03.07.2020, 15:49
Dieses Forum muss man einfach lieben :D
03.07.2020, 16:20
(03.07.2020, 11:13)Gast schrieb: Ich habe in beiden Examen ein VB, aber die meisten Jobs sagen mir nicht so zu:
In der GK oder Boutique wirst du oft hart geknechtet, hast teilweise unangenehme Chefs. Gegen das Richteramt spricht einmal die Aussicht, erst Strafrecht machen zu müssen, andererseits das etwas konservative Arbeitsumfeld. Eine Behörde ist mir zu dröge, außerdem liebe ich das ÖR nicht.
Käme es deshalb theoretisch in Betracht, es als Einzelanwalt zu versuchen? Oder ist das zu riskant?
Ich würde hoffen, in der Branche durch meine Qualifikationen und vor allem gute Leistung im Job aufzufallen. Ich schreibe gerne Schriftsätze an das Gericht und beherrsche das prozessuale und materielle Zivilrecht (abgesehen natürlich von praktischen Feinheiten, die man erst im Laufe der Zeit lernt) ziemlich gut. Geld habe ich ein bisschen gespart.
Vielen Dank für eure Tipps!
Also mir wurde von meinem Anwaltsstationsausbilder stark davon abgeraten, mich direkt selbstständig zu machen, obwohl ich schon Lust hätte.
Aber ich bin mittlerweile der Auffassung, dass es klüger ist, erstmal angestellt einzusteigen, von denen, die das schon eine Weile machen, zu lernen und dann, falls man das noch will, wovon ich bei mir ausgehe, in die Selbstständigkeit zu wechseln.
Das gute ist ja, dass sich diese Tür praktisch nie schließt. Und mit deinen Qualifikationen hast du ja durchaus die Möglichkeit, von den Guten zu lernen und vielleicht kannst du da ja auch mal eine Kanzlei übernehmen und sparst dir so ein ganzes Stück der Anfangshindernisse.
Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit unangenehme Chefs zu haben, wohl auch nicht signifikant höher, als angenehme Chefs zu haben. Und zur Not kannst du ja wie gesagt immer noch aussteigen und dich selbstständig machen und hast dann auch schon ein bisschen was gelernt - und wenn es nur ist, wie du als Chef nicht sein willst.
Zum letzten Absatz habe ich noch zu sagen, dass ich mich frage, wie deine Qualifikationen dir Mandate bringen sollen? Durch gute Arbeit ergeben sich im Laufe der Zeit wahrscheinlich neue Mandate, aber ganz am Anfang bringen dir doch auch zwei VB nichts, oder willst du das auf deine Website schreiben?
Das wären mal meine Gedanken dazu. Bin aber noch im Ref, also haben andere da vielleicht mehr Ahnung.
03.07.2020, 17:27
(03.07.2020, 11:13)Gast schrieb: Ich habe in beiden Examen ein VB, aber die meisten Jobs sagen mir nicht so zu:
In der GK oder Boutique wirst du oft hart geknechtet, hast teilweise unangenehme Chefs. Gegen das Richteramt spricht einmal die Aussicht, erst Strafrecht machen zu müssen, andererseits das etwas konservative Arbeitsumfeld. Eine Behörde ist mir zu dröge, außerdem liebe ich das ÖR nicht.
Käme es deshalb theoretisch in Betracht, es als Einzelanwalt zu versuchen? Oder ist das zu riskant?
Was ist mit Nurnotar? Ich selbst hab dafür nicht die Qualis, aber ein Kollege aus der GK meinte dazu mal: „Work less, earn more“ :rolleyes:
03.07.2020, 19:26
(03.07.2020, 17:27)Gast schrieb:(03.07.2020, 11:13)Gast schrieb: Ich habe in beiden Examen ein VB, aber die meisten Jobs sagen mir nicht so zu:
In der GK oder Boutique wirst du oft hart geknechtet, hast teilweise unangenehme Chefs. Gegen das Richteramt spricht einmal die Aussicht, erst Strafrecht machen zu müssen, andererseits das etwas konservative Arbeitsumfeld. Eine Behörde ist mir zu dröge, außerdem liebe ich das ÖR nicht.
Käme es deshalb theoretisch in Betracht, es als Einzelanwalt zu versuchen? Oder ist das zu riskant?
Was ist mit Nurnotar? Ich selbst hab dafür nicht die Qualis, aber ein Kollege aus der GK meinte dazu mal: „Work less, earn more“ :rolleyes:
Das hängt vom Bundesland ab... In einigen Gebieten gibt es den Nurnotar nicht. Anwaltsnotar wäre dann möglich, wobei man das ja faktisch als Nurnotariat betreiben kann. Benötigt aber das dritte Examen...
03.07.2020, 20:03
(03.07.2020, 17:27)Gast schrieb:(03.07.2020, 11:13)Gast schrieb: Ich habe in beiden Examen ein VB, aber die meisten Jobs sagen mir nicht so zu:
In der GK oder Boutique wirst du oft hart geknechtet, hast teilweise unangenehme Chefs. Gegen das Richteramt spricht einmal die Aussicht, erst Strafrecht machen zu müssen, andererseits das etwas konservative Arbeitsumfeld. Eine Behörde ist mir zu dröge, außerdem liebe ich das ÖR nicht.
Käme es deshalb theoretisch in Betracht, es als Einzelanwalt zu versuchen? Oder ist das zu riskant?
Was ist mit Nurnotar? Ich selbst hab dafür nicht die Qualis, aber ein Kollege aus der GK meinte dazu mal: „Work less, earn more“ :rolleyes:
Kann man mit "nur" VB aber nicht ohne Weiteres werden, abgesehen von den östlichen BuLä.
03.07.2020, 23:37
(03.07.2020, 19:26)RechtsanwaltII schrieb:(03.07.2020, 17:27)Gast schrieb:(03.07.2020, 11:13)Gast schrieb: Ich habe in beiden Examen ein VB, aber die meisten Jobs sagen mir nicht so zu:
In der GK oder Boutique wirst du oft hart geknechtet, hast teilweise unangenehme Chefs. Gegen das Richteramt spricht einmal die Aussicht, erst Strafrecht machen zu müssen, andererseits das etwas konservative Arbeitsumfeld. Eine Behörde ist mir zu dröge, außerdem liebe ich das ÖR nicht.
Käme es deshalb theoretisch in Betracht, es als Einzelanwalt zu versuchen? Oder ist das zu riskant?
Was ist mit Nurnotar? Ich selbst hab dafür nicht die Qualis, aber ein Kollege aus der GK meinte dazu mal: „Work less, earn more“ :rolleyes:
Das hängt vom Bundesland ab... In einigen Gebieten gibt es den Nurnotar nicht. Anwaltsnotar wäre dann möglich, wobei man das ja faktisch als Nurnotariat betreiben kann. Benötigt aber das dritte Examen...
Nur haben die Anwaltsnotariate weitaus weniger Mandanten pro Kopf als die Nur-Notare. Auf der Webseite der Bundesnotarkammer kann man ja schauen, wie viele Notare es pro Stadt gibt und dann berechnen, wie viele Einwohner auf einen Notar kommen. In Hannover sind das nach meiner Erinnerung bspw 3.000 Leute, während in Bayreuth das Zehn- oder Fünfzehnfache auf einen Notar kommt. Anwaltsnotariate sind meistens auch auf die anwaltliche Tätigkeit angewiesen, es sei denn, man hat sich als Anwaltsnotar bspw in Berlin nen Namen gemacht und fischt die ganzen Bauträger weg... :)
04.07.2020, 00:13
Laut Anwaltsverein kommt man pro Urkundennummer im Schnitt auf 400€ - Mischkalkulation - damit kann man also rechnen, wie viel man braucht, um profitabel zu sein...
04.07.2020, 12:49
(03.07.2020, 11:13)Gast schrieb: Ich habe in beiden Examen ein VB, aber die meisten Jobs sagen mir nicht so zu:Nein. Theoretisch absolut unmöglich.
In der GK oder Boutique wirst du oft hart geknechtet, hast teilweise unangenehme Chefs. Gegen das Richteramt spricht einmal die Aussicht, erst Strafrecht machen zu müssen, andererseits das etwas konservative Arbeitsumfeld. Eine Behörde ist mir zu dröge, außerdem liebe ich das ÖR nicht.
Käme es deshalb theoretisch in Betracht, es als Einzelanwalt zu versuchen? Oder ist das zu riskant?
Ich würde hoffen, in der Branche durch meine Qualifikationen und vor allem gute Leistung im Job aufzufallen. Ich schreibe gerne Schriftsätze an das Gericht und beherrsche das prozessuale und materielle Zivilrecht (abgesehen natürlich von praktischen Feinheiten, die man erst im Laufe der Zeit lernt) ziemlich gut. Geld habe ich ein bisschen gespart.
Vielen Dank für eure Tipps!
04.07.2020, 14:47
Allein die Frage hier im Forum spricht eine deutliche Sprache. Du solltest es definitiv sein lassen.