25.04.2025, 13:42
Hallo,
ich habe kürzlich in einer GK angefangen und bin desillusioniert, was die Einarbeitung betrifft. Es wird zwar betont, dass der Kanzlei die Anfängerposition bewusst ist, das wirkt aber für mich in der Realität eher floskelmäßig.
Die Partner interessieren sich nicht für die Associates und die anderen Anwälte haben schlichtweg nicht die Zeit, um die verschiedenen Prozesse angemessen zu erklären. Passieren Fehler, werden diese sehr scharf kritisiert.
Ich frage mich, ob das für GKs normal ist. Man hört ja oft, dass eine gewisse Selbstständigkeit gefordert ist, aber das kommt mir alles schon sehr extrem bzw. unrealistisch vor. Mich würden eure Erfahrungswerte sehr interessieren.
ich habe kürzlich in einer GK angefangen und bin desillusioniert, was die Einarbeitung betrifft. Es wird zwar betont, dass der Kanzlei die Anfängerposition bewusst ist, das wirkt aber für mich in der Realität eher floskelmäßig.
Die Partner interessieren sich nicht für die Associates und die anderen Anwälte haben schlichtweg nicht die Zeit, um die verschiedenen Prozesse angemessen zu erklären. Passieren Fehler, werden diese sehr scharf kritisiert.
Ich frage mich, ob das für GKs normal ist. Man hört ja oft, dass eine gewisse Selbstständigkeit gefordert ist, aber das kommt mir alles schon sehr extrem bzw. unrealistisch vor. Mich würden eure Erfahrungswerte sehr interessieren.
25.04.2025, 14:36
25.04.2025, 14:47
Nein, ist nicht normal und eine schlechte Führungskultur, die sich bei euch eingeschlichen hat. Ich würde es mir noch eine Weile anschauen und versuchen, durch aktives Ansprechen entsprechende Hilfestellung zu bekommen. Wenn es nicht besser wird ==> wechseln.
25.04.2025, 15:24
Das geht leider schon länger so. Ich habe Angst davor, zu kündigen und nochmal bei so einem Arbeitgeber zu landen
25.04.2025, 15:36
Spiegelt auch meine Erfahrungen von Wimi-Stellen bzw. während der Anwaltsstation wieder... Selbst wenn meine Note im 2. passen sollte, ist das Thema GK bei mir vom Tisch.
25.04.2025, 16:39
(25.04.2025, 15:24)Krzrrk schrieb: Das geht leider schon länger so. Ich habe Angst davor, zu kündigen und nochmal bei so einem Arbeitgeber zu landen
Naja, wonach hast du deinen Arbeitgeber denn bisher ausgesucht?
Mein Tipp: In einer Kanzlei, die nicht maximal Gehälter zahlt und hohe billable Vorgaben aufruft, haben die Kollegen vielleicht Zeit dich einzuarbeiten.
25.04.2025, 17:01
Wie haben es denn die anderen Anwälte geschafft sich einzuarbeiten? Irgendwo muss doch eine Einarbeitung stattfinden.
25.04.2025, 17:12
(25.04.2025, 17:01)Krzrrk schrieb: Wie haben es denn die anderen Anwälte geschafft sich einzuarbeiten? Irgendwo muss doch eine Einarbeitung stattfinden.
Ein Teil nie wirklich und mogelt sich eben so durch, bis sie nach 2-3 Jahren in die Justiz oder Unternehmen gehen.
Ein anderer Teil hatte mehr Glück mit Partner/Mentor oder war eben besonders clever oder arbeitsam. Ich habe mir damals viele alte Schriftsätze, Memos etc. gezogen und durchgelesen, wenn ich etwas machen sollte. Dazu hatte ich Glück, dass mich der Partner mochte und hin und wieder was erklärt hat.
Zudem sind Fehler nicht gleich Fehler. Flüchtigkeitsfehler oder Ungenauigkeiten haben nichts mit Erfahrung zu tun. Aber das lässt sich bei dir natürlich nicht so pauschal beurteilen.
25.04.2025, 17:39
Leute, ihr seids Juristen/Akademiker. Die Erwartungshaltung, man würde im Sinne einer engmaschigen Anleitung "eingearbeitet", ist skurril, dafür hat niemand Zeit (übrigens auch in der Justiz nicht). Normal ist: Man fragt an vorgesetzter Stelle den Erwartungshorizont ab und bittet dann Kollegen auf gleicher Senioritätsstufe, einem vergleichbare Arbeitsergebnisse aus der Vergangenheit zu zeigen. Daran orientiert man sich grob, der Rest ist juristisches Können und gesunder Menschenverstand. Alle Fehler kann man dadurch nicht vermeiden, die werden einem dann aber mit Sicherheit aufs Brot geschmiert und man macht sie dann nicht nochmal.
25.04.2025, 18:33
(25.04.2025, 17:39)Greif schrieb: Leute, ihr seids Juristen/Akademiker. Die Erwartungshaltung, man würde im Sinne einer engmaschigen Anleitung "eingearbeitet", ist skurril, dafür hat niemand Zeit (übrigens auch in der Justiz nicht). Normal ist: Man fragt an vorgesetzter Stelle den Erwartungshorizont ab und bittet dann Kollegen auf gleicher Senioritätsstufe, einem vergleichbare Arbeitsergebnisse aus der Vergangenheit zu zeigen. Daran orientiert man sich grob, der Rest ist juristisches Können und gesunder Menschenverstand. Alle Fehler kann man dadurch nicht vermeiden, die werden einem dann aber mit Sicherheit aufs Brot geschmiert und man macht sie dann nicht nochmal.
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