23.10.2025, 21:53
(23.10.2025, 20:54)Homer S. schrieb:(23.10.2025, 19:09)ranger schrieb:(23.10.2025, 18:59)Legalicious schrieb: Mal ehrlich: Wer sich den deutschen Arbeitsmarkt derzeit anschaut, braucht kein Pessimist zu sein, um Bauchschmerzen zu bekommen. Der einst starke Industriestandort wurde in den letzten Jahren politisch eher stiefmütterlich behandelt – oder besser gesagt: totreguliert und dann vergessen.Die Frage ist, ob es Jurist*innen im Ausland besser geht oder besser gehen wird. Immerhin sind die ja genauso von AI-fication ihrer Branche betroffen.
Und der Bürger? Der zahlt brav mit – über Steuern, Abgaben, Gebühren, Umlagen und, wenn’s geht, nochmal über die Mehrwertsteuer. Es ist eine Art Dauer-Mehrfachbesteuerung ohne Gegenleistung. Die Straßen bröckeln, die Bahn bleibt stehen, die Schulen vergammeln – aber Hauptsache, wir haben neue Beratungsstellen für digitale Teilhabe.
Als nächstes kommen KI und Automation, wodurch sich irgendwann eine ganze Reihe von Aufgaben erledigen lassen. Da wird die Luft für Dienstleister - und zu den gehören nunmal aucz Anwälte - dünn werden. Vielleicht ist KI jetzt noch nicht so weit, aber das Ganze wird stets weiterentwickelt.
Ich habe die letzten zwei Jahre im Ausland verbracht und war schon erschrocken, als ich wieder in Deutschland war.
Ein Kumpel meinte grade zu mir, dass der ÖD wirklich langfristig die beste Option ist, da man da wenigstens sicher sein kann, dass sie das mit AI nicht hinkriegen.
Ansonsten stimme ich deiner Diagnose voll zu. Es ist alles zum Schreien.
Natürlich ist der Arbeitsmarkt aktuell nicht der Beste, aber dieses Gejammer und Deutschland-Bashing wirkt auf mich schon sehr verzweifelt und teilweise unwissend.
Natürlich läuft nicht alles wie es sollte und vieles läuft auch gar nicht, aber habt ihr nicht auch studiert und euch und euer Wissen irgendwo einzusetzen und Sachen/Prozesse positiv zu beeinflussen?
Das man mit der Einstellung "es ist alles kacke" und ich will doch nur irgendwo 100k verdienen nichts findet verwundert nicht wirklich.
Zudem: in welchem Land warst du denn wo alles so viel besser läuft?
Hinzu kommt: Ich habe ziemlich viele Freunde und Bekannte, die (als Nichtjuristen) in der Wirtschaft tätig sind. Die erzählen regelmäßig die haarstreubendsten Geschichten über Führungsversagen, sinnlose Vorgaben, inakzeptable Personalentscheidungen und überholte Technik. Die Darstellung, dass der böse Staat das alles in kürzester Zeit totreguliert hat, überzeugt mich da nicht so sehr. Wenn ich das vergleiche, ist unsere Ministerialverwaltung oft deutlich effektiver. Was bleibt, ist ein enormer Strukturwandel bei Automobil und Zulieferer und eine schwierige Weltwirtschaftslage. Aber ob das anderswo besser ist? Vielleicht in China, aber das hat andere Nachteile...
23.10.2025, 22:37
(23.10.2025, 19:09)ranger schrieb:(23.10.2025, 18:59)Legalicious schrieb: Mal ehrlich: Wer sich den deutschen Arbeitsmarkt derzeit anschaut, braucht kein Pessimist zu sein, um Bauchschmerzen zu bekommen. Der einst starke Industriestandort wurde in den letzten Jahren politisch eher stiefmütterlich behandelt – oder besser gesagt: totreguliert und dann vergessen.Die Frage ist, ob es Jurist*innen im Ausland besser geht oder besser gehen wird. Immerhin sind die ja genauso von AI-fication ihrer Branche betroffen.
Und der Bürger? Der zahlt brav mit – über Steuern, Abgaben, Gebühren, Umlagen und, wenn’s geht, nochmal über die Mehrwertsteuer. Es ist eine Art Dauer-Mehrfachbesteuerung ohne Gegenleistung. Die Straßen bröckeln, die Bahn bleibt stehen, die Schulen vergammeln – aber Hauptsache, wir haben neue Beratungsstellen für digitale Teilhabe.
Als nächstes kommen KI und Automation, wodurch sich irgendwann eine ganze Reihe von Aufgaben erledigen lassen. Da wird die Luft für Dienstleister - und zu den gehören nunmal aucz Anwälte - dünn werden. Vielleicht ist KI jetzt noch nicht so weit, aber das Ganze wird stets weiterentwickelt.
Ich habe die letzten zwei Jahre im Ausland verbracht und war schon erschrocken, als ich wieder in Deutschland war.
Ein Kumpel meinte grade zu mir, dass der ÖD wirklich langfristig die beste Option ist, da man da wenigstens sicher sein kann, dass sie das mit AI nicht hinkriegen.
Ansonsten stimme ich deiner Diagnose voll zu. Es ist alles zum Schreien.
Sorry, habe mich nicht klar ausgedrückt. Das mit dem Erschrocken sein bezog sich darauf, dass hier Vieles ziemlich marode und schmutzig erscheint. Viele Menschen wirken nach meinem subjektiven Eindruck so, als ginge es ihnen finanziell als auch gesundheitlich nicht gut.
Ja, die Verbeamtung mag einem einen gewissen Schutz geben. Ich frage mich, ob das eine Alternative sein kann. Ich habe zwar einen recht guten Job in einer Kanzlei gefunden, aber viel Freizeit bleibt da nicht...Weiß nur nicht, ob das Verwaltung-Life das Richtige für mich ist :D
23.10.2025, 22:40
(23.10.2025, 20:54)Homer S. schrieb:(23.10.2025, 19:09)ranger schrieb:(23.10.2025, 18:59)Legalicious schrieb: Mal ehrlich: Wer sich den deutschen Arbeitsmarkt derzeit anschaut, braucht kein Pessimist zu sein, um Bauchschmerzen zu bekommen. Der einst starke Industriestandort wurde in den letzten Jahren politisch eher stiefmütterlich behandelt – oder besser gesagt: totreguliert und dann vergessen.Die Frage ist, ob es Jurist*innen im Ausland besser geht oder besser gehen wird. Immerhin sind die ja genauso von AI-fication ihrer Branche betroffen.
Und der Bürger? Der zahlt brav mit – über Steuern, Abgaben, Gebühren, Umlagen und, wenn’s geht, nochmal über die Mehrwertsteuer. Es ist eine Art Dauer-Mehrfachbesteuerung ohne Gegenleistung. Die Straßen bröckeln, die Bahn bleibt stehen, die Schulen vergammeln – aber Hauptsache, wir haben neue Beratungsstellen für digitale Teilhabe.
Als nächstes kommen KI und Automation, wodurch sich irgendwann eine ganze Reihe von Aufgaben erledigen lassen. Da wird die Luft für Dienstleister - und zu den gehören nunmal aucz Anwälte - dünn werden. Vielleicht ist KI jetzt noch nicht so weit, aber das Ganze wird stets weiterentwickelt.
Ich habe die letzten zwei Jahre im Ausland verbracht und war schon erschrocken, als ich wieder in Deutschland war.
Ein Kumpel meinte grade zu mir, dass der ÖD wirklich langfristig die beste Option ist, da man da wenigstens sicher sein kann, dass sie das mit AI nicht hinkriegen.
Ansonsten stimme ich deiner Diagnose voll zu. Es ist alles zum Schreien.
Natürlich ist der Arbeitsmarkt aktuell nicht der Beste, aber dieses Gejammer und Deutschland-Bashing wirkt auf mich schon sehr verzweifelt und teilweise unwissend.
Natürlich läuft nicht alles wie es sollte und vieles läuft auch gar nicht, aber habt ihr nicht auch studiert und euch und euer Wissen irgendwo einzusetzen und Sachen/Prozesse positiv zu beeinflussen?
Das man mit der Einstellung "es ist alles kacke" und ich will doch nur irgendwo 100k verdienen nichts findet verwundert nicht wirklich.
Zudem: in welchem Land warst du denn wo alles so viel besser läuft?
Ich bashe soviel wie ich möchte :-)
24.10.2025, 06:29
(23.10.2025, 22:40)Legalicious schrieb:(23.10.2025, 20:54)Homer S. schrieb:(23.10.2025, 19:09)ranger schrieb:(23.10.2025, 18:59)Legalicious schrieb: Mal ehrlich: Wer sich den deutschen Arbeitsmarkt derzeit anschaut, braucht kein Pessimist zu sein, um Bauchschmerzen zu bekommen. Der einst starke Industriestandort wurde in den letzten Jahren politisch eher stiefmütterlich behandelt – oder besser gesagt: totreguliert und dann vergessen.Die Frage ist, ob es Jurist*innen im Ausland besser geht oder besser gehen wird. Immerhin sind die ja genauso von AI-fication ihrer Branche betroffen.
Und der Bürger? Der zahlt brav mit – über Steuern, Abgaben, Gebühren, Umlagen und, wenn’s geht, nochmal über die Mehrwertsteuer. Es ist eine Art Dauer-Mehrfachbesteuerung ohne Gegenleistung. Die Straßen bröckeln, die Bahn bleibt stehen, die Schulen vergammeln – aber Hauptsache, wir haben neue Beratungsstellen für digitale Teilhabe.
Als nächstes kommen KI und Automation, wodurch sich irgendwann eine ganze Reihe von Aufgaben erledigen lassen. Da wird die Luft für Dienstleister - und zu den gehören nunmal aucz Anwälte - dünn werden. Vielleicht ist KI jetzt noch nicht so weit, aber das Ganze wird stets weiterentwickelt.
Ich habe die letzten zwei Jahre im Ausland verbracht und war schon erschrocken, als ich wieder in Deutschland war.
Ein Kumpel meinte grade zu mir, dass der ÖD wirklich langfristig die beste Option ist, da man da wenigstens sicher sein kann, dass sie das mit AI nicht hinkriegen.
Ansonsten stimme ich deiner Diagnose voll zu. Es ist alles zum Schreien.
Natürlich ist der Arbeitsmarkt aktuell nicht der Beste, aber dieses Gejammer und Deutschland-Bashing wirkt auf mich schon sehr verzweifelt und teilweise unwissend.
Natürlich läuft nicht alles wie es sollte und vieles läuft auch gar nicht, aber habt ihr nicht auch studiert und euch und euer Wissen irgendwo einzusetzen und Sachen/Prozesse positiv zu beeinflussen?
Das man mit der Einstellung "es ist alles kacke" und ich will doch nur irgendwo 100k verdienen nichts findet verwundert nicht wirklich.
Zudem: in welchem Land warst du denn wo alles so viel besser läuft?
Ich bashe soviel wie ich möchte :-)
Tiefgehenderes habe ich nicht erwartet :-)
24.10.2025, 10:20
mir macht ein Fakt Sorgen:
viele Kolleg:innen sind hier sehr enttäuscht und haben eine negative Grundstimmung. Leider ist der Arbeitsmarkt nicht so, wie vor 2 Jahren. Wichtig ist es, in einer solchen Situation, dass man nicht mit dieser negativen Grundstimmung in den Bewerbungsprozess geht. Jede Stelle ist eine Chance, jedes Vorstellungsgespräch ist eine Mega-Chance. Da muss ich positiv ran gehen.
Ich bin seit vielen Jahren in HR und sehe viele Bewerbungen sowie Bewerberinnen und Bewerber. Bewerbungen, die einfach nur Standard sind, fliegen halt schnell raus. Bewerbungsgespräche in denen jemand nicht offen, positiv ist, enden fast immer in einer Absage.
Die Juristen sind halt die letzten Jahre echt verwöhnt gewesen und gerade im Bereich der Kanzleien hatte sich der Arbeitsmarkt abgelöst von dem Arbeitsmarkt für viele Menschen in Deutschland. Ich bin mir aber sicher, dass trotzdem alle Kolleg:innen hier unterkommen. Im Traumjob? Wohlmöglich nicht, aber trotzdem in guten Jobs. Ich schaue auf meine Bewerbungsphase damals zurück und da gab es kaum Stellen und schon gar nicht gut bezahlt. Aber alle sind untergekommen und ich kenne niemanden aus meinem Jahrgang, der nicht trotzdem gut Karriere gemacht hat. Es lohnst sich also.
viele Kolleg:innen sind hier sehr enttäuscht und haben eine negative Grundstimmung. Leider ist der Arbeitsmarkt nicht so, wie vor 2 Jahren. Wichtig ist es, in einer solchen Situation, dass man nicht mit dieser negativen Grundstimmung in den Bewerbungsprozess geht. Jede Stelle ist eine Chance, jedes Vorstellungsgespräch ist eine Mega-Chance. Da muss ich positiv ran gehen.
Ich bin seit vielen Jahren in HR und sehe viele Bewerbungen sowie Bewerberinnen und Bewerber. Bewerbungen, die einfach nur Standard sind, fliegen halt schnell raus. Bewerbungsgespräche in denen jemand nicht offen, positiv ist, enden fast immer in einer Absage.
Die Juristen sind halt die letzten Jahre echt verwöhnt gewesen und gerade im Bereich der Kanzleien hatte sich der Arbeitsmarkt abgelöst von dem Arbeitsmarkt für viele Menschen in Deutschland. Ich bin mir aber sicher, dass trotzdem alle Kolleg:innen hier unterkommen. Im Traumjob? Wohlmöglich nicht, aber trotzdem in guten Jobs. Ich schaue auf meine Bewerbungsphase damals zurück und da gab es kaum Stellen und schon gar nicht gut bezahlt. Aber alle sind untergekommen und ich kenne niemanden aus meinem Jahrgang, der nicht trotzdem gut Karriere gemacht hat. Es lohnst sich also.
24.10.2025, 12:35
(23.10.2025, 20:54)Homer S. schrieb:(23.10.2025, 19:09)ranger schrieb:(23.10.2025, 18:59)Legalicious schrieb: Mal ehrlich: Wer sich den deutschen Arbeitsmarkt derzeit anschaut, braucht kein Pessimist zu sein, um Bauchschmerzen zu bekommen. Der einst starke Industriestandort wurde in den letzten Jahren politisch eher stiefmütterlich behandelt – oder besser gesagt: totreguliert und dann vergessen.Die Frage ist, ob es Jurist*innen im Ausland besser geht oder besser gehen wird. Immerhin sind die ja genauso von AI-fication ihrer Branche betroffen.
Und der Bürger? Der zahlt brav mit – über Steuern, Abgaben, Gebühren, Umlagen und, wenn’s geht, nochmal über die Mehrwertsteuer. Es ist eine Art Dauer-Mehrfachbesteuerung ohne Gegenleistung. Die Straßen bröckeln, die Bahn bleibt stehen, die Schulen vergammeln – aber Hauptsache, wir haben neue Beratungsstellen für digitale Teilhabe.
Als nächstes kommen KI und Automation, wodurch sich irgendwann eine ganze Reihe von Aufgaben erledigen lassen. Da wird die Luft für Dienstleister - und zu den gehören nunmal aucz Anwälte - dünn werden. Vielleicht ist KI jetzt noch nicht so weit, aber das Ganze wird stets weiterentwickelt.
Ich habe die letzten zwei Jahre im Ausland verbracht und war schon erschrocken, als ich wieder in Deutschland war.
Ein Kumpel meinte grade zu mir, dass der ÖD wirklich langfristig die beste Option ist, da man da wenigstens sicher sein kann, dass sie das mit AI nicht hinkriegen.
Ansonsten stimme ich deiner Diagnose voll zu. Es ist alles zum Schreien.
Natürlich ist der Arbeitsmarkt aktuell nicht der Beste, aber dieses Gejammer und Deutschland-Bashing wirkt auf mich schon sehr verzweifelt und teilweise unwissend.
Natürlich läuft nicht alles wie es sollte und vieles läuft auch gar nicht, aber habt ihr nicht auch studiert und euch und euer Wissen irgendwo einzusetzen und Sachen/Prozesse positiv zu beeinflussen?
Das man mit der Einstellung "es ist alles kacke" und ich will doch nur irgendwo 100k verdienen nichts findet verwundert nicht wirklich.
Zudem: in welchem Land warst du denn wo alles so viel besser läuft?
In so gut wie jedem Land der Welt. Noch NIE in der Geschichte der Bundesrepublik hatten wir so viele Jahre der Rezession in Folge. Laut einem Handelsblatt-Artikel vor einigen Tagen besteht nahezu eine Industrieflucht der Chemie-, Stahl- und anderer Großindustrie - Schlüsselindustrie, die jahrelang hier für Wohlstand gesorgt hat. Die Abwanderung findet dabei nicht nur nach China, Indien oder USA statt, sondern tatsächlich haufenweise ins benachbarte Frankreich oder Polen, weil dort schlicht die Standortbedingungen viel besser sind. Die Probleme sind seit Jahren bekannt und werden von jeglichen Ökonomen munter vorgetragen: Viel zu hohe Lohnnebenkosten, erdrückende Bürokratie, zu hohe Energiekosten. Ich finde, wenn Deutschland weltweit (!) auf dem vorletzten Platz ist bzgl. Wirtschaftswachstum und nur Äquatorial-Guinea im letzten Quartal schlechter war, hat man allen Grund pessimistisch zu sein.
Diese ständige Beschönigung hat uns schon in den letzten Jahren dahin geführt wo wir gerade sind. Es ist absolut Zeit für Klartext. Das ist kein Gejammer, das ist die pure Wahrheit.
24.10.2025, 13:01
(24.10.2025, 12:35)thecanarra schrieb:(23.10.2025, 20:54)Homer S. schrieb:(23.10.2025, 19:09)ranger schrieb:(23.10.2025, 18:59)Legalicious schrieb: Mal ehrlich: Wer sich den deutschen Arbeitsmarkt derzeit anschaut, braucht kein Pessimist zu sein, um Bauchschmerzen zu bekommen. Der einst starke Industriestandort wurde in den letzten Jahren politisch eher stiefmütterlich behandelt – oder besser gesagt: totreguliert und dann vergessen.Die Frage ist, ob es Jurist*innen im Ausland besser geht oder besser gehen wird. Immerhin sind die ja genauso von AI-fication ihrer Branche betroffen.
Und der Bürger? Der zahlt brav mit – über Steuern, Abgaben, Gebühren, Umlagen und, wenn’s geht, nochmal über die Mehrwertsteuer. Es ist eine Art Dauer-Mehrfachbesteuerung ohne Gegenleistung. Die Straßen bröckeln, die Bahn bleibt stehen, die Schulen vergammeln – aber Hauptsache, wir haben neue Beratungsstellen für digitale Teilhabe.
Als nächstes kommen KI und Automation, wodurch sich irgendwann eine ganze Reihe von Aufgaben erledigen lassen. Da wird die Luft für Dienstleister - und zu den gehören nunmal aucz Anwälte - dünn werden. Vielleicht ist KI jetzt noch nicht so weit, aber das Ganze wird stets weiterentwickelt.
Ich habe die letzten zwei Jahre im Ausland verbracht und war schon erschrocken, als ich wieder in Deutschland war.
Ein Kumpel meinte grade zu mir, dass der ÖD wirklich langfristig die beste Option ist, da man da wenigstens sicher sein kann, dass sie das mit AI nicht hinkriegen.
Ansonsten stimme ich deiner Diagnose voll zu. Es ist alles zum Schreien.
Natürlich ist der Arbeitsmarkt aktuell nicht der Beste, aber dieses Gejammer und Deutschland-Bashing wirkt auf mich schon sehr verzweifelt und teilweise unwissend.
Natürlich läuft nicht alles wie es sollte und vieles läuft auch gar nicht, aber habt ihr nicht auch studiert und euch und euer Wissen irgendwo einzusetzen und Sachen/Prozesse positiv zu beeinflussen?
Das man mit der Einstellung "es ist alles kacke" und ich will doch nur irgendwo 100k verdienen nichts findet verwundert nicht wirklich.
Zudem: in welchem Land warst du denn wo alles so viel besser läuft?
In so gut wie jedem Land der Welt. Noch NIE in der Geschichte der Bundesrepublik hatten wir so viele Jahre der Rezession in Folge. Laut einem Handelsblatt-Artikel vor einigen Tagen besteht nahezu eine Industrieflucht der Chemie-, Stahl- und anderer Großindustrie - Schlüsselindustrie, die jahrelang hier für Wohlstand gesorgt hat. Die Abwanderung findet dabei nicht nur nach China, Indien oder USA statt, sondern tatsächlich haufenweise ins benachbarte Frankreich oder Polen, weil dort schlicht die Standortbedingungen viel besser sind. Die Probleme sind seit Jahren bekannt und werden von jeglichen Ökonomen munter vorgetragen: Viel zu hohe Lohnnebenkosten, erdrückende Bürokratie, zu hohe Energiekosten. Ich finde, wenn Deutschland weltweit (!) auf dem vorletzten Platz ist bzgl. Wirtschaftswachstum und nur Äquatorial-Guinea im letzten Quartal schlechter war, hat man allen Grund pessimistisch zu sein.
Diese ständige Beschönigung hat uns schon in den letzten Jahren dahin geführt wo wir gerade sind. Es ist absolut Zeit für Klartext. Das ist kein Gejammer, das ist die pure Wahrheit.
Das wir viel zu viel Bürokratie etc haben bestreite ich mit keinem Wort. Auch andere Baustellen haben wir mehr als genügend und sollten uns auf nichts ausruhen.
Worauf ich nur hinaus will ist, die Leute die hier laut jammern wollen es ja nicht besser machen, die wollen in den ÖD um da zu chillen oder in eine Kanzlei mit viel HO und keine Arbeit am We. Oder sich direkt in ein Land absetzen, wo alles so viel besser läuft. Die wollen dann aber USA Bezahlung und deutschen Urlaubsanspruch.
Aber entweder ich bin einer dieser Drückeberger und jammere dann gefälligst nicht, weil es genau wegen so Leuten kacke läuft oder ich will mich einsetzen und will irgendwo anpacken.
24.10.2025, 13:33
(24.10.2025, 13:01)Homer S. schrieb:(24.10.2025, 12:35)thecanarra schrieb:(23.10.2025, 20:54)Homer S. schrieb:(23.10.2025, 19:09)ranger schrieb:(23.10.2025, 18:59)Legalicious schrieb: Mal ehrlich: Wer sich den deutschen Arbeitsmarkt derzeit anschaut, braucht kein Pessimist zu sein, um Bauchschmerzen zu bekommen. Der einst starke Industriestandort wurde in den letzten Jahren politisch eher stiefmütterlich behandelt – oder besser gesagt: totreguliert und dann vergessen.Die Frage ist, ob es Jurist*innen im Ausland besser geht oder besser gehen wird. Immerhin sind die ja genauso von AI-fication ihrer Branche betroffen.
Und der Bürger? Der zahlt brav mit – über Steuern, Abgaben, Gebühren, Umlagen und, wenn’s geht, nochmal über die Mehrwertsteuer. Es ist eine Art Dauer-Mehrfachbesteuerung ohne Gegenleistung. Die Straßen bröckeln, die Bahn bleibt stehen, die Schulen vergammeln – aber Hauptsache, wir haben neue Beratungsstellen für digitale Teilhabe.
Als nächstes kommen KI und Automation, wodurch sich irgendwann eine ganze Reihe von Aufgaben erledigen lassen. Da wird die Luft für Dienstleister - und zu den gehören nunmal aucz Anwälte - dünn werden. Vielleicht ist KI jetzt noch nicht so weit, aber das Ganze wird stets weiterentwickelt.
Ich habe die letzten zwei Jahre im Ausland verbracht und war schon erschrocken, als ich wieder in Deutschland war.
Ein Kumpel meinte grade zu mir, dass der ÖD wirklich langfristig die beste Option ist, da man da wenigstens sicher sein kann, dass sie das mit AI nicht hinkriegen.
Ansonsten stimme ich deiner Diagnose voll zu. Es ist alles zum Schreien.
Natürlich ist der Arbeitsmarkt aktuell nicht der Beste, aber dieses Gejammer und Deutschland-Bashing wirkt auf mich schon sehr verzweifelt und teilweise unwissend.
Natürlich läuft nicht alles wie es sollte und vieles läuft auch gar nicht, aber habt ihr nicht auch studiert und euch und euer Wissen irgendwo einzusetzen und Sachen/Prozesse positiv zu beeinflussen?
Das man mit der Einstellung "es ist alles kacke" und ich will doch nur irgendwo 100k verdienen nichts findet verwundert nicht wirklich.
Zudem: in welchem Land warst du denn wo alles so viel besser läuft?
In so gut wie jedem Land der Welt. Noch NIE in der Geschichte der Bundesrepublik hatten wir so viele Jahre der Rezession in Folge. Laut einem Handelsblatt-Artikel vor einigen Tagen besteht nahezu eine Industrieflucht der Chemie-, Stahl- und anderer Großindustrie - Schlüsselindustrie, die jahrelang hier für Wohlstand gesorgt hat. Die Abwanderung findet dabei nicht nur nach China, Indien oder USA statt, sondern tatsächlich haufenweise ins benachbarte Frankreich oder Polen, weil dort schlicht die Standortbedingungen viel besser sind. Die Probleme sind seit Jahren bekannt und werden von jeglichen Ökonomen munter vorgetragen: Viel zu hohe Lohnnebenkosten, erdrückende Bürokratie, zu hohe Energiekosten. Ich finde, wenn Deutschland weltweit (!) auf dem vorletzten Platz ist bzgl. Wirtschaftswachstum und nur Äquatorial-Guinea im letzten Quartal schlechter war, hat man allen Grund pessimistisch zu sein.
Diese ständige Beschönigung hat uns schon in den letzten Jahren dahin geführt wo wir gerade sind. Es ist absolut Zeit für Klartext. Das ist kein Gejammer, das ist die pure Wahrheit.
Das wir viel zu viel Bürokratie etc haben bestreite ich mit keinem Wort. Auch andere Baustellen haben wir mehr als genügend und sollten uns auf nichts ausruhen.
Worauf ich nur hinaus will ist, die Leute die hier laut jammern wollen es ja nicht besser machen, die wollen in den ÖD um da zu chillen oder in eine Kanzlei mit viel HO und keine Arbeit am We. Oder sich direkt in ein Land absetzen, wo alles so viel besser läuft. Die wollen dann aber USA Bezahlung und deutschen Urlaubsanspruch.
Aber entweder ich bin einer dieser Drückeberger und jammere dann gefälligst nicht, weil es genau wegen so Leuten kacke läuft oder ich will mich einsetzen und will irgendwo anpacken.
Ok, dann sind wir einer Meinung
24.10.2025, 13:45
(24.10.2025, 12:35)thecanarra schrieb:(23.10.2025, 20:54)Homer S. schrieb:(23.10.2025, 19:09)ranger schrieb:(23.10.2025, 18:59)Legalicious schrieb: Mal ehrlich: Wer sich den deutschen Arbeitsmarkt derzeit anschaut, braucht kein Pessimist zu sein, um Bauchschmerzen zu bekommen. Der einst starke Industriestandort wurde in den letzten Jahren politisch eher stiefmütterlich behandelt – oder besser gesagt: totreguliert und dann vergessen.Die Frage ist, ob es Jurist*innen im Ausland besser geht oder besser gehen wird. Immerhin sind die ja genauso von AI-fication ihrer Branche betroffen.
Und der Bürger? Der zahlt brav mit – über Steuern, Abgaben, Gebühren, Umlagen und, wenn’s geht, nochmal über die Mehrwertsteuer. Es ist eine Art Dauer-Mehrfachbesteuerung ohne Gegenleistung. Die Straßen bröckeln, die Bahn bleibt stehen, die Schulen vergammeln – aber Hauptsache, wir haben neue Beratungsstellen für digitale Teilhabe.
Als nächstes kommen KI und Automation, wodurch sich irgendwann eine ganze Reihe von Aufgaben erledigen lassen. Da wird die Luft für Dienstleister - und zu den gehören nunmal aucz Anwälte - dünn werden. Vielleicht ist KI jetzt noch nicht so weit, aber das Ganze wird stets weiterentwickelt.
Ich habe die letzten zwei Jahre im Ausland verbracht und war schon erschrocken, als ich wieder in Deutschland war.
Ein Kumpel meinte grade zu mir, dass der ÖD wirklich langfristig die beste Option ist, da man da wenigstens sicher sein kann, dass sie das mit AI nicht hinkriegen.
Ansonsten stimme ich deiner Diagnose voll zu. Es ist alles zum Schreien.
Natürlich ist der Arbeitsmarkt aktuell nicht der Beste, aber dieses Gejammer und Deutschland-Bashing wirkt auf mich schon sehr verzweifelt und teilweise unwissend.
Natürlich läuft nicht alles wie es sollte und vieles läuft auch gar nicht, aber habt ihr nicht auch studiert und euch und euer Wissen irgendwo einzusetzen und Sachen/Prozesse positiv zu beeinflussen?
Das man mit der Einstellung "es ist alles kacke" und ich will doch nur irgendwo 100k verdienen nichts findet verwundert nicht wirklich.
Zudem: in welchem Land warst du denn wo alles so viel besser läuft?
In so gut wie jedem Land der Welt. Noch NIE in der Geschichte der Bundesrepublik hatten wir so viele Jahre der Rezession in Folge. Laut einem Handelsblatt-Artikel vor einigen Tagen besteht nahezu eine Industrieflucht der Chemie-, Stahl- und anderer Großindustrie - Schlüsselindustrie, die jahrelang hier für Wohlstand gesorgt hat. Die Abwanderung findet dabei nicht nur nach China, Indien oder USA statt, sondern tatsächlich haufenweise ins benachbarte Frankreich oder Polen, weil dort schlicht die Standortbedingungen viel besser sind. Die Probleme sind seit Jahren bekannt und werden von jeglichen Ökonomen munter vorgetragen: Viel zu hohe Lohnnebenkosten, erdrückende Bürokratie, zu hohe Energiekosten. Ich finde, wenn Deutschland weltweit (!) auf dem vorletzten Platz ist bzgl. Wirtschaftswachstum und nur Äquatorial-Guinea im letzten Quartal schlechter war, hat man allen Grund pessimistisch zu sein.
Diese ständige Beschönigung hat uns schon in den letzten Jahren dahin geführt wo wir gerade sind. Es ist absolut Zeit für Klartext. Das ist kein Gejammer, das ist die pure Wahrheit.
So ist es. Die fehlenden Reformen wurden auch dadurch gegünstigt, dass man alles immer zwanghaft beschönigt hat. Noch heute sprechen Minister davon, dass Deutschland ja ein reiches Land sei. Wir leben seit einigen Jahren von der Substanz, aber Corona und insbesondere die Energiekrise hat das Fass dann zum überlaufen gebracht, so dass die Unternehmer halt ins Ausland gehen.
24.10.2025, 14:17
(24.10.2025, 12:35)thecanarra schrieb:(23.10.2025, 20:54)Homer S. schrieb:(23.10.2025, 19:09)ranger schrieb:(23.10.2025, 18:59)Legalicious schrieb: Mal ehrlich: Wer sich den deutschen Arbeitsmarkt derzeit anschaut, braucht kein Pessimist zu sein, um Bauchschmerzen zu bekommen. Der einst starke Industriestandort wurde in den letzten Jahren politisch eher stiefmütterlich behandelt – oder besser gesagt: totreguliert und dann vergessen.Die Frage ist, ob es Jurist*innen im Ausland besser geht oder besser gehen wird. Immerhin sind die ja genauso von AI-fication ihrer Branche betroffen.
Und der Bürger? Der zahlt brav mit – über Steuern, Abgaben, Gebühren, Umlagen und, wenn’s geht, nochmal über die Mehrwertsteuer. Es ist eine Art Dauer-Mehrfachbesteuerung ohne Gegenleistung. Die Straßen bröckeln, die Bahn bleibt stehen, die Schulen vergammeln – aber Hauptsache, wir haben neue Beratungsstellen für digitale Teilhabe.
Als nächstes kommen KI und Automation, wodurch sich irgendwann eine ganze Reihe von Aufgaben erledigen lassen. Da wird die Luft für Dienstleister - und zu den gehören nunmal aucz Anwälte - dünn werden. Vielleicht ist KI jetzt noch nicht so weit, aber das Ganze wird stets weiterentwickelt.
Ich habe die letzten zwei Jahre im Ausland verbracht und war schon erschrocken, als ich wieder in Deutschland war.
Ein Kumpel meinte grade zu mir, dass der ÖD wirklich langfristig die beste Option ist, da man da wenigstens sicher sein kann, dass sie das mit AI nicht hinkriegen.
Ansonsten stimme ich deiner Diagnose voll zu. Es ist alles zum Schreien.
Natürlich ist der Arbeitsmarkt aktuell nicht der Beste, aber dieses Gejammer und Deutschland-Bashing wirkt auf mich schon sehr verzweifelt und teilweise unwissend.
Natürlich läuft nicht alles wie es sollte und vieles läuft auch gar nicht, aber habt ihr nicht auch studiert und euch und euer Wissen irgendwo einzusetzen und Sachen/Prozesse positiv zu beeinflussen?
Das man mit der Einstellung "es ist alles kacke" und ich will doch nur irgendwo 100k verdienen nichts findet verwundert nicht wirklich.
Zudem: in welchem Land warst du denn wo alles so viel besser läuft?
In so gut wie jedem Land der Welt. Noch NIE in der Geschichte der Bundesrepublik hatten wir so viele Jahre der Rezession in Folge. Laut einem Handelsblatt-Artikel vor einigen Tagen besteht nahezu eine Industrieflucht der Chemie-, Stahl- und anderer Großindustrie - Schlüsselindustrie, die jahrelang hier für Wohlstand gesorgt hat. Die Abwanderung findet dabei nicht nur nach China, Indien oder USA statt, sondern tatsächlich haufenweise ins benachbarte Frankreich oder Polen, weil dort schlicht die Standortbedingungen viel besser sind. Die Probleme sind seit Jahren bekannt und werden von jeglichen Ökonomen munter vorgetragen: Viel zu hohe Lohnnebenkosten, erdrückende Bürokratie, zu hohe Energiekosten. Ich finde, wenn Deutschland weltweit (!) auf dem vorletzten Platz ist bzgl. Wirtschaftswachstum und nur Äquatorial-Guinea im letzten Quartal schlechter war, hat man allen Grund pessimistisch zu sein.
Diese ständige Beschönigung hat uns schon in den letzten Jahren dahin geführt wo wir gerade sind. Es ist absolut Zeit für Klartext. Das ist kein Gejammer, das ist die pure Wahrheit.
Ich gebe Dir völlig Recht. Mich schockiert vor allem diese seit Jahren andauernde Machtlosigkeit, als wäre das keine Entwicklung, die (1) zu einem großen Teil (mit-)selbstverschuldet ist und (2) abwendbar wäre. Man hört führende PolitikerInnen die Probleme entweder runterbeten, jedoch nichts wirklich ändern, oder einfach sagen "wir müssen uns nun mit weniger Wohlstand abfinden". Letzteres ist einer Kapitulation gleichzusetzen und - gelinde gesagt - beschämend. Ich habe das Gefühl, wir wollen und können deswegen auch nichts ändern, weshalb es immer schlechter wird. Ich finde es ganz schlimm, dass wirklich fähige und kluge Bekannte aus der AG oder noch aus dem Studium ewig suchen müssen nach einem einigermaßen passenden Job, ich habe mich auch arrangieren müssen. Das ist nun mal wirklich Bitter, weil die Probleme ja zum aller größten Teil nicht aus der Juristenwelt selbst kommen und diese beeinflussen. Lediglich das Legal Tech Thema ist der eigenen Branche zuzuordnen und - aus meiner Sicht - wesentlich überschätzt. Zunächst kann LT wesentlich weniger, als dem Bereich zugesprochen wird. Zuletzt muss allein schon wegen der Haftung schon ein Jurist/Associate die Ergebnisse einer LT-Anwendung wie z.B. Harvey kritisch gegenprüfen. Mehr als ein von den Einsatzfähigkeiten beschränkter WiMi/Studi ist LT aus meiner Sicht noch nicht.


