26.06.2019, 21:28
Großkanzlei-Niveau. In der Regel von 9 bis 19-20 Uhr. Selten später
27.06.2019, 06:12
Mir wäre das zu lang (und die Tage unter der Woche gezählt: bis man zuhause ist...da wird man wohl nur noch was essen, ggf. fernsehen und ins Bett).
27.06.2019, 18:28
Surprise, so geht es fast allen, die Vollzeit arbeiten. Ob sie um 18 Uhr zuhause sind oder um 20 Uhr. Ich weiß nicht, wie alt ihr so seid, aber ich habe durch die Promotion ein paar Jahre mehr auf dem Buckel und KEINER meiner Freunde (die alle keine Juristen sind) macht noch irgendwas nach der Arbeit. Wir waren alle super aktive Menschen im Studium, aber wenn du erstmal in dem Vollzeitrott bist, dann machst du idr einfach nichts anderes mehr. Nach der Arbeit flezen sie sich mit dem Mann/Frau auf die Couch und schauen Netflix/essen was. Thats it. Willkommen im Erwachsenenleben. Die Zeiten wo man ständig Abends und insb. in der Woche rausgegangen ist, in Bars war, auf Konzerten oder sonstwas, sind in aller Regel mit dem Berufseinstieg vorbei. Natürlich wird das bei DIR, lieber Leser, anders sein. Das haben wir uns alle gesagt ;)
Daher war es mir auch vollkommen wurscht, wie lange ich in der Woche arbeite. Ob ich nun ne Stunde mehr am Tag fernsehengucke, Computerspiele spiele oder lese ist doch total egal. Dafür auf 50k mehr im Jahr zu verzichten, ergibt für mich überhaupt keinen Sinn.
Daher war es mir auch vollkommen wurscht, wie lange ich in der Woche arbeite. Ob ich nun ne Stunde mehr am Tag fernsehengucke, Computerspiele spiele oder lese ist doch total egal. Dafür auf 50k mehr im Jahr zu verzichten, ergibt für mich überhaupt keinen Sinn.
27.06.2019, 19:11
(27.06.2019, 18:28)Anwalt schrieb: Surprise, so geht es fast allen, die Vollzeit arbeiten. Ob sie um 18 Uhr zuhause sind oder um 20 Uhr. Ich weiß nicht, wie alt ihr so seid, aber ich habe durch die Promotion ein paar Jahre mehr auf dem Buckel und KEINER meiner Freunde (die alle keine Juristen sind) macht noch irgendwas nach der Arbeit. Wir waren alle super aktive Menschen im Studium, aber wenn du erstmal in dem Vollzeitrott bist, dann machst du idr einfach nichts anderes mehr. Nach der Arbeit flezen sie sich mit dem Mann/Frau auf die Couch und schauen Netflix/essen was. Thats it. Willkommen im Erwachsenenleben. Die Zeiten wo man ständig Abends und insb. in der Woche rausgegangen ist, in Bars war, auf Konzerten oder sonstwas, sind in aller Regel mit dem Berufseinstieg vorbei. Natürlich wird das bei DIR, lieber Leser, anders sein. Das haben wir uns alle gesagt ;)
Daher war es mir auch vollkommen wurscht, wie lange ich in der Woche arbeite. Ob ich nun ne Stunde mehr am Tag fernsehengucke, Computerspiele spiele oder lese ist doch total egal. Dafür auf 50k mehr im Jahr zu verzichten, ergibt für mich überhaupt keinen Sinn.
Das habe ich mir in meiner GK Zeit auch immer eingeredet. Als Richter kann ich nun berichten: Kaum zu glauben, aber es gibt Leute die auch unter der Woche noch Dinge unternehmen und/oder erledigen...ich war auch erstaunt :)
27.06.2019, 20:39
@Anwalt: ich bin 38 Jahre alt, habe also auch schon einige Jährchen und Berufserfahrung auf dem Buckel. Wie du den Alltag unter der Woche beschreibst: so ist er bei mir und meinem (unjuristischen) Freundeskreis nicht. Ich arbeite in einem Unternehmen und mache um 17h (Freitags meist 15h) Feierabend. Dann wird eingekauft, zum Sport gegangen oder jetzt bei dem guten Wetters an im Schnitt 2 Tagen mit Freunden im Biergartens getroffen (in den kälteren Monaten gern ins kino oder zb mit Frau schön essen oder sonstwie (veranstaltung) ausgegangen). Ich nutze also schon unter der Woche, um alltägliche Dinge und den normalen haushalt erledigt zu haben und dies nicht (ausschließlich) am Wochenende machen zu müssen.
27.06.2019, 20:42
zudem ist lesen, computerspiele spielen etc immerhin alles etwas, das du in deiner freizeit machst. wenn dies für dich aber alles scheinbar nur unter den großen hut „die zeit vergeht halt irgendwie“ läuft und es genauso von der empfindung ist als wenn du juristisch angestellt arbeitest, dann klingt das für mich eher bemitleidenswert, wenn sich da nichtmal ein „freizeit-gefühl“ einstellt und dir dies nicht mehr spaß macht, als akten zu bearbeiten und es dir daher egal ist, was für in der zeit machst.
27.06.2019, 23:54
@ Gast bln und Anwalt:
Das Gehalt ist das eine, die Freizeit das andere. Nicht umsonst wird das GK-Gehalt auch als Schmerzensgeld betitelt.
Ich habe Gleitzeit und fange zwischen 7 und 9 Uhr an. Je nachdem kann ich ab 15.30 Uhr Feierabend machen; Ausnahmen natürlich wenn dringendes zu erledigen ist. Somit hat man nach der Arbeit noch sehr viel Zeit, die man für Sport und Freizeitaktivitäten nutzen kann, was ich auch tue.
Für mich besteht das Leben aus mehr als Arbeiten und Schlafen. Das sehe ich umso mehr als ich in der kleinen Kanzlei ebenfalls selten vor 19 Uhr, oft sogar 20 oder 21 Uhr rauskam und nicht mal das o.g. Schmerzensgeld dafür bekam. Das ist jetzt zum Glück anders und ich genieße es. Mein Mann arbeitet als Ingenieur in einer Firma mit Tarifvertrag und 35h-Woche. Er schüttelt nur den Kopf, wenn ich ihm davon berichte, welche Arbeitsbedingungen in Anwaltskanzleien normal sind.
Spätestens wenn die Familienplanung ansteht, ändern sich die Pläne der meisten wieder und man zieht eine gesunde Work-Life-Balance dem Top-Gehalt vor. Auch die meisten Männer die ich kenne, haben keine Lust Alleinverdiener zu sein und nur zu Arbeiten statt von Kind und Frau was zu haben. Diese Erkenntnis werden viele der 9-19 Uhr Befürworter nach ein paar Jahren im Beruf sicher auch noch haben.
Ich gebe ja zu, hätte ich mir das Jobangebot nicht mit meinem schlechten 2. Ex vermasselt, hätte ich auch in der GK angefangen. Egal was man später plant, das macht sich immer besser im Lebenslauf als Kanzlei X, die keiner kennt. Keine Ahnung, wie mein Leben verlaufen wäre, aber ich bin glücklich wie es jetzt ist. Auf lange Arbeitszeiten bis nach 19 Uhr steht mir der Sinn jedenfalls nicht mehr.
Das Gehalt ist das eine, die Freizeit das andere. Nicht umsonst wird das GK-Gehalt auch als Schmerzensgeld betitelt.
Ich habe Gleitzeit und fange zwischen 7 und 9 Uhr an. Je nachdem kann ich ab 15.30 Uhr Feierabend machen; Ausnahmen natürlich wenn dringendes zu erledigen ist. Somit hat man nach der Arbeit noch sehr viel Zeit, die man für Sport und Freizeitaktivitäten nutzen kann, was ich auch tue.
Für mich besteht das Leben aus mehr als Arbeiten und Schlafen. Das sehe ich umso mehr als ich in der kleinen Kanzlei ebenfalls selten vor 19 Uhr, oft sogar 20 oder 21 Uhr rauskam und nicht mal das o.g. Schmerzensgeld dafür bekam. Das ist jetzt zum Glück anders und ich genieße es. Mein Mann arbeitet als Ingenieur in einer Firma mit Tarifvertrag und 35h-Woche. Er schüttelt nur den Kopf, wenn ich ihm davon berichte, welche Arbeitsbedingungen in Anwaltskanzleien normal sind.
Spätestens wenn die Familienplanung ansteht, ändern sich die Pläne der meisten wieder und man zieht eine gesunde Work-Life-Balance dem Top-Gehalt vor. Auch die meisten Männer die ich kenne, haben keine Lust Alleinverdiener zu sein und nur zu Arbeiten statt von Kind und Frau was zu haben. Diese Erkenntnis werden viele der 9-19 Uhr Befürworter nach ein paar Jahren im Beruf sicher auch noch haben.
Ich gebe ja zu, hätte ich mir das Jobangebot nicht mit meinem schlechten 2. Ex vermasselt, hätte ich auch in der GK angefangen. Egal was man später plant, das macht sich immer besser im Lebenslauf als Kanzlei X, die keiner kennt. Keine Ahnung, wie mein Leben verlaufen wäre, aber ich bin glücklich wie es jetzt ist. Auf lange Arbeitszeiten bis nach 19 Uhr steht mir der Sinn jedenfalls nicht mehr.
30.06.2019, 17:45
Also ich weiß nicht, woher die Gerüchte über die hohen Arbeitszeiten kommen. Ich arbeite seit 2017 als Associate in einer Magic Circle Law-Firm in Frankfurt, Bereich Finance, und arbeite in der Regel zwischen 9 und 18 Uhr (allerdings auch Freitags) und komme gut klar. Das erste Jahr war etwas härter, aber wenn man eingearbeitet ist, kann man in der Zeit gut den Kram wegarbeiten.
30.06.2019, 19:14
(30.06.2019, 17:45)finance associate schrieb: Also ich weiß nicht, woher die Gerüchte über die hohen Arbeitszeiten kommen. Ich arbeite seit 2017 als Associate in einer Magic Circle Law-Firm in Frankfurt, Bereich Finance, und arbeite in der Regel zwischen 9 und 18 Uhr (allerdings auch Freitags) und komme gut klar. Das erste Jahr war etwas härter, aber wenn man eingearbeitet ist, kann man in der Zeit gut den Kram wegarbeiten.
Woher die Gerüchte kommen: Aus eigener Anschauung! Es mag ja sein, dass Du persönlich das große Los gezogen hast. Mit einer Stunde Mittagspause kommst Du auf eine ähnliche Arbeitszeit wie in einer Behörde, nur das Du das 3-fache verdienst: Glückwunsch!
Zur Wahrheit gehört aber auch folgendes: Das was Du beschreibst ist die Arbeitszeit eines Associate, der absolut Null Ambitionen hat. Ich gebe Dir Recht, wenn man 3-4 Jahre die Kohle mitnehmen will, kann man das durchaus so machen. Will man hingegen weiter nach oben, muss man neben den mindestens 8,x Std billables am Tag auch noch ne Menge nicht abrechenbare Arbeit verrichten (Aufsätze schreiben, Vorträge halten, Newsletter entwerfen etc.). Mit deiner Einstellung ist die Reise sonst bald vorbei...wenn man sich nicht massig Stunden aufschreiben will, die man tatsächlich nicht gearbeitet hat.
In meiner Kanzleizeit galt als Kernarbeitszeit immer von 9-9 Uhr. Ich war auch in einer Magic Circle Kanzlei in Hamburg. Meine eigenen Arbeitszeiten war zwar etwas besser, aber erreichbar sein, musste ich 24/7 (sogar im Urlaub). Das habe ich auch als den eigentlichen "Preis" empfunden. Das Leben ohne die ständige "Angst" vom Handy habe ich bei meinem Wechsel in die Justiz auch als die eigentliche Befreiung empfunden.
30.06.2019, 20:24
Warum sollte man denn in der GK „was erreichen“ wollen? Man nimmt 3-5 Jahre die Kohle und die Ausbildung mit und dann wird man mit Handkuss als 5th year in einer anderen Kanzlei oder Rechtsabteilung übernommen mit entspannteren Arbeitszeiten und ca. dem Einstiegsgehalt in der GK. Und nebenbei stapelt sich da schon ein netter sechsstelliger Betrag auf dem Konto, wenn man mit Geld umgehen kann.