03.01.2025, 20:27
Hallo
Ich brauche Eure Hilfe: ich hab ein vb im ersten examen und dann im zweiten ein schlechtes Examen nach zweijähriger Berufstätigkeit bin ich am Ende. Ich bin sehr ehrgeizig und habe oft die falschen Entscheidungen getroffen. Nun bin ich am Ende und fühle mich total als Versager. Hatte das schon mal jemand? Wie kann man damit umgehen? Ich fühle mich am Boden
Ich brauche Eure Hilfe: ich hab ein vb im ersten examen und dann im zweiten ein schlechtes Examen nach zweijähriger Berufstätigkeit bin ich am Ende. Ich bin sehr ehrgeizig und habe oft die falschen Entscheidungen getroffen. Nun bin ich am Ende und fühle mich total als Versager. Hatte das schon mal jemand? Wie kann man damit umgehen? Ich fühle mich am Boden
03.01.2025, 22:02
(03.01.2025, 20:27)younglawyer schrieb: Hallo
Ich brauche Eure Hilfe: ich hab ein vb im ersten examen und dann im zweiten ein schlechtes Examen nach zweijähriger Berufstätigkeit bin ich am Ende. Ich bin sehr ehrgeizig und habe oft die falschen Entscheidungen getroffen. Nun bin ich am Ende und fühle mich total als Versager. Hatte das schon mal jemand? Wie kann man damit umgehen? Ich fühle mich am Boden
Es tut mir sehr leid für dich. Du bittest bei diesem Thema um Hilfe und nennst im ersten Satz bereits deine Examensnoten? Grüße gehen an dieser Stelle raus an das juristische Ausbildungssystem.
Wichtig ist aus meiner Sicht, seinen Selbstwert von der juristischen Notenskala zu entkoppeln. Notenfetischisten können dir auf 100 Wegen erklären, warum das System fair ist. Dennoch bleiben das System und Umfeld toxisch und vielen geht es nach langer Ausbildung, semi guten Noten etc. ähnlich. Daher würde ich versuchen, mich ein bisschen davon zu entfernen - je nachdem was die Leute in deiner Familie/Freundeskreis so machen. Der Vergleich zu anderen Disziplinen hat mir jedenfalls immer gut geholfen. Dass du ehrgeizig bist, verstärkt das natürlich noch.
Denn eigentlich musst du es Mal positiv sehen. Du hast ne krasse Ausbildung gemeistert und durchaus erfolgreich. Das qualifiziert dich für viele Stellen und Funktionen. 40 Jahre musst du knapp eh noch arbeiten. Einige Versuche kann man schon mal brauchen, um das richtige zu finden.
03.01.2025, 22:08
erst einmal kurz innehalten und nicht zu sehr in der aktuellen Situation kopflos werden
Du hast schon sehr viel im Leben geschafft. Nicht immer ist der erste Job gleich das Ideale. Du hast sehr wenig darüber berichtet, warum dich dein Job so auslaugt. Kann man etwas in der jetzigen Anstellung verändern, das sich positiv für dich auswirkt? Oder soll es ein neuer Job sein? Was schwebt dir da vor? Was muss sich ändern?....
Versuche den Blick nach vorne auszurichten. Du bist am Anfang deiner Karriere, da kann man noch viel verändern
Du hast schon sehr viel im Leben geschafft. Nicht immer ist der erste Job gleich das Ideale. Du hast sehr wenig darüber berichtet, warum dich dein Job so auslaugt. Kann man etwas in der jetzigen Anstellung verändern, das sich positiv für dich auswirkt? Oder soll es ein neuer Job sein? Was schwebt dir da vor? Was muss sich ändern?....
Versuche den Blick nach vorne auszurichten. Du bist am Anfang deiner Karriere, da kann man noch viel verändern
04.01.2025, 01:28
(03.01.2025, 20:27)younglawyer schrieb: HalloHei ich kann gar nicht viel beitragen, außer zu sagen, dass ich dich sehr sehr gut verstehen kann. Schade, dass man sich hier nicht (mehr?) privat austauschen kann, sowas finde ich in diesen Momenten immer hilfreich. Du bist nicht allein mit diesem Gefühl.
Ich brauche Eure Hilfe: ich hab ein vb im ersten examen und dann im zweiten ein schlechtes Examen nach zweijähriger Berufstätigkeit bin ich am Ende. Ich bin sehr ehrgeizig und habe oft die falschen Entscheidungen getroffen. Nun bin ich am Ende und fühle mich total als Versager. Hatte das schon mal jemand? Wie kann man damit umgehen? Ich fühle mich am Boden
04.01.2025, 08:39
Du müsstest etwas mehr schreiben, was genau das Problem ist. Was arbeitest Du? Welche vermeintlichen Fehler machst Du? Dir geht es schlecht, und das tut uns leid. Wenn wir aber helfen sollen und nicht nur bedauern, brauchen wir Tatsachen und nicht nur die Wertung, dass es schlecht läuft. Nahe liegt beispielsweise ein Wechsel der Arbeitsstelle oder des Berufs. Was machst Du gerade konkret, und was für Probleme treten dabei auf?
04.01.2025, 18:20
Ja danke euch. Mich belastet es schon extrem. Ich hatte einfach den falschen Freund und dadurch habe ich mich nicht auf den Job konzentriert und die Chance meines Lebens verspielt. Ich bin so traurig da ich noch recht jung bin und jetzt für immer in einem Job bin der mir nicht gut gefällt.
04.01.2025, 20:57
(04.01.2025, 18:20)younglawyer schrieb: Ja danke euch. Mich belastet es schon extrem. Ich hatte einfach den falschen Freund und dadurch habe ich mich nicht auf den Job konzentriert und die Chance meines Lebens verspielt. Ich bin so traurig da ich noch recht jung bin und jetzt für immer in einem Job bin der mir nicht gut gefällt.
Eines kann ich dir mit großer Sicherheit sagen: Du bist keinesfalls für immer in einem Job, der dir nicht gefällt.
Du schreibst, du seist noch Recht jung. Du hast zu jedem Zeitpunkt die Chance, etwas anderes zu machen.
Hab keine Angst davor, neu zu starten. Das Leben ist viel zu kurz, um auf Dauer Dinge zu tun, die sich unglücklich machen.
Ich gehöre hier zu den eher älteren Semestern. Jura habe ich mit 27 angefangen zu studieren. Ins Ref gestartet mit 37 (glaube ich jedensfalls), dazwischen gearbeitet.
Nun, ich werde dieses Jahr 40, werde mein Ref beenden, und dann schaue ich, was ich dann machen will.
Eine kleine Erfahrung, die für mich prägend war, und aus der du vielleicht auch etwas ziehen kannst:
Ich saß - als einziger Gast - beim 70ten Geburtstag eines ehemaligen Lehrers, inzwischen sehr dement, völlig hilflos.
Alles machte ihm Angst, er wusste nicht, wo er war. Die einzige Art, wie ich ihn beruhigen konnte, war, ihm vom Lehrer sein erzählen zu lassen, denn das war er von ganzem Herzen und aus voller Seele.
Alles im Leben war ihm entglitten. Aber das Gefühl von Glück, das getan zu haben, was ihm etwas bedeutete - das hat ihn weiter begleitet.
Es entscheidet nicht, wie viel Geld du aus dem Leben mitnimmst, wie hoch du angesehen warst. Das, was zählt, ist das Gefühl, mit dem du auf dein Leben zurückblicken wirst.
Wenn Jura dich nicht glücklich macht - f*** it. Die Welt ist voll anderer Möglichkeiten.
Wenn du den Eindruck hast, dass es doch etwas ist, das die Spaß machen könnte, nur unter anderem Bedingungen, mach eine Pause. Wochen, Monate, ein Sabbathjahr. Durchatmen, aus dem Bums mal aussteigen, um nachzudenken.
05.01.2025, 00:31
Sekundiere hier einfach mal dem vorpost.
Die einzig richtige Perspektive auch wenn die Umsetzung manchmal schwieriger ist als die Erkenntnis
Die einzig richtige Perspektive auch wenn die Umsetzung manchmal schwieriger ist als die Erkenntnis
05.01.2025, 01:12
Verstehe ich das richtig: wegen des Freundes hast Du dich nicht aufs zweite Examen konzentrieren können, weshalb es schlechter ausgefallen ist als das erste? Und deshalb meinst Du, Deinen Traumberuf nicht ergreifen zu können? Also: Was machst Du jetzt? Und was würdest Du gerne machen?
05.01.2025, 12:12
Hallo lieben Dank für die tolle Antwort über de Lehrer. Genau ich hab mich total ablenken lassen und deswegen nicht mein Bestes gegeben und ein deutlich schlechteres zweites als erstes Examen. Ich hatte dann kurzfristig meinen Traumjob, hab da aber wieder nicht mein Bestes gegeben und bin da rausgeflogen. Jetzt bin ich 31 und ich habe zwischenzeitlich ein Medizinstudium angefangen dies aber abgebrochen weil ich es sehr schwer fand, das zu finanzieren. Ich fühle mich irgendwie blöd...