05.06.2025, 15:34
Moin zusammen,
ich arbeite in einer ziemlich kleinen aber verhältnismäßig lukrativen Klitsche. Chef (Kanzleiinhaber) und 3 angestellte RA (einer davon bin ich). Ansonsten 1 Azubi, 3 Studenten (kommen nur 1-2 x pro Woche) und 3 ReFas (1 Vollzeit, Rest Teilzeit). Kanzleiwagen gibts nicht, RA Micro Lizenz für alle Festangesrellten + 1 Juris Lizenz, kleine, nicht repräsentative Kanzleiräume, Miete ca. 3.000€. Die mtl. Unkosten dürften sich also in Grenzen halten.
Ich hab mittelgute Noten, bin aber recht gut und erfolgreich in dem was ich tue. Ca. 5 Jahre Berufserfahrung.
Mein mtl. Umsatz liegt im Schnitt so zwischen 35 - 40.000€ (Netto, also nach Abzug der Umsatzsteuer).
Was wäre aus euer Sicht und im Idealfall auch nacg eurer Erfahrung (ggf. sogar als Kanzleiinhaber) ein realistisches aber angemessenes monatliches Bruttogehalt für meine Tätigkeit als angestellter Rechtsanwalt?
Ich werde gerne später im Thread verraten was ich verdiene, möchte zunächst aber ein paar möglichst unbeeinflusste Meinungen einfangen um zu schauen wo ich so ungefähr stehe 😊.
Liebe Grüße
Rechtsanwendender
ich arbeite in einer ziemlich kleinen aber verhältnismäßig lukrativen Klitsche. Chef (Kanzleiinhaber) und 3 angestellte RA (einer davon bin ich). Ansonsten 1 Azubi, 3 Studenten (kommen nur 1-2 x pro Woche) und 3 ReFas (1 Vollzeit, Rest Teilzeit). Kanzleiwagen gibts nicht, RA Micro Lizenz für alle Festangesrellten + 1 Juris Lizenz, kleine, nicht repräsentative Kanzleiräume, Miete ca. 3.000€. Die mtl. Unkosten dürften sich also in Grenzen halten.
Ich hab mittelgute Noten, bin aber recht gut und erfolgreich in dem was ich tue. Ca. 5 Jahre Berufserfahrung.
Mein mtl. Umsatz liegt im Schnitt so zwischen 35 - 40.000€ (Netto, also nach Abzug der Umsatzsteuer).
Was wäre aus euer Sicht und im Idealfall auch nacg eurer Erfahrung (ggf. sogar als Kanzleiinhaber) ein realistisches aber angemessenes monatliches Bruttogehalt für meine Tätigkeit als angestellter Rechtsanwalt?
Ich werde gerne später im Thread verraten was ich verdiene, möchte zunächst aber ein paar möglichst unbeeinflusste Meinungen einfangen um zu schauen wo ich so ungefähr stehe 😊.
Liebe Grüße
Rechtsanwendender
05.06.2025, 15:41
Bei Angestellten sagt man doch als Richtwert 1/3 vom Umsatz. Bei einer kleinen Kanzlei ist ein gewisser Sicherheitsanzug vielleicht okay aber in der Größenordnung von knapp 10.000€/Monat könnte es sich bewegen. 100.000€ brutto Jahresgehalt ist aber bestimmt zu hoch gegriffen wenn du hier schreibst.
05.06.2025, 15:45
Das hängt m.E. sehr davon ab, wie selbstständig Du bist. Die Spanne zwischen den "Umsatz akquiriere ich selbst und meine Mandate sind unabhängig von meinem Chef und ich arbeite das vollständig selbst ab" bis "ich arbeite ab, was mein Chef mir auf den Tisch legt und er muss immer drüber schauen, korrigieren und eingreifen" ist relativ groß. Den Umsatz allein finde ich daher nicht ganz so repräsentativ.
Aber als Spanne würde ich denken 120.000 bis 160.000 Euro pro Jahr.
Aber als Spanne würde ich denken 120.000 bis 160.000 Euro pro Jahr.
05.06.2025, 15:53
(05.06.2025, 15:45)Galatar schrieb: Das hängt m.E. sehr davon ab, wie selbstständig Du bist. Die Spanne zwischen den "Umsatz akquiriere ich selbst und meine Mandate sind unabhängig von meinem Chef und ich arbeite das vollständig selbst ab" bis "ich arbeite ab, was mein Chef mir auf den Tisch legt und er muss immer drüber schauen, korrigieren und eingreifen" ist relativ groß. Den Umsatz allein finde ich daher nicht ganz so repräsentativ.
Aber als Spanne würde ich denken 120.000 bis 160.000 Euro pro Jahr.
Mandatsinhaber ist mein Chef, ich muss nichts aquirieren. Mein Chef allerdings auch nicht (zumindest nicht mehr). Ich kann nicht zu viel verraten um eine direkte Identitätsaufdeckung zu vermeiden, aber ich sags mal so: In der Nische in der wir tätig sind haben wir uns einen Namen gemacht und die Mandanten auch nicht groß Alternativen. Bedeutet: Wir müssen nichts tun, die Mandanten kommen auf uns zu und schieben uns ihre Fälle kontinuierlich rein. Wir sind so eine Art Entladestation für überforderte Sachbearbeiter und Justiziare 😅.
05.06.2025, 16:13
Dein Chef/Kanzlei hat sich einen Namen gemacht und die Mandanten kommen zu ihm/der Kanzlei.
05.06.2025, 16:21
(05.06.2025, 16:13)guga schrieb: Dein Chef/Kanzlei hat sich einen Namen gemacht und die Mandanten kommen zu ihm/der Kanzlei.
Korrekt. Wobei ich in den letzten 5 Jahren zum Erfolg durchaus erheblich beigetragen habe und von den Mandanten - jedenfalls die, deren Fälle ich schwerpunktmäßig bearbeite - sehr geschätzt werde.
Bei mir guckt auf jeden Fall niemand drüber oder nimmt Schriftsätze ab etc. wie das vllt in Großkanzleien der Fall sein mag wo man einem Partner zuarbeitet. Ich bearbeite die Fälle von Anfang bis Ende allein.
05.06.2025, 18:50
(05.06.2025, 18:46)ranger schrieb: 34-40k Nettoumsatz pP pro MONAT sind heftig.
Selbst wenn man das zur Berücksichtigung der Kosten der Kanzlei vorsichtig durch drei teilte (Iudex non calculat) käme man bei 10-12k Nettogehalt pro Monat heraus. Um das zu verdienen, müsste man Brutto ca. 18k verdienen, auf das Jahr also knapp 200k. Das verdient man als Counsel bei den größeren Großkanzleien, also Gleiss, WC, Freshfields ..
jetzt rück endlich dein Gehalt heraus!
Es ist ein bisschen traurig, dass du die Bedeutung von brutto und netto nicht zu kennen scheinst.
05.06.2025, 18:54
(05.06.2025, 18:46)ranger schrieb: 34-40k Nettoumsatz pP pro MONAT sind heftig.
Selbst wenn man das zur Berücksichtigung der Kosten der Kanzlei vorsichtig durch drei teilte (Iudex non calculat) käme man bei 10-12k Nettogehalt pro Monat heraus. Um das zu verdienen, müsste man Brutto ca. 18k verdienen, auf das Jahr also knapp 200k. Das verdient man als Counsel bei den größeren Großkanzleien, also Gleiss, WC, Freshfields ..
jetzt rück endlich dein Gehalt heraus!
Wie kommst du da auf 12k netto? Der Kollege macht 34k Umsatz ohne Umsatzssteuer. Wenn davon 1/3 in seine Tasche gehen würde, wären das ≈10k brutto. Die sollten mE auch drin sein.
Wichtiger Maßstab für die nächsten Verhandlungen sollte sein, ob dein Chef den Umsatz auch ohne dich generieren könnte, also wie ersetzbar du bist.
05.06.2025, 19:02
(05.06.2025, 18:54)Homer S. schrieb:(05.06.2025, 18:46)ranger schrieb: 34-40k Nettoumsatz pP pro MONAT sind heftig.
Selbst wenn man das zur Berücksichtigung der Kosten der Kanzlei vorsichtig durch drei teilte (Iudex non calculat) käme man bei 10-12k Nettogehalt pro Monat heraus. Um das zu verdienen, müsste man Brutto ca. 18k verdienen, auf das Jahr also knapp 200k. Das verdient man als Counsel bei den größeren Großkanzleien, also Gleiss, WC, Freshfields ..
jetzt rück endlich dein Gehalt heraus!
Wie kommst du da auf 12k netto? Der Kollege macht 34k Umsatz ohne Umsatzssteuer. Wenn davon 1/3 in seine Tasche gehen würde, wären das ≈10k brutto. Die sollten mE auch drin sein.
Wichtiger Maßstab für die nächsten Verhandlungen sollte sein, ob dein Chef den Umsatz auch ohne dich generieren könnte, also wie ersetzbar du bist.
+1, insbesondere bezüglich Ersetzbarkeit
05.06.2025, 23:01
Welches Rechtsgebiet?