29.04.2025, 16:31
(29.04.2025, 15:28)Counsel schrieb: Bei der Arbeitslosigkeit ist nur zu bedenken, dass das ALG nach 12 Monaten ausläuft. Da Du schon 10 Monate suchst, gibts nicht mehr ewig etwas. Bzw. folgt dann das Bürgergeld und die Chancen auf einen Berufseinstieg werden mit der Zeit nicht besser. Natürlich lohnen sich 3.000€ nicht, wenn man so lange studiert hat. Das bekommt jeder gelernte Kaufmann. Aber das ist leider der derzeitige Markt. Einen generellen Fachkräftemangel gibt es nicht, das ist undifferenziertes Gelaber unserer Politik. Juristen gibts genug und für ein durchschnittliches Examen werden auch keine roten Teppiche durch top Arbeitgeber ausgerollt. Wer nicht durch Extras im CV punkten kann, sei es durch Diss., LLM, Auslandserfahrung oder Wimi, für den wird’s schwieriger. Wenn keine Bereitschaft zum Umzug besteht, wird es noch schwieriger.
Zudem sind 20 Bewerbungen in 10 Monaten auch sehr wenig, da stellt sich die Frage, wie Dein Arbeitsvermittler das akzeptiert. Auch ich habe mit wenig Geld anfangen müssen, ist zwar schon etwas länger her, aber durch Erfahrung und Wechsel steigert sich der Verdienst.
Bürgergeld ist letztlich mehr als ALG I nach dem Ref, da ALG I ein Prozentsatz des letzten Bruttogehalt ist (das im Ref sehr niedrig war) und man seine Wohnkosten weiter selbst zu zahlen hat, während im Bürgergeld-Kosmos die Miete neben den Leistungen in Geld übernommen wird.
29.04.2025, 16:56
29.04.2025, 17:17
(29.04.2025, 16:56)Homer S. schrieb:Definitiv. Wenn es mit der wirtschaftlichen Entwicklung weiter in eine derartige Richtung geht, werde ich nicht die einzige bleiben ;)(29.04.2025, 15:05)Arbeitslos schrieb:(29.04.2025, 14:51)guga schrieb: Entweder 3000 € brutto annehmen oder arbeitslos bleiben. Your choice.
Dann lieber arbeitslos
Der Beginn einer vielversprechenden Karriere
29.04.2025, 18:39
(29.04.2025, 17:17)Arbeitslos schrieb:(29.04.2025, 16:56)Homer S. schrieb:Definitiv. Wenn es mit der wirtschaftlichen Entwicklung weiter in eine derartige Richtung geht, werde ich nicht die einzige bleiben ;)(29.04.2025, 15:05)Arbeitslos schrieb:(29.04.2025, 14:51)guga schrieb: Entweder 3000 € brutto annehmen oder arbeitslos bleiben. Your choice.
Dann lieber arbeitslos
Der Beginn einer vielversprechenden Karriere
Wenn es dich glücklich macht. Ich würde mich aber langweilen. Such dir aber irgendeine sinnvolle Beschäftigung. Die meisten Dauerharzer verwahrlosen geistig, weil sie eigentlich nur Münder mit Mägen sind, die konsumieren und sich ( nicht nachhaltig) vermehren.
29.04.2025, 18:41
Naja, nur weil man ein langes Studium und schwere Examina abgelegt hat, bedeutet dies ja nicht, dass man quasi einen "Rechtsanspruch" auf min. 60k Einstiegsgehalt hat. Neben regionalen Gehaltsunterschieden (in Ostdeutschland wird natürlich im Durchschnitt weniger gezahlt) kommt es auch einfach auf Angebot und Nachfrage an. Juristen sind keine Mangelware.
Meines Erachtens ist auch der Hinweis auf die Gehaltserhöhungen in GKs oder im gehobenen Mittelstand nicht zielführend. Es besteht da keine Konnexität zu kleineren Sozietäten, die idR ihre höheren Unkosten nicht einfach an die Mandantschaft weitergeben können. Auch hat die Indexmiete bei/nach Corona gerade kleine Gewerbetreibende, Freiberufler usw hart getroffen.
Warum nicht Verwaltung? Da bist du idR ortsgebunden, hast Planungssicherheit und ein gutes, kontinuierlich steigendes Gehalt.
edit: wie gesagt, ich kann TE auf jeden Fall verstehen, aber je nach Region, Größe der Stadt bzw wirtschaftliches Umfeld ist das Einstiegsgehalt halt manchmal nicht rosig. Und TE hat ja erwähnt, dass die Angebote regelmäßig bei ca 3k lagen, also keinen Einzelfall in der Stadt darstellen.
Meines Erachtens ist auch der Hinweis auf die Gehaltserhöhungen in GKs oder im gehobenen Mittelstand nicht zielführend. Es besteht da keine Konnexität zu kleineren Sozietäten, die idR ihre höheren Unkosten nicht einfach an die Mandantschaft weitergeben können. Auch hat die Indexmiete bei/nach Corona gerade kleine Gewerbetreibende, Freiberufler usw hart getroffen.
Warum nicht Verwaltung? Da bist du idR ortsgebunden, hast Planungssicherheit und ein gutes, kontinuierlich steigendes Gehalt.
edit: wie gesagt, ich kann TE auf jeden Fall verstehen, aber je nach Region, Größe der Stadt bzw wirtschaftliches Umfeld ist das Einstiegsgehalt halt manchmal nicht rosig. Und TE hat ja erwähnt, dass die Angebote regelmäßig bei ca 3k lagen, also keinen Einzelfall in der Stadt darstellen.
29.04.2025, 18:43
(29.04.2025, 16:56)Homer S. schrieb:(29.04.2025, 15:05)Arbeitslos schrieb:(29.04.2025, 14:51)guga schrieb: Entweder 3000 € brutto annehmen oder arbeitslos bleiben. Your choice.
Dann lieber arbeitslos
Der Beginn einer vielversprechenden Karriere
ein arbeitgeber, der mit 3 brutto zum einstieg wirbt, wird auch nach ein paar jahren nicht wesentlich mehr bezahlen. ich erachte die jahre, die man als junger jurist auf dem arbeitsmarkt verbringt als entscheidend - nicht wegen der erfahrung, sondern wegen den tatsachen, die man während dieser zeit schaffen kann. bei einem ordentlich gehalt ist der immobilienkauf früh realistisch. bei einem gehalt von 3 brutto kann man sich nur in duisburg marxloh etwas leisten. dasselbe gilt für alle anderen dinge im leben, die richtig spaß machen - urlaub, auto, party. was willst du mit 3 brutto? ganz stark darauf hoffen, dass es mal 4 brutto werden? ich habe im 2. examen eine schlechtere note als der ersteller und habe im ersten jahr über 3 netto verdient (ja, ja geringverdiener etc.). die wirtschaftliche lage und der arbeitsmarkt müssen aktuell grauenhaft sein.
meine empfehlung: quereinstieg im consulting und nebenher die wohnzimmerkanzlei aufbauen, aber sicherlich nicht für 3 brutto an die schüppe. consulting geht remote und man verdient anständig.
29.04.2025, 19:10
3k brutto reichen nicht für ein Haus also nehme ich lieber 1000 € Bürgi

29.04.2025, 19:23
(29.04.2025, 19:10)guga schrieb: 3k brutto reichen nicht für ein Haus also nehme ich lieber 1000 € Bürgi
meine aussage ist, dass 3k brutto nicht reichen, um sich etwas aufzubauen. arbeitgeber die das zahlen, werden in absehbarer zeit keinen betrag zahlen, der reicht, um sich etwas aufzubauen. warum sollte man arbeiten gehen, wenn auf dauer kein land in sicht ist? bei so einem "gehalt" verschwindet doch mehr als die hälfte vom netto nur fürs überleben.
29.04.2025, 19:56
Ich finde es lustig, wie viele Leute sich auf dieses Spiel einlassen. Threadersteller du machst alles richtig.
29.04.2025, 22:57
(29.04.2025, 19:56)Franky1996 schrieb: Ich finde es lustig, wie viele Leute sich auf dieses Spiel einlassen. Threadersteller du machst alles richtig.
Für mich ist es kein eindeutiger Troll, da es wirklich Kanzleien gibt, die solche unterirdischen Jobangebote machen und sich dann wundern, keinen Nachwuchs mehr zu finden...
Die Konsequenz zu sagen, dass man dann halt einfach dauerhaft nicht arbeitet, ist natürlich trotzdem fragwürdig