26.05.2020, 01:46
Hengeler sagt:
"Ab dem vierten Jahr steht ein neun- bis zwölfmonatiger Aufenthalt im englischsprachigen Ausland an für die Associates ohne LL.M."
Weiß dazu jemand genaueres? Wie sieht das in der Praxis aus? Gerne auch Berichte von anderen Kanzleien.
Meinen die eher/zwingend ein Secondment zu einem ihrer ausländischen Standorte oder zu ihren "Best Friends"? Oder kann man da durchaus auch an einen LLM denken? Da zwischen Associates mit und ohne LLM unterschieden wird, könnte man es auch so verstehen, dass es gerade dem LLM-Erwerb dienen soll. Angeblich achtet Hengeler auch besonders auf den LLM und vergütet ihn zusätzlich.
Wenn man da wirklich einen LLM absolvieren könnte... Wie sieht es dann in dieser Zeit mit der Bezahlung aus?
Kennt ihr allegmein Kanzleien, bei denen es kein Problem ist, sich 9 Monate lang für einen LLM freistellen zu lassen und man möglichst noch wenigstens ein paar Euro bekommt, um den Lebensunterhalt in dieser Zeit zu bestreiten?
"Ab dem vierten Jahr steht ein neun- bis zwölfmonatiger Aufenthalt im englischsprachigen Ausland an für die Associates ohne LL.M."
Weiß dazu jemand genaueres? Wie sieht das in der Praxis aus? Gerne auch Berichte von anderen Kanzleien.
Meinen die eher/zwingend ein Secondment zu einem ihrer ausländischen Standorte oder zu ihren "Best Friends"? Oder kann man da durchaus auch an einen LLM denken? Da zwischen Associates mit und ohne LLM unterschieden wird, könnte man es auch so verstehen, dass es gerade dem LLM-Erwerb dienen soll. Angeblich achtet Hengeler auch besonders auf den LLM und vergütet ihn zusätzlich.
Wenn man da wirklich einen LLM absolvieren könnte... Wie sieht es dann in dieser Zeit mit der Bezahlung aus?
Kennt ihr allegmein Kanzleien, bei denen es kein Problem ist, sich 9 Monate lang für einen LLM freistellen zu lassen und man möglichst noch wenigstens ein paar Euro bekommt, um den Lebensunterhalt in dieser Zeit zu bestreiten?
26.05.2020, 02:23
Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, warum man nach drei Jahren Anwaltstätigkeit noch einen LLM machen sollte. Da ist ein Auslandsaufenthalt in einer Kanzlei doch deutlich sinnvoller.
Zum einen ist der Master extrem teuer. Wir reden hier von deutlich sechsstelligen Kosten. Zum anderen ist man im vierten Anwaltsjahr auf dem Karriereweg schon durchaus fortgeschritten. Da wäre es mir deutlich lieber, bei einer best friend Kanzlei gute Kontakte zu knüpfen. Immerhin ist man dort als Vertreter der eigenen Kanzlei. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es nicht überaus positiv für den eigenen Werdegang ist, wenn man sich dort gut vernetzt und positiv auffällt.
Zu deiner Frage: Das kann dir abschließend wohl nur die Kanzlei sagen. Da LLM-Absolventen kein Secondment absolvieren müssen, scheint es mir dieser Logik folgend nicht ausgeschlossen, dass ein LLM als Secondment geht.
Zur Frage der Gehaltsfortzahlung: Bei Gleiss soll es ein Promotionsprogramm geben. Dort arbeitet man ein Jahr Vollzeit und streckt das Gehalt auf zwei Jahre, sodass man im zweiten Jahr die Diss fertigstellen kann. Vielleicht ist das auch bei einem Master möglich.
Allgemein halte ich die Idee, dass man einfach so weiter bezahlt wird, für nahezu ausgeschlossen. Warum sollte man dir Geld schenken?
Denkbar ist allenfalls, dass die Kanzlei einen Studiengebührenzuschuss gewährt. Vernünftigerweise wird man das aber von einer gewissen Weiterbeschäftigung abhängig machen.
Zum einen ist der Master extrem teuer. Wir reden hier von deutlich sechsstelligen Kosten. Zum anderen ist man im vierten Anwaltsjahr auf dem Karriereweg schon durchaus fortgeschritten. Da wäre es mir deutlich lieber, bei einer best friend Kanzlei gute Kontakte zu knüpfen. Immerhin ist man dort als Vertreter der eigenen Kanzlei. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es nicht überaus positiv für den eigenen Werdegang ist, wenn man sich dort gut vernetzt und positiv auffällt.
Zu deiner Frage: Das kann dir abschließend wohl nur die Kanzlei sagen. Da LLM-Absolventen kein Secondment absolvieren müssen, scheint es mir dieser Logik folgend nicht ausgeschlossen, dass ein LLM als Secondment geht.
Zur Frage der Gehaltsfortzahlung: Bei Gleiss soll es ein Promotionsprogramm geben. Dort arbeitet man ein Jahr Vollzeit und streckt das Gehalt auf zwei Jahre, sodass man im zweiten Jahr die Diss fertigstellen kann. Vielleicht ist das auch bei einem Master möglich.
Allgemein halte ich die Idee, dass man einfach so weiter bezahlt wird, für nahezu ausgeschlossen. Warum sollte man dir Geld schenken?
Denkbar ist allenfalls, dass die Kanzlei einen Studiengebührenzuschuss gewährt. Vernünftigerweise wird man das aber von einer gewissen Weiterbeschäftigung abhängig machen.
26.05.2020, 10:17
also, Ausnahmen gibt es natürlich immer... aber die Idee ist schon, dass du zu einer Best Friends Kanzlei gehst, um dort zu arbeiten. Das ist ja auch viel sinnvoller als ein später LL.M.:
- du bekommst Geld, statt zu zahlen
- du knüpfst berufliche Kontakte
- du bleibst in deinen Verfahren drin
- du lernst in deinem Rechtsbereich direkt in der Praxis
Du bekommst am Ende nur nicht ein schickes LL.M. hinter deinen Namen ;)
Hengeler bietet aber auch die Möglichkeit den LL.M. direkt nach dem zweiten Stex zu unterstützen, wenn man sich gleichzeitig verpflichtete danach für 2-3 (?) Jahre bei ihnen zu arbeiten.
- du bekommst Geld, statt zu zahlen
- du knüpfst berufliche Kontakte
- du bleibst in deinen Verfahren drin
- du lernst in deinem Rechtsbereich direkt in der Praxis
Du bekommst am Ende nur nicht ein schickes LL.M. hinter deinen Namen ;)
Hengeler bietet aber auch die Möglichkeit den LL.M. direkt nach dem zweiten Stex zu unterstützen, wenn man sich gleichzeitig verpflichtete danach für 2-3 (?) Jahre bei ihnen zu arbeiten.
26.05.2020, 11:22
Hö? Es kostet doch nicht jeder LLM deutlich sechsstellig
26.05.2020, 11:25
LLM Speyer
26.05.2020, 12:12
(26.05.2020, 11:22)Gast schrieb: Hö? Es kostet doch nicht jeder LLM deutlich sechsstellig
Meines Erachtens kommen selbst die teuersten LLM aus den USA nicht dahin. Zumindest nicht die Studiengebühren. Lebenshaltungskosten mal dahingestellt.
Bei einem LLM aus UK dürfte es selbst bei exzessiven Lebenshaltungskosten kaum möglich sein, auf die 100.000 zu kommen. Egal ob Euro, Pfund oder Dollar.
26.05.2020, 13:36
(26.05.2020, 11:22)Gast schrieb: Hö? Es kostet doch nicht jeder LLM deutlich sechsstelligDoch, in der konkreten Situation wird jeder LLM so viel kosten.
Das Zauberwort lautet Opportunitätskosten. Während des neumonatigen Masters wird man auf das sechsstellige Gehalt verzichten müssen. Das ist zwar eine Bruttoangabe. Aber dazu kommen noch die eigentlichen Masterkosten. Stipendien halte ich für ausgeschlossen.
Außerdem sollte es in der konkreten Situation eines durchaus fortgeschrittenen Hengeler-Associates schon ein Master aus der Liga Oxbridge (& LSE) oder Ivy League sein.
26.05.2020, 13:55
Ohne jetzt auf den einzelnen Euro zu schauen, die Situation ist halt so: Nach spätestens vier Jahren kommt bei Hengeler oft der Cut. Entweder wird man freundlich gebeten zu gehen, man geht selbst oder aber die Partner sehen in einem Potential und man kommt in den "engeren" Kreis der Kandidaten für eine Partnerschaft in ein paar Jahren. Da kommt dann das Secondment ins Spiel: Perfektes Englisch lernen, ausländische Kontakte knüpfen, charakterlich reifen. Das ist von der Kanzlei sozusagen ein Investment in einen. Im Gegenzug wird erwartet, dass man als Associate sagt "geil, mache ich, und ich baller natürlich weiter, billable, billable, billable, Mandantenkontakte vor Ort knüpfen usw.". Die wollen nicht hören, dass man sagt "oh, jetzt nochmal ein Jahr zurück an die Uni, lernen und Abwechslung vom Arbeitsalltag."
Ausnahme kann es eben geben, wenn man einen super prestigeträchtigen LL.M. Platz bekommt und dann nach Harvard oder Yale darf. University of Miami wird aber schwer werden zu begründen ;)
Ausnahme kann es eben geben, wenn man einen super prestigeträchtigen LL.M. Platz bekommt und dann nach Harvard oder Yale darf. University of Miami wird aber schwer werden zu begründen ;)
26.05.2020, 18:54
Milchmädchenrechnung. Bei einem entgangenen sechsstelligen Gehalt sind die "Kosten" natürlich sechsstellig -.-
26.05.2020, 18:55
Wenn auch das Gehalt natürlich nicht netto ;)