01.04.2020, 16:50
(01.04.2020, 16:41)GastHH schrieb:(01.04.2020, 16:12)Gast schrieb:(01.04.2020, 13:51)Ok Gast schrieb:(01.04.2020, 08:43)Gast schrieb:(31.03.2020, 23:09)Gast schrieb: Geld oder Leben :exclamation:
Wir reden nicht über die Pest oder Ebola. Wir begehen gerade wegen eines vergleichsweise harmlosen Virus nichts anderes als kollektiven Selbstmord.
Dass das Virus vergleichsweise harmlos ist, denkt man aber nur so lange bis man selbst oder die eigene Oma einer von jedem 5. auf der Intensivstation ist. Und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so gering. Selbst wenn man nicht, wie bei Ebola, unbedingt daran stirbt, so kann man trotzdem nach 3 Wochen Beatmung so einen Lungenschaden davon tragen, dass man im Alltag Sauerstoff braucht und das gibt es auch bei jungen Leuten ohne Vorerkrankungen.
Jedenfalls müssen wir auf den Impfstoff warten und das kann dauern und der kann auch wieder Nebenwirkungen haben. Entweder man wird krank und immun oder man lässt sich impfen. Man hat die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Es gibt kein Supergrundrecht auf ein virenfreies Leben. Und wir können den Shutdown ganz sicher nicht aufrecht erhalten, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht. Man hat sich hier schlicht verrannt. Ohne langfristigen Plan den medial beschworenen Ruf nach harten staatlichen Maßnahmen befriedigt. Jetzt stellt man fest, dass der Shutdown weder geeignet ist, den Virus einzudämmen noch nachhaltig die Infektionen klein zu halten. Sobald man die Maßnahmen aufhebt, werden die Effekte sofort verpuffen. Mich besorgt es, wie selbst liberal eingestellte Juristen diese massiven Grundrechtseingriffe widerspruchslos hinnehmen.
Du hast es nicht verstanden. Es geht nicht darum, den Virus einzudämmen oder nachhaltig die Infektionen klein zu halten. Es geht darum, die Zahl der gleichzeitigen Infektionen möglichst nicht über eine bestimmte Zahl kommen zu lassen, damit die Gesundheitssysteme damit fertig werden. Es wird sicherlich mehrere Wellen geben, in denen die Infektionszahlen ansteigen, jedoch - so das Ziel - nie über eine bestimmte Zahl hinaus.
Wenn alle auf einmal krank werden, gibt es nicht genug Beatmungsgeräte. Dann werden alten Leuten die Beatmungsgeräte weg genommen, um jüngere zu beatmen oder umgekehrt, was etwas von unterlassener Hilfeleistung oder Sterbehilfe durch Unterlassen hat.
Das ist alles schon so in anderen europäischen Ländern passiert, die mehr Fallzahlen haben.
01.04.2020, 17:10
(01.04.2020, 16:50)Gast schrieb:(01.04.2020, 16:41)GastHH schrieb:(01.04.2020, 16:12)Gast schrieb:(01.04.2020, 13:51)Ok Gast schrieb:(01.04.2020, 08:43)Gast schrieb: Wir reden nicht über die Pest oder Ebola. Wir begehen gerade wegen eines vergleichsweise harmlosen Virus nichts anderes als kollektiven Selbstmord.
Dass das Virus vergleichsweise harmlos ist, denkt man aber nur so lange bis man selbst oder die eigene Oma einer von jedem 5. auf der Intensivstation ist. Und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so gering. Selbst wenn man nicht, wie bei Ebola, unbedingt daran stirbt, so kann man trotzdem nach 3 Wochen Beatmung so einen Lungenschaden davon tragen, dass man im Alltag Sauerstoff braucht und das gibt es auch bei jungen Leuten ohne Vorerkrankungen.
Jedenfalls müssen wir auf den Impfstoff warten und das kann dauern und der kann auch wieder Nebenwirkungen haben. Entweder man wird krank und immun oder man lässt sich impfen. Man hat die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Es gibt kein Supergrundrecht auf ein virenfreies Leben. Und wir können den Shutdown ganz sicher nicht aufrecht erhalten, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht. Man hat sich hier schlicht verrannt. Ohne langfristigen Plan den medial beschworenen Ruf nach harten staatlichen Maßnahmen befriedigt. Jetzt stellt man fest, dass der Shutdown weder geeignet ist, den Virus einzudämmen noch nachhaltig die Infektionen klein zu halten. Sobald man die Maßnahmen aufhebt, werden die Effekte sofort verpuffen. Mich besorgt es, wie selbst liberal eingestellte Juristen diese massiven Grundrechtseingriffe widerspruchslos hinnehmen.
Du hast es nicht verstanden. Es geht nicht darum, den Virus einzudämmen oder nachhaltig die Infektionen klein zu halten. Es geht darum, die Zahl der gleichzeitigen Infektionen möglichst nicht über eine bestimmte Zahl kommen zu lassen, damit die Gesundheitssysteme damit fertig werden. Es wird sicherlich mehrere Wellen geben, in denen die Infektionszahlen ansteigen, jedoch - so das Ziel - nie über eine bestimmte Zahl hinaus.
Wenn alle auf einmal krank werden, gibt es nicht genug Beatmungsgeräte. Dann werden alten Leuten die Beatmungsgeräte weg genommen, um jüngere zu beatmen oder umgekehrt, was etwas von unterlassener Hilfeleistung oder Sterbehilfe durch Unterlassen hat.
Das ist alles schon so in anderen europäischen Ländern passiert, die mehr Fallzahlen haben.
Ich sehe auch durchaus die Gefahr, dass sich die Exekutive aktuell Sachen raus nimmt, die mit dem Grundgesetz absolut nicht zu vereinbaren sind und das einfach so hingenommen wird. Auf der anderen Seite steht man halt vor einer neuen Situation, die so noch unbekannt ist. Und es geht um Menschenleben in nicht gerade geringer Anzahl. Ich finde also, dass man da dem Gesetzgeber (nicht der Exekutive!) durchaus einen großen Spielraum zugestehen muss. Allerdings nur zu Beginn. Um die Belastung für die Bürger möglichst gering zu halten, muss jetzt natürlich geschaut werden, was es bringt und dann entsprechend gegengesteuert werden. Aufgabe der Anwaltschaft und später der Justiz ist es, das im Auge zu behalten. Hier jetzt aber einfach davon zu reden, dass die Maßnahmen nicht geeignet sind ist quatsch, weil man das einfach noch nicht weiß. Und die Begründung, warum man es mit einem Shutdown versucht ist zumindest nachvollziehbar. Ob das klappt, werden wir in ein paar WOchen wissen.
01.04.2020, 17:27
Also das OVG Berlin-Brandenburg fand die SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung nicht sonderlich dramatisch und hat einen Eilantrag auf Aussetzung des Vollzugs zurückgewiesen. Aber vielleicht können die auch nix.
01.04.2020, 21:15
Mal zurück zum Thema... hat jemand von weiteren Entlassungen aus anderen Kanzleien gehört, außer TW?
01.04.2020, 22:29
01.04.2020, 22:40
02.04.2020, 13:30
Jedenfalls finde ich, die GKs könnten die Krise zum Anlass nehmen in manchen Bereichen mehr von den Notenanforderungen abzuweichen. Die Kunden hätten dafür bestimmt Verständnis, weil die jetzt selber sparen müssen und nicht mehr so viel für Rechtsrat zahlen wollen. Für das Gehalt von einem mit 10 P. (100.000) könnten sie zwei Leute mit 5 P. beschägtigen (50.000), was auch die Arbeitslosenzahl verringern würde und damit das Konsumverhalten steigern. 10 P. kommen ja auch prima in der Justiz unter. Die sind ja dann nicht arbeitslos.
02.04.2020, 13:49
Sehr naive Betrachtungsweise
02.04.2020, 13:59
(01.04.2020, 16:41)GastHH schrieb:(01.04.2020, 16:12)Gast schrieb:(01.04.2020, 13:51)Ok Gast schrieb:(01.04.2020, 08:43)Gast schrieb:(31.03.2020, 23:09)Gast schrieb: Geld oder Leben :exclamation:
Wir reden nicht über die Pest oder Ebola. Wir begehen gerade wegen eines vergleichsweise harmlosen Virus nichts anderes als kollektiven Selbstmord.
Dass das Virus vergleichsweise harmlos ist, denkt man aber nur so lange bis man selbst oder die eigene Oma einer von jedem 5. auf der Intensivstation ist. Und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so gering. Selbst wenn man nicht, wie bei Ebola, unbedingt daran stirbt, so kann man trotzdem nach 3 Wochen Beatmung so einen Lungenschaden davon tragen, dass man im Alltag Sauerstoff braucht und das gibt es auch bei jungen Leuten ohne Vorerkrankungen.
Jedenfalls müssen wir auf den Impfstoff warten und das kann dauern und der kann auch wieder Nebenwirkungen haben. Entweder man wird krank und immun oder man lässt sich impfen. Man hat die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Es gibt kein Supergrundrecht auf ein virenfreies Leben. Und wir können den Shutdown ganz sicher nicht aufrecht erhalten, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht. Man hat sich hier schlicht verrannt. Ohne langfristigen Plan den medial beschworenen Ruf nach harten staatlichen Maßnahmen befriedigt. Jetzt stellt man fest, dass der Shutdown weder geeignet ist, den Virus einzudämmen noch nachhaltig die Infektionen klein zu halten. Sobald man die Maßnahmen aufhebt, werden die Effekte sofort verpuffen. Mich besorgt es, wie selbst liberal eingestellte Juristen diese massiven Grundrechtseingriffe widerspruchslos hinnehmen.
Du hast es nicht verstanden. Es geht nicht darum, den Virus einzudämmen oder nachhaltig die Infektionen klein zu halten. Es geht darum, die Zahl der gleichzeitigen Infektionen möglichst nicht über eine bestimmte Zahl kommen zu lassen, damit die Gesundheitssysteme damit fertig werden. Es wird sicherlich mehrere Wellen geben, in denen die Infektionszahlen ansteigen, jedoch - so das Ziel - nie über eine bestimmte Zahl hinaus.
Das habe ich sehr wohl verstanden. Ändert nur nichts an der Tatsache, dass das Problem mit dieser Maßnahme nicht gelöst, sondern nur zeitlich verschoben wird. Das Kleinhalten der Infektionen führt eben auch dazu, dass sich kaum Menschen immunisieren können. Gleichzeitig reichen die Maßnahmen aber auch nicht aus, das Virus dauerhaft einzudämmen. Sobald die Beschränkungen gelockert werden, wird die Infektionswelle wieder von neu beginnen. Das sehe nicht nur ich so, sondern auch hoch angesehene Experten. Daraus folgt aber, dass die gegenwärtigen Maßnahmen allenfalls eine kurze und zeitlich klar beschränkte Krisenintervention rechtfertigen, um möglichst viele medizinische Reserven zu (re-)aktivieren und effektive Schutzkonzepte für Risikogruppen zu entwickeln. Sollten die Maßnahmen über den 20. April hinaus aber aufrecht erhalten bleiben, dann geht es nicht mehr nur darum, sich mal ein paar Wochen zusammen zu reißen ("Bleibt doch einfach zu hause!"), sondern schlicht um unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Existenzgrundlage. Und spätestens dann bewegen wir uns in einem sehr engen Bereich der Verhältnismäßigkeit.
02.04.2020, 14:11
(02.04.2020, 13:59)Gast schrieb: Das habe ich sehr wohl verstanden. Ändert nur nichts an der Tatsache, dass das Problem mit dieser Maßnahme nicht gelöst, sondern nur zeitlich verschoben wird. Das Kleinhalten der Infektionen führt eben auch dazu, dass sich kaum Menschen immunisieren können. Gleichzeitig reichen die Maßnahmen aber auch nicht aus, das Virus dauerhaft einzudämmen. Sobald die Beschränkungen gelockert werden, wird die Infektionswelle wieder von neu beginnen. Das sehe nicht nur ich so, sondern auch hoch angesehene Experten. Daraus folgt aber, dass die gegenwärtigen Maßnahmen allenfalls eine kurze und zeitlich klar beschränkte Krisenintervention rechtfertigen, um möglichst viele medizinische Reserven zu (re-)aktivieren und effektive Schutzkonzepte für Risikogruppen zu entwickeln. Sollten die Maßnahmen über den 20. April hinaus aber aufrecht erhalten bleiben, dann geht es nicht mehr nur darum, sich mal ein paar Wochen zusammen zu reißen ("Bleibt doch einfach zu hause!"), sondern schlicht um unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Existenzgrundlage. Und spätestens dann bewegen wir uns in einem sehr engen Bereich der Verhältnismäßigkeit.
Das ist schon nicht falsch was du sagst. Aber was auch berücksichtigt werden muss: je mehr sich infizieren, desto mehr tragen auch bleibende Schäden durch die Erkrankung für den Rest des Lebens mit sich. Eine schwere Lungenentzündung hinterlässt (tatsächlich) Narben und andere Schäden. Sprich, du stirbst vielleicht nicht direkt durch Corona, sondern erst 5-10 Jahre später an den Spätfolgen. Selbst wenn das Gesundheitssystem also alle Patienten auffangen könnte, bringt die Herdenimmunität recht viele Nachteile mit sich, die die meisten nicht sehen.