21.08.2025, 16:02
Hallo alle miteinander,
für viele stellt die extrem verlängerte Wartezeit einen massiven Einschnitt dar: Durch die Budgetkürzungen in NRW hat sich die Wartezeit vielerorts verdoppelt und verdreifacht und gleichzeitig strömen dadurch massig Diplomjuristen auf den WiMi-Markt und suchen eine Überbrückungstätigkeit. Die Budgetkürzungen in NRW wirken sich ebenfalls auf andere Bundesländer aus, da die Absolventen aus NRW jetzt auch ihr Glück in angrenzenden Ländern probieren und sich dort bewerben. Ein Clusterfuck (ich entschuldige mich für meine Ausdrucksweise).
Da sind auch eben jene Absolventen dabei, die vielleicht mit einem schwachen bef. oder mit einem ausr. abgeschlossen haben - diese wären vor ein paar Jahren direkt ins Ref gegangen, suchen jedoch nunmehr ebenfalls nach einer WiMi-Stelle, was den Markt massiv anspannt. Viele sind arbeitslos.
Und damit nicht genug: Man könnte nun meinen, dass man ja nun in den sauren Apfel beißen müsse und woanders halt sein Ref antreten müsse. Nun sind jedoch in einigen Bundesländern (z.B Niedersachsen) jedoch auch die Noten von Relevanz für ein Angebot. Ein numerus clausus eben. Diese "durchschnittlichen" Absolventen können indes auch nicht diesen Ausweg nehmen und sind mehr oder weniger "aufgeschmissen.
Klar man kann sich jetzt lang und breit darüber aufregen. Ich bin aber ein Mensch, der vermehrt nach Lösungsansätzen sucht, statt im Selbstmitleid zu versinken.
Meine Frage an die alten Hasen: Was würdet Ihr als durchschnittlicher Absolvent (5-7 Punkte insgesamt) machen in dieser Zeit?
für viele stellt die extrem verlängerte Wartezeit einen massiven Einschnitt dar: Durch die Budgetkürzungen in NRW hat sich die Wartezeit vielerorts verdoppelt und verdreifacht und gleichzeitig strömen dadurch massig Diplomjuristen auf den WiMi-Markt und suchen eine Überbrückungstätigkeit. Die Budgetkürzungen in NRW wirken sich ebenfalls auf andere Bundesländer aus, da die Absolventen aus NRW jetzt auch ihr Glück in angrenzenden Ländern probieren und sich dort bewerben. Ein Clusterfuck (ich entschuldige mich für meine Ausdrucksweise).
Da sind auch eben jene Absolventen dabei, die vielleicht mit einem schwachen bef. oder mit einem ausr. abgeschlossen haben - diese wären vor ein paar Jahren direkt ins Ref gegangen, suchen jedoch nunmehr ebenfalls nach einer WiMi-Stelle, was den Markt massiv anspannt. Viele sind arbeitslos.
Und damit nicht genug: Man könnte nun meinen, dass man ja nun in den sauren Apfel beißen müsse und woanders halt sein Ref antreten müsse. Nun sind jedoch in einigen Bundesländern (z.B Niedersachsen) jedoch auch die Noten von Relevanz für ein Angebot. Ein numerus clausus eben. Diese "durchschnittlichen" Absolventen können indes auch nicht diesen Ausweg nehmen und sind mehr oder weniger "aufgeschmissen.
Klar man kann sich jetzt lang und breit darüber aufregen. Ich bin aber ein Mensch, der vermehrt nach Lösungsansätzen sucht, statt im Selbstmitleid zu versinken.
Meine Frage an die alten Hasen: Was würdet Ihr als durchschnittlicher Absolvent (5-7 Punkte insgesamt) machen in dieser Zeit?

21.08.2025, 16:30
In ein Bundesland wechseln, wo in einer unbeliebten Region jeder sofort genommen wird.
21.08.2025, 16:33
Also in MV wird man direkt einen Platz bekommen. Die stellen aber auch nur alle 6 Monate ein. Auf Wunsch kann man verbeamtet werden und die Mieten sind in der Regel erschwinglich. Wenn man also schnell in das Ref starten will, sollte man sich das mal überlegen.
21.08.2025, 16:39
(21.08.2025, 16:02)aspangarius schrieb: Hallo alle miteinander,
für viele stellt die extrem verlängerte Wartezeit einen massiven Einschnitt dar: Durch die Budgetkürzungen in NRW hat sich die Wartezeit vielerorts verdoppelt und verdreifacht und gleichzeitig strömen dadurch massig Diplomjuristen auf den WiMi-Markt und suchen eine Überbrückungstätigkeit. Die Budgetkürzungen in NRW wirken sich ebenfalls auf andere Bundesländer aus, da die Absolventen aus NRW jetzt auch ihr Glück in angrenzenden Ländern probieren und sich dort bewerben. Ein Clusterfuck (ich entschuldige mich für meine Ausdrucksweise).
Da sind auch eben jene Absolventen dabei, die vielleicht mit einem schwachen bef. oder mit einem ausr. abgeschlossen haben - diese wären vor ein paar Jahren direkt ins Ref gegangen, suchen jedoch nunmehr ebenfalls nach einer WiMi-Stelle, was den Markt massiv anspannt. Viele sind arbeitslos.
Und damit nicht genug: Man könnte nun meinen, dass man ja nun in den sauren Apfel beißen müsse und woanders halt sein Ref antreten müsse. Nun sind jedoch in einigen Bundesländern (z.B Niedersachsen) jedoch auch die Noten von Relevanz für ein Angebot. Ein numerus clausus eben. Diese "durchschnittlichen" Absolventen können indes auch nicht diesen Ausweg nehmen und sind mehr oder weniger "aufgeschmissen.
Klar man kann sich jetzt lang und breit darüber aufregen. Ich bin aber ein Mensch, der vermehrt nach Lösungsansätzen sucht, statt im Selbstmitleid zu versinken.
Meine Frage an die alten Hasen: Was würdet Ihr als durchschnittlicher Absolvent (5-7 Punkte insgesamt) machen in dieser Zeit?
In Bayern ins Ref gehen und in der Zwischenzeit probieren mich ein wenig auf dieses vorzubereiten (Unterschiede im Landesrecht, Steuerrecht).
23.08.2025, 22:07
Ich verstehe dich, die Situation ist grad echt schlecht. Ich selbst habe mich in Niedersachsen und Bremen mit 8,xx Punkten beworben. Es war die letzten Durchgänge kein Problem in Niedersachsen angenommen zu werden, in Bremen gab es gute Chancen nachzurücken. Diesen Durchgang wurden nunoch Personen mit 9,5 Punkten oder mehr angenommen, laut dem was ich gehört habe. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarkt extrem angespannt und einen Job zu finden echt schwer. Selbst meine Freunde mit Prädikatsexamen mussten ewig viele Bewerbungen schreiben und Monate suchen um einen Job zu finden, einige suchen immernoch.
Ein Umzug erscheint mir keine Option, schließlich bin ich aus diesem Grund eben erst umgezogen für Chancen in einem Bundeslang mit einem vermeintlich "leichteren" Zugang.
Ich versteh dich, aber gute Tipps kann ich dir leider auch nicht geben. Vielmehr müsste das System geändert werden.
Ein Umzug erscheint mir keine Option, schließlich bin ich aus diesem Grund eben erst umgezogen für Chancen in einem Bundeslang mit einem vermeintlich "leichteren" Zugang.
Ich versteh dich, aber gute Tipps kann ich dir leider auch nicht geben. Vielmehr müsste das System geändert werden.
Gestern, 13:15
(23.08.2025, 22:07)qe39hip schrieb: Ich verstehe dich, die Situation ist grad echt schlecht. Ich selbst habe mich in Niedersachsen und Bremen mit 8,xx Punkten beworben. Es war die letzten Durchgänge kein Problem in Niedersachsen angenommen zu werden, in Bremen gab es gute Chancen nachzurücken. Diesen Durchgang wurden nunoch Personen mit 9,5 Punkten oder mehr angenommen, laut dem was ich gehört habe. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarkt extrem angespannt und einen Job zu finden echt schwer. Selbst meine Freunde mit Prädikatsexamen mussten ewig viele Bewerbungen schreiben und Monate suchen um einen Job zu finden, einige suchen immernoch.
Ein Umzug erscheint mir keine Option, schließlich bin ich aus diesem Grund eben erst umgezogen für Chancen in einem Bundeslang mit einem vermeintlich "leichteren" Zugang.
Ich versteh dich, aber gute Tipps kann ich dir leider auch nicht geben. Vielmehr müsste das System geändert werden.
Genau das meine ich. Absolut schwierige Lage. Ein Umzug ist auch nicht mal eben so gemacht, da der Wohnungsmarkt aktuell genau wie der Arbeitmarkt auf einem Allzeittief zu sein scheint. What a time to be alive

Gestern, 22:25
(Gestern, 13:15)aspangarius schrieb:(23.08.2025, 22:07)qe39hip schrieb: Ich verstehe dich, die Situation ist grad echt schlecht. Ich selbst habe mich in Niedersachsen und Bremen mit 8,xx Punkten beworben. Es war die letzten Durchgänge kein Problem in Niedersachsen angenommen zu werden, in Bremen gab es gute Chancen nachzurücken. Diesen Durchgang wurden nunoch Personen mit 9,5 Punkten oder mehr angenommen, laut dem was ich gehört habe. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarkt extrem angespannt und einen Job zu finden echt schwer. Selbst meine Freunde mit Prädikatsexamen mussten ewig viele Bewerbungen schreiben und Monate suchen um einen Job zu finden, einige suchen immernoch.
Ein Umzug erscheint mir keine Option, schließlich bin ich aus diesem Grund eben erst umgezogen für Chancen in einem Bundeslang mit einem vermeintlich "leichteren" Zugang.
Ich versteh dich, aber gute Tipps kann ich dir leider auch nicht geben. Vielmehr müsste das System geändert werden.
Genau das meine ich. Absolut schwierige Lage. Ein Umzug ist auch nicht mal eben so gemacht, da der Wohnungsmarkt aktuell genau wie der Arbeitmarkt auf einem Allzeittief zu sein scheint. What a time to be alive
Landgerichtsbezirke, in denen niemand Ref machen will, sind oft auch nicht die allerbeliebtesten Wohngegenden. In strukturschwachen Gebieten haben wir eine Leerstandsquote von bis zu zehn Prozent, davon viele Wohnungen seit über einem Jahr leer. Ja, umziehen ist unschön, aber ein Jahr warten ist es auch.
Vor 9 Stunden
(Gestern, 22:25)Praktiker schrieb:(Gestern, 13:15)aspangarius schrieb:(23.08.2025, 22:07)qe39hip schrieb: Ich verstehe dich, die Situation ist grad echt schlecht. Ich selbst habe mich in Niedersachsen und Bremen mit 8,xx Punkten beworben. Es war die letzten Durchgänge kein Problem in Niedersachsen angenommen zu werden, in Bremen gab es gute Chancen nachzurücken. Diesen Durchgang wurden nunoch Personen mit 9,5 Punkten oder mehr angenommen, laut dem was ich gehört habe. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarkt extrem angespannt und einen Job zu finden echt schwer. Selbst meine Freunde mit Prädikatsexamen mussten ewig viele Bewerbungen schreiben und Monate suchen um einen Job zu finden, einige suchen immernoch.
Ein Umzug erscheint mir keine Option, schließlich bin ich aus diesem Grund eben erst umgezogen für Chancen in einem Bundeslang mit einem vermeintlich "leichteren" Zugang.
Ich versteh dich, aber gute Tipps kann ich dir leider auch nicht geben. Vielmehr müsste das System geändert werden.
Genau das meine ich. Absolut schwierige Lage. Ein Umzug ist auch nicht mal eben so gemacht, da der Wohnungsmarkt aktuell genau wie der Arbeitmarkt auf einem Allzeittief zu sein scheint. What a time to be alive
Landgerichtsbezirke, in denen niemand Ref machen will, sind oft auch nicht die allerbeliebtesten Wohngegenden. In strukturschwachen Gebieten haben wir eine Leerstandsquote von bis zu zehn Prozent, davon viele Wohnungen seit über einem Jahr leer. Ja, umziehen ist unschön, aber ein Jahr warten ist es auch.
Wahre Worte. Hilft alles nichts, muss man durch. Ist ja schließlich auch nicht für immer. 2 Jahre gehen schnell um. Danke an alle für die Antworten
Vor 3 Stunden
Es erscheint mir dabei aber eine sehr privilegierte Ausgangslage darauf zu schließen, dass ein Umzug finanziell und sozial so einfach möglich ist. Zudem ist die Annahme berechtigt, dass selbst in Bundesländern, wo eine Zusage die letzten Durchgänge ohne einen VB möglich war, nun nicht mehr möglich ist. Es bringt mir auch nichts, völlig allein in einem Kaff in Sachsen Anhalt zu hocken nur damit ich sofort mein Referendariat beginnen kann. Ich glaube, man kann definitiv das System anzweifeln, wenn in den Bundesländern überwiegend ein sofortiger Einstieg für den Durchschnitt (und sogar mit einem kleinen VB) nicht mehr möglich ist.
Vor 39 Minuten
(Vor 3 Stunden)qe39hip schrieb: Es erscheint mir dabei aber eine sehr privilegierte Ausgangslage darauf zu schließen, dass ein Umzug finanziell und sozial so einfach möglich ist. Zudem ist die Annahme berechtigt, dass selbst in Bundesländern, wo eine Zusage die letzten Durchgänge ohne einen VB möglich war, nun nicht mehr möglich ist. Es bringt mir auch nichts, völlig allein in einem Kaff in Sachsen Anhalt zu hocken nur damit ich sofort mein Referendariat beginnen kann. Ich glaube, man kann definitiv das System anzweifeln, wenn in den Bundesländern überwiegend ein sofortiger Einstieg für den Durchschnitt (und sogar mit einem kleinen VB) nicht mehr möglich ist.
Die Abwägung muss jeder für sich treffen.
Zitat aus BW (so noch auf der Homepage):
In Baden-Württemberg gibt es bereits seit mehre-
ren Jahren keine Wartezeiten für die Einstellung
in den juristischen Vorbereitungsdienst mehr. Wir
bieten allen Bewerberinnen und Bewerbern zum
gewünschten Einstellungstermin einen Referenda-
riatsplatz an und stellen dabei ein breites Angebot
an attraktiven Ausbildungsstellen zur Verfügung:
Grundsätzlich findet die Referendarausbildung an
allen 17 Landgerichten in Baden-Württemberg statt.
So viel zu "völlig allein in einem Kaff in Sachsen Anhalt".