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Sachgebietsleitung Dienstradleasing - eine Lachnummer?
Lars123
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#21
28.11.2025, 20:59
https://talents.studysmarter.de/companie...um=organic
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Sesselpupser
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#22
29.11.2025, 21:30
(28.11.2025, 20:59)Lars123 schrieb:  https://talents.studysmarter.de/companie...um=organic

Eine komische Ausschreibung. Für Beamte reicht 2. Einstiegsamt aus, also 3-jähriges FH-„Studium“, während die Juristen nicht unter 13 Punkte genommen werden.

Zu dem Post von @Egal oben, kann ich nur bestätigen. Ich arbeite auch in einer Behörde in der Rechtsabteilung, und de facto sind die meisten hier unterbeschäftigt. Klar könnte man z.B. durch das Bearbeiten alter Widerspruchsverfahren etc. ein bisschen Beschäftigung schaffen, das wird aber eher locker angegangen. Genau das Bild was ich eben angesprochen habe bietet sich, Geld für alles Mögliche wird ineffizient verwendet, Arbeitsabläufe sind veraltet und langsam, Müßiggang ist an der Tagesordnung. Natürlich sind die finanziellen Probleme der Behörden nicht allein auf die Ineffizienz der Organisation zurückzuführen, aber jedes Privatunternehmen das nicht über unendliche Steuergeldquellen verfügt, wäre mit einer solche Organisation schon lange pleite. Ich muss auch sagen, es frustriert mich zu sehen, dass immer mehr Sozialkosten (größtenteils für solche Personen die noch nie etwas eingezahlt haben) dazukommen, und gleichzeitig die Politik immer weitere soziale Wohltaten erfindet (Kitaplatz- und Ganztagsbetreuung für Grundschüler) oder planwirtschaftliche Projekte die die Behörden auch angehen sollen (kommunale Wärmeplanung ist z.B. so eine Aufgabe von der eigentlich jetzt klar ist dass sie weder bezahlbar noch technisch möglich ist), für solche Ideologieprojekte dann immer neue gut bezahlte Stellen geschaffen werden (oft mit politischen Günstlingen besetzt), während im Bereich Bau die Ingenieure mit E11 bezahlt werden, in der Ausländerbehörde man dem Andrang nicht mehr Herr wird, oder im Bereich Kitas Erzieher, im Bereich Grünflächen und Handwerksdienste Leute die anpacken rar sind. Und dann parallel die Politik nach dem lästigen Punkt Haushalt wieder unberührt von gesellschaftlichen Zusammenhalt, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit faselt. Planwirtschaft und Sozialismus hat noch nie funktioniert, und wir bewegen uns leider Stück für Stück immer weiter dort hin, in dem ineffiziente, unterfinanzierte und schlecht organisierte Behörden immer mehr mögliche Aufgaben übernehmen, die entweder deutlich überdimensioniert (Bereich Soziales, aber auch Umwelt, teils Bau), besser von Privaten erledigt (alles im Bereich Energie, Wirtschaft, Gewerbe, Wohnungsbau, Medizin) oder schlicht überflüssig bis schädlich sind (Energiewende etc.). Als einzelner Mitarbeiter das Spiel mitzuspielen, trotzdem versuchen das beste für die eigene Behörde rauszuholen, und Tag für Tag das Missmanagement und Arbeitsklima zu erleben, kostet Nerven, und ich mache das nur mit, weil es für mich selbst eine gute Berufsalternative ist, nachdem die anfängliche Begeisterung, etwas für meine Umgebung bewegen zu können, weitgehend verflogen ist. Defacto tun wir in der Behörde das exakte Gegenteil davon, leider.
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#23
29.11.2025, 22:14
(29.11.2025, 21:30)Sesselpupser schrieb:  
(28.11.2025, 20:59)Lars123 schrieb:  https://talents.studysmarter.de/companie...um=organic

Eine komische Ausschreibung. Für Beamte reicht 2. Einstiegsamt aus, also 3-jähriges FH-„Studium“, während die Juristen nicht unter 13 Punkte genommen werden.

Zu dem Post von @Egal oben, kann ich nur bestätigen. Ich arbeite auch in einer Behörde in der Rechtsabteilung, und de facto sind die meisten hier unterbeschäftigt. Klar könnte man z.B. durch das Bearbeiten alter Widerspruchsverfahren etc. ein bisschen Beschäftigung schaffen, das wird aber eher locker angegangen. Genau das Bild was ich eben angesprochen habe bietet sich, Geld für alles Mögliche wird ineffizient verwendet, Arbeitsabläufe sind veraltet und langsam, Müßiggang ist an der Tagesordnung. Natürlich sind die finanziellen Probleme der Behörden nicht allein auf die Ineffizienz der Organisation zurückzuführen, aber jedes Privatunternehmen das nicht über unendliche Steuergeldquellen verfügt, wäre mit einer solche Organisation schon lange pleite. Ich muss auch sagen, es frustriert mich zu sehen, dass immer mehr Sozialkosten (größtenteils für solche Personen die noch nie etwas eingezahlt haben) dazukommen, und gleichzeitig die Politik immer weitere soziale Wohltaten erfindet (Kitaplatz- und Ganztagsbetreuung für Grundschüler) oder planwirtschaftliche Projekte die die Behörden auch angehen sollen (kommunale Wärmeplanung ist z.B. so eine Aufgabe von der eigentlich jetzt klar ist dass sie weder bezahlbar noch technisch möglich ist), für solche Ideologieprojekte dann immer neue gut bezahlte Stellen geschaffen werden (oft mit politischen Günstlingen besetzt), während im Bereich Bau die Ingenieure mit E11 bezahlt werden, in der Ausländerbehörde man dem Andrang nicht mehr Herr wird, oder im Bereich Kitas Erzieher, im Bereich Grünflächen und Handwerksdienste Leute die anpacken rar sind. Und dann parallel die Politik nach dem lästigen Punkt Haushalt wieder unberührt von gesellschaftlichen Zusammenhalt, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit faselt. Planwirtschaft und Sozialismus hat noch nie funktioniert, und wir bewegen uns leider Stück für Stück immer weiter dort hin, in dem ineffiziente, unterfinanzierte und schlecht organisierte Behörden immer mehr mögliche Aufgaben übernehmen, die entweder deutlich überdimensioniert (Bereich Soziales, aber auch Umwelt, teils Bau), besser von Privaten erledigt (alles im Bereich Energie, Wirtschaft, Gewerbe, Wohnungsbau, Medizin) oder schlicht überflüssig bis schädlich sind (Energiewende etc.). Als einzelner Mitarbeiter das Spiel mitzuspielen, trotzdem versuchen das beste für die eigene Behörde rauszuholen, und Tag für Tag das Missmanagement und Arbeitsklima zu erleben, kostet Nerven, und ich mache das nur mit, weil es für mich selbst eine gute Berufsalternative ist, nachdem die anfängliche Begeisterung, etwas für meine Umgebung bewegen zu können, weitgehend verflogen ist. Defacto tun wir in der Behörde das exakte Gegenteil davon, leider.

Ich finde das sehr traurig. Entweder liegt es an Deiner Behörde oder an etwas anderem. Ich würde so nicht arbeiten wollen und kenne eine solche Arbeitsatmosphäre auch nicht bei uns. Wenn meine Überzeugungen und meine Aufgabe so auseinandergehen würden, würde ich wechseln. Das tut doch nicht gut.
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Homer S.
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#24
30.11.2025, 09:14
(29.11.2025, 21:30)Sesselpupser schrieb:  
(28.11.2025, 20:59)Lars123 schrieb:  https://talents.studysmarter.de/companie...um=organic

Eine komische Ausschreibung. Für Beamte reicht 2. Einstiegsamt aus, also 3-jähriges FH-„Studium“, während die Juristen nicht unter 13 Punkte genommen werden.

Zu dem Post von @Egal oben, kann ich nur bestätigen. Ich arbeite auch in einer Behörde in der Rechtsabteilung, und de facto sind die meisten hier unterbeschäftigt. Klar könnte man z.B. durch das Bearbeiten alter Widerspruchsverfahren etc. ein bisschen Beschäftigung schaffen, das wird aber eher locker angegangen. Genau das Bild was ich eben angesprochen habe bietet sich, Geld für alles Mögliche wird ineffizient verwendet, Arbeitsabläufe sind veraltet und langsam, Müßiggang ist an der Tagesordnung. Natürlich sind die finanziellen Probleme der Behörden nicht allein auf die Ineffizienz der Organisation zurückzuführen, aber jedes Privatunternehmen das nicht über unendliche Steuergeldquellen verfügt, wäre mit einer solche Organisation schon lange pleite. Ich muss auch sagen, es frustriert mich zu sehen, dass immer mehr Sozialkosten (größtenteils für solche Personen die noch nie etwas eingezahlt haben) dazukommen, und gleichzeitig die Politik immer weitere soziale Wohltaten erfindet (Kitaplatz- und Ganztagsbetreuung für Grundschüler) oder planwirtschaftliche Projekte die die Behörden auch angehen sollen (kommunale Wärmeplanung ist z.B. so eine Aufgabe von der eigentlich jetzt klar ist dass sie weder bezahlbar noch technisch möglich ist), für solche Ideologieprojekte dann immer neue gut bezahlte Stellen geschaffen werden (oft mit politischen Günstlingen besetzt), während im Bereich Bau die Ingenieure mit E11 bezahlt werden, in der Ausländerbehörde man dem Andrang nicht mehr Herr wird, oder im Bereich Kitas Erzieher, im Bereich Grünflächen und Handwerksdienste Leute die anpacken rar sind. Und dann parallel die Politik nach dem lästigen Punkt Haushalt wieder unberührt von gesellschaftlichen Zusammenhalt, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit faselt. Planwirtschaft und Sozialismus hat noch nie funktioniert, und wir bewegen uns leider Stück für Stück immer weiter dort hin, in dem ineffiziente, unterfinanzierte und schlecht organisierte Behörden immer mehr mögliche Aufgaben übernehmen, die entweder deutlich überdimensioniert (Bereich Soziales, aber auch Umwelt, teils Bau), besser von Privaten erledigt (alles im Bereich Energie, Wirtschaft, Gewerbe, Wohnungsbau, Medizin) oder schlicht überflüssig bis schädlich sind (Energiewende etc.). Als einzelner Mitarbeiter das Spiel mitzuspielen, trotzdem versuchen das beste für die eigene Behörde rauszuholen, und Tag für Tag das Missmanagement und Arbeitsklima zu erleben, kostet Nerven, und ich mache das nur mit, weil es für mich selbst eine gute Berufsalternative ist, nachdem die anfängliche Begeisterung, etwas für meine Umgebung bewegen zu können, weitgehend verflogen ist. Defacto tun wir in der Behörde das exakte Gegenteil davon, leider.

Also du chillst selbst anstatt die vorhandenen Widerspruchsverfahren zu bearbeiten und findest es traurig, dass in deiner Behörde keiner (inkl. dir) richtig arbeitet?
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Sesselpupser
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#25
30.11.2025, 10:12
(29.11.2025, 22:14)Praktiker schrieb:  
(29.11.2025, 21:30)Sesselpupser schrieb:  
(28.11.2025, 20:59)Lars123 schrieb:  https://talents.studysmarter.de/companie...um=organic

Eine komische Ausschreibung. Für Beamte reicht 2. Einstiegsamt aus, also 3-jähriges FH-„Studium“, während die Juristen nicht unter 13 Punkte genommen werden.

Zu dem Post von @Egal oben, kann ich nur bestätigen. Ich arbeite auch in einer Behörde in der Rechtsabteilung, und de facto sind die meisten hier unterbeschäftigt. Klar könnte man z.B. durch das Bearbeiten alter Widerspruchsverfahren etc. ein bisschen Beschäftigung schaffen, das wird aber eher locker angegangen. Genau das Bild was ich eben angesprochen habe bietet sich, Geld für alles Mögliche wird ineffizient verwendet, Arbeitsabläufe sind veraltet und langsam, Müßiggang ist an der Tagesordnung. Natürlich sind die finanziellen Probleme der Behörden nicht allein auf die Ineffizienz der Organisation zurückzuführen, aber jedes Privatunternehmen das nicht über unendliche Steuergeldquellen verfügt, wäre mit einer solche Organisation schon lange pleite. Ich muss auch sagen, es frustriert mich zu sehen, dass immer mehr Sozialkosten (größtenteils für solche Personen die noch nie etwas eingezahlt haben) dazukommen, und gleichzeitig die Politik immer weitere soziale Wohltaten erfindet (Kitaplatz- und Ganztagsbetreuung für Grundschüler) oder planwirtschaftliche Projekte die die Behörden auch angehen sollen (kommunale Wärmeplanung ist z.B. so eine Aufgabe von der eigentlich jetzt klar ist dass sie weder bezahlbar noch technisch möglich ist), für solche Ideologieprojekte dann immer neue gut bezahlte Stellen geschaffen werden (oft mit politischen Günstlingen besetzt), während im Bereich Bau die Ingenieure mit E11 bezahlt werden, in der Ausländerbehörde man dem Andrang nicht mehr Herr wird, oder im Bereich Kitas Erzieher, im Bereich Grünflächen und Handwerksdienste Leute die anpacken rar sind. Und dann parallel die Politik nach dem lästigen Punkt Haushalt wieder unberührt von gesellschaftlichen Zusammenhalt, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit faselt. Planwirtschaft und Sozialismus hat noch nie funktioniert, und wir bewegen uns leider Stück für Stück immer weiter dort hin, in dem ineffiziente, unterfinanzierte und schlecht organisierte Behörden immer mehr mögliche Aufgaben übernehmen, die entweder deutlich überdimensioniert (Bereich Soziales, aber auch Umwelt, teils Bau), besser von Privaten erledigt (alles im Bereich Energie, Wirtschaft, Gewerbe, Wohnungsbau, Medizin) oder schlicht überflüssig bis schädlich sind (Energiewende etc.). Als einzelner Mitarbeiter das Spiel mitzuspielen, trotzdem versuchen das beste für die eigene Behörde rauszuholen, und Tag für Tag das Missmanagement und Arbeitsklima zu erleben, kostet Nerven, und ich mache das nur mit, weil es für mich selbst eine gute Berufsalternative ist, nachdem die anfängliche Begeisterung, etwas für meine Umgebung bewegen zu können, weitgehend verflogen ist. Defacto tun wir in der Behörde das exakte Gegenteil davon, leider.

Ich finde das sehr traurig. Entweder liegt es an Deiner Behörde oder an etwas anderem. Ich würde so nicht arbeiten wollen und kenne eine solche Arbeitsatmosphäre auch nicht bei uns. Wenn meine Überzeugungen und meine Aufgabe so auseinandergehen würden, würde ich wechseln. Das tut doch nicht gut.

Ich denke da Behörden mit dem finanziellen System, der Organisationsstruktur, und leider auch dem Berufsbild Verwaltung welches entsprechende Menschen dort hin lockt, dass das überall ähnlich ist. Wenn du Chef bist, dann bekommst du das in deiner Abteilung möglicherweise nicht mit, und es mag auch stellenweise anders sein. Bei uns zB die Abteilung Hochbau, die viel zu wenig Personal hat und überlastet ist. Im Bereich der Kernverwaltung besteht aber halt überall der Trend, dass Amtsleiter ungern einmal unter ihnen gelistet Stellen wieder abgeben, weil dann die eigene Bedeutung schwinden könnte. Und so akkumulieren sich eben nicht benötigte, unausgelastete Stellen, während der Stellenplan anderswo zu wenig hergibt. Die kriegt man dann wenn überhaupt noch oben drauf, wenn die Aufsichtsbehörde es genehmigt. Nachdem was du schreibst arbeitest du wohl bei einer Oberbehörde (wenn ich das richtig im Kopf habe), wo die Ausstattung noch eher vorhanden ist, da politiknäher. Pflichtaufgaben uund Organisationsstruktur sind aber fest bei allen Behörden des gleichen Typs wie meiner.

Ich will damit jetzt nicht sagen dass alle Beamte/ÖD-Beschäftigte faul sind oder so etwas, aber der Aufbau des Systems Behörde sorgt dafür, dass die Arbeitsverteilung nicht gut funktioniert, und ob der sicheren Bezahlung, Kündigungsschutz, automatische Gehaltssteigerungen etc. sich viele Beschäftigte auch nicht anstrengen, sondern Dienst nach Vorschrift machen und nebenbei am Handy sind, mit Kollegen auf dem Gang quatschen, frühstücken etc. Ausnahmen sind die Karrieristen, die dann meistens auf den AL- und BL-Stellen zu finden sind, die sind aber selten in der Lage zu überwachen, ob wirklich effizient gearbeitet wird, da niemand zugibt nicht ausgelastet zu sein. Über Stellenmangel wird zwar geklagt (ob tatsächlich begründet oder nicht), aber die Problematik der Stellenbewertung und Verschiebung sorgt dafür dass Bedarf oft nicht zeitnah gedeckt werden kann.

Warum ich trotzdem noch da bin, hat primär persönliche Gründe. Die Arbeitsatmosphäre ist bei uns außerdem sehr gut, ich mag meine Kollegen und meinen Chef, und es täte mir wirklich leider, weg zu gehen. Und die Arbeit selbst die ich mache ist meistens doch interessant.

Die Widerspruchsverfahren kann ich nicht bearbeiten, die gehören nicht zu meiner Stelle, und ich habe meinen Chef mehrfach auf mein Interesse daran bekundet. Aber keiner geht zum Chef und sagt dass er zu wenig zu tun hat, gerade nicht wenn der Chef der Vorgänger auf der eigenen Stelle ist..
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#26
30.11.2025, 22:17
(30.11.2025, 10:12)Sesselpupser schrieb:  
(29.11.2025, 22:14)Praktiker schrieb:  
(29.11.2025, 21:30)Sesselpupser schrieb:  
(28.11.2025, 20:59)Lars123 schrieb:  https://talents.studysmarter.de/companie...um=organic

Eine komische Ausschreibung. Für Beamte reicht 2. Einstiegsamt aus, also 3-jähriges FH-„Studium“, während die Juristen nicht unter 13 Punkte genommen werden.

Zu dem Post von @Egal oben, kann ich nur bestätigen. Ich arbeite auch in einer Behörde in der Rechtsabteilung, und de facto sind die meisten hier unterbeschäftigt. Klar könnte man z.B. durch das Bearbeiten alter Widerspruchsverfahren etc. ein bisschen Beschäftigung schaffen, das wird aber eher locker angegangen. Genau das Bild was ich eben angesprochen habe bietet sich, Geld für alles Mögliche wird ineffizient verwendet, Arbeitsabläufe sind veraltet und langsam, Müßiggang ist an der Tagesordnung. Natürlich sind die finanziellen Probleme der Behörden nicht allein auf die Ineffizienz der Organisation zurückzuführen, aber jedes Privatunternehmen das nicht über unendliche Steuergeldquellen verfügt, wäre mit einer solche Organisation schon lange pleite. Ich muss auch sagen, es frustriert mich zu sehen, dass immer mehr Sozialkosten (größtenteils für solche Personen die noch nie etwas eingezahlt haben) dazukommen, und gleichzeitig die Politik immer weitere soziale Wohltaten erfindet (Kitaplatz- und Ganztagsbetreuung für Grundschüler) oder planwirtschaftliche Projekte die die Behörden auch angehen sollen (kommunale Wärmeplanung ist z.B. so eine Aufgabe von der eigentlich jetzt klar ist dass sie weder bezahlbar noch technisch möglich ist), für solche Ideologieprojekte dann immer neue gut bezahlte Stellen geschaffen werden (oft mit politischen Günstlingen besetzt), während im Bereich Bau die Ingenieure mit E11 bezahlt werden, in der Ausländerbehörde man dem Andrang nicht mehr Herr wird, oder im Bereich Kitas Erzieher, im Bereich Grünflächen und Handwerksdienste Leute die anpacken rar sind. Und dann parallel die Politik nach dem lästigen Punkt Haushalt wieder unberührt von gesellschaftlichen Zusammenhalt, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit faselt. Planwirtschaft und Sozialismus hat noch nie funktioniert, und wir bewegen uns leider Stück für Stück immer weiter dort hin, in dem ineffiziente, unterfinanzierte und schlecht organisierte Behörden immer mehr mögliche Aufgaben übernehmen, die entweder deutlich überdimensioniert (Bereich Soziales, aber auch Umwelt, teils Bau), besser von Privaten erledigt (alles im Bereich Energie, Wirtschaft, Gewerbe, Wohnungsbau, Medizin) oder schlicht überflüssig bis schädlich sind (Energiewende etc.). Als einzelner Mitarbeiter das Spiel mitzuspielen, trotzdem versuchen das beste für die eigene Behörde rauszuholen, und Tag für Tag das Missmanagement und Arbeitsklima zu erleben, kostet Nerven, und ich mache das nur mit, weil es für mich selbst eine gute Berufsalternative ist, nachdem die anfängliche Begeisterung, etwas für meine Umgebung bewegen zu können, weitgehend verflogen ist. Defacto tun wir in der Behörde das exakte Gegenteil davon, leider.

Ich finde das sehr traurig. Entweder liegt es an Deiner Behörde oder an etwas anderem. Ich würde so nicht arbeiten wollen und kenne eine solche Arbeitsatmosphäre auch nicht bei uns. Wenn meine Überzeugungen und meine Aufgabe so auseinandergehen würden, würde ich wechseln. Das tut doch nicht gut.

Ich denke da Behörden mit dem finanziellen System, der Organisationsstruktur, und leider auch dem Berufsbild Verwaltung welches entsprechende Menschen dort hin lockt, dass das überall ähnlich ist. Wenn du Chef bist, dann bekommst du das in deiner Abteilung möglicherweise nicht mit, und es mag auch stellenweise anders sein. Bei uns zB die Abteilung Hochbau, die viel zu wenig Personal hat und überlastet ist. Im Bereich der Kernverwaltung besteht aber halt überall der Trend, dass Amtsleiter ungern einmal unter ihnen gelistet Stellen wieder abgeben, weil dann die eigene Bedeutung schwinden könnte. Und so akkumulieren sich eben nicht benötigte, unausgelastete Stellen, während der Stellenplan anderswo zu wenig hergibt. Die kriegt man dann wenn überhaupt noch oben drauf, wenn die Aufsichtsbehörde es genehmigt. Nachdem was du schreibst arbeitest du wohl bei einer Oberbehörde (wenn ich das richtig im Kopf habe), wo die Ausstattung noch eher vorhanden ist, da politiknäher. Pflichtaufgaben uund Organisationsstruktur sind aber fest bei allen Behörden des gleichen Typs wie meiner.

Ich will damit jetzt nicht sagen dass alle Beamte/ÖD-Beschäftigte faul sind oder so etwas, aber der Aufbau des Systems Behörde sorgt dafür, dass die Arbeitsverteilung nicht gut funktioniert, und ob der sicheren Bezahlung, Kündigungsschutz, automatische Gehaltssteigerungen etc. sich viele Beschäftigte auch nicht anstrengen, sondern Dienst nach Vorschrift machen und nebenbei am Handy sind, mit Kollegen auf dem Gang quatschen, frühstücken etc. Ausnahmen sind die Karrieristen, die dann meistens auf den AL- und BL-Stellen zu finden sind, die sind aber selten in der Lage zu überwachen, ob wirklich effizient gearbeitet wird, da niemand zugibt nicht ausgelastet zu sein. Über Stellenmangel wird zwar geklagt (ob tatsächlich begründet oder nicht), aber die Problematik der Stellenbewertung und Verschiebung sorgt dafür dass Bedarf oft nicht zeitnah gedeckt werden kann.

Warum ich trotzdem noch da bin, hat primär persönliche Gründe. Die Arbeitsatmosphäre ist bei uns außerdem sehr gut, ich mag meine Kollegen und meinen Chef, und es täte mir wirklich leider, weg zu gehen. Und die Arbeit selbst die ich mache ist meistens doch interessant.

Die Widerspruchsverfahren kann ich nicht bearbeiten, die gehören nicht zu meiner Stelle, und ich habe meinen Chef mehrfach auf mein Interesse daran bekundet. Aber keiner geht zum Chef und sagt dass er zu wenig zu tun hat, gerade nicht wenn der Chef der Vorgänger auf der eigenen Stelle ist..

Ja, ich bin in einem Ministerium, und noch einem vergleichsweise gut aufgestellten. Da ist fast alles anders, als Du es erlebst: Es sind fast alle sehr engagiert und fachlich gut. Den meisten ist ihr Arbeitsbereich aus eigenem Antrieb wichtig. Die Teams sind klein, sodass ich ziemlich nah an meinen Leuten bin, und dennoch auch nicht weit von der Hausspitze weg bin. Bei unterschiedlicher Arbeitsbelastung ist es nicht ungewöhnlich, dass man über Referats- und Abteilungsgrenzen hinweg ausgeliehen wird, um auszuhelfen.

Nur dass man mal miteinander quatscht kenne ich und finde das auch nicht negativ, im Gegenteil. Wenn alle hart arbeiten, ist es sogar sinnvoll, wenn in ruhigeren Zeiten nicht Beschäftigung simuliert, sondern der Zusammenhalt im Team gestärkt wird. Aber ja, ich sehe auch viel in anderen Häusern, was ich von uns nicht kenne und wo ich nicht arbeiten wollte...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.11.2025, 22:19 von Praktiker.)
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#27
01.12.2025, 12:31
(30.11.2025, 10:12)Sesselpupser schrieb:  
(29.11.2025, 22:14)Praktiker schrieb:  
(29.11.2025, 21:30)Sesselpupser schrieb:  
(28.11.2025, 20:59)Lars123 schrieb:  https://talents.studysmarter.de/companie...um=organic

Eine komische Ausschreibung. Für Beamte reicht 2. Einstiegsamt aus, also 3-jähriges FH-„Studium“, während die Juristen nicht unter 13 Punkte genommen werden.

Zu dem Post von @Egal oben, kann ich nur bestätigen. Ich arbeite auch in einer Behörde in der Rechtsabteilung, und de facto sind die meisten hier unterbeschäftigt. Klar könnte man z.B. durch das Bearbeiten alter Widerspruchsverfahren etc. ein bisschen Beschäftigung schaffen, das wird aber eher locker angegangen. Genau das Bild was ich eben angesprochen habe bietet sich, Geld für alles Mögliche wird ineffizient verwendet, Arbeitsabläufe sind veraltet und langsam, Müßiggang ist an der Tagesordnung. Natürlich sind die finanziellen Probleme der Behörden nicht allein auf die Ineffizienz der Organisation zurückzuführen, aber jedes Privatunternehmen das nicht über unendliche Steuergeldquellen verfügt, wäre mit einer solche Organisation schon lange pleite. Ich muss auch sagen, es frustriert mich zu sehen, dass immer mehr Sozialkosten (größtenteils für solche Personen die noch nie etwas eingezahlt haben) dazukommen, und gleichzeitig die Politik immer weitere soziale Wohltaten erfindet (Kitaplatz- und Ganztagsbetreuung für Grundschüler) oder planwirtschaftliche Projekte die die Behörden auch angehen sollen (kommunale Wärmeplanung ist z.B. so eine Aufgabe von der eigentlich jetzt klar ist dass sie weder bezahlbar noch technisch möglich ist), für solche Ideologieprojekte dann immer neue gut bezahlte Stellen geschaffen werden (oft mit politischen Günstlingen besetzt), während im Bereich Bau die Ingenieure mit E11 bezahlt werden, in der Ausländerbehörde man dem Andrang nicht mehr Herr wird, oder im Bereich Kitas Erzieher, im Bereich Grünflächen und Handwerksdienste Leute die anpacken rar sind. Und dann parallel die Politik nach dem lästigen Punkt Haushalt wieder unberührt von gesellschaftlichen Zusammenhalt, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit faselt. Planwirtschaft und Sozialismus hat noch nie funktioniert, und wir bewegen uns leider Stück für Stück immer weiter dort hin, in dem ineffiziente, unterfinanzierte und schlecht organisierte Behörden immer mehr mögliche Aufgaben übernehmen, die entweder deutlich überdimensioniert (Bereich Soziales, aber auch Umwelt, teils Bau), besser von Privaten erledigt (alles im Bereich Energie, Wirtschaft, Gewerbe, Wohnungsbau, Medizin) oder schlicht überflüssig bis schädlich sind (Energiewende etc.). Als einzelner Mitarbeiter das Spiel mitzuspielen, trotzdem versuchen das beste für die eigene Behörde rauszuholen, und Tag für Tag das Missmanagement und Arbeitsklima zu erleben, kostet Nerven, und ich mache das nur mit, weil es für mich selbst eine gute Berufsalternative ist, nachdem die anfängliche Begeisterung, etwas für meine Umgebung bewegen zu können, weitgehend verflogen ist. Defacto tun wir in der Behörde das exakte Gegenteil davon, leider.

Ich finde das sehr traurig. Entweder liegt es an Deiner Behörde oder an etwas anderem. Ich würde so nicht arbeiten wollen und kenne eine solche Arbeitsatmosphäre auch nicht bei uns. Wenn meine Überzeugungen und meine Aufgabe so auseinandergehen würden, würde ich wechseln. Das tut doch nicht gut.

Ich denke da Behörden mit dem finanziellen System, der Organisationsstruktur, und leider auch dem Berufsbild Verwaltung welches entsprechende Menschen dort hin lockt, dass das überall ähnlich ist. Wenn du Chef bist, dann bekommst du das in deiner Abteilung möglicherweise nicht mit, und es mag auch stellenweise anders sein. Bei uns zB die Abteilung Hochbau, die viel zu wenig Personal hat und überlastet ist. Im Bereich der Kernverwaltung besteht aber halt überall der Trend, dass Amtsleiter ungern einmal unter ihnen gelistet Stellen wieder abgeben, weil dann die eigene Bedeutung schwinden könnte. Und so akkumulieren sich eben nicht benötigte, unausgelastete Stellen, während der Stellenplan anderswo zu wenig hergibt. Die kriegt man dann wenn überhaupt noch oben drauf, wenn die Aufsichtsbehörde es genehmigt. Nachdem was du schreibst arbeitest du wohl bei einer Oberbehörde (wenn ich das richtig im Kopf habe), wo die Ausstattung noch eher vorhanden ist, da politiknäher. Pflichtaufgaben uund Organisationsstruktur sind aber fest bei allen Behörden des gleichen Typs wie meiner.

Ich will damit jetzt nicht sagen dass alle Beamte/ÖD-Beschäftigte faul sind oder so etwas, aber der Aufbau des Systems Behörde sorgt dafür, dass die Arbeitsverteilung nicht gut funktioniert, und ob der sicheren Bezahlung, Kündigungsschutz, automatische Gehaltssteigerungen etc. sich viele Beschäftigte auch nicht anstrengen, sondern Dienst nach Vorschrift machen und nebenbei am Handy sind, mit Kollegen auf dem Gang quatschen, frühstücken etc. Ausnahmen sind die Karrieristen, die dann meistens auf den AL- und BL-Stellen zu finden sind, die sind aber selten in der Lage zu überwachen, ob wirklich effizient gearbeitet wird, da niemand zugibt nicht ausgelastet zu sein. Über Stellenmangel wird zwar geklagt (ob tatsächlich begründet oder nicht), aber die Problematik der Stellenbewertung und Verschiebung sorgt dafür dass Bedarf oft nicht zeitnah gedeckt werden kann.

Warum ich trotzdem noch da bin, hat primär persönliche Gründe. Die Arbeitsatmosphäre ist bei uns außerdem sehr gut, ich mag meine Kollegen und meinen Chef, und es täte mir wirklich leider, weg zu gehen. Und die Arbeit selbst die ich mache ist meistens doch interessant.

Die Widerspruchsverfahren kann ich nicht bearbeiten, die gehören nicht zu meiner Stelle, und ich habe meinen Chef mehrfach auf mein Interesse daran bekundet. Aber keiner geht zum Chef und sagt dass er zu wenig zu tun hat, gerade nicht wenn der Chef der Vorgänger auf der eigenen Stelle ist..

Dein gegenwärtiger Job scheint dich ja wirklich zu nerven. Ich kann dir nur dringend empfehlen dir eine neue Stelle zu suchen. Aus den Diskussionen und auch dein gegenwärtiger Beitrag in diesem Thread zeigt ja, dass du etwas verändern möchtest. Daher solltest du dir ehrlich die Frage stellen, was du die nächsten 30 + X Jahre machen möchtest. Mit innerer Kündigung bis zur Pension durchzuhalten dürfte keine Option sein. Dafür ist der Weg zu lang.

Ich würde aber die Verwaltung für die Zukunft nicht ausschließen. Praktiker gibt ja ein Gegenbeispiel und auch bei meiner Frau, die in der Behörde arbeitet, geht es anders zu. Bei ihr ist z.B. KI stark auf dem Vormarsch. Die aufkommenden demografischen Probleme sollen so abgemildert werden. Für sie ist das sehr gut, da einfachere Tätigkeiten wegfallen und die Vorgänge so insgesamter interessanter werden. Auch in der Struktur wird sich bald etwas ändern. Sie sieht dort echt Aufbruchstimmung und Veränderungswille. Klar hat sie auch Kollegen, die in den (von dir beschriebenen) Mustern verhaftet sind. Aber man geht nun erst einmal mit den Willigen und geht vorwärts
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