30.04.2025, 10:49
Vor allem gab es einen riesigen Einbruch während der Corona Zeit. 2018-2021 ist definitiv eine falsche Aussage.
30.04.2025, 11:47
Thema Gehalt:
3000 € Brutto ist absurd wenig. Entweder läuft die jeweilige Kanzlei überhaupt nicht oder es wird nicht fair bezahlt. Dies ist keinesfalls angemessen anhand der Umsätze, die man auch als Berufsanfänger nach kurzem Zeitraum erzielen kann.
Hinzu kommt, wie soll man bei solchen Gehältern jungen Leuten überhaupt noch vermitteln, dass sie sich durch zwei Staatsexamen kämpfen sollen? Nur ein Vergleich: mit Bachelor von Fachhochschule im Marketing, HR usw. verdienen Leute mit Anfang 20 als Berufsanfänger bei Konzernen 4000€ Brutto und mehr.
Andererseits glaube ich auch nicht, dass es so wahnsinnig viele Arbeitgeber gibt, die Volljuristen mit 2x B so wenig zahlen. Üblich sind da eigentlich mindestens 50k pro Jahr. Die meisten sortieren sich bei 55-75k pro Jahr ein. Mit etwas Glück kommt man auch bei einer gut bezahlenden mittelständischen Kanzlei unter, die nochmal darüber liegt. In Einzelfällen sogar in Großkanzleien der hinteren Reihe mit 100k+. Dies gilt zumindest für die Großstädte (+ Einzugsgebiet) in den westdeutschen Bundesländern.
3000 € Brutto ist absurd wenig. Entweder läuft die jeweilige Kanzlei überhaupt nicht oder es wird nicht fair bezahlt. Dies ist keinesfalls angemessen anhand der Umsätze, die man auch als Berufsanfänger nach kurzem Zeitraum erzielen kann.
Hinzu kommt, wie soll man bei solchen Gehältern jungen Leuten überhaupt noch vermitteln, dass sie sich durch zwei Staatsexamen kämpfen sollen? Nur ein Vergleich: mit Bachelor von Fachhochschule im Marketing, HR usw. verdienen Leute mit Anfang 20 als Berufsanfänger bei Konzernen 4000€ Brutto und mehr.
Andererseits glaube ich auch nicht, dass es so wahnsinnig viele Arbeitgeber gibt, die Volljuristen mit 2x B so wenig zahlen. Üblich sind da eigentlich mindestens 50k pro Jahr. Die meisten sortieren sich bei 55-75k pro Jahr ein. Mit etwas Glück kommt man auch bei einer gut bezahlenden mittelständischen Kanzlei unter, die nochmal darüber liegt. In Einzelfällen sogar in Großkanzleien der hinteren Reihe mit 100k+. Dies gilt zumindest für die Großstädte (+ Einzugsgebiet) in den westdeutschen Bundesländern.
30.04.2025, 12:00
das Problem liegt wohl darin, dass mit durchschnittlichen Leistungen überdurchschnittliche Ansprüche gestellt werden
Allein die Einstellung, lieber 10 Monate nicht zu arbeiten und lediglich 20 Bewerbungen zu schreiben, lässt leider schon tief blicken. Dieses Mindset / den Frust wird man unterbewusst auch in seinen menschlichen Interaktionen #Bewerbungsgespräch immer subtil rüberbringen. Wenn andere es hier im Forum mit ähnlichen Noten oder schlechter schaffen, dann sollte TE ihre Verhandlungsqualitäten und persönliche Überzeugungskraft hinterfragen und ausbauen. AG lieben Engagement und Einsatz; nicht nur das Minimum (juristische Ausbildung), sondern auch mal rechts und link was getan (Vereinsarbeit, usw.). Wenn bei TE keine Überstundenbereitschaft besteht, würde mich das nicht überraschen, obwohl die Arbeitszeit das Wertvollste ist, was ein Berufseinsteiger anbieten kann.
Auf der einen Seite sollte man sich nicht ausbeuten lassen, aber auf der anderen Seite schadet man sich selbst mehr, wenn man fast ein Jahr arbeitslos ist. Irgendwann kann man es auch niemanden mehr als "lange Pause nach dem Ref" verkaufen.
Der Witz ist: Hätte TE ein Jahr gearbeitet, könnte sie jetzt eine Gehaltsverhandlung anstreben oder sich wegbewerben und neue Angebote mit einem Jahr Berufserfahrung einholen. Das wirtschaftliche Verständnis 'sich nicht ausbeuten zu lassen' greift da zu kurz.
Wenn ich nach 1-2 Monaten nichts gefunden hätte, dann würde ich mich selbstständig machen. Genau so war es bei den Absolventen 1990-2000.
Dann merkt man vielleicht auch mal, dass Geld erstmal verdient werden muss und was sonst noch am Unternehmertum drin steckt.
EDIT: ich bleibe natürlich dabei, dass 3000 brutto zu wenig sind und ich dafür auch nicht arbeiten würde. Aber die Konsequenzen die TE daraus zieht, sind m.E. falsch.
Allein die Einstellung, lieber 10 Monate nicht zu arbeiten und lediglich 20 Bewerbungen zu schreiben, lässt leider schon tief blicken. Dieses Mindset / den Frust wird man unterbewusst auch in seinen menschlichen Interaktionen #Bewerbungsgespräch immer subtil rüberbringen. Wenn andere es hier im Forum mit ähnlichen Noten oder schlechter schaffen, dann sollte TE ihre Verhandlungsqualitäten und persönliche Überzeugungskraft hinterfragen und ausbauen. AG lieben Engagement und Einsatz; nicht nur das Minimum (juristische Ausbildung), sondern auch mal rechts und link was getan (Vereinsarbeit, usw.). Wenn bei TE keine Überstundenbereitschaft besteht, würde mich das nicht überraschen, obwohl die Arbeitszeit das Wertvollste ist, was ein Berufseinsteiger anbieten kann.
Auf der einen Seite sollte man sich nicht ausbeuten lassen, aber auf der anderen Seite schadet man sich selbst mehr, wenn man fast ein Jahr arbeitslos ist. Irgendwann kann man es auch niemanden mehr als "lange Pause nach dem Ref" verkaufen.
Der Witz ist: Hätte TE ein Jahr gearbeitet, könnte sie jetzt eine Gehaltsverhandlung anstreben oder sich wegbewerben und neue Angebote mit einem Jahr Berufserfahrung einholen. Das wirtschaftliche Verständnis 'sich nicht ausbeuten zu lassen' greift da zu kurz.
Wenn ich nach 1-2 Monaten nichts gefunden hätte, dann würde ich mich selbstständig machen. Genau so war es bei den Absolventen 1990-2000.
Dann merkt man vielleicht auch mal, dass Geld erstmal verdient werden muss und was sonst noch am Unternehmertum drin steckt.
EDIT: ich bleibe natürlich dabei, dass 3000 brutto zu wenig sind und ich dafür auch nicht arbeiten würde. Aber die Konsequenzen die TE daraus zieht, sind m.E. falsch.
30.04.2025, 12:35
(30.04.2025, 10:27)Franky1996 schrieb: Wie gesagt du bist einfach empathielos, der es geschafft hat und meint den Oberschlauen überall zu spielen. Solche Leute wie du sind der Grund, wieso Juristen so unsympathisch sind. Warum sollte TE für 3000 brutto anfangen und bei 1800 brutto netto rauskommen? Kommst du klar auf dein Leben? Ich würde ihr vorschlagen, lieber jetzt schon die Selbständigkeit anzustreben und so eine Art Projektarbeiten zu machen, also Mandate übernehmen, die nicht so gerne gemacht werden, anstatt bei einem Halsabschneider mich unter Wert zu verkaufen. Dann verdiene ich lieber selbständig kleines Geld als für jemanden zu arbeiten und kleines Geld zu verdienen.Das hat nix mit Empathielosigkeit zu tun, wenn man mal der Ansicht widerspricht dass einem nach einem geschafften Examen jetzt verdientermaßen die Tauben in den Mund fliegen müssten. Ohne Investition wird es nicht gehen. Natürlich kann man sich selbst sagen, man ist sich mehr wert, aber man sollte auch verstehen, was man sich damit verbaut. Man wird einen ungünstigen Einstieg mal machen müssen wenn sich nichts besseres findet. Je enger man die Grenzen an Rechtsgebieten, Arbeitgebern, Orten zieht, um so kleiner ist die Auswahl. Je länger man arbeitslos ist, desto kleiner wird sie. Ob man jetzt als selbstständiger Anwalt oder angestellter Anwalt mit 3k brutto mal anfängt, macht keinen Unterschied. Man kommt rein in den Beruf, macht erste Mandate, sammelt Erfahrung. Wobei hier das Angestelltendasein beim richtigen Chef sicher hilfreicher sein kann, auch wenn man sich dann vielleicht mehr „ausgebeutet“ fühlt und dann hier darüber echauffieren kann, dass man die dicken Mandate mit hohen Streitwerten nicht kriegt und stattdessen den Kleinkram bearbeitet (oh Wunder)…
Ich hab damals während Corona nach Versenden von vielen Bewerbungen bundesweit und einigen VGs auch erstmal beim Anwalt angestellt angefangen für 3,5k, bis ich was besseres gefunden habe. Dann nochmal intern gewechselt und jetzt bei angemessenen Bedingungen im öD tätig. Und das mit durchschnittlichen befriedigenden Examen. Hätte ich mir am Anfang gesagt, unter 5k brutto fange ich gar nicht an, umziehen will ich nicht und das ist alles unter meiner Würde, weil mein Stundenlohn als Berufsanfänger mir nicht reicht, dann wäre ich heute vermutlich auch noch arbeitslos.
30.04.2025, 13:53
Bei den Beiträgen von Franky könnte man doch durchaus mal über eine Sperre nachdenken als Mod, oder? Meiner Meinung nach bewegen die sich nämlich schon stark an der Grenze. So einen Ton wünsche ich mir jedenfalls in einem Forum für (angehende) Volljuristen nicht.
30.04.2025, 13:57
Ich würde auch empfehlen sich (notfalls befristete) Stellen im ÖD anzuschauen.
Habe selbst kürzlich eine solche angenommen und als jurist verdient man nach einem Jahr selbst im TV-L 3000 Euro. Aber netto.
Ich kann das im übrigen gut verstehen, dass man es für ein solches Gehalt nicht einsieht. Da kriegt man ja kaum einen Mietvertrag für eine richtige Wohnung. Als Volljurist dann WG und auf jeden Cent achten müssen ist einfach nur frech und hat auch nichts mit überhöhten Anforderungen zu tun.
Im besten Fall steht auch schon was von einer möglichen Verbeamtung in der Ausschreibung, dann hat man nach ein paar Jahren ein auskömmliches Nettogehalt bei guter Work-life Balance.
Nach oben sind eben Grenzen gesetzt, das sollte man beachten. Die Chance irgendwann als Partner o.Ä. richtig viel zu verdienen wirft man weg.
Habe selbst kürzlich eine solche angenommen und als jurist verdient man nach einem Jahr selbst im TV-L 3000 Euro. Aber netto.
Ich kann das im übrigen gut verstehen, dass man es für ein solches Gehalt nicht einsieht. Da kriegt man ja kaum einen Mietvertrag für eine richtige Wohnung. Als Volljurist dann WG und auf jeden Cent achten müssen ist einfach nur frech und hat auch nichts mit überhöhten Anforderungen zu tun.
Im besten Fall steht auch schon was von einer möglichen Verbeamtung in der Ausschreibung, dann hat man nach ein paar Jahren ein auskömmliches Nettogehalt bei guter Work-life Balance.
Nach oben sind eben Grenzen gesetzt, das sollte man beachten. Die Chance irgendwann als Partner o.Ä. richtig viel zu verdienen wirft man weg.
30.04.2025, 14:07
Hier hat ja niemand behauptet, dass es der größte Traum ist für 3000 € brutto Vollzeit arbeiten zu gehen.
Nur Fakt ist halt, dass Arbeitslosigkeit auf Dauer keine realistische Option ist, hierdurch werden insbesondere die Chancen auf einen gut bezahlten Job nicht größer.
Aus meiner Sicher macht der TE hier den Fehler in einem sehr engen Rahmen zu suchen und wenn da nunmal leider nichts für mehr als 3.000 € brutto angeboten wird, bleiben eben nur drei Optionen:
- Suchradius örtlich und inhaltlich erweitern
- Arbeitslos bleiben
- für 3.000 € brutto irgendwo anfangen
Ich würde den Suchradius erweitern.
Nur Fakt ist halt, dass Arbeitslosigkeit auf Dauer keine realistische Option ist, hierdurch werden insbesondere die Chancen auf einen gut bezahlten Job nicht größer.
Aus meiner Sicher macht der TE hier den Fehler in einem sehr engen Rahmen zu suchen und wenn da nunmal leider nichts für mehr als 3.000 € brutto angeboten wird, bleiben eben nur drei Optionen:
- Suchradius örtlich und inhaltlich erweitern
- Arbeitslos bleiben
- für 3.000 € brutto irgendwo anfangen
Ich würde den Suchradius erweitern.
30.04.2025, 15:23
(30.04.2025, 13:53)marls schrieb: Bei den Beiträgen von Franky könnte man doch durchaus mal über eine Sperre nachdenken als Mod, oder? Meiner Meinung nach bewegen die sich nämlich schon stark an der Grenze. So einen Ton wünsche ich mir jedenfalls in einem Forum für (angehende) Volljuristen nicht.
Das sehen wir absolut genauso. Er war schon öfter an der Grenze, nun langt es. Die letzten beiden Posts sind aus dem Grund ebenfalls gelöscht.
30.04.2025, 21:16
(29.04.2025, 12:04)Greif schrieb: Deinen Unmut kann ich bei unter 3.000 EUR brutto verstehen. Das zahlen wir Quereinsteigern, die bei uns den Empfang machen.Diejenigen Kanzleien (wo ich vermutete das die mehr zahlen) haben mir einige Tage nach meiner Bewerbung sofort abgesagt.
Den Arbeitsmarkt der MKs bei dir vor Ort (?) kann ich ohne nähere Angaben nicht einschätzen, aber hier (SH/HH) zahlen auch kleine Kanzleien Berufseinsteigern mehr.
Gab es Absagen von solchen Kanzleien (also MKs, die mehr zahlen)? Oder bist du ausschließlich an MKs geraten, dir dir Angebote unter 3.000 EUR brutto gemacht haben?
30.04.2025, 21:20
(30.04.2025, 12:00)medoLAW schrieb: das Problem liegt wohl darin, dass mit durchschnittlichen Leistungen überdurchschnittliche Ansprüche gestellt werden
Allein die Einstellung, lieber 10 Monate nicht zu arbeiten und lediglich 20 Bewerbungen zu schreiben, lässt leider schon tief blicken. Dieses Mindset / den Frust wird man unterbewusst auch in seinen menschlichen Interaktionen #Bewerbungsgespräch immer subtil rüberbringen. Wenn andere es hier im Forum mit ähnlichen Noten oder schlechter schaffen, dann sollte TE ihre Verhandlungsqualitäten und persönliche Überzeugungskraft hinterfragen und ausbauen. AG lieben Engagement und Einsatz; nicht nur das Minimum (juristische Ausbildung), sondern auch mal rechts und link was getan (Vereinsarbeit, usw.). Wenn bei TE keine Überstundenbereitschaft besteht, würde mich das nicht überraschen, obwohl die Arbeitszeit das Wertvollste ist, was ein Berufseinsteiger anbieten kann.
Auf der einen Seite sollte man sich nicht ausbeuten lassen, aber auf der anderen Seite schadet man sich selbst mehr, wenn man fast ein Jahr arbeitslos ist. Irgendwann kann man es auch niemanden mehr als "lange Pause nach dem Ref" verkaufen.
Der Witz ist: Hätte TE ein Jahr gearbeitet, könnte sie jetzt eine Gehaltsverhandlung anstreben oder sich wegbewerben und neue Angebote mit einem Jahr Berufserfahrung einholen. Das wirtschaftliche Verständnis 'sich nicht ausbeuten zu lassen' greift da zu kurz.
Wenn ich nach 1-2 Monaten nichts gefunden hätte, dann würde ich mich selbstständig machen. Genau so war es bei den Absolventen 1990-2000.
Dann merkt man vielleicht auch mal, dass Geld erstmal verdient werden muss und was sonst noch am Unternehmertum drin steckt.
EDIT: ich bleibe natürlich dabei, dass 3000 brutto zu wenig sind und ich dafür auch nicht arbeiten würde. Aber die Konsequenzen die TE daraus zieht, sind m.E. falsch.
Welche überdurchschnittlichen Ansprüche bitte? haha. Ich habe zwei Examen und mir werden Sachen angeboten, die ich mit einem easy Bachelor bekommen hätte haha. Habe natürlich mehr als 20 Bewerbungen geschrieben (Ernst gemeint waren aber nur die 20). Warum sollte ich einen Job annehmen, der mich gar nicht interessiert oder ich das einfach nicht kann. Strafrecht kann ich nicht damit fallen schonmal alle StrafR Jobs weg.
Ich leiste gerne Überstunden, wenn ich nicht umsonst arbeite!
Selbstständig machen ist ja super, wenn sich das Land in der größten Wirtschaftskrise seit 1945 befindet. Kann ja nur toll werden. Ich werde natürlich keinen Kredit aufnehmen (Zinsen viel zu hoch und warum sollte ich mich verschulden um dann wenn überhaupt ein paar Euro mehr in der Tasche zu haben als einfach nichts zu machen?) Das erschließt sich für mich nicht. Ich bin kein Mensch für die Selbstständigkeit.
Würde auch Teilzeit machen aber wie gesagt: Bisher nur Absagen. Hatte 1 Vorstellungsgespräch woraus auch nichts geworden ist.