31.01.2025, 11:43
(30.01.2025, 15:19)Egal_ schrieb:(30.01.2025, 09:42)Ex-GK schrieb:(30.01.2025, 00:31)kingofkittys schrieb: Das mit dem Gehalt in der Anzeige ist ja spannend, meint ihr das ist auch relevant wenn man es nicht auf einschlägigen Portalen googeln kann?
Für mich persönlich ist es durchaus wichtig vorab zumindest die Gehaltsrange zu kennen. Ein Bewerbungsverfahren kostet Zeit und Aufwand und den möchte ich mir nicht machen, wenn ich nicht weiß, ob einer der wichtigsten Punkte für meine Entscheidung überhaupt realistisch erfüllt werden kann. Gerade Unternehmen finde ich einigermaßen intransparent, was AT Gehälter betrifft - selbst wenn ein Gehalt in einer Anzeige angegeben ist, stimmt die Range nicht immer (PWC zB) oder die Range ist so riesig, dass man null einschätzen kann, wohin die Reise geht. Ich bin einfach nicht daran interessiert, mich stundenlang mit teilweise unprofessionellen Bewerbungsverfahren zu beschäftigen, wenn ich erst irgendwann erfahre, ob ich den Job überhaupt in Betracht ziehe. Selbst wenn die Stellenanzeige inhaltlich super klingt (wie in meinem Fall), muss ich meinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen und kann mich faktisch nicht damit begnügen, einen Job ausschließlich nach Spaßfaktor anzunehmen. Die anderen "benefits" sind mehr oder weniger überall standard; vergleichen kann man die aber auch nicht immer ohne Arbeitsvertrag (ich meine zB betriebliche Altersvorsorge oä).
Bei Unternehmen finde ich es auch nicht immer einfach über andere Portale (Kununu oder so) oder Google mehr über die Gehälter zu erfahren - da stehen selten die Gehälter für Juristen mit dabei. Wenn es aber tarifgebundene Unternehmen sind, nehme ich die Tariftabellen als Orientierung für die Gehaltsschätzung.
Edit: ich habe mich in der Vergangenheit durchaus Jobs beworben, bei denen kein Gehalt angegeben war und wurde manchmal nicht mal eingeladen. Klar, kann an vielen Dingen liegen, aber bei einigen musste man seine Gehaltsvorstellung angeben und ich habe hier und da hinterher erfahren, was das tatsächliche Gehalt eigentlich ist - auf die meisten dieser Stellen hätte ich mich niemals beworben, wenn ich auch nur ansatzweise ein Gefühl für das Gehalt gehabt hätte. Dass Bewerber ihre Gehaltsvorstellungen angeben sollen, wenn der potentielle AG das nicht auch tut, finde ich im Übrigen auch bescheuert, der Bewerber hat keine Ahnung von den Gehaltsstrukturen und soll sich dann irgendwas passendes Ausdenken. Ein Arbeitsverhältnis ist halt ein Austauschgeschäft - Geld gegen Leistung. Warum schreibt man seitenweise Stellenbeschreibungen und füllt die mit blumigen Dingen aus (ohhh wir grillen im Sommer zusammen, aha, weil ich mir von dem Gehalt sonst nie eine Wurst kaufen kann oder was?) nur um einem dann nicht mal mitzuteilen, was man denn als Gegenleistung erwarten kann?
Kann mich hier komplett anschließen, auch wenn ich in der HR-Abteilung gearbeitet habe.
Ich finde es einfach tierisch nervig, raten zu müssen, wo das gewünschte Gehalt des Unternehmens oder der Kanzlei liegt. Ich hatte hier vor Kurzem ja geschrieben, dass es bei mir auf Arbeit nicht gut lief. Ich wäre bereit gewesen, für weniger Geld bei einem anderen Unternehmen zu arbeiten, wenn dafür die Arbeitsatmosphäre passt. Komplett unter meinen Möglichkeiten verkaufen wollte ich mich aber auch nicht und die Diskussion darüber aufmachen, warum ich bereit gewesen wäre, für weniger zu arbeiten, schon gar nicht.
Mich nervt es, wenn wesentliche Bestandteile des Arbeitsverhältnisses zu spät offen kommuniziert werden. Das hatte ich vor ca. 2 1/2 Jahren in einem Bewerbungsgespräch, als der Headhunter meinen Gehaltswunsch nicht weitergegeben hat und vor ein paar Monaten in Bezug auf Home Office und Kernarbeitszeiten, die für meine und die jüngere Generation eine Rolle spielen.
Jedes Bewerbungsgespräch kostet Zeit, die ich woanders einsparen muss und muss organisatorisch geplant werden, wenn man Familie und einen Job hat. Deswegen ist es nicht nur für den Arbeitgeber blöd, wenn das Gespräch völlig umsonst war.
Ich bin daher auch gespannt, was die Entgelttransparenzrichtlinie ändern wird.
Ich wurde tatsächlich auch mal angelogen - zum Glück nicht, was das Gehalt betrifft, aber mir wurde erst wenige Tage vor bzw. auch während der ersten Wochen mitgeteilt, dass bestimmte Dinge, die ich explizit mehrfach angesprochen habe in insgesamt drei Terminen, nicht erfüllt werden und man sehr wohl vorher wusste, dass es so sein wird. Ich habe bei der Stelle auch gesagt, ok, ist nicht ganz das Gehalt, was ich mir vorgestellt habe, aber wenn der Rest passt, ok - der Rest war aber alles andere als ok und ich bin so schnell wie möglich wieder abgezischt. Ich bin froh, dass ich aus dieser Erfahrung weder private noch berufliche negative Konsequenzen hatte, aber es war ziemlich krass, als ich dann, als es zu spät war, gemerkt habe, dass ich diesen Vertrag niemals unterschrieben hätte, wenn klar gewesen wäre, wie die Vereinbarungen auf Papier tatsächlich gelebt werden. Es bringt halt auch dem Arbeitgeber nichts, wenn der neue Mitarbeiter schnell weg ist - aber das ist am Ende nicht mein Problem.
31.01.2025, 15:06
Vielleicht liegt es daran, dass in jedem Bewerbungsknigge früher geraten wurde, auf keinen Fall das Gehalt und Dinge wie Urlaub etc. anzusprechen. Ich kenne diese Tipps auch noch. Dass sich das geändert hat und eine Bewerbungsverfahren keine Einbahnstraße ist und Mitarbeiter keine Lohnsklaven sind, müssen einige Unternehmen noch lernen.
31.01.2025, 16:29
das ist heute alles überholt. So wirst du als Unternehmen auf diesem Arbeitsmarkt auch nicht mehr erfolgreich sein
Wir werden auch in Kürze die Gehaltsspanne in die Ausschreibungen aufnehmen. Kommt eh über die Nachweisrichtlinie und auch weitere Arbeitsbedingungen werden konkret benannt. Aber da tun sich viele HRler noch sehr schwer mit
Wir werden auch in Kürze die Gehaltsspanne in die Ausschreibungen aufnehmen. Kommt eh über die Nachweisrichtlinie und auch weitere Arbeitsbedingungen werden konkret benannt. Aber da tun sich viele HRler noch sehr schwer mit
01.02.2025, 17:23
Gibt es hier Erfahrungswerte, wie die Jobchancen aktuell sind? Bei mir regnen nur Absagen herein

01.02.2025, 18:40
(01.02.2025, 17:23)EinsteigerMöbel schrieb: Gibt es hier Erfahrungswerte, wie die Jobchancen aktuell sind? Bei mir regnen nur Absagen herein
Es könnte helfen, wenn du deine Frage etwas konkretisieren würdest. Die Jobchancen für Leute mit Doppel-Gut sind nämlich hervorragend ;-)
Welche Branche interessiert dich und was bringst du mit?
01.02.2025, 19:06
(01.02.2025, 18:40)Spencer schrieb:hast recht ;)(01.02.2025, 17:23)EinsteigerMöbel schrieb: Gibt es hier Erfahrungswerte, wie die Jobchancen aktuell sind? Bei mir regnen nur Absagen herein
Es könnte helfen, wenn du deine Frage etwas konkretisieren würdest. Die Jobchancen für Leute mit Doppel-Gut sind nämlich hervorragend ;-)
Welche Branche interessiert dich und was bringst du mit?
also gutes B im ersten und A im zweiten sowie im Ausland erworbener englischer LLM, Großkanzlei Erfahrung während des Refs und auch zuvor nach dem ersten. Verbesserungsversuch hatte ich einfach keine Lust mehr; irgendwann ist es einfach gut
NRW
Interesse liegt im gesamten Zivil- und StrafR; Arbeit in einer Kanzlei reizt mich derzeit am meisten, jedoch keine mit gefühlt drei Personen.
01.02.2025, 19:21
(01.02.2025, 17:23)EinsteigerMöbel schrieb: Gibt es hier Erfahrungswerte, wie die Jobchancen aktuell sind? Bei mir regnen nur Absagen herein
Habe mich gerade auf Unternehmensstellen beworben mit Doppelprädikat, 4 Jahre Anwaltserfahrung und im Ausland erworbenen Englischkenntnissen.
1x Zusage nach zwei Gesprächen
1x Absage nach dem ersten Gespräch
1x direkte Absage
1x keine Reaktion
(+1x Zusage aufgrund Vermittlung durch HH + 1x hätte ich ein Vorstellungsgespräch aufgrund Vermittlung durch HH gehabt, das ich aber gecancelt habe)
02.02.2025, 00:44
4 Bewerbungen und 1 Zusage für eine Rechtsabteilung eines grossen Unternehmens (?), bei denen mitunter höhere Einstiegsvoraussetzungen gelten sollen als in der GK. Da finde ich die Quote schon sehr ok.
02.02.2025, 00:48
(01.02.2025, 19:06)EinsteigerMöbel schrieb:Mit einen ausreichend im Zweiten war es natürlich noch nie leicht…(01.02.2025, 18:40)Spencer schrieb:hast recht ;)(01.02.2025, 17:23)EinsteigerMöbel schrieb: Gibt es hier Erfahrungswerte, wie die Jobchancen aktuell sind? Bei mir regnen nur Absagen herein
Es könnte helfen, wenn du deine Frage etwas konkretisieren würdest. Die Jobchancen für Leute mit Doppel-Gut sind nämlich hervorragend ;-)
Welche Branche interessiert dich und was bringst du mit?
also gutes B im ersten und A im zweiten sowie im Ausland erworbener englischer LLM, Großkanzlei Erfahrung während des Refs und auch zuvor nach dem ersten. Verbesserungsversuch hatte ich einfach keine Lust mehr; irgendwann ist es einfach gut
NRW
Interesse liegt im gesamten Zivil- und StrafR; Arbeit in einer Kanzlei reizt mich derzeit am meisten, jedoch keine mit gefühlt drei Personen.
evtl doch lieber die Energie in den Verbesserungsversuch investieren statt in zig Bewerbungen? Lust hatte ich damals auch keine mehr, aber es hat sich gelohnt und mir garantiert zahlreiche Absagen erspart.
02.02.2025, 01:25
(02.02.2025, 00:48)Spencer schrieb:(01.02.2025, 19:06)EinsteigerMöbel schrieb:Mit einen ausreichend im Zweiten war es natürlich noch nie leicht…(01.02.2025, 18:40)Spencer schrieb:hast recht ;)(01.02.2025, 17:23)EinsteigerMöbel schrieb: Gibt es hier Erfahrungswerte, wie die Jobchancen aktuell sind? Bei mir regnen nur Absagen herein
Es könnte helfen, wenn du deine Frage etwas konkretisieren würdest. Die Jobchancen für Leute mit Doppel-Gut sind nämlich hervorragend ;-)
Welche Branche interessiert dich und was bringst du mit?
also gutes B im ersten und A im zweiten sowie im Ausland erworbener englischer LLM, Großkanzlei Erfahrung während des Refs und auch zuvor nach dem ersten. Verbesserungsversuch hatte ich einfach keine Lust mehr; irgendwann ist es einfach gut
NRW
Interesse liegt im gesamten Zivil- und StrafR; Arbeit in einer Kanzlei reizt mich derzeit am meisten, jedoch keine mit gefühlt drei Personen.
evtl doch lieber die Energie in den Verbesserungsversuch investieren statt in zig Bewerbungen? Lust hatte ich damals auch keine mehr, aber es hat sich gelohnt und mir garantiert zahlreiche Absagen erspart.
Ich kann auch nur sagen, dass alle meine Freunde / Bekannten aus dem Ref mit „ausreichend“ den VV gemacht haben.
Ich persönlich habe auch „befriedigend“ im 2. Examen als absolutes Minimum angesehen. Es ist so viel einfacher mit 6,5+. Motiviere dich nochmal für den VV :)
Deutschland hat den Notenfetischismus und mit unter 6,5 (egal in welchem Examen), wird es Leider schwer.
Dass man dennoch „Karriere“ machen kann beweisen hier einige Foristen natürlich zu genüge. Der Start ist nur hart.