18.04.2019, 17:52
Aber manche haben in der mündlichen Pech! Wenn man schriftlich bei 7,0 / 7,5 landet, heißt das bei manchen Prüfern leider nicht, dass man auf über 8,0 kommt. Ich hatte Herrn B. in der mündlichen (7,3 schriftlich) und kann von Glück reden, mich nicht wie die anderen verschlechtert zu haben. Aber vermutlich sagen jetzt wieder einige, ich hätte dann ein schlechtes Judiz.
18.04.2019, 18:11
(18.04.2019, 14:38)Der echte Norden schrieb:(18.04.2019, 13:48)Anwalt schrieb:(03.04.2019, 17:07)Judge schrieb:(03.04.2019, 16:56)Gast schrieb:(03.04.2019, 16:46)GastNRW123 schrieb: Ja, unter anderem 2 aus meiner AG. Zwei weitere aus einer AG am benachbarten LG.
Du kannst dich darüber gerne lustig machen, es ist die Wahrheit. Wie gesagt: NRW!
Hab das Gefühl, dieser Herr Judge ist das typische Leitbild eines Juristen, der niemanden was gönnt oder einfach nur Fake. Geh lieber für das examen lernen, anstatt die Leute hier runter zu machen.
Erstens habe ich mich für meinen Ton entschuldigt und zweitens, glaube ich nach wie vor nicht, dass die vier schlechtesten aus der AG in den Staatsdienst gegangen sind...sorry!
Ich bin jetzt seit einigen Jahren Richter, davor in der länger in einer Großkanzlei gewesen. Ich kenne keinen (!) der auch nur annährend mit solchen Noten eingestellt wurde. Um ehrlich zu sein würde das im Kollegenkreis auch zu Kopfschütteln führen...ich kann mir vorstellen, dass das hier zu Unmut führt, aber so kontrovers ist meine Aussage nun auch wieder nicht!
Weil ich das damals überlesen hatte. Hach ja, die liebe Hybris der Richter, die tatsächlich der Meinung sind, man müsste die Besten der Besten rekrutieren, weil man sonst natürlich nicht mit den üblichen Fällen am Amtsgericht klarkommt :D
Ich finde es sehr witzig, wie dieses elitäre Selbstbild aufgrund der Marktlage zerbröselt. Denn mal ganz ehrlich: Richter ist, insbesondere am Amtsgericht, keine Rocketscience. Keine Ahnung warum irgendwer meint, dass man dafür nur Prädikatsjuristen einstellen kann. Da ist der Anspruch in bestimmten Großkanzleien noch eher gerechtfertigt (aber auch da nicht überall).
Nach der Wende wurden im Osten übrigens massenhaft Richter mit ausreichend eingestellt. Ich warte noch auf den Zusammenbruch des Rechtssystems. So oder so, noch 10 Jahre, dann geht die Pensionierungswelle ihrem Höhepunkt zu und dann wird es der Staat gar nicht anders machen können als jeden, der eine Befähigung zum Richteramt hat, auch einzustellen.
PS: In Niedersachsen hat man mit 7,7 aufwärts Chancen, bei der stA erst recht. Mir sind zwei Personen mit VB + 7,7/7,8 bekannt, die jetzt im Staatsdienst sind.
Richtig, die Absolventenzahlen bei Jura gehen runten, immer weniger Leute machen das 2. Staatsexamen. Allerdings wird dieser Effekt dadurch weitgehend kompensiert, dass unsere Bevölkerung insgesamt immer weiter schrumpft. Beispielsweise sind im Vergleich zu vor 20 Jahren nur noch etwa 60 % soviele Fälle in der Zivilgerichtsbarkeit anhängig wie aktuell. Es werden daher immer weniger Richter benötigt. Dieser Trend setzt sich fort und wird bei weniger Leuten immer spürbarer.
Wenn dann in etwa 10 Jahren die Möglichkeiten von Legal Tech erst einmal richtig zum Tragen kommen, wird der Bedarf an Juristen noch weiter nachlassen.
Kurzum: Wir leben aktuell in einer noch die dagewesenen Hochkonjunkturphase mit ungeahnten Möglichkeiten für Durchschnitts-Juristen. Diese Phase ist endlich. Der Glaube es werde noch besser und bald werde jeder als Richter eingestellt, ist nicht nur absurd, er würde auch von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Es wird auch nicht dazu kommen, keine Sorge :)
Übringens verrät Dein Eliten-Gebashe nur etwas über die tiefsitzenden Entschäschungen und Komplexe, die die Examina bei Dir hinterlassen haben...das tut mir auch aufrichtig leid für dich!
Hö wat? Ich habe selbst zwei VB und bin Anwalt in einer GK. Wo ich im Übrigen weniger arbeite als viele Richterfreunde und das Doppelte verdiene. Ich finde es nur witzig, wie elitär sich die Richterschaft gerne gibt und wie stumpf die richterliche Praxis ist. Ganz ehrlich, das was ich am Amtsgericht für Fälle zu entscheiden hatte, kann wirklich jeder, der das Staatsexamen bestanden hat. Das Ding heisst auch nicht umsonst "Befähigung zum Richteramt". Für das durchschnittliche Amtsgericht braucht man nicht die besten 10%, das ist einfach Quatsch.
Also sorry, dass ich dein Weltbild erschüttere und weiterhin viel Spaß in deiner muffigen Amtsstube mit dem 70er Jahre Flair aus dem Glasturm du Superjurist :D
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
18.04.2019, 18:16
(18.04.2019, 17:05)Der echte Norden schrieb:(18.04.2019, 16:56)Unglaublich schrieb:(18.04.2019, 15:58)Der echte Norden schrieb:(18.04.2019, 15:43)Gast4 schrieb: @DerechteNorden: Hast du irgendwie Spaß daran, hier derartige Kommentare abzugeben? Du wirkst auf mich wie so ein richtiger Klischee-Jurist aus dem letzten Jahrhundert, der meint, man bräuchte für die StA oder eine Amtsrichterstelle ein Prädikat. ::D
Deine Ansichten sind einfach extrem veraltet. Und was die zukünftige Entwicklung an Notenanforderungen angeht, kann jeder nur mutmaßen. Ich bin der Meinung, dass die Anforderungen gezwungenermaßen weiter sinken müssen (Pensionierungswellen, Pakt für den Rechtsstaat etc). Da kann auch gerne jeder anderer Meinung sein, aber stell deine Meinung bitte nicht als die einzig richtige dar (Zitat: "Wird es auch nicht").
Achja und @GastNDS123: Ich kenne zwei Leute, die in NRW mit 7,8 und NDS mit 7,6 eingestellt worden sind. Und das wird keine Ausnahme sein. Also bewirb dich :-) Wenn du dich in einem eventuellen Gespräch nicht so ausdrückst wie DerechteNorden, dann klappt das auch :)
Deine Vorstellung von einer Tätigkeit bei der StA und im Amtsgericht entspricht nicht leider nicht meiner Wahrnehmung. Vielmehr sind hier häufig rechtliche Lösungen zu finden, ohne dass man die mit Dritten noch einmal diskutieren kann. Gerade die Anzahl der zu lösenden Fälle erfordert ein besonders gutes Judiz. Erhrlich gesagt erschreckt mich Dein Rechtsstaatsverständnis und würdest Du selbst als Richter arbeiten wärest Du nicht dem Irrglauben erlegen, man könne die Komplexität eines Falls an der Höhe des Streitwert/der Strafandrohung erkennen. Nun gut, vermutlich ist mein Rechtsstaatsverständnis veraltet (sooo alt bin ich zwar noch nicht, aber gut).
Ich kann Dir nur berichten, dass Deine Meinung hier im Kollegium nicht mehrheitsfähig wäre, für die meisten eher ein Schreckensszenario sind. Beruhigend ist, dass die von Dir behaupteten Entwicklungen jedenfalls in meinem Bundesland nicht stattfinden. Als fleißiger Leser dieses Forum, scheint es lediglich in Niedersachsen (mit Absichen im Bezirk des OLG Hamm) eine erhebliche Abweichung von der sonstigen Einstellungspraxis der Länder zu geben.
Und wieder jemand der glaubt, die Examensnote sagt etwas über ein gutes Judiz aus... ob jemand 7,6 oder 8,0 oder 8,2 (mit letzterer Note wird man derzeit in einigen BL sofort eingestellt) hat, sagt überhaupt nichts aus! Schon mal daran gedacht, dass nicht jeder in der mündlichen Punkte hinterher geschmissen bekommt?! Ich schaue hier selten rein und äußere mich auch ungern, aber jetzt muss es mal sein.
Keiner hat gesagt, dass die Arbeit bei der StA oder am AG nicht anspruchsvoll ist. Aber zu behaupten, dass man dafür zwingend ein Prädikat bräuchte, ist einfach Schwachsinn. Ich arbeite seit 3 Jahren als Richter in HH und ganz ehrlich, der Job ist ziemlich entspannt. Aber wenn man sich wie du ständig hier im Forum rumtreibt, dann ist klar, dass die Arbeitsbelastung als hoch angesehen wird... dein Name taucht hier ja schließlich ständig auf.
Ich vergaß (und jetzt sind wir endlich wieder am Anfang des üblichen Argumentationsmusters angekommen): Ein gutes Judiz spiegelt sich nicht in der Examensnote wider. Diese ist völlig aussagelos. Je besser die Note je sozial ungeeigneter die Leute...stimmt!
Ich bin auch Richter in Hamburg. Das Du es als Proberichter in Hamburg für entspannt hältst, lässt mich etwas an Deiner Behauptung zweifeln. Hier gehen - gerade die jungen Kollegen - gerade auf die Barikaden (siehe den Zeit-Artikel letztens), weil sie die Arbeitsbelastung nicht mehr aushalten. Am schlimmsten ist es übrigens in der StA und an den Amtsgerichten. Bei Dir ist es aber entspannt. Das glauben Dir auch nur die Leute hier im Forum...nice try!
Nachtrag: Da wir ja alle aus Hamburg kommen, treffen wir uns nach Feierabend auf ein Bier und dann können wir das nochmal ausdiskutieren. Ich lade die Kollegen Richter auch ein, ich möchte ja nicht, dass sich jemand verschulden muss.
PS: Mein bester Freund ist hier bei der stA und der arbeitet sich auch nicht gerade tot. Manche Staatsdiener wollen sich mit ihrem Gejammer über ihren ach so anspruchsvollen und fordernden Job eben ein bisschen wichtiger machen, wenn der Status sich schon nicht im Gehalt wiederspiegelt.
18.04.2019, 18:27
Ich stimme dir da zu, auch wenn du wie ein Klischee-Anwalt aus der GK klingst. Aber naja, schon okay. Besser zu ertragen als Der echte Norden, der sich scheinbar für den geilsten Richter in HH hält und meint, seine Fälle kann jemand mit 7,6 nicht lösen :D Jedenfalls kann ich deine Angaben unterschreiben. Wer in der Justiz überfordert ist, ist vielleicht auch für diesen Job nicht geeignet und sollte lieber in eine andere Behörde, wo alle 30 Minuten Kaffee getrunken wird. Jedenfalls bin ich der Meinung, man überarbeitet sich in fern Justiz nicht, egal ob StA oder AG!
Ich drücke allen, die in die Justiz möchten, die Daumen! Es wird immer weniger Bewerber geben und immer mehr gebraucht. Jemand der unbedingt in die Justiz will und ein Befriedigend hat, sollte mE (sofern nicht sozial inkompetent) eingestellt werden!
Das mit dem Bier lassen wir wohl besser, ich glaube wir werden uns nicht einig. :D
Ich drücke allen, die in die Justiz möchten, die Daumen! Es wird immer weniger Bewerber geben und immer mehr gebraucht. Jemand der unbedingt in die Justiz will und ein Befriedigend hat, sollte mE (sofern nicht sozial inkompetent) eingestellt werden!
Das mit dem Bier lassen wir wohl besser, ich glaube wir werden uns nicht einig. :D
18.04.2019, 18:47
Hehe ja, aber ich schwöre hoch und heilig, dass ich nicht so bin. Aber wenn sich hier ein Richter aufspielt wie die Krone der juristischen Schöpfung, dann muss man halt gelegentlich mal dazwischenfunken und den Kollegen auf den Boden der Tatsachen zurückholen :P
Nur um das klarzustellen: Das meiste was wir hier in der GK machen ist auch maximal durchschnittlich anspruchsvoll. Jura generell ist jetzt nicht so wirklich Raketenwissenschaft und keine Operation am offenen Herzen. Es würde allen gut zu Gesicht stehen mal ein bisschen demütiger zu sein und sich nicht so wichtig zu nehmen. Und Richter können das aus meiner Erfahrung von allen juristischen Berufsgruppen am aller wenigsten.
Um meine Kernaussage zu pointieren: Die besten 10% eines Jahrgangs braucht man meinetwegen am BGH, bei den OLGs und vor allem in Ministerien, damit sie auch selbst mal ein Gesetz schreiben können und dafür keine GKs mandatieren müssen. Aber ganz sicher nicht am AG Schiessmichtot oder der StA Wanneeickel.
Nur um das klarzustellen: Das meiste was wir hier in der GK machen ist auch maximal durchschnittlich anspruchsvoll. Jura generell ist jetzt nicht so wirklich Raketenwissenschaft und keine Operation am offenen Herzen. Es würde allen gut zu Gesicht stehen mal ein bisschen demütiger zu sein und sich nicht so wichtig zu nehmen. Und Richter können das aus meiner Erfahrung von allen juristischen Berufsgruppen am aller wenigsten.
Um meine Kernaussage zu pointieren: Die besten 10% eines Jahrgangs braucht man meinetwegen am BGH, bei den OLGs und vor allem in Ministerien, damit sie auch selbst mal ein Gesetz schreiben können und dafür keine GKs mandatieren müssen. Aber ganz sicher nicht am AG Schiessmichtot oder der StA Wanneeickel.
18.04.2019, 21:20
Meine Ausbilderin am AG war fachlich schon ziemlich top, das hat man gemerkt. Aber was hatte sie zu entscheiden? 400 Euro Blechschaden aufm Parkplatz, eine Handvoll Kieselsteine vom Laster auf die Windschutzscheibe gefallen, Schimmelflecken im Treppenhaus, Mieter der keine Miete zahlen willl, weil "keine Gesetze weil kein Friedensvertrag"... und diese Fälle waren laut eigener Aussage die Regel, nicht die Ausnahme. Wenn man für solche Fälle meint die Elite rekrutieren zu müssen, kann ich den Frust einiger Richter schon verstehen.
19.04.2019, 11:05
Klar gibt es am Amtsgericht Simpelfälle, die immer wieder kommen und die -mit gewisser Erfahrung und Routine- wahrscheinlich auch von 6-Punkte-Juristen bearbeitet werden können. Doch, es gibt eben auch andere Fälle, Sonderzuständigkeiten (WEG mit allen denkbaren Streitwerten, Nachlassstreitigkeiten, Familienrecht, Betreuungssachen, Strafrecht ect. ect.) und all das macht ein Amtsrichter eben auch und muss es auch können. Und die Auswahl der Richter erfolgt eben nach Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung. das ist in unserem Grundgesetz manifestiert (Art. 33 Abs. 2 GG). Das mag für einige "unsinnig" erscheinen, ist aber Verfassungsrecht.
Ich finde den Gedankens schon legitim, dass man sagt, dass die oben beschriebenen Simpelfälle nicht von den besten 10% der Absolventen bearbeitet werden müssen. Diesem Problem ist man schon damit begegnet, dass Rechtspfleger bestimmte ursprünglich richterliche Aufgaben übernommen haben, oder statt Staatsanwälte Amtsanwälte eingesetzt werden. Ob man da die Aufgabenverteilung noch weiter differenziert und typische "Simpelfälle" weiter aus der richterlichen Entscheidungskompetenz ausklammern will, ist ein Gras. guter Gedanke, finde ich. Doch, dass der Beruf des Richers -gleich ob Amts- oder Landgericht, OLG oder BGH- nur von den besten und kompetentesten Absolventen ausgeübt werden sollte, bleibt für mich unbestritten (vgl. nochmal Art. 33 Abs. 2 GG).
BG
Susanne
Ich finde den Gedankens schon legitim, dass man sagt, dass die oben beschriebenen Simpelfälle nicht von den besten 10% der Absolventen bearbeitet werden müssen. Diesem Problem ist man schon damit begegnet, dass Rechtspfleger bestimmte ursprünglich richterliche Aufgaben übernommen haben, oder statt Staatsanwälte Amtsanwälte eingesetzt werden. Ob man da die Aufgabenverteilung noch weiter differenziert und typische "Simpelfälle" weiter aus der richterlichen Entscheidungskompetenz ausklammern will, ist ein Gras. guter Gedanke, finde ich. Doch, dass der Beruf des Richers -gleich ob Amts- oder Landgericht, OLG oder BGH- nur von den besten und kompetentesten Absolventen ausgeübt werden sollte, bleibt für mich unbestritten (vgl. nochmal Art. 33 Abs. 2 GG).
BG
Susanne
19.04.2019, 15:20
Der echte Norden setzt dem Ganzen hier mal wieder die Krone auf. Woher die Aussage stammt, dass der Richterbedarf aktuell eher zurückgehen soll, erschließt sich mir nicht. Es gibt Gerichtsbarkeiten in Deutschland, die sind seit Jahren abgesoffen. Es gibt Bundesländer, in denen es regelmäßig vorkommt, dass Leute aus der Untersuchungshaft entlassen werden müssen, weil die Kammern nicht dem Beuschleunigungsgrundsatz entsprechen können. In großen Verfahren sind in Zivilsachen teilweise Abstellräume voller Aktenberge.
Zwar gehen die Fallzahlen zurück, aber was sagen schon absolute Zahlen aus, wenn die Fälle komplexer werden? Außerdem: Ich dachte, es ist alles so schwierig zu beurteilen?
Zumal die Länder und der Bund gerade den Pakt für den Rechtsstaat verabschiedet haben. In Ostdeutschland gehen in den nächsten 10 Jahren 2/3 der Richter und Staatsanwälte in den Ruhestand. Seit 2009 sind die Referendarszahlen um 25% zurückgegangen. Bereits jetzt müsste deutschlandweit jeder zweite Prädikatsjurist im Zweiten Richter oder Staatsanwalt werden wollen, um die Einstellungsvoraussetzungen zu halten, die sich der Berufsstand wünscht. Vollkommen illusorisch.
Aber für manche Leute aus Hamburg sind 7,5 Punkte halt einfach nur das Ergebnis von Faulheit. Wer sich so gibt, dessen Kollege möchte man nicht werden. Weiterhin sind Richter nicht der einzige Berufsstand, der am Tag mit mehreren Rechtsfragen zu tun hat. Überraschend!
Als Richter ist es doch im Moment so: Man arbeitet schon so viel wie in der GK, bekommt 1/3 des Gehalts, kann sich aber am Ende des Tages darüber freuen "iCh hAbE aBeR mEhR PuNkTe aLs IhR". Herzlichen Glückwunsch. Und wenn man dann noch Kollegen wie den echten Norden hat...
Zwar gehen die Fallzahlen zurück, aber was sagen schon absolute Zahlen aus, wenn die Fälle komplexer werden? Außerdem: Ich dachte, es ist alles so schwierig zu beurteilen?
Zumal die Länder und der Bund gerade den Pakt für den Rechtsstaat verabschiedet haben. In Ostdeutschland gehen in den nächsten 10 Jahren 2/3 der Richter und Staatsanwälte in den Ruhestand. Seit 2009 sind die Referendarszahlen um 25% zurückgegangen. Bereits jetzt müsste deutschlandweit jeder zweite Prädikatsjurist im Zweiten Richter oder Staatsanwalt werden wollen, um die Einstellungsvoraussetzungen zu halten, die sich der Berufsstand wünscht. Vollkommen illusorisch.
Aber für manche Leute aus Hamburg sind 7,5 Punkte halt einfach nur das Ergebnis von Faulheit. Wer sich so gibt, dessen Kollege möchte man nicht werden. Weiterhin sind Richter nicht der einzige Berufsstand, der am Tag mit mehreren Rechtsfragen zu tun hat. Überraschend!
Als Richter ist es doch im Moment so: Man arbeitet schon so viel wie in der GK, bekommt 1/3 des Gehalts, kann sich aber am Ende des Tages darüber freuen "iCh hAbE aBeR mEhR PuNkTe aLs IhR". Herzlichen Glückwunsch. Und wenn man dann noch Kollegen wie den echten Norden hat...
19.04.2019, 17:02
Nur um deinem Kommentar mit Fakten zu füllen:
a) 1/3 Gehalt? Von welchem Gehalt gehst du denn als GK-Anwalt aus? Vergleichst du jeweils Berufseinsteiger oder Partner mit der Endstufe der Besoldungstabelle?
b) Welche Arbeitszeit hat denn deiner Meinung nach ein Richter und welche ein GK-Anwalt?
a) 1/3 Gehalt? Von welchem Gehalt gehst du denn als GK-Anwalt aus? Vergleichst du jeweils Berufseinsteiger oder Partner mit der Endstufe der Besoldungstabelle?
b) Welche Arbeitszeit hat denn deiner Meinung nach ein Richter und welche ein GK-Anwalt?
19.04.2019, 17:09
(19.04.2019, 15:20)Gast schrieb: Als Richter ist es doch im Moment so: Man arbeitet schon so viel wie in der GK, bekommt 1/3 des Gehalts, kann sich aber am Ende des Tages darüber freuen "iCh hAbE aBeR mEhR PuNkTe aLs IhR". Herzlichen Glückwunsch. Und wenn man dann noch Kollegen wie den echten Norden hat...
Der Satz ist sehr interessant, weil er zeigt, dass deine Prioritäten v.a. bei Arbeitszeit und Gehalt liegen. Ich glaube übrigens nicht, dass der Richterjob da so viel schlechter abschneidet, als der als GK-Anwalt, wenn man die Faktoren zeit und Geld ins Verhältnis setzt. Ich erläutere das gerne, wenn du auf meinen letzten Post geantwortet hast.
I.Ü. wollte ich aber (unabhängig von Faktor Zeit und Geld) noch anmerken, dass es noch weitere Faktoren gibt, die es zu vergleichen gilt, wenn man sich für den oder den Beruf entscheidet. So wird es wohl häufig auch eine individuelle Frage sein, welcher Job "besser" ist. Dein Post klang nämlich so, als ob Richter im vgl. zu GK-Anwalt die schlechtere Jobwahl ist. Ich verstehe aber natürlich schon, dass GK-Anwälte ihre Tätigkeit innerlich damit rechtfertigen (müssen), dass andere Job (noch) beschissener sind. M.A.n. trifft das aber nicht zu ;)