13.06.2020, 20:37
Ich bin nicht in der Justiz, aber das muss man doch schon relativ sehen. Wer da rausfliegt oder gegangen wird, der wäre anderswo doch schon 100x rausgeflogen.
13.06.2020, 20:37
(13.06.2020, 17:13)Gast schrieb: Toll und das ist dann der sichere Staatsdienst?
Herabsetzungen von Prozessparteien habe ich auch schon gesehen, sowas führt nicht zur Kündigung.
Das Schlagwort ist "unerträglich". Die Sitzungsleitung bzw. der Sitzungsdienst sind zentrale Elemente der richterlichen bzw. staatsanwaltschaftlichen Tätigkeit.
Dort treffen fachliche und persönliche Eignung zusammen. Zweifel an der Eignung bzw. eine Ungeeignetheit ergeben sich nicht schon, wenn jemand mal einen "schlechten Tag hat" bzw. mit einem bestimmten Beteiligten die Chemie spürbar gar nicht stimmt. Auch der/die Richter*in ist ja ein Mensch in Robe. Aber wenn jemand regelmäßig als befangen abgelehnt wird oder in seinen/ihren Sitzungen keine Ordnung hergestellt oder selbige nicht zu Ende bekommt wird es bei Assessoren eng.
13.06.2020, 20:45
(13.06.2020, 17:30)Gast schrieb: Ja Entlassungen gibts, schon mehrere mitbekommen (aus dem persönlichen Kreis 2 trotz toller Noten), da zu viel Druck, niedrige Erledigungszahlen als andere und insgesamt überfordert und überlastet. Darf einen nicht wundern in der Justiz.. wird in den nächsten Jahren eher nich schlimmer
Der Druck eines (abgesoffenen) Dezernats kann einen Anfänger in der Tat erschlagen. Selbst wenn man nicht fachfremd eingesetzt wird, sind die ersten Wochen und Monate sehr intensiv. Zumal ich den Eindruck habe, dass jüngere Kolleginn*en (und natürlich Assessorinn*en) inzwischen -mMn zu Recht- eine andere Erwartung an Ausbildung und Mentoring stellen, als sie teilweise im Justizdienst gelebt wird.
Wer den hohen und richtigen Anspruch hat, eine richtige Entscheidung zu treffen, sich aber im Rechtsgebiet und in der Verfügungstechnik noch nicht so gut auskennt, der/dem kann es ggf. schnell zu viel werden.
Wie haben Deine Kontakte das erlebt? Und wie bewerten sie es, aus dem Justizdienst ausgeschieden zu sein?
13.06.2020, 22:36
(13.06.2020, 20:45)Auch Bln schrieb:(13.06.2020, 17:30)Gast schrieb: Ja Entlassungen gibts, schon mehrere mitbekommen (aus dem persönlichen Kreis 2 trotz toller Noten), da zu viel Druck, niedrige Erledigungszahlen als andere und insgesamt überfordert und überlastet. Darf einen nicht wundern in der Justiz.. wird in den nächsten Jahren eher nich schlimmer
Der Druck eines (abgesoffenen) Dezernats kann einen Anfänger in der Tat erschlagen. Selbst wenn man nicht fachfremd eingesetzt wird, sind die ersten Wochen und Monate sehr intensiv. Zumal ich den Eindruck habe, dass jüngere Kolleginn*en (und natürlich Assessorinn*en) inzwischen -mMn zu Recht- eine andere Erwartung an Ausbildung und Mentoring stellen, als sie teilweise im Justizdienst gelebt wird.
Wer den hohen und richtigen Anspruch hat, eine richtige Entscheidung zu treffen, sich aber im Rechtsgebiet und in der Verfügungstechnik noch nicht so gut auskennt, der/dem kann es ggf. schnell zu viel werden.
Wie haben Deine Kontakte das erlebt? Und wie bewerten sie es, aus dem Justizdienst ausgeschieden zu sein?
Guter Beitrag. In der Tat bekommt man als Anfänger in der Justiz so gut wie keine Einarbeitungszeit. In der ersten Woche gleich verhandeln ist die Regel. Man muss auf nette Kollegen und vor allem darauf hoffen, kein zu abgesoffenes Referat zu bekommen.
13.06.2020, 23:32
(13.06.2020, 12:28)Gast12345 schrieb: Hallo zusammen,
Hat jemand Erfahrungen damit, ob und wie häufig es vorkommt, das man in der Justiz entlassen wird oder einem nahe gelegt wird, den Job zu wechseln? Wie läuft das ab?
Ich habe noch nie von einer Entlassung in der Justiz gehört, denke da müsste man sich schon einen krassen Fehltritt leisten
14.06.2020, 08:58
Ich habe es bei zwei Leuten bei der StA mitbekommen. Es wurde ihnen nahegelegt zu gehen. Das haben sie dann auch gemacht (beide Staatsanwaltschaften in NRW).
14.06.2020, 14:25
Wüsste gerne mal den Hintergrund der Frage des TE.
Weil im Ganzen ist es doch so, klar kommen "Entlassungen" in der Justiz vor. Und selbst wenn keine vorkommen, heißt das nichts für einen selbst, weil man kann halt auch der Erste sein, wenn man es richtig versaut :D
Aber ich kenne keine und habe von keiner gehört, bei der es so lief als wäre der Betroffene klassisch rausgeflogen. Es läuft doch eher so, dass beide Seiten über einen längeren Zeitraum merken, dass es mit der Person und dem Job nicht passt und irgendwann kommt halt das erste Gespräch, woran es liegen kann, wie man helfen kann etc. Dann geht es schlecht weiter und irgendwann kommt das Gespräch in dem einem nahegelegt wird, dass es doch besser wäre sich was anderes zu suchen. Dann hat man genug Zeit und findet als Bewerber der in der Justiz genommen wurde auch woanders ganz gut was.
Von daher, wenn Hintergrund der Frage die Angst vor dem Nichts und dem Rausschmiss von heute auf morgen ist, dann brauch man die eher nicht zu haben.
Wenn es soweit ist, dass einem das nahegelegt wird, hat man ohnehin kein Bock mehr auf den Job :P
Weil im Ganzen ist es doch so, klar kommen "Entlassungen" in der Justiz vor. Und selbst wenn keine vorkommen, heißt das nichts für einen selbst, weil man kann halt auch der Erste sein, wenn man es richtig versaut :D
Aber ich kenne keine und habe von keiner gehört, bei der es so lief als wäre der Betroffene klassisch rausgeflogen. Es läuft doch eher so, dass beide Seiten über einen längeren Zeitraum merken, dass es mit der Person und dem Job nicht passt und irgendwann kommt halt das erste Gespräch, woran es liegen kann, wie man helfen kann etc. Dann geht es schlecht weiter und irgendwann kommt das Gespräch in dem einem nahegelegt wird, dass es doch besser wäre sich was anderes zu suchen. Dann hat man genug Zeit und findet als Bewerber der in der Justiz genommen wurde auch woanders ganz gut was.
Von daher, wenn Hintergrund der Frage die Angst vor dem Nichts und dem Rausschmiss von heute auf morgen ist, dann brauch man die eher nicht zu haben.
Wenn es soweit ist, dass einem das nahegelegt wird, hat man ohnehin kein Bock mehr auf den Job :P
14.06.2020, 15:09
(14.06.2020, 14:25)Gast23 schrieb: Wüsste gerne mal den Hintergrund der Frage des TE.
Weil im Ganzen ist es doch so, klar kommen "Entlassungen" in der Justiz vor. Und selbst wenn keine vorkommen, heißt das nichts für einen selbst, weil man kann halt auch der Erste sein, wenn man es richtig versaut :D
Aber ich kenne keine und habe von keiner gehört, bei der es so lief als wäre der Betroffene klassisch rausgeflogen. Es läuft doch eher so, dass beide Seiten über einen längeren Zeitraum merken, dass es mit der Person und dem Job nicht passt und irgendwann kommt halt das erste Gespräch, woran es liegen kann, wie man helfen kann etc. Dann geht es schlecht weiter und irgendwann kommt das Gespräch in dem einem nahegelegt wird, dass es doch besser wäre sich was anderes zu suchen. Dann hat man genug Zeit und findet als Bewerber der in der Justiz genommen wurde auch woanders ganz gut was.
Von daher, wenn Hintergrund der Frage die Angst vor dem Nichts und dem Rausschmiss von heute auf morgen ist, dann brauch man die eher nicht zu haben.
Wenn es soweit ist, dass einem das nahegelegt wird, hat man ohnehin kein Bock mehr auf den Job :P
Auf den Job hätte ich von Anfang an keinen Bock...aber das ist ein anderes Thema :D
14.06.2020, 15:18
(14.06.2020, 15:09)Gast schrieb:(14.06.2020, 14:25)Gast23 schrieb: Wüsste gerne mal den Hintergrund der Frage des TE.
Weil im Ganzen ist es doch so, klar kommen "Entlassungen" in der Justiz vor. Und selbst wenn keine vorkommen, heißt das nichts für einen selbst, weil man kann halt auch der Erste sein, wenn man es richtig versaut :D
Aber ich kenne keine und habe von keiner gehört, bei der es so lief als wäre der Betroffene klassisch rausgeflogen. Es läuft doch eher so, dass beide Seiten über einen längeren Zeitraum merken, dass es mit der Person und dem Job nicht passt und irgendwann kommt halt das erste Gespräch, woran es liegen kann, wie man helfen kann etc. Dann geht es schlecht weiter und irgendwann kommt das Gespräch in dem einem nahegelegt wird, dass es doch besser wäre sich was anderes zu suchen. Dann hat man genug Zeit und findet als Bewerber der in der Justiz genommen wurde auch woanders ganz gut was.
Von daher, wenn Hintergrund der Frage die Angst vor dem Nichts und dem Rausschmiss von heute auf morgen ist, dann brauch man die eher nicht zu haben.
Wenn es soweit ist, dass einem das nahegelegt wird, hat man ohnehin kein Bock mehr auf den Job :P
Auf den Job hätte ich von Anfang an keinen Bock...aber das ist ein anderes Thema :D
Wieso?
14.06.2020, 15:37
Ist in NRW wohl am LG Duisburg nicht so selten wie man hört. Das Gericht wird aber wohl auch nicht gut geführt.