06.01.2025, 15:39
So liebe Leute von heute,
ich muss mal meinen Frust ablassen und vielleicht ein paar Tipps einholen. Ich habe jetzt schon die 8. Absage ohne Vorstellungsgespräch für die Anwaltsstation im Raum Köln für den Bereich IP/Patentrecht erhalten und ich bin langsam richtig frustriert.
Meine Noten sind nicht spektakulär (6,1 staatlich, 8 gesamt), dafür habe ich aber den Schwerpunkt in IP überdurchschnittlich abgeschlossen, zwei Jahre Berufserfahrung im Bereich IP/Patentrecht (in Vollzeit angestellt) und ich spreche Englisch (u.a.) fließend. Ich habe zwar nicht erwartet, dass es leicht wird, aber dass es so schwer wird, habe ich nicht geglaubt.
Mein Lebenslauf und mein Anschreiben wurden von einer befreundeten HR-lerin, die Juristen vermittelt, und von einer hierfür errichteten Stelle innerhalb meiner (ehemaligen) rechtswissenschaftlichen Fakultät, überprüft und für gut befunden.
Ich habe vereinzelt versucht die jeweiligen Recruiter anzurufen, um zu fragen woran es gelegen hat (auf Anraten besagter HR-Freundin), bisher aber niemanden erreicht (gut, war ja auch Weihnachtszeit etc.). Ich weiß aber auch nicht, ob es wirklich so ratsam ist da anzurufen.
Ich glaube persönlich, dass es an den Noten liegt oder daran, dass ich ein Kind habe (leider steht die Elternzeit im Arbeitszeugnis), oder die Kombi aus beidem.
Macht jemand gerade ähnliche Erfahrungen?
ich muss mal meinen Frust ablassen und vielleicht ein paar Tipps einholen. Ich habe jetzt schon die 8. Absage ohne Vorstellungsgespräch für die Anwaltsstation im Raum Köln für den Bereich IP/Patentrecht erhalten und ich bin langsam richtig frustriert.
Meine Noten sind nicht spektakulär (6,1 staatlich, 8 gesamt), dafür habe ich aber den Schwerpunkt in IP überdurchschnittlich abgeschlossen, zwei Jahre Berufserfahrung im Bereich IP/Patentrecht (in Vollzeit angestellt) und ich spreche Englisch (u.a.) fließend. Ich habe zwar nicht erwartet, dass es leicht wird, aber dass es so schwer wird, habe ich nicht geglaubt.
Mein Lebenslauf und mein Anschreiben wurden von einer befreundeten HR-lerin, die Juristen vermittelt, und von einer hierfür errichteten Stelle innerhalb meiner (ehemaligen) rechtswissenschaftlichen Fakultät, überprüft und für gut befunden.
Ich habe vereinzelt versucht die jeweiligen Recruiter anzurufen, um zu fragen woran es gelegen hat (auf Anraten besagter HR-Freundin), bisher aber niemanden erreicht (gut, war ja auch Weihnachtszeit etc.). Ich weiß aber auch nicht, ob es wirklich so ratsam ist da anzurufen.
Ich glaube persönlich, dass es an den Noten liegt oder daran, dass ich ein Kind habe (leider steht die Elternzeit im Arbeitszeugnis), oder die Kombi aus beidem.
Macht jemand gerade ähnliche Erfahrungen?
06.01.2025, 15:50
(06.01.2025, 15:39)deadeadea schrieb: So liebe Leute von heute,In Deutschland haben wir leider den Notenfetischismus.
ich muss mal meinen Frust ablassen und vielleicht ein paar Tipps einholen. Ich habe jetzt schon die 8. Absage ohne Vorstellungsgespräch für die Anwaltsstation im Raum Köln für den Bereich IP/Patentrecht erhalten und ich bin langsam richtig frustriert.
Meine Noten sind nicht spektakulär (6,1 staatlich, 8 gesamt), dafür habe ich aber den Schwerpunkt in IP überdurchschnittlich abgeschlossen, zwei Jahre Berufserfahrung im Bereich IP/Patentrecht (in Vollzeit angestellt) und ich spreche Englisch (u.a.) fließend. Ich habe zwar nicht erwartet, dass es leicht wird, aber dass es so schwer wird, habe ich nicht geglaubt.
Mein Lebenslauf und mein Anschreiben wurden von einer befreundeten HR-lerin, die Juristen vermittelt, und von einer hierfür errichteten Stelle innerhalb meiner (ehemaligen) rechtswissenschaftlichen Fakultät, überprüft und für gut befunden.
Ich habe vereinzelt versucht die jeweiligen Recruiter anzurufen, um zu fragen woran es gelegen hat (auf Anraten besagter HR-Freundin), bisher aber niemanden erreicht (gut, war ja auch Weihnachtszeit etc.). Ich weiß aber auch nicht, ob es wirklich so ratsam ist da anzurufen.
Ich glaube persönlich, dass es an den Noten liegt oder daran, dass ich ein Kind habe (leider steht die Elternzeit im Arbeitszeugnis), oder die Kombi aus beidem.
Macht jemand gerade ähnliche Erfahrungen?
Staatlich „ausreichend“ ist erstmal eine Bank.
Dann kommt hinzu, dass in Köln die Konkurrenz groß ist. Mein Cousin hat BWL studiert und hat damals auch mit eher durchschnittlichem Abschluss in Köln über 50 Bewerbungen für ein Trainee geschrieben.
Es liegt sicherlich auch an den Noten. Wo bewirbst du dich denn? Einfach weiter bewerben.
Ich erinnere mich noch gut als ich im 3. Semester 15 Bewerbungen für ein Praktikum in der Großkanzlei geschrieben und 15 (!) Absagen, teilweise 1 Stunde später, bekommen habe.
Die 16. Bewerbung hat dann geklappt :) von daher ganz viel Erfolg und nicht verzagen.
8 Bewerbungen sind jetzt nicht krass viel, finde ich.
06.01.2025, 16:37
Schließe mich da Joko an. Leider wird (zu) viel auf die Note geachtet. Du hast ja schließlich andere wichtige Referenzen wie Berufserfahrung und Englischkenntnisse vorzuweisen. Was ist denn mit der Kanzlei, bei der du die Erfahrung gesammelt hast?
Im Übrigen ist der Weg nach Düsseldorf auch nicht weit. Wie wäre es denn damit? Dort gibt es einige Kanzleien und v.a. Boutiquen, die Patentrecht machen. Letztere dürften bei dem Thema „Note“ etwas flexibler sein.
Im Übrigen ist der Weg nach Düsseldorf auch nicht weit. Wie wäre es denn damit? Dort gibt es einige Kanzleien und v.a. Boutiquen, die Patentrecht machen. Letztere dürften bei dem Thema „Note“ etwas flexibler sein.
06.01.2025, 16:38
(06.01.2025, 15:50)Joko schrieb:(06.01.2025, 15:39)deadeadea schrieb: So liebe Leute von heute,In Deutschland haben wir leider den Notenfetischismus.
ich muss mal meinen Frust ablassen und vielleicht ein paar Tipps einholen. Ich habe jetzt schon die 8. Absage ohne Vorstellungsgespräch für die Anwaltsstation im Raum Köln für den Bereich IP/Patentrecht erhalten und ich bin langsam richtig frustriert.
Meine Noten sind nicht spektakulär (6,1 staatlich, 8 gesamt), dafür habe ich aber den Schwerpunkt in IP überdurchschnittlich abgeschlossen, zwei Jahre Berufserfahrung im Bereich IP/Patentrecht (in Vollzeit angestellt) und ich spreche Englisch (u.a.) fließend. Ich habe zwar nicht erwartet, dass es leicht wird, aber dass es so schwer wird, habe ich nicht geglaubt.
Mein Lebenslauf und mein Anschreiben wurden von einer befreundeten HR-lerin, die Juristen vermittelt, und von einer hierfür errichteten Stelle innerhalb meiner (ehemaligen) rechtswissenschaftlichen Fakultät, überprüft und für gut befunden.
Ich habe vereinzelt versucht die jeweiligen Recruiter anzurufen, um zu fragen woran es gelegen hat (auf Anraten besagter HR-Freundin), bisher aber niemanden erreicht (gut, war ja auch Weihnachtszeit etc.). Ich weiß aber auch nicht, ob es wirklich so ratsam ist da anzurufen.
Ich glaube persönlich, dass es an den Noten liegt oder daran, dass ich ein Kind habe (leider steht die Elternzeit im Arbeitszeugnis), oder die Kombi aus beidem.
Macht jemand gerade ähnliche Erfahrungen?
Staatlich „ausreichend“ ist erstmal eine Bank.
Dann kommt hinzu, dass in Köln die Konkurrenz groß ist. Mein Cousin hat BWL studiert und hat damals auch mit eher durchschnittlichem Abschluss in Köln über 50 Bewerbungen für ein Trainee geschrieben.
Es liegt sicherlich auch an den Noten. Wo bewirbst du dich denn? Einfach weiter bewerben.
Ich erinnere mich noch gut als ich im 3. Semester 15 Bewerbungen für ein Praktikum in der Großkanzlei geschrieben und 15 (!) Absagen, teilweise 1 Stunde später, bekommen habe.
Die 16. Bewerbung hat dann geklappt :) von daher ganz viel Erfolg und nicht verzagen.
8 Bewerbungen sind jetzt nicht krass viel, finde ich.
Genau, es liegt an der Note. Der Notenfetisch ist da und wird nicht so schnell weggehen. Einfach weiter bewerben, irgendwann wird das schon klappen.
07.01.2025, 17:37
Das hilft dir wahrscheinlich nicht weiter, aber auch ich habe in FFM Probleme, eine Anwaltsstation zu finden. Ich bringe Erfahrungen in einer MK mit und wollte mir gerne nochmal eine GK angucken, aber anscheinend soll es nicht sein? Ich bringe staatlich 7,4 mit und komme mit dem SP auf 8,6. Dass das kein Selbstläufer wird, war mir klar, aber nach 9 Absagen ohne ein einziges Vorstellungsgespräch kommt man schon mal ins Zweifeln :(
Vielleicht wird ja aktuell generell weniger eingestellt? Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle, wie hier bereits geschrieben, auch in Düsseldorf bewerben. Dort dürfte die Auswahl größer sein.
Vielleicht wird ja aktuell generell weniger eingestellt? Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle, wie hier bereits geschrieben, auch in Düsseldorf bewerben. Dort dürfte die Auswahl größer sein.
07.01.2025, 17:43
(07.01.2025, 17:37)ref222 schrieb: Das hilft dir wahrscheinlich nicht weiter, aber auch ich habe in FFM Probleme, eine Anwaltsstation zu finden. Ich bringe Erfahrungen in einer MK mit und wollte mir gerne nochmal eine GK angucken, aber anscheinend soll es nicht sein? Ich bringe staatlich 7,4 mit und komme mit dem SP auf 8,6. Dass das kein Selbstläufer wird, war mir klar, aber nach 9 Absagen ohne ein einziges Vorstellungsgespräch kommt man schon mal ins Zweifeln :(
Vielleicht wird ja aktuell generell weniger eingestellt? Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle, wie hier bereits geschrieben, auch in Düsseldorf bewerben. Dort dürfte die Auswahl größer sein.
Ich kriege das im Freundeskreis für Frankfurt und Düsseldorf derzeit auch mit. Die Kanzleien sind glaube ich nicht so einstellungsfreudig derzeit und vielleicht auch im Hinblick auf die Neuwahlen.
07.01.2025, 17:54
(07.01.2025, 17:43)Joko schrieb:(07.01.2025, 17:37)ref222 schrieb: Das hilft dir wahrscheinlich nicht weiter, aber auch ich habe in FFM Probleme, eine Anwaltsstation zu finden. Ich bringe Erfahrungen in einer MK mit und wollte mir gerne nochmal eine GK angucken, aber anscheinend soll es nicht sein? Ich bringe staatlich 7,4 mit und komme mit dem SP auf 8,6. Dass das kein Selbstläufer wird, war mir klar, aber nach 9 Absagen ohne ein einziges Vorstellungsgespräch kommt man schon mal ins Zweifeln :(
Vielleicht wird ja aktuell generell weniger eingestellt? Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle, wie hier bereits geschrieben, auch in Düsseldorf bewerben. Dort dürfte die Auswahl größer sein.
Ich kriege das im Freundeskreis für Frankfurt und Düsseldorf derzeit auch mit. Die Kanzleien sind glaube ich nicht so einstellungsfreudig derzeit und vielleicht auch im Hinblick auf die Neuwahlen.
Ich habe auch schon überlegt, ob ich die Neuwahlen abwarten soll. Aber das würde richtig knapp werden und ob die Kanzleien dann einstellungsfreudiger werden, kann auch keiner sagen. Es ist echt frustrierend.
07.01.2025, 18:44
(07.01.2025, 17:54)ref222 schrieb:Einfach nicht entmutigen lassen :)(07.01.2025, 17:43)Joko schrieb:(07.01.2025, 17:37)ref222 schrieb: Das hilft dir wahrscheinlich nicht weiter, aber auch ich habe in FFM Probleme, eine Anwaltsstation zu finden. Ich bringe Erfahrungen in einer MK mit und wollte mir gerne nochmal eine GK angucken, aber anscheinend soll es nicht sein? Ich bringe staatlich 7,4 mit und komme mit dem SP auf 8,6. Dass das kein Selbstläufer wird, war mir klar, aber nach 9 Absagen ohne ein einziges Vorstellungsgespräch kommt man schon mal ins Zweifeln :(
Vielleicht wird ja aktuell generell weniger eingestellt? Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle, wie hier bereits geschrieben, auch in Düsseldorf bewerben. Dort dürfte die Auswahl größer sein.
Ich kriege das im Freundeskreis für Frankfurt und Düsseldorf derzeit auch mit. Die Kanzleien sind glaube ich nicht so einstellungsfreudig derzeit und vielleicht auch im Hinblick auf die Neuwahlen.
Ich habe auch schon überlegt, ob ich die Neuwahlen abwarten soll. Aber das würde richtig knapp werden und ob die Kanzleien dann einstellungsfreudiger werden, kann auch keiner sagen. Es ist echt frustrierend.
Weiter stumpf Bewerbungen schreiben und irgendwann klappt es ;)
08.01.2025, 09:07
Kind schließe ich als Ablehnungsgrund für eine Referendarstation aus.
Note ist ja meistens kein absolutes Kriterium. Es ist vorrangig eine Frage der Konkurrenz: wenn ich nur eine Stelle zu vergeben habe und sich zehn Leute bewerben, von denen drei tolle Zusatzqualifikationen haben, aber zwei haben halt noch 10 Punkte im Examen, dann lade ich natürlich nur die beiden zum Gespräch ein, das ist ja keine Beschäftigungstherapie für alle Beteiligten. Daraus folgt, wie schon gesagt, erstens auch räumlich breiter bewerben und zweitens viel mehr Bewerbungen, um eine Stelle mit weniger Konkurrenz zu treffen. Oder nochmal ganz anders denken: vielleicht eine Station bei einer Patentkammer oder einem -senat, vielleicht ist da der Ansturm geringer und Du erwirbst noch eine wichtige zusätzliche Qualifikation für später?
Note ist ja meistens kein absolutes Kriterium. Es ist vorrangig eine Frage der Konkurrenz: wenn ich nur eine Stelle zu vergeben habe und sich zehn Leute bewerben, von denen drei tolle Zusatzqualifikationen haben, aber zwei haben halt noch 10 Punkte im Examen, dann lade ich natürlich nur die beiden zum Gespräch ein, das ist ja keine Beschäftigungstherapie für alle Beteiligten. Daraus folgt, wie schon gesagt, erstens auch räumlich breiter bewerben und zweitens viel mehr Bewerbungen, um eine Stelle mit weniger Konkurrenz zu treffen. Oder nochmal ganz anders denken: vielleicht eine Station bei einer Patentkammer oder einem -senat, vielleicht ist da der Ansturm geringer und Du erwirbst noch eine wichtige zusätzliche Qualifikation für später?
08.01.2025, 16:22
Falls es Dich etwas ermutigen sollte: Ich finde mit 4/4 auch gerade keine Associate-Stelle. Die VBs (ich teile den Notenfetischismus in DE überhaupt nicht, aber es hilft), Diss + LLM bringen mir bei der angespannten Wirtschaftslage gerade auch nichts, die Stagnation der deutschen Wirtschaft ist wohl auch in den Kanzleien spürbar. Zudem war gerade Jahreswechsel, wo man sich nicht gerade neu aufstellt - Kopf hoch! Zur Anwalts- und Wahlstation hingegen hat es bei mir noch ausschließlich Zusagen geregnet, es ist wohl wirklich die aktuelle Wirtschaftslage.