gehälter als Maßstab nimmt, dem ist ohnehin nicht zu helfen.
An den Herrn, der sich über die Beispielsberechnung des Kollegen ausgelassen hat:
Es ist schon lächerlich keinerlei Angaben über Örtlichkeiten, Familienstand etc. zu machen und sich dann über den Überschlag zu echauffieren. Der Kollege hatte darauf hingewiesen, dass die Besoldung teilweise extrem abweicht. In Bayern kommt man mit recht wenigen Jahren schon an diesen Bereich, dazu das Thema Familienzuschläge.
Im Gegensatz zu Euch haben wir es nicht nötig, uns aufgrund unseres Jobs aufzuplustern wie ein eitler Pfau.
Ich neide übrigens keinem ein eventuell höheres Gehalt. Ich bin mit meinem mehr als zufrieden. Das wäre ich übrigens auch, wenn ich nicht schon aufgrund glücklicher Umstände ein nettes, abbezahltes Haus in Frankfurt und Mieteinnahmen aufgrund einer größeren Wohnung in einer nördlichen Großstadt hätte. Es ist trotz allem deutlich überdurchschnittlich und wer hier in der aktuellen Situation immer noch GK-Gehälter als Maßstab nimmt, dem ist ohnehin nicht zu helfen.
An den Herrn, der sich über die Beispielsberechnung des Kollegen ausgelassen hat:
Es ist schon lächerlich keinerlei Angaben über Örtlichkeiten, Familienstand etc. zu machen und sich dann über den Überschlag zu echauffieren. Der Kollege hatte darauf hingewiesen, dass die Besoldung teilweise extrem abweicht. In Bayern kommt man mit recht wenigen Jahren schon an diesen Bereich, dazu das Thema Familienzuschläge.
27.08.2020, 16:09
(27.08.2020, 15:27)Gast schrieb:(27.08.2020, 15:22)Gast schrieb: Stufe 8 sind 16 Jahre Erfahrung. Was verdienen Anwälte nach 16 Jahren? Ich vermute bisschen mehr als 4500€ netto
Das Einstiegsgehalt liegt doch schon über monatlichen EUR 4.500,-!
Die meisten Anwälte verdienen Zeit ihres Lebens keine 4,5k netto. Nur ein Bruchteil aller Anwälte arbeitet in ner GK und dort hat man garantiert keine entspannteren Arbeitszeiten.
Ich möchte den Anwalt sehen, der bei entspannteren Arbeitszeiten als ein Richter das doppelte verdient. Mag es im Einzelfall geben, entspricht aber nicht der Regel.
Diese Diskussion wurde aber gefühlt auch schon 1 Million mal in diesem Forum geführt.
27.08.2020, 16:12
(27.08.2020, 16:08)Gast schrieb: Schön, wie sich hier jetzt wieder die (angeblichen) GKler tummeln, die aber intellektuell überfordert sind, zu verstehen, dass es um das Richterdasein in Hessen geht. Ebenfalls sind sie überfordert zu begreifen, dass es auch Leute mit hinreichend guten Noten gibt, die bewusst keine GK wählen. Auch Geld ist nicht für alle entscheidend, wie ein Kollege geschrieben hat.
Im Gegensatz zu Euch haben wir es nicht nötig, uns aufgrund unseres Jobs aufzuplustern wie ein eitler Pfau.
Ich neide übrigens keinem ein eventuell höheres Gehalt. Ich bin mit meinem mehr als zufrieden. Das wäre ich übrigens auch, wenn ich nicht schon aufgrund glücklicher Umstände ein nettes, abbezahltes Haus in Frankfurt und Mieteinnahmen aufgrund einer größeren Wohnung in einer nördlichen Großstadt hätte. Es ist trotz allem deutlich überdurchschnittlich und wer hier in der aktuellen Situation immer noch GK-Gehälter als Maßstab nimmt, dem ist ohnehin nicht zu helfen.
An den Herrn, der sich über die Beispielsberechnung des Kollegen ausgelassen hat:
Es ist schon lächerlich keinerlei Angaben über Örtlichkeiten, Familienstand etc. zu machen und sich dann über den Überschlag zu echauffieren. Der Kollege hatte darauf hingewiesen, dass die Besoldung teilweise extrem abweicht. In Bayern kommt man mit recht wenigen Jahren schon an diesen Bereich, dazu das Thema Familienzuschläge.
Der Herr Richter, der um 16 Uhr Zeit hat, in einem Referendarsforum zu posten, wie gut es ihm geht. Wer kennt ihn nicht. :D