10.07.2025, 14:45
Liebe Leute,
nach meinem 1. Staatsexamen in München würde ich gerne noch eine andere Stadt kennenlernen - und gerne auch ein anderes Bundesland. Über Erfahrungsberichte zu Sachsen (und besonders Leipzig) würde ich mich sehr freuen! Ich habe schon verschiedene Beiträge gelesen, aber die Auswahl an Erfahrungsberichten Online ist am Ende begrenzt. Leipzig interessiert mich als Stadt, Universitätsstadt, nicht zu groß, nicht zu klein. Sehr gutes Gehalt, gerade gemessen an den Lebenskosten. Die Ausbildung soll gut sein und ist relativ verschult (finde ich nicht schlecht). Und es ist von der Stimmung anders als München (finde ich auch gut).
Was mich zweifeln lässt:
Falls ihr einen Geheimtipp für ein anderes Bundesland habt, bin ich aber auch für Empfehlungen zu anderen Bundesländern dankbar. In Berlin ist mir die Wartezeit zu lange (da hätte ich bis Herbst nur zwei Punkte). Frankfurt hätte ich auch reizvoll gefunden, aber da gibt es aktuell auch eine Wartezeit von 6 Monaten. Notentechnisch liege ich bei 9 (könnte also für Leipzig gerade reichen, je nach Durchgang).
Liebe Grüße und vielen Dank!
mein-geistiges-eigentum
nach meinem 1. Staatsexamen in München würde ich gerne noch eine andere Stadt kennenlernen - und gerne auch ein anderes Bundesland. Über Erfahrungsberichte zu Sachsen (und besonders Leipzig) würde ich mich sehr freuen! Ich habe schon verschiedene Beiträge gelesen, aber die Auswahl an Erfahrungsberichten Online ist am Ende begrenzt. Leipzig interessiert mich als Stadt, Universitätsstadt, nicht zu groß, nicht zu klein. Sehr gutes Gehalt, gerade gemessen an den Lebenskosten. Die Ausbildung soll gut sein und ist relativ verschult (finde ich nicht schlecht). Und es ist von der Stimmung anders als München (finde ich auch gut).
Was mich zweifeln lässt:
- In Leipzig kommen ja eigentlich nur 9+ Kandidaten rein. Ist das Niveau in den AGs dann unverhältnismäßig hoch oder wird man schon an die Hand genommen?
- Wie viel wird Prozessual vorausgesetzt?
- Gehen die meisten Leute in ein Rep oder reicht die staatliche Ausbildung?
- Außerdem gibt es natürlich deutlich weniger Kanzleien als in München. Die Anwaltsstation würde ich grds. schon gerne in einer größeren Kanzlei machen. Schafft man es bei Luther und CMS überhaupt mit 9 Punkten rein - da wollen ja vermutlich die meisten hin, oder?
- Außerdem müsste ich natürlich das Landesrecht neu lernen... falls Ihr da spezifische Hinweise habt für Bayern-Sachsen, wäre das natürlich super (außer, dass ich das Widerspruchsverfahren neu lernen müsste). Von BaWü zu Sachsen soll der Unterschied ja beispielsweise nicht allzu groß sein. ÖR ist nicht so meine Stärke. ;)
- Falls hier Bayern-Sachsen-Wechsler sind: Wo habt Ihr Unterschiede bei den Klausuren gesehen? Was bekommt Ihr von Euren Freunden aus Bayern / Sachsen mit?
- Auf meine Kommentierungen verzichte ich auch nur ungern, gehe aber davon aus, dass das im 2. Examen nicht mehr so wichtig ist wie im 1.
Falls ihr einen Geheimtipp für ein anderes Bundesland habt, bin ich aber auch für Empfehlungen zu anderen Bundesländern dankbar. In Berlin ist mir die Wartezeit zu lange (da hätte ich bis Herbst nur zwei Punkte). Frankfurt hätte ich auch reizvoll gefunden, aber da gibt es aktuell auch eine Wartezeit von 6 Monaten. Notentechnisch liege ich bei 9 (könnte also für Leipzig gerade reichen, je nach Durchgang).
Liebe Grüße und vielen Dank!
mein-geistiges-eigentum
Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
10.07.2025, 14:55
Für andere, die sich dieselben Fragen stellen. Diese Threads (inner- und außerhalb des Forums) fand ich bisher hilfreich:
10.07.2025, 16:11
Zum Wechsel von Bayern nach Sachsen kann ich dir nicht viel sagen, dafür zum Ref in Leipzig.
Meine persönliche Meinung: ich bereue es und kann jedem nur von Leipzig abraten. Dresden und Chemnitz sollen deutlich besser sein.
Leipzig ist eine tolle Stadt. Die Mieten sind (noch) okay, ziehen aber extrem an, da die Stadt sehr schnell wächst. Das Problem dürfte eher wie in Berlin sein, was zu finden. Sollte aber mit etwas Zeit machbar sein.
Zum Ref: nach Leipzig kommst du derzeit nur mit zweistelligen Ergebnis oder Sozialpunkten. Man hat extrem viel Unterricht, der gerade in der Anwaltsstation sehr sehr sehr schlecht ist (FWW RAs erzählen ihre Alltagsgeschichten). Dooferweise kann man sich bei den RA Kursen nicht einmal Urlaub nehmen, da sie größtenteils von der Urlaubssperre erfasst sind. Auch der Unterricht im Verwaltungsrecht ist unter aller Kanone. Die Dozenten wissen teilweise selbst nicht, dass es neue Gesetze gibt (SächsVersG zB). Und die, die fachlich kompetent sind, sind eine didaktische 0. Wer an mehr als drei Tagen krank ist, darf zum Personalgespräch antanzen.
Das Niveau in der AGen ist mE eher erstaunlich niedrig. In fast jedem Kurs sitzt ein Listenplatz 1 aus SA/SN oder TH, der den Unterricht fast alleine mitgestaltet, aber der Rest schweigt viel.
Richtig nervig finde ich, dass in Sachsen vieles einfach anders läuft. In StA Klausuren macht man zB fast nie ein B-Gutachten und auch so ist hier vieles anders als es in den typischen Skripten steht. Man ist sehr vom Geschick des AG Leiters abhängig. Wie man RA Klausuren schreibt, bringt einem niemand bei und davon liefen im letzten Durchgang 5 Klausuren. Die Pflichtübungsklausuren werden monatelang (gerne mal 6 Monate und länger) nicht korrigiert. Den Klausurenkurs vom OLG kann man ebenfalls vergessen, denn auch hier wartet man auf eine schlechte Korrektur mehrere Monate und die Besprechung sind zeitlich kaum wahrnehmbar, da meistens Unterricht in der Zeit liegt.
Rep haben in meiner AG nur zwei Leute für ein paar Wochen besucht und es dann gekündigt, weil es schlecht war und zeitlich aufgrund des vielen Unterrichts nicht zu bewältigen war. Meine Woche ist meistens von Mo-Fr mit Unterricht und Terminen beim Ausbilder durchgetaktet. Sa und So dann die Akten für den Ausbilder.
Danach in Leipzig in die Justiz einzusteigen, kann man sich auch abschminken, außer man schafft ein Doppel-Gut. Ansonsten geht es für die meisten nach Görlitz zur StA.
Kanzlerin gibt es schon ein paar außer den zwei genannten. Bei CMS wird es schwer reinzukommen, obwohl sie sehr wenig im Vergleich zu anderen Standardorten zahlen (die Ossis kann man ja ruhig schlechter bezahlen?!). Bei Luther sind sehr viele auch mit schlechteren („nur“ 9,xx) Punkten. Dort ist das Gehalt auch angemessen. Das Arbeitsklima ist teilweise wohl schlecht. Dazu kann ich aber selbst nichts sagen.
Übrigens ist es auch mit den übrigen Stationen schwierig. Es kann durchaus sein, dass du in der Zivil- oder Strafstation in der Lg Bezirk Zwickau geschickt wirst.
Was vielleicht auch noch interessant ist: hier darf man nicht in Gesetzen markieren und Ringklausuren haben in SN gerne eine Aufgabe mehr als in anderen BLen. Das Examen fällt auch ziemlich schlecht aus: bei den Absolventen vom Mai haben knapp 20 Prädikat geschafft. Allein in Leipzig sind aber ca 60 Refis mit Prädikat. In Dresden sind auch noch ein paar mit Prädikat. Es schafft also vlt ein Viertel, das Prädikat zu halten. Dafür gab es beim E Examen bisher keine große Panne.
Würde ich nochmal vor der Entscheidung stehen, dann wären Thüringen, Sachsen-Anhalt und MeckPom meine Favoriten.
Meine persönliche Meinung: ich bereue es und kann jedem nur von Leipzig abraten. Dresden und Chemnitz sollen deutlich besser sein.
Leipzig ist eine tolle Stadt. Die Mieten sind (noch) okay, ziehen aber extrem an, da die Stadt sehr schnell wächst. Das Problem dürfte eher wie in Berlin sein, was zu finden. Sollte aber mit etwas Zeit machbar sein.
Zum Ref: nach Leipzig kommst du derzeit nur mit zweistelligen Ergebnis oder Sozialpunkten. Man hat extrem viel Unterricht, der gerade in der Anwaltsstation sehr sehr sehr schlecht ist (FWW RAs erzählen ihre Alltagsgeschichten). Dooferweise kann man sich bei den RA Kursen nicht einmal Urlaub nehmen, da sie größtenteils von der Urlaubssperre erfasst sind. Auch der Unterricht im Verwaltungsrecht ist unter aller Kanone. Die Dozenten wissen teilweise selbst nicht, dass es neue Gesetze gibt (SächsVersG zB). Und die, die fachlich kompetent sind, sind eine didaktische 0. Wer an mehr als drei Tagen krank ist, darf zum Personalgespräch antanzen.
Das Niveau in der AGen ist mE eher erstaunlich niedrig. In fast jedem Kurs sitzt ein Listenplatz 1 aus SA/SN oder TH, der den Unterricht fast alleine mitgestaltet, aber der Rest schweigt viel.
Richtig nervig finde ich, dass in Sachsen vieles einfach anders läuft. In StA Klausuren macht man zB fast nie ein B-Gutachten und auch so ist hier vieles anders als es in den typischen Skripten steht. Man ist sehr vom Geschick des AG Leiters abhängig. Wie man RA Klausuren schreibt, bringt einem niemand bei und davon liefen im letzten Durchgang 5 Klausuren. Die Pflichtübungsklausuren werden monatelang (gerne mal 6 Monate und länger) nicht korrigiert. Den Klausurenkurs vom OLG kann man ebenfalls vergessen, denn auch hier wartet man auf eine schlechte Korrektur mehrere Monate und die Besprechung sind zeitlich kaum wahrnehmbar, da meistens Unterricht in der Zeit liegt.
Rep haben in meiner AG nur zwei Leute für ein paar Wochen besucht und es dann gekündigt, weil es schlecht war und zeitlich aufgrund des vielen Unterrichts nicht zu bewältigen war. Meine Woche ist meistens von Mo-Fr mit Unterricht und Terminen beim Ausbilder durchgetaktet. Sa und So dann die Akten für den Ausbilder.
Danach in Leipzig in die Justiz einzusteigen, kann man sich auch abschminken, außer man schafft ein Doppel-Gut. Ansonsten geht es für die meisten nach Görlitz zur StA.
Kanzlerin gibt es schon ein paar außer den zwei genannten. Bei CMS wird es schwer reinzukommen, obwohl sie sehr wenig im Vergleich zu anderen Standardorten zahlen (die Ossis kann man ja ruhig schlechter bezahlen?!). Bei Luther sind sehr viele auch mit schlechteren („nur“ 9,xx) Punkten. Dort ist das Gehalt auch angemessen. Das Arbeitsklima ist teilweise wohl schlecht. Dazu kann ich aber selbst nichts sagen.
Übrigens ist es auch mit den übrigen Stationen schwierig. Es kann durchaus sein, dass du in der Zivil- oder Strafstation in der Lg Bezirk Zwickau geschickt wirst.
Was vielleicht auch noch interessant ist: hier darf man nicht in Gesetzen markieren und Ringklausuren haben in SN gerne eine Aufgabe mehr als in anderen BLen. Das Examen fällt auch ziemlich schlecht aus: bei den Absolventen vom Mai haben knapp 20 Prädikat geschafft. Allein in Leipzig sind aber ca 60 Refis mit Prädikat. In Dresden sind auch noch ein paar mit Prädikat. Es schafft also vlt ein Viertel, das Prädikat zu halten. Dafür gab es beim E Examen bisher keine große Panne.
Würde ich nochmal vor der Entscheidung stehen, dann wären Thüringen, Sachsen-Anhalt und MeckPom meine Favoriten.
10.07.2025, 16:48
(10.07.2025, 16:11)Asteriscus schrieb: Zum Wechsel von Bayern nach Sachsen kann ich dir nicht viel sagen, dafür zum Ref in Leipzig.
Meine persönliche Meinung: ich bereue es und kann jedem nur von Leipzig abraten. Dresden und Chemnitz sollen deutlich besser sein.
Leipzig ist eine tolle Stadt. Die Mieten sind (noch) okay, ziehen aber extrem an, da die Stadt sehr schnell wächst. Das Problem dürfte eher wie in Berlin sein, was zu finden. Sollte aber mit etwas Zeit machbar sein.
Zum Ref: nach Leipzig kommst du derzeit nur mit zweistelligen Ergebnis oder Sozialpunkten. Man hat extrem viel Unterricht, der gerade in der Anwaltsstation sehr sehr sehr schlecht ist (FWW RAs erzählen ihre Alltagsgeschichten). Dooferweise kann man sich bei den RA Kursen nicht einmal Urlaub nehmen, da sie größtenteils von der Urlaubssperre erfasst sind. Auch der Unterricht im Verwaltungsrecht ist unter aller Kanone. Die Dozenten wissen teilweise selbst nicht, dass es neue Gesetze gibt (SächsVersG zB). Und die, die fachlich kompetent sind, sind eine didaktische 0. Wer an mehr als drei Tagen krank ist, darf zum Personalgespräch antanzen.
Das Niveau in der AGen ist mE eher erstaunlich niedrig. In fast jedem Kurs sitzt ein Listenplatz 1 aus SA/SN oder TH, der den Unterricht fast alleine mitgestaltet, aber der Rest schweigt viel.
Richtig nervig finde ich, dass in Sachsen vieles einfach anders läuft. In StA Klausuren macht man zB fast nie ein B-Gutachten und auch so ist hier vieles anders als es in den typischen Skripten steht. Man ist sehr vom Geschick des AG Leiters abhängig. Wie man RA Klausuren schreibt, bringt einem niemand bei und davon liefen im letzten Durchgang 5 Klausuren. Die Pflichtübungsklausuren werden monatelang (gerne mal 6 Monate und länger) nicht korrigiert. Den Klausurenkurs vom OLG kann man ebenfalls vergessen, denn auch hier wartet man auf eine schlechte Korrektur mehrere Monate und die Besprechung sind zeitlich kaum wahrnehmbar, da meistens Unterricht in der Zeit liegt.
Rep haben in meiner AG nur zwei Leute für ein paar Wochen besucht und es dann gekündigt, weil es schlecht war und zeitlich aufgrund des vielen Unterrichts nicht zu bewältigen war. Meine Woche ist meistens von Mo-Fr mit Unterricht und Terminen beim Ausbilder durchgetaktet. Sa und So dann die Akten für den Ausbilder.
Danach in Leipzig in die Justiz einzusteigen, kann man sich auch abschminken, außer man schafft ein Doppel-Gut. Ansonsten geht es für die meisten nach Görlitz zur StA.
Kanzlerin gibt es schon ein paar außer den zwei genannten. Bei CMS wird es schwer reinzukommen, obwohl sie sehr wenig im Vergleich zu anderen Standardorten zahlen (die Ossis kann man ja ruhig schlechter bezahlen?!). Bei Luther sind sehr viele auch mit schlechteren („nur“ 9,xx) Punkten. Dort ist das Gehalt auch angemessen. Das Arbeitsklima ist teilweise wohl schlecht. Dazu kann ich aber selbst nichts sagen.
Übrigens ist es auch mit den übrigen Stationen schwierig. Es kann durchaus sein, dass du in der Zivil- oder Strafstation in der Lg Bezirk Zwickau geschickt wirst.
Was vielleicht auch noch interessant ist: hier darf man nicht in Gesetzen markieren und Ringklausuren haben in SN gerne eine Aufgabe mehr als in anderen BLen. Das Examen fällt auch ziemlich schlecht aus: bei den Absolventen vom Mai haben knapp 20 Prädikat geschafft. Allein in Leipzig sind aber ca 60 Refis mit Prädikat. In Dresden sind auch noch ein paar mit Prädikat. Es schafft also vlt ein Viertel, das Prädikat zu halten. Dafür gab es beim E Examen bisher keine große Panne.
Würde ich nochmal vor der Entscheidung stehen, dann wären Thüringen, Sachsen-Anhalt und MeckPom meine Favoriten.
Vielen Dank für den ausführlichen und sehr detaillierten Text, @Asteriscus. Sehr interessant und hilfreich. Tut mir Leid, dass du so unzufrieden mit deiner Wahl bist.
Trotz deines Frusts: Viel Erfolg für das 2. Examen!
Da du meintest, dass Dresden und Chemnitz deutlich besser sind: Würdest duein Ref dort empfehlen oder verdrängen die "sachsentypischen" Herausforderungen (also z.B. zum Aufbau der Klausuren) die Vorteile? Was sagen da deine Kollegen aus anderen Städten?
11.07.2025, 10:19
(10.07.2025, 14:45)mein-geistiges-eigentum schrieb:
- In Leipzig kommen ja eigentlich nur 9+ Kandidaten rein. Ist das Niveau in den AGs dann unverhältnismäßig hoch oder wird man schon an die Hand genommen?
- Wie viel wird Prozessual vorausgesetzt?
- Gehen die meisten Leute in ein Rep oder reicht die staatliche Ausbildung?
- Außerdem gibt es natürlich deutlich weniger Kanzleien als in München. Die Anwaltsstation würde ich grds. schon gerne in einer größeren Kanzlei machen. Schafft man es bei Luther und CMS überhaupt mit 9 Punkten rein - da wollen ja vermutlich die meisten hin, oder?
- Außerdem müsste ich natürlich das Landesrecht neu lernen... falls Ihr da spezifische Hinweise habt für Bayern-Sachsen, wäre das natürlich super (außer, dass ich das Widerspruchsverfahren neu lernen müsste). Von BaWü zu Sachsen soll der Unterschied ja beispielsweise nicht allzu groß sein. ÖR ist nicht so meine Stärke. ;)
- Falls hier Bayern-Sachsen-Wechsler sind: Wo habt Ihr Unterschiede bei den Klausuren gesehen? Was bekommt Ihr von Euren Freunden aus Bayern / Sachsen mit?
- Auf meine Kommentierungen verzichte ich auch nur ungern, gehe aber davon aus, dass das im 2. Examen nicht mehr so wichtig ist wie im 1.
Ich bin zwar erst seit Mai dabei, aber bin bisher eigentlich ziemlich zufrieden in Leipzig. Ich hatte bisher natürlich nur sehr wenige Ausbilder, aber die fand ich durchgehend gut. Ob es an den anderen Orten tatsächlich so viel besser ist, kann ich nicht beurteilen (die Gerüchte rund um die bessere Ausbildung habe ich aber natürlich auch gehört). Was dazu für dich als Außenstehender vielleicht relevant ist: es pendeln sehr, sehr viele aus Leipzig. Vor allem nach Chemnitz pendeln wohl fast alle. Nach Dresden gibt es auch einige.
Zu 1/2: m.E. startet die Zivilstation auf sehr niedrigem Niveau. Vorwissen in der ZPO wird nicht erwartet. Zumal in den AGs nicht nur die Landesbesten, sondern eben auch viele mit Sozialpunkten (und idR niedrigeren Noten) sitzen
3: ich kenne bisher niemanden, der parallel ein Rep besucht, wir sind ja aber auch erst am Anfang. Ich habe es nicht geplant, habe aber auch das erste Examen ohne Rep geschrieben
4: ich kenne tatsächlich kaum jemanden, der zu den größeren Kanzleien möchte, weil man hier eben sehr viel Unterricht in der Anwaltsstation hat. Das ist dann in Kombination mit (wohl erwarteten?) Arbeitsaufwand in den größeren Kanzleien schwer zu vereinbaren. Diejenigen, die ich kenne, die zu Luther/CMS gehen, haben sich aber schon sehr frühzeitig beworben. Die Plätze waren teilweise wohl schon vor Refbeginn vergeben und gehen wohl oft an ehemalige WiMis.
Zum Bundeslandwechsel kann ich nichts sagen. Hier sind mittlerweile aber viele Bundeslandwechsler aus allen möglichen Bundesländern. Es gibt auch extra für diejenigen Kurse im sächsischen Landesrecht.
Was mich - wenn ich nicht familiär an Leipzig gebunden wäre - wohl am meisten von Leipzig abhalten würde, ist der wirklich schlechte Arbeitsmarkt, falls du auch über das Ref hinweg hier bleiben möchtest. Justiz ist ohne Topnoten ausgeschlossen, sonstiger ÖD scheint auch nicht so viele Stellen zu haben und Kanzleien zahlen signifikant weniger, als in vergleichbaren Großstädten.
Ansonsten gibt es hier aber viel Geld und niedrige Lebenserhaltungskosten (kein Nebenjob notwendig!). Das lässt mir zumindest aktuell genug Zeit zum selbstlernen. Wie es später aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen.
12.07.2025, 14:23
(11.07.2025, 10:19)RefSachsen25 schrieb:(10.07.2025, 14:45)mein-geistiges-eigentum schrieb:
- In Leipzig kommen ja eigentlich nur 9+ Kandidaten rein. Ist das Niveau in den AGs dann unverhältnismäßig hoch oder wird man schon an die Hand genommen?
- Wie viel wird Prozessual vorausgesetzt?
- Gehen die meisten Leute in ein Rep oder reicht die staatliche Ausbildung?
- Außerdem gibt es natürlich deutlich weniger Kanzleien als in München. Die Anwaltsstation würde ich grds. schon gerne in einer größeren Kanzlei machen. Schafft man es bei Luther und CMS überhaupt mit 9 Punkten rein - da wollen ja vermutlich die meisten hin, oder?
- Außerdem müsste ich natürlich das Landesrecht neu lernen... falls Ihr da spezifische Hinweise habt für Bayern-Sachsen, wäre das natürlich super (außer, dass ich das Widerspruchsverfahren neu lernen müsste). Von BaWü zu Sachsen soll der Unterschied ja beispielsweise nicht allzu groß sein. ÖR ist nicht so meine Stärke. ;)
- Falls hier Bayern-Sachsen-Wechsler sind: Wo habt Ihr Unterschiede bei den Klausuren gesehen? Was bekommt Ihr von Euren Freunden aus Bayern / Sachsen mit?
- Auf meine Kommentierungen verzichte ich auch nur ungern, gehe aber davon aus, dass das im 2. Examen nicht mehr so wichtig ist wie im 1.
Ich bin zwar erst seit Mai dabei, aber bin bisher eigentlich ziemlich zufrieden in Leipzig. Ich hatte bisher natürlich nur sehr wenige Ausbilder, aber die fand ich durchgehend gut. Ob es an den anderen Orten tatsächlich so viel besser ist, kann ich nicht beurteilen (die Gerüchte rund um die bessere Ausbildung habe ich aber natürlich auch gehört). Was dazu für dich als Außenstehender vielleicht relevant ist: es pendeln sehr, sehr viele aus Leipzig. Vor allem nach Chemnitz pendeln wohl fast alle. Nach Dresden gibt es auch einige.
Zu 1/2: m.E. startet die Zivilstation auf sehr niedrigem Niveau. Vorwissen in der ZPO wird nicht erwartet. Zumal in den AGs nicht nur die Landesbesten, sondern eben auch viele mit Sozialpunkten (und idR niedrigeren Noten) sitzen
3: ich kenne bisher niemanden, der parallel ein Rep besucht, wir sind ja aber auch erst am Anfang. Ich habe es nicht geplant, habe aber auch das erste Examen ohne Rep geschrieben
4: ich kenne tatsächlich kaum jemanden, der zu den größeren Kanzleien möchte, weil man hier eben sehr viel Unterricht in der Anwaltsstation hat. Das ist dann in Kombination mit (wohl erwarteten?) Arbeitsaufwand in den größeren Kanzleien schwer zu vereinbaren. Diejenigen, die ich kenne, die zu Luther/CMS gehen, haben sich aber schon sehr frühzeitig beworben. Die Plätze waren teilweise wohl schon vor Refbeginn vergeben und gehen wohl oft an ehemalige WiMis.
Zum Bundeslandwechsel kann ich nichts sagen. Hier sind mittlerweile aber viele Bundeslandwechsler aus allen möglichen Bundesländern. Es gibt auch extra für diejenigen Kurse im sächsischen Landesrecht.
Was mich - wenn ich nicht familiär an Leipzig gebunden wäre - wohl am meisten von Leipzig abhalten würde, ist der wirklich schlechte Arbeitsmarkt, falls du auch über das Ref hinweg hier bleiben möchtest. Justiz ist ohne Topnoten ausgeschlossen, sonstiger ÖD scheint auch nicht so viele Stellen zu haben und Kanzleien zahlen signifikant weniger, als in vergleichbaren Großstädten.
Ansonsten gibt es hier aber viel Geld und niedrige Lebenserhaltungskosten (kein Nebenjob notwendig!). Das lässt mir zumindest aktuell genug Zeit zum selbstlernen. Wie es später aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Hey @RefSachsen25,
ganz herzlichen Dank für deine ausführliche und positive Rückmeldung! Sehr hilfreich und erfreulich - bis auf die Jobchancen natürlich.
Ich drück dir die Daumen für das weitere Ref :)