20.06.2020, 21:43
Es hat ja auch nicht jeder 6,5 P. aufwärts...
20.06.2020, 21:45
Nee aber super schwer ist das heutzutage jetzt auch nicht.
21.06.2020, 22:30
(20.06.2020, 21:45)Gast schrieb: Nee aber super schwer ist das heutzutage jetzt auch nicht.
Ich halte die 6,5 Punkte Marke auch eigentlich für gut erreichbar, aber bei mir war die Mündliche das Notenkorrektiv - ich war mit 4,6 Punkten vorbenotet und habe dann einen Satz auf die 6,7 gemacht. Glück war auch dabei, das darf ich nicht verleugnen. Aber wenn man sich die Statistiken von BfJ mal ansieht sieht man das auch recht plastisch.
Dennoch sind die Noten im Gegebsatz zum ersten Examen in der Regel besser ... das ist dann schon unangenehm, weil das erste Examen weniger zählt.
Aber nichtsdestotrotz bin ich sehr dankbar für all eure Anregungen und würde mich weiterhin freuen, hier weitere Ideen zu lesen :)!
21.06.2020, 22:33
Es verbessert sich ja auch nicht jeder um 2 P. in der mündlichen. Ich wurde im 1. um 0,2 verbessert in der mündlichen...
22.06.2020, 09:56
Hier sieht man wieder ein gewaltiges Problem der juristischen Ausbildung. Die Absolventen werden mit Ende 20, teilweise Anfang 30 auf den Arbeitsmarkt gelassen und wissen oftmals noch nicht einmal, was sie arbeiten wollen. Es ist viel zu einfach möglich, sich die gesamte Ausbildung aus Berufswahlsicht "durchzumogeln" und dann steht man vor dem Problem...
Für mich war zum Glück sehr zügig klar, dass ich Anwalt werden will und dann ging es nur darum, den richtigen Bereich zu finden und in diesem Bereich den richtigen Arbeitgeber.
Der Frager scheint aber auch großes Pech mit seinen Arbeitgebern gehabt zu haben. Es ist nicht üblich, dass man von seinen Chefs angeschnauzt oder auf Haftungsprobleme hingewiesen wird (außer natürlich, man hat einen Haftungsfall verursacht bzw. hätte es fast gemacht). Ich habe schon früh an sehr groß volumigen Verfahren mitgearbeitet und dort wurde nie über meine Haftung gesprochen... ich würde dir daher raten, Augen auf bei der Arbeitgebersuche. Nimm die Vorstellungsgespräche nicht nur dazu wahr, um dich gut zu verkaufen, sondern fühl auch der Kanzlei auf den Zahn. Da draußen springen viele erfahrene Anwälte rum, die super Mentoren sind. Wenn man dort arbeitet, sieht der Berufsalltag ganz anders aus und du hättest sicher auch mehr Spaß.
Für mich war zum Glück sehr zügig klar, dass ich Anwalt werden will und dann ging es nur darum, den richtigen Bereich zu finden und in diesem Bereich den richtigen Arbeitgeber.
Der Frager scheint aber auch großes Pech mit seinen Arbeitgebern gehabt zu haben. Es ist nicht üblich, dass man von seinen Chefs angeschnauzt oder auf Haftungsprobleme hingewiesen wird (außer natürlich, man hat einen Haftungsfall verursacht bzw. hätte es fast gemacht). Ich habe schon früh an sehr groß volumigen Verfahren mitgearbeitet und dort wurde nie über meine Haftung gesprochen... ich würde dir daher raten, Augen auf bei der Arbeitgebersuche. Nimm die Vorstellungsgespräche nicht nur dazu wahr, um dich gut zu verkaufen, sondern fühl auch der Kanzlei auf den Zahn. Da draußen springen viele erfahrene Anwälte rum, die super Mentoren sind. Wenn man dort arbeitet, sieht der Berufsalltag ganz anders aus und du hättest sicher auch mehr Spaß.
22.06.2020, 10:17
(22.06.2020, 09:56)Gast Gast schrieb: ich würde dir daher raten, Augen auf bei der Arbeitgebersuche. Nimm die Vorstellungsgespräche nicht nur dazu wahr, um dich gut zu verkaufen, sondern fühl auch der Kanzlei auf den Zahn. Da draußen springen viele erfahrene Anwälte rum, die super Mentoren sind. Wenn man dort arbeitet, sieht der Berufsalltag ganz anders aus und du hättest sicher auch mehr Spaß.
Welche Tipps hast du denn diesbezüglich? Ich kenne leider auch einige Berufseinsteiger, die nach ihrem Einstieg gar nicht so glücklich waren. Teilweise, obwohl der Arbeitgeber bereits aus einer Vortätigkeit als Ref/WiMi bekannt war. Als Ref/Wimi hat man häufig noch Welpenschutz, manchmal ist es dann auch nicht mehr derselbe Partner. Und wenn man nicht das Glück hat, bei seiner Station schon einen potenziellen Arbeitgeber zu finden, ist es noch schwieriger: Wie soll man im Vorstellungsgespräch herausfinden, ob der Chef rumpoltert oder beim kleinsten Fehler ausflippt? Im Gespräch sind ja alle erstmal nett und selbst in der "lockeren Runde mit den Associates" im zweiten Gespräch wird da wohl kaum jemand über den Chef lästern.
Davon ab, dass man natürlich eine weichgespülte Antwort erhalten wird, finde ich Fragen nach Arbeitszeit (auch kritisch, also wie es mit Überstunden und Arbeit am Wochenende aussieht) zwar legitim, ein umgekehrtes Bewerbungsgespräch a la "Ich habe einen Fehler gemacht und einen dicken Haftungsfall produziert - wie gehen Sie als Arbeitgeber damit um? Was kann ich von Ihnen erwarten." dürften sich aber nur herausragende Bewerber erlauben können.
22.06.2020, 10:40
versuch die Refas zu fragen. Die wissen alles und lästern gerne
22.06.2020, 10:56
(22.06.2020, 10:17)Gast schrieb:(22.06.2020, 09:56)Gast Gast schrieb: ich würde dir daher raten, Augen auf bei der Arbeitgebersuche. Nimm die Vorstellungsgespräche nicht nur dazu wahr, um dich gut zu verkaufen, sondern fühl auch der Kanzlei auf den Zahn. Da draußen springen viele erfahrene Anwälte rum, die super Mentoren sind. Wenn man dort arbeitet, sieht der Berufsalltag ganz anders aus und du hättest sicher auch mehr Spaß.
Welche Tipps hast du denn diesbezüglich? Ich kenne leider auch einige Berufseinsteiger, die nach ihrem Einstieg gar nicht so glücklich waren. Teilweise, obwohl der Arbeitgeber bereits aus einer Vortätigkeit als Ref/WiMi bekannt war. Als Ref/Wimi hat man häufig noch Welpenschutz, manchmal ist es dann auch nicht mehr derselbe Partner. Und wenn man nicht das Glück hat, bei seiner Station schon einen potenziellen Arbeitgeber zu finden, ist es noch schwieriger: Wie soll man im Vorstellungsgespräch herausfinden, ob der Chef rumpoltert oder beim kleinsten Fehler ausflippt? Im Gespräch sind ja alle erstmal nett und selbst in der "lockeren Runde mit den Associates" im zweiten Gespräch wird da wohl kaum jemand über den Chef lästern.
Davon ab, dass man natürlich eine weichgespülte Antwort erhalten wird, finde ich Fragen nach Arbeitszeit (auch kritisch, also wie es mit Überstunden und Arbeit am Wochenende aussieht) zwar legitim, ein umgekehrtes Bewerbungsgespräch a la "Ich habe einen Fehler gemacht und einen dicken Haftungsfall produziert - wie gehen Sie als Arbeitgeber damit um? Was kann ich von Ihnen erwarten." dürften sich aber nur herausragende Bewerber erlauben können.
Genau. Der Partner, bei dem ich gelandet war, war im Bewerbungsgespräch sehr sympathisch, angenehm und locker. Die Süßholzraspeltour fährt er auch gegenüber Mandanten oder wenn er Kollegen anderer Abteilungen in cc setzt. Da werden dann auch die eigenen Kollegen mal nett angesprochen.
Wie er aber abteilungsintern ständig die Mitarbeiter anschnautzt und fast schon für schlechtes Wetter verantwortlich macht -egal, welches Grade, telefonisch, per E-Mail oder persönlich - lässt jede gute Erziehung vermissen, von Führungsqualitäten mal gar nicht zu sprechen. Sein weibliches Pendant macht das übrigens genauso. Das kann man vorher kaum erahnen und selbst die Kollegen aus anderen Bereichen zweifeln immer leicht an den Schilderungen, weil sie ihn ja immer nur in der freundlichen Variante erleben. Die Fluktuation spricht allerdings für sich, auch wenn die beiden Partner nicht den geringsten Bezug zu ihrem Verhalten herstellen.
22.06.2020, 11:14
Das ist zB so ein Punkt. Wenn man feststellt, dass im Team keiner länger als zwei Jahre dabei ist, kann das schon ein Hinweis sein.
Worauf ich so ganz grundsätzlich geschaut habe (natürlich kann man immer reinfallen):
- Fluktuation im Team, halten es dort Leute länger aus und können sie ggf. sogar Karriere machen?
- Zusammensetzung des Teams, wirkt es heterogen oder sucht sich der Partner immer nur die gleichen Typen aus (heterogen ist besser, weil es mE zeigt, dass der Partner mit vers. Charakteren umgehen kann)
- Wie realistisch werden Erwartungshaltungen im VG kommuniziert (Partner, bei denen im VG immer alles top ist, lassen mich aufhorchen. Wer mir in der GK verkaufen will, dass es nie Wochenendarbeit gibt und oft alle um 18 Uhr nach hause gehen, macht sich bei mir unglaubwürdig. Da ist ein Partner besser, der auch im VG sagt, dass es mal lang werden kann.)
- Nimmt sich der Partner Zeit für das VG, hat er sich im Vorfeld mit meinem Lebenslauf beschäftigt
- Wenn ich Entwicklungsmöglichkeiten anspreche, hat der Partner einen Plan oder nur ein "ja wir schauen mal, Verantwortung übernehmen ist wichtig"
Ich würde auch sagen, je mehr VGs man gehabt hat, umso weniger aufgeregt ist man und umso besser kann man Zwischentöne heraushören.
Worauf ich so ganz grundsätzlich geschaut habe (natürlich kann man immer reinfallen):
- Fluktuation im Team, halten es dort Leute länger aus und können sie ggf. sogar Karriere machen?
- Zusammensetzung des Teams, wirkt es heterogen oder sucht sich der Partner immer nur die gleichen Typen aus (heterogen ist besser, weil es mE zeigt, dass der Partner mit vers. Charakteren umgehen kann)
- Wie realistisch werden Erwartungshaltungen im VG kommuniziert (Partner, bei denen im VG immer alles top ist, lassen mich aufhorchen. Wer mir in der GK verkaufen will, dass es nie Wochenendarbeit gibt und oft alle um 18 Uhr nach hause gehen, macht sich bei mir unglaubwürdig. Da ist ein Partner besser, der auch im VG sagt, dass es mal lang werden kann.)
- Nimmt sich der Partner Zeit für das VG, hat er sich im Vorfeld mit meinem Lebenslauf beschäftigt
- Wenn ich Entwicklungsmöglichkeiten anspreche, hat der Partner einen Plan oder nur ein "ja wir schauen mal, Verantwortung übernehmen ist wichtig"
Ich würde auch sagen, je mehr VGs man gehabt hat, umso weniger aufgeregt ist man und umso besser kann man Zwischentöne heraushören.
22.06.2020, 11:52
(21.06.2020, 22:33)Gast schrieb: Es verbessert sich ja auch nicht jeder um 2 P. in der mündlichen. Ich wurde im 1. um 0,2 verbessert in der mündlichen...dito! da wünscht man sich, dass im 1. auch die Noten der Schriftlichen auf das Zeugnis kommen.
schon scheisse, aber es gibt halt auch Leute, die sich verschlechtern