19.11.2019, 10:03
wieso? ich bin doch zufrieden. und wieso müssen denn mehr als 15% ein VB haben, wenn das schon der top-bereich ist?! macht doch keinen sinn. fakt ist: juristen bemitleiden sich selbst für ihr studium und wollen sich dann rechtfertigen. ich sage aber: das studium und ref war ok, man hatte genug freiheiten und klar gehts nicht ohne lernen, ich war jetzt aber auxh nicht am rand des nervenzusammenbruchs oder so. total übertrieben. um zu bestehen oder durchschnittlich zu bestehen, ist es kein hexenwerk.
19.11.2019, 10:48
(19.11.2019, 10:03)Gast schrieb: wieso? ich bin doch zufrieden. und wieso müssen denn mehr als 15% ein VB haben, wenn das schon der top-bereich ist?! macht doch keinen sinn. fakt ist: juristen bemitleiden sich selbst für ihr studium und wollen sich dann rechtfertigen. ich sage aber: das studium und ref war ok, man hatte genug freiheiten und klar gehts nicht ohne lernen, ich war jetzt aber auxh nicht am rand des nervenzusammenbruchs oder so. total übertrieben. um zu bestehen oder durchschnittlich zu bestehen, ist es kein hexenwerk.
Das ist einfach blanker Hohn und zeugt von einer gewissen Arroganz. Es ist nachweislich und bekanntermaßen die schwerste juristische Ausbildung weltweit. Welche Prüfung ist härter? Du musst so viel Stoff auf Punkt beherrschen, wobei das Gehirn schlicht nicht in der Lage ist, so viel Stoff aufzunehmen. Das Studium ist stets mit einem Druck behaftet der seinesgleichen sucht. Geh mal Samstags um 19 Uhr in die Bibliothek; oder auch gern Sonntags. Wer sitzt da? Du tust Du, als ob wir Juristen irgendwie n Malkurs besucht haben. Mal im ernst: Haben wir das Gleiche studiert?
Frag mal Leute nach ihrem Examen: Alle bekommen diesen wirren und starren Blick; diese Leere in den Augen, als ob sie jahrelang gefoltert wurden. Und so ist das Studium auch: Folter. Ich würde es nie wieder machen. Und 85 % der Studenten wohl auch. Bitte versuch nicht deinen eigenen Weg zu klein zu reden: Jurastudium und dieses kranke System sucht noch seinen ebenbürtigen Gegner oder eben sein Pendant. Diesen gibt es nicht.
Und zu MINT: Jura kann jeder Idiot studieren. Du brauchst fleiß, ein wenig Intelligenz und schlich eine extrem hohe Frustrationstoleranz. Für MINT musst Du einfach begabt sein und MINT Verständnis mitbringen. Lesen kann jeder, Mathe nicht. Jura ist nicht schwer, sondern nur abartig viel. Jura ist nicht voller Niveau, sondern einfach nur voll. Wenn man die Klausuren nicht so voll packen würde, dann würden die Noten anders aussehen. Aber das macht dieses Studium eben so super schwer: Die absolut kranke und nicht überschaubare Stoffmenge sowie vollgepackte Klausuren, wobei es hier nicht wirklich um VErständnis oder so geht, sondern schlicht um die Fähigkeit, schnell zu schreiben.
19.11.2019, 10:51
Und bevor mich alle wegen der Rechtschreibung und Grammatik niedermachen: Mal eben zwischendurch schnell geschrieben ohne nochmal drüber zu schauen.
19.11.2019, 11:25
(19.11.2019, 10:48)Gast schrieb:(19.11.2019, 10:03)Gast schrieb: wieso? ich bin doch zufrieden. und wieso müssen denn mehr als 15% ein VB haben, wenn das schon der top-bereich ist?! macht doch keinen sinn. fakt ist: juristen bemitleiden sich selbst für ihr studium und wollen sich dann rechtfertigen. ich sage aber: das studium und ref war ok, man hatte genug freiheiten und klar gehts nicht ohne lernen, ich war jetzt aber auxh nicht am rand des nervenzusammenbruchs oder so. total übertrieben. um zu bestehen oder durchschnittlich zu bestehen, ist es kein hexenwerk.
Das ist einfach blanker Hohn und zeugt von einer gewissen Arroganz. Es ist nachweislich und bekanntermaßen die schwerste juristische Ausbildung weltweit. Welche Prüfung ist härter? Du musst so viel Stoff auf Punkt beherrschen, wobei das Gehirn schlicht nicht in der Lage ist, so viel Stoff aufzunehmen. Das Studium ist stets mit einem Druck behaftet der seinesgleichen sucht. Geh mal Samstags um 19 Uhr in die Bibliothek; oder auch gern Sonntags. Wer sitzt da? Du tust Du, als ob wir Juristen irgendwie n Malkurs besucht haben. Mal im ernst: Haben wir das Gleiche studiert?
Frag mal Leute nach ihrem Examen: Alle bekommen diesen wirren und starren Blick; diese Leere in den Augen, als ob sie jahrelang gefoltert wurden. Und so ist das Studium auch: Folter. Ich würde es nie wieder machen. Und 85 % der Studenten wohl auch. Bitte versuch nicht deinen eigenen Weg zu klein zu reden: Jurastudium und dieses kranke System sucht noch seinen ebenbürtigen Gegner oder eben sein Pendant. Diesen gibt es nicht.
Und zu MINT: Jura kann jeder Idiot studieren. Du brauchst fleiß, ein wenig Intelligenz und schlich eine extrem hohe Frustrationstoleranz. Für MINT musst Du einfach begabt sein und MINT Verständnis mitbringen. Lesen kann jeder, Mathe nicht. Jura ist nicht schwer, sondern nur abartig viel. Jura ist nicht voller Niveau, sondern einfach nur voll. Wenn man die Klausuren nicht so voll packen würde, dann würden die Noten anders aussehen. Aber das macht dieses Studium eben so super schwer: Die absolut kranke und nicht überschaubare Stoffmenge sowie vollgepackte Klausuren, wobei es hier nicht wirklich um VErständnis oder so geht, sondern schlicht um die Fähigkeit, schnell zu schreiben.
Was soll daran höhnisch oder arrogant sein? Wahrscheinlich bist du auch so einer, der sich ständig auf die Schulter klopft und ständig hören muss, wie geil er doch ist und dass er nun aber doch bitte einen Anspruch auf ein Bombengehalt ohne großartige Arbeitsleistung erwarten könne? Ich habe lediglich gesagt, dass mir dieses Getue "buhu, ich habe aber so was schweres studiert" auf den Wecker geht, denn - und da sind wir uns doch wohl hoffentlich alle einig und erkennt man auch an den Absolventenzahlen: es ist ja kein Ding der Unmöglichkeit und gut machbar. Insbesondere wenn es "nur" um das Bestehen geht. Wer in die hohen Gefilde jenseits von 9 Pkt aufwärts möchte: klar, muss da etwas mehr kommen. Aber ganz ehrlich: ich weiß nicht, wie und wo du gelernt hast, aber ich habe IMMER die WE frei gehabt. Das Studium selbst ist mit der Zwischenpürfung doch keine große Hürde...bis zur Examensvorbereitung studiert es sich gemütlich vor sich hin und von Druck ist da doch erstmal nichts zu spüren (es sei denn man möchte halt Freischuss machen oder so: dann muss man sich halt auch ranhalten). Erst in der Examensvorbereitung wird das ganze mal enger gezogen...und hier zeigt sich dann aber auch, wer bisher im Studium ständig schon am Ball war und wer nicht: nicht wenige hören von FamilienR, ZPO etc. das erste Mal was im Rep...und warum? Weil sie im Studium gesehen haben "die Klausur brauche ich nicht mehr, ich habe genug Credits/Scheine um zugelassen zu werden." Wer da schon ständig am Ball war hat auch einfach den Vorteil sich nicht erst im Rep mit komplett neuem Stoff bombadiert zu sehen....den meisten geht es aber nunmal so. Und natürlich ist das Jahr dann viel lernen angesagt...aber auch da: wer Mo-Fr 6-8 Std netto lernt hat da mehr getan als manch andere. Dieses übertriebene "ich bin ständig an der Uni und auch bis nachts" ist doch total albern...vor allem, wenn man sieht, dass das die Leute sind die entweder die Hälfte der Zeit mit Kaffee trinken, sonstwie im Internet surfen verbringen oder es - und das muss man auch einfach mal sagen - schlichtweg nicht drauf haben und für die Jura nunmal nicht das richtige ist, es jetzt aber zu spät ist (weil eben kein krasses Aussieben vorher stattfindet und de facto jeder der ansatzweise sein Hirn nutzen und bis 10 zählen kann bis zur Zulassung zum Examen kommen kann). Du ziehst ja auch ständig viele Leute durch das Studium/die jur. Ausbildung (das geht ja im Ref weiter) die einfach vorher immer versucht haben weiter zu kommen, anstatt rechtzeitig abzubrechen. Guck dir die hohe Abbrecherquote in mathematischen Studiengängen an: da ziehen die Leute halt auch vorher die Reißleine oder werden wirklich hart schon rausgesiebt. Das passiert bei Jura nicht bzw. dann erst im Examen...und das ist für viele dann natürlich viel zu spät nach Jahren des Studiums.
Der Vergleich es sei das schwerste Studium weltweit...naja, ist absurd. Habe so eine Statistik auch nie gesehen (wie gesagt: die Mathematiker haben im Studium höhere Abbrecherquoten: da kriege dann halt auch nur die den Abschluss die sich da schon durchbeißen) und zeigt auch wieder nur wie selbstgefällig du bist und dich mit dem Abschluss auf einen Thron setzen willst. Wie will man auch schon jur. Ausbildungen anderer Länder vergleichen? Das ist doch etwas völlig anderes, allein schon weil das vor abgeschlossene Schulsystem, die Art und Weise und letztlich auch die Tätigkeit (in England z.B. Unterschied zwischen dem rechtsberatenden Anwalt und dem Prozessanwalt) anders ist. Damit minderst du die Leistung anderer herab, obgleich du gar keine Ahnung hast - auch nicht darüber, ob in deinen Augen das Studium in Land X vermeintlich leichter sei, ohne zu wissen, ob es da nicht aber auch vorausgesetzt wird, dass man an einer Top-Uni mit Top-Noten war für den anschließenden Arbeitsmarkt (die Universität hier in Dtl. ist ja bei uns z.B. vollkommen egal...da sagt keiner "oh, Sie waren in Münster...jetzt werte ich ihr Examen aber mal als deutlich schwächer/stärker als an Uni x).
Dass Leute mit einem Blick kommen die jahrelang gefoltert wurden etc: sorry, maßlose Übertreibung. Weder bei mir (und ich stehe seit einigen Jahren schon im Berufsleben mit durchschnittlichen Examina, die für mich auch ok sind) noch bei meinen Bekannten wurde da irgendwer "bekloppt" durch die jur. Ausbildung. Studium bis zur Examensvorbereitung wie gesagt eher locker mit vielen Freiheiten. Dann mal ordentlich Schere anziehen (ist doch aber auch normal), im Ref abwechslungsreise Stationen, natürlich auch konsequent lernen - aber übertrieben hat es da auch keiner oder Panikattacken bekommen. Die Woche vor dem Examen wurde die Aufregung natürlich größer, aber auch das ist doch völlig normal bei Abschlussprüfungen. Die Wahlstation haben viele genossen und erst mit den Ergebnissen dann angefangen wieder zu lernen für die mündliche. Geschafft hat es jeder, die einen etwas besser die anderen schlechter. Wenn du diese intensiven Phasen zusammenpackst, hast du für den langen Zeitraum von ca. 7-9 Jahren jur. Ausbildung (rechne mal noch Wartezeiten etc rein) vllt. 2.5-3 Jahre die wirklich intensiv sind...also ca. 1/3...und dass man eine Ausbildung nicht im Schlaf durchmarschiert sondern was leisten muss, sollte jetzt auch nicht überraschen. Wer mir hier erzählt, er sei seit dem 1. Semester auf Droge und laufe Amok: sorry, für den ist die jur. Ausbildung dann vllt. auch einfach das falsche und er sollte lieber zu früh als zu spät (und das passiert leider kaum) die Reißleine ziehen und sich was anderes suchen, was ihm mehr liegt. Manche lernen wie bescheuert, aber schreiben trotudem keine passablen Noten: warum? Weil ihnen der Studiengang vllt auch einfach nicht liegt...Jura ist nicht nur angewandtes Lernen, aber das scheinen manche nach wie vor zu glauben. Anders als z.B. naturwissenschaftliche/mathematische Studiengänge kann jeder Jura studieren ohne irgendwelche nennenswerten Präferenzen aus der Schule mitbringen zu müssen. Mathe und Co. studieren direkt nur die, die bereits in der Schule eine Begabung dafür gezeigt haben. Für all diejenigen, die sonst kein Fach wirklich "können" oder "wollen" (z.B. Chemie o.ä.) bleibt dann halt oftmals Jura auf der Agenda übrig. Ist halt nunmal leider so. Guck dir doch auch mal die Masse an Leuten an die die jur. Ausbildung schaffen und jedes Jahr auf den Arbeitsmarkt strömen.
Wenn dich die jur. Ausbildung krank gemacht hat: sorry, aber dann solltest du vllt. gucken, ob der weitere jur. Weg im Berufsleben was für dich ist. Mir hat er (größtenteils) Spaß gemacht und ich kann auch nicht erkennen, dass man komplett durchfällt (zumal man eh 2 Versuche hat) und es nicht packt, den Mindestschnitt auch final nicht zu erreichen, um die Ausbildung irgendwie zu bestehen. Aus meinem Umfeld an der Uni (d.h. Semester über oder unter mir) waren 2 Leute dabei: die eine war schon im Rep kaum da, stand eher auf Partys und schminken und der andere saß zwar jeden Tag und WE in der Bib, aber hat einfach das jur. Gespür nicht gehabt wie man Klausuren angeht: wenn man dann auch in der Examensvorbereitung viel auf Lücke setzt und einfach grundlegende Dinge einfach nicht VERSTEHT, weil man jetzt in einem Jahr nur fix versucht auswendig zu lernen was man die Semester davor hätte wirklich auch mit Verständnis lernen können, wenn man es da schon direkt ernster genommen hätte: ja sorry, dann überrascht es doch nicht, dass ein Klausurschnitt von 2 Pkt rauskommt. Klausuren versemmeln etc: keine Frage, aber bei zwei Versuchen so ein "Pech" zu haben - tortz angeblichen "Könnens" - nichtmal einen 3.5 Schnitt zu schreiben: nee, also dafür ist die messlatte was es für eine 4 Pkt-Klausur braucht nun wirklich nicht unüberschaubar...Pech in den Klausuren kann man zwar mal haben: aber wie gesagt nicht bei 2 Versuchen sowohl für das 1. als auch 2. Examen. Das sind dann einfach die, die auch durchfallen sollten (und es im Studium schon viel früher hätten sein sollen - aber da nicht ausgesiebt wird, schleift man die halt bis zum Ende mit und dort gibt es dann die Abrechnung). Wenn du allerdings einer derjenigen bist die den ganzen Stoff versuchen auswendig zu lernen, anstatt auch über Methodik und Verständnis zur Lösung zu kommen und zeigst, dass du verstanden hast wie Klausursachverhalte zu werten sind: dann kann ich mir vorstellen, dass du am durchdrehen bist. Wer da versucht viel auswendig zu lernen (von Definitionen mal abegsehen, aber auch wenn die nicht da sind: daran scheitert per se keine Examensklausur) anstatt zu hinterfragen "warum ist das so? ah ja, macht Sinn" der macht sich das Leben doch selbst schwer. Diejenigen mit 2 Pkt in den Klausuren: da fehlt dann auch schon deutlich mehr....das mag mal ein Griff ins Klo sein, kann jedem passieren. Aber wenn in einer Klausur schon die falsche Klageart geprüft wurde etc.: das ist dann halt eigenes Verschulden und da kann man nunmal nicht erwarten, dass das noch zum Bestehen reicht. Mit halbwegs solider Leistung und nem passablen Grundgerüst besteht man die Klausuren jedenfalls. Sorgsam arbeiten: ja. Aber von dieser übertriebenen Panik halte ich absolut nichts. Wenn es dir so ging und du jetzt totla ausgebrannt und am Ende bist, dann war es für dich wahrscheinlich einfach keine gute Wahl. Ich habe keinerlei negative Krankheitssymptome oder graue Haare.
19.11.2019, 11:55
Wow. Da musste sich jemand Frust von der Seele schreiben. Midlife-Crisis?
Also ich würde nicht für 3000 Euro für einen anderen arbeiten gehen. Warum sollte ich auch? Als Anwalt braucht man nur ein Türschild und ein Telefon, um sich selbstständig zu machen. Da mach ich lieber meine eigene Kanzlei auf und zahle einem anderen Anwalt 30k, damit der für mich buckelt. Und ich streiche die Differenz ein.
Also ich würde nicht für 3000 Euro für einen anderen arbeiten gehen. Warum sollte ich auch? Als Anwalt braucht man nur ein Türschild und ein Telefon, um sich selbstständig zu machen. Da mach ich lieber meine eigene Kanzlei auf und zahle einem anderen Anwalt 30k, damit der für mich buckelt. Und ich streiche die Differenz ein.
19.11.2019, 14:35
(19.11.2019, 11:55)Mario und Luigi schrieb: Wow. Da musste sich jemand Frust von der Seele schreiben. Midlife-Crisis?
Also ich würde nicht für 3000 Euro für einen anderen arbeiten gehen. Warum sollte ich auch? Als Anwalt braucht man nur ein Türschild und ein Telefon, um sich selbstständig zu machen. Da mach ich lieber meine eigene Kanzlei auf und zahle einem anderen Anwalt 30k, damit der für mich buckelt. Und ich streiche die Differenz ein.
Definitiv Midlife
19.11.2019, 14:58
(19.11.2019, 11:25)Gast schrieb:(19.11.2019, 10:48)Gast schrieb:(19.11.2019, 10:03)Gast schrieb: wieso? ich bin doch zufrieden. und wieso müssen denn mehr als 15% ein VB haben, wenn das schon der top-bereich ist?! macht doch keinen sinn. fakt ist: juristen bemitleiden sich selbst für ihr studium und wollen sich dann rechtfertigen. ich sage aber: das studium und ref war ok, man hatte genug freiheiten und klar gehts nicht ohne lernen, ich war jetzt aber auxh nicht am rand des nervenzusammenbruchs oder so. total übertrieben. um zu bestehen oder durchschnittlich zu bestehen, ist es kein hexenwerk.
Das ist einfach blanker Hohn und zeugt von einer gewissen Arroganz. Es ist nachweislich und bekanntermaßen die schwerste juristische Ausbildung weltweit. Welche Prüfung ist härter? Du musst so viel Stoff auf Punkt beherrschen, wobei das Gehirn schlicht nicht in der Lage ist, so viel Stoff aufzunehmen. Das Studium ist stets mit einem Druck behaftet der seinesgleichen sucht. Geh mal Samstags um 19 Uhr in die Bibliothek; oder auch gern Sonntags. Wer sitzt da? Du tust Du, als ob wir Juristen irgendwie n Malkurs besucht haben. Mal im ernst: Haben wir das Gleiche studiert?
Frag mal Leute nach ihrem Examen: Alle bekommen diesen wirren und starren Blick; diese Leere in den Augen, als ob sie jahrelang gefoltert wurden. Und so ist das Studium auch: Folter. Ich würde es nie wieder machen. Und 85 % der Studenten wohl auch. Bitte versuch nicht deinen eigenen Weg zu klein zu reden: Jurastudium und dieses kranke System sucht noch seinen ebenbürtigen Gegner oder eben sein Pendant. Diesen gibt es nicht.
Und zu MINT: Jura kann jeder Idiot studieren. Du brauchst fleiß, ein wenig Intelligenz und schlich eine extrem hohe Frustrationstoleranz. Für MINT musst Du einfach begabt sein und MINT Verständnis mitbringen. Lesen kann jeder, Mathe nicht. Jura ist nicht schwer, sondern nur abartig viel. Jura ist nicht voller Niveau, sondern einfach nur voll. Wenn man die Klausuren nicht so voll packen würde, dann würden die Noten anders aussehen. Aber das macht dieses Studium eben so super schwer: Die absolut kranke und nicht überschaubare Stoffmenge sowie vollgepackte Klausuren, wobei es hier nicht wirklich um VErständnis oder so geht, sondern schlicht um die Fähigkeit, schnell zu schreiben.
Was soll daran höhnisch oder arrogant sein? Wahrscheinlich bist du auch so einer, der sich ständig auf die Schulter klopft und ständig hören muss, wie geil er doch ist und dass er nun aber doch bitte einen Anspruch auf ein Bombengehalt ohne großartige Arbeitsleistung erwarten könne? Ich habe lediglich gesagt, dass mir dieses Getue "buhu, ich habe aber so was schweres studiert" auf den Wecker geht, denn - und da sind wir uns doch wohl hoffentlich alle einig und erkennt man auch an den Absolventenzahlen: es ist ja kein Ding der Unmöglichkeit und gut machbar. Insbesondere wenn es "nur" um das Bestehen geht. Wer in die hohen Gefilde jenseits von 9 Pkt aufwärts möchte: klar, muss da etwas mehr kommen. Aber ganz ehrlich: ich weiß nicht, wie und wo du gelernt hast, aber ich habe IMMER die WE frei gehabt. Das Studium selbst ist mit der Zwischenpürfung doch keine große Hürde...bis zur Examensvorbereitung studiert es sich gemütlich vor sich hin und von Druck ist da doch erstmal nichts zu spüren (es sei denn man möchte halt Freischuss machen oder so: dann muss man sich halt auch ranhalten). Erst in der Examensvorbereitung wird das ganze mal enger gezogen...und hier zeigt sich dann aber auch, wer bisher im Studium ständig schon am Ball war und wer nicht: nicht wenige hören von FamilienR, ZPO etc. das erste Mal was im Rep...und warum? Weil sie im Studium gesehen haben "die Klausur brauche ich nicht mehr, ich habe genug Credits/Scheine um zugelassen zu werden." Wer da schon ständig am Ball war hat auch einfach den Vorteil sich nicht erst im Rep mit komplett neuem Stoff bombadiert zu sehen....den meisten geht es aber nunmal so. Und natürlich ist das Jahr dann viel lernen angesagt...aber auch da: wer Mo-Fr 6-8 Std netto lernt hat da mehr getan als manch andere. Dieses übertriebene "ich bin ständig an der Uni und auch bis nachts" ist doch total albern...vor allem, wenn man sieht, dass das die Leute sind die entweder die Hälfte der Zeit mit Kaffee trinken, sonstwie im Internet surfen verbringen oder es - und das muss man auch einfach mal sagen - schlichtweg nicht drauf haben und für die Jura nunmal nicht das richtige ist, es jetzt aber zu spät ist (weil eben kein krasses Aussieben vorher stattfindet und de facto jeder der ansatzweise sein Hirn nutzen und bis 10 zählen kann bis zur Zulassung zum Examen kommen kann). Du ziehst ja auch ständig viele Leute durch das Studium/die jur. Ausbildung (das geht ja im Ref weiter) die einfach vorher immer versucht haben weiter zu kommen, anstatt rechtzeitig abzubrechen. Guck dir die hohe Abbrecherquote in mathematischen Studiengängen an: da ziehen die Leute halt auch vorher die Reißleine oder werden wirklich hart schon rausgesiebt. Das passiert bei Jura nicht bzw. dann erst im Examen...und das ist für viele dann natürlich viel zu spät nach Jahren des Studiums.
Der Vergleich es sei das schwerste Studium weltweit...naja, ist absurd. Habe so eine Statistik auch nie gesehen (wie gesagt: die Mathematiker haben im Studium höhere Abbrecherquoten: da kriege dann halt auch nur die den Abschluss die sich da schon durchbeißen) und zeigt auch wieder nur wie selbstgefällig du bist und dich mit dem Abschluss auf einen Thron setzen willst. Wie will man auch schon jur. Ausbildungen anderer Länder vergleichen? Das ist doch etwas völlig anderes, allein schon weil das vor abgeschlossene Schulsystem, die Art und Weise und letztlich auch die Tätigkeit (in England z.B. Unterschied zwischen dem rechtsberatenden Anwalt und dem Prozessanwalt) anders ist. Damit minderst du die Leistung anderer herab, obgleich du gar keine Ahnung hast - auch nicht darüber, ob in deinen Augen das Studium in Land X vermeintlich leichter sei, ohne zu wissen, ob es da nicht aber auch vorausgesetzt wird, dass man an einer Top-Uni mit Top-Noten war für den anschließenden Arbeitsmarkt (die Universität hier in Dtl. ist ja bei uns z.B. vollkommen egal...da sagt keiner "oh, Sie waren in Münster...jetzt werte ich ihr Examen aber mal als deutlich schwächer/stärker als an Uni x).
Dass Leute mit einem Blick kommen die jahrelang gefoltert wurden etc: sorry, maßlose Übertreibung. Weder bei mir (und ich stehe seit einigen Jahren schon im Berufsleben mit durchschnittlichen Examina, die für mich auch ok sind) noch bei meinen Bekannten wurde da irgendwer "bekloppt" durch die jur. Ausbildung. Studium bis zur Examensvorbereitung wie gesagt eher locker mit vielen Freiheiten. Dann mal ordentlich Schere anziehen (ist doch aber auch normal), im Ref abwechslungsreise Stationen, natürlich auch konsequent lernen - aber übertrieben hat es da auch keiner oder Panikattacken bekommen. Die Woche vor dem Examen wurde die Aufregung natürlich größer, aber auch das ist doch völlig normal bei Abschlussprüfungen. Die Wahlstation haben viele genossen und erst mit den Ergebnissen dann angefangen wieder zu lernen für die mündliche. Geschafft hat es jeder, die einen etwas besser die anderen schlechter. Wenn du diese intensiven Phasen zusammenpackst, hast du für den langen Zeitraum von ca. 7-9 Jahren jur. Ausbildung (rechne mal noch Wartezeiten etc rein) vllt. 2.5-3 Jahre die wirklich intensiv sind...also ca. 1/3...und dass man eine Ausbildung nicht im Schlaf durchmarschiert sondern was leisten muss, sollte jetzt auch nicht überraschen. Wer mir hier erzählt, er sei seit dem 1. Semester auf Droge und laufe Amok: sorry, für den ist die jur. Ausbildung dann vllt. auch einfach das falsche und er sollte lieber zu früh als zu spät (und das passiert leider kaum) die Reißleine ziehen und sich was anderes suchen, was ihm mehr liegt. Manche lernen wie bescheuert, aber schreiben trotudem keine passablen Noten: warum? Weil ihnen der Studiengang vllt auch einfach nicht liegt...Jura ist nicht nur angewandtes Lernen, aber das scheinen manche nach wie vor zu glauben. Anders als z.B. naturwissenschaftliche/mathematische Studiengänge kann jeder Jura studieren ohne irgendwelche nennenswerten Präferenzen aus der Schule mitbringen zu müssen. Mathe und Co. studieren direkt nur die, die bereits in der Schule eine Begabung dafür gezeigt haben. Für all diejenigen, die sonst kein Fach wirklich "können" oder "wollen" (z.B. Chemie o.ä.) bleibt dann halt oftmals Jura auf der Agenda übrig. Ist halt nunmal leider so. Guck dir doch auch mal die Masse an Leuten an die die jur. Ausbildung schaffen und jedes Jahr auf den Arbeitsmarkt strömen.
Wenn dich die jur. Ausbildung krank gemacht hat: sorry, aber dann solltest du vllt. gucken, ob der weitere jur. Weg im Berufsleben was für dich ist. Mir hat er (größtenteils) Spaß gemacht und ich kann auch nicht erkennen, dass man komplett durchfällt (zumal man eh 2 Versuche hat) und es nicht packt, den Mindestschnitt auch final nicht zu erreichen, um die Ausbildung irgendwie zu bestehen. Aus meinem Umfeld an der Uni (d.h. Semester über oder unter mir) waren 2 Leute dabei: die eine war schon im Rep kaum da, stand eher auf Partys und schminken und der andere saß zwar jeden Tag und WE in der Bib, aber hat einfach das jur. Gespür nicht gehabt wie man Klausuren angeht: wenn man dann auch in der Examensvorbereitung viel auf Lücke setzt und einfach grundlegende Dinge einfach nicht VERSTEHT, weil man jetzt in einem Jahr nur fix versucht auswendig zu lernen was man die Semester davor hätte wirklich auch mit Verständnis lernen können, wenn man es da schon direkt ernster genommen hätte: ja sorry, dann überrascht es doch nicht, dass ein Klausurschnitt von 2 Pkt rauskommt. Klausuren versemmeln etc: keine Frage, aber bei zwei Versuchen so ein "Pech" zu haben - tortz angeblichen "Könnens" - nichtmal einen 3.5 Schnitt zu schreiben: nee, also dafür ist die messlatte was es für eine 4 Pkt-Klausur braucht nun wirklich nicht unüberschaubar...Pech in den Klausuren kann man zwar mal haben: aber wie gesagt nicht bei 2 Versuchen sowohl für das 1. als auch 2. Examen. Das sind dann einfach die, die auch durchfallen sollten (und es im Studium schon viel früher hätten sein sollen - aber da nicht ausgesiebt wird, schleift man die halt bis zum Ende mit und dort gibt es dann die Abrechnung). Wenn du allerdings einer derjenigen bist die den ganzen Stoff versuchen auswendig zu lernen, anstatt auch über Methodik und Verständnis zur Lösung zu kommen und zeigst, dass du verstanden hast wie Klausursachverhalte zu werten sind: dann kann ich mir vorstellen, dass du am durchdrehen bist. Wer da versucht viel auswendig zu lernen (von Definitionen mal abegsehen, aber auch wenn die nicht da sind: daran scheitert per se keine Examensklausur) anstatt zu hinterfragen "warum ist das so? ah ja, macht Sinn" der macht sich das Leben doch selbst schwer. Diejenigen mit 2 Pkt in den Klausuren: da fehlt dann auch schon deutlich mehr....das mag mal ein Griff ins Klo sein, kann jedem passieren. Aber wenn in einer Klausur schon die falsche Klageart geprüft wurde etc.: das ist dann halt eigenes Verschulden und da kann man nunmal nicht erwarten, dass das noch zum Bestehen reicht. Mit halbwegs solider Leistung und nem passablen Grundgerüst besteht man die Klausuren jedenfalls. Sorgsam arbeiten: ja. Aber von dieser übertriebenen Panik halte ich absolut nichts. Wenn es dir so ging und du jetzt totla ausgebrannt und am Ende bist, dann war es für dich wahrscheinlich einfach keine gute Wahl. Ich habe keinerlei negative Krankheitssymptome oder graue Haare.
Puh...wow, okay...
Also ich muss ganz ehrlich sagen, du wertest (scheinbar ja auch) deine juristische Ausbildung damit ab. Und auch deine These, dass die Arbeitgeber gar nicht auf die Uni achten, halte ich für absurd und widerlegt (mein früherer Nachbar war Personaler und hat gerade die Uni Münster im Vergleich zu anderen als deutlich stärker hervorgehoben, aber das nur so am Rande).
Zu den anderen Sachen. Jura ist Wahnsinn. Das heißt nicht, dass Mathe oder andere Studiengänge einfach sind. Aber es ist einfach ein Unterschied, ob ich am Ende 6 fünfstündige Klausuren (1. Examen) bzw. 8 fünfstündige Klausuren (2. Examen) in einem extrem kurzen Zeitraum schreibe mit teils exorbitant hohen Durchfallquoten. Im 1. Examen immer noch in manchen Bundesländern um die 40 %. Und dass das am Ende kommt (sorry, aber sooooo billig ist alles vorher auch nicht, ich kann mich an meine erste BGB AT Klausur mit 70 % Durchfallquote erinnern).
Ich kenne allein in meinem unmittelbaren Umfeld so viele "besessene" , die gelernt haben bis zum Umfallen. Jeden Tag, zig Stunden am Tag, jahrelang. Und du tust hier so, als ob es alles "halb so wild und super sei". Ich war kürzlich im Gerichtssaal und habe mit einer Richterin am Sozialgericht gesprochen. Irgendwie kamen wir auf das Examen und ihr Gesichtsausdruck sprach (ähnlich wie meiner) Bände. Es ist einfach für jeden eine extrem harte Zeit (auch wenn manche am Ende leicht sagen können, alles halb so wild).
Ich kenne einige mit Psychotherapie. Ich habe viele Nervenzusammenbrüche erlebt.
Es geht hier nicht darum, sich selbst zu verherrlichen und zu sagen, alles ist super unmöglich. Natürlich ist es nicht unmöglich. Aber keinem, wirklich keinem wird es geschenkt. Und wenn ich an meine Leute aus dem Ref zurückdenke, wie sie geackert haben bis zum Umfallen, viele schon in den ersten Monaten, dann ist das einfach nicht fair, was du hier schreibst...
19.11.2019, 15:11
Völlig eskaliert der Thread ...
19.11.2019, 17:59
um mal wieder zum eigentlichen zurück zu kommen: 44.000€ einstiegsgehalt + goodies (obst und getränke auf der arbeit, bahncard die auch privat genutzt werden kann, öffi-ticket, 28 urlaubstage).
meine beiden examina waren jeweils 7 pkt. bin zufrieden.
meine beiden examina waren jeweils 7 pkt. bin zufrieden.
19.11.2019, 20:22
2x vb + LL.M., 41h Woche, A 13 Bund mit realistischen, soliden Beförderungschancen im Laufe des Berufslebens. Gute Work-Life-Balance und super Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ich bin mit dem Paket zufrieden. .