• Suche
  • Deine Referendarswelt
    • Juristenkoffer.de - Kommentare mieten
    • RefNews - Das Blog zum Referendariat
    • Infoseiten zum Referendariat
    • Referendarbuchladen - Bücher für Rechtsreferendare
    • Stationsradar.de - Stationsangebote u. Nebenjobs
    • Protokolle-Assessorexamen.de - Protokolle für das 2. Examen
    • Referendarswelt - Die Stadt für Rechtsreferendare
    • Infoseiten: Richter / Staatsanwalt werden
Einloggen oder Registrieren » Hallo, Gast! Auch als Gast kannst Du Beiträge posten. Besser nutzbar ist das Forum aber, wenn Du Dich registrierst und einloggst.
Login
Benutzername/E-Mail:
Passwort: Passwort vergessen?
 
  1. Startseite
  2. Zur letzten Instanz - Das Forum für Rechtsreferendare
  3. Instanzen für Rechtsreferendare
  4. Berufseinstieg nach dem Referendariat
  5. Notenentwicklung Justiz?
« 1 2 3
Antworten

 
Notenentwicklung Justiz?
RefNdsOL
Senior Member
****
Beiträge: 483
Themen: 16
Registriert seit: May 2024
#21
16.06.2024, 00:56
(15.06.2024, 23:21)JFBerlin schrieb:  
(15.06.2024, 17:56)Sky schrieb:  Löst nicht das Problem, dass man als RA schlichtweg mehr Geld bekommt für oft ähnliche Arbeitszeit.

1000 mehr Brutto (wie vom Richterbund gefordert), Abschaffung des mittelalterlichen Faxgerätes zu Gunsten aktueller Tech (ich kann als StA nichtmal auf das Akteneinsichtsportal zugreifen) und das Problem der zu geringen Anzahl qualifizierter Bewerber wär gelöst.

Stattdessen wird das grauselig verkorkste KCanG rausgehauen, mit dem Zusatz, dass die Justiz das schon ohne Übergangsfrist trotzdem gut schafft.

Die Freude war riesig.

Wenn schon gleich machen, dann bitte die Beihilfe und Pension abschaffen. Stattdessen gesetzliche KV und RV für alle  Bene

Und inwiefern ist das hilfreich? GKV ist im Übrigen in vielen Bundesländern durch Wahl der pauschalen Beihilfe bereits möglich. Besagte 1000 EUR sind jedoch mE selbst der falsche Ansatz bzw. nicht genügend. Im Ergebnis ist die gesamte Perspektivlosigkeit jedenfalls für mich ernüchternd. Der Beruf ist darauf ausgelegt, dass der Berufsträger grundsätzlich mit seiner Position für die nächsten 35-40 Jahre zufrieden ist (so ist R1 schließlich vorgesehen), ggf. kann er nach 10-15 Jahren die Möglichkeit haben eine minimal andere Position inne zu haben, wenn er dafür zeitweise durch das halbe Bundesland getourt ist (gerade in Flächenstaaten für Sonderverwendungen/Erprobung) und für diese neue Position unwesentliche Mehrbesoldung erhält. Leistung wird vergleichsweise wenig/gar nicht belohnt.
Suchen
Zitieren
Spencer
Senior Member
****
Beiträge: 290
Themen: 0
Registriert seit: May 2023
#22
16.06.2024, 01:18
Da sprichst ein mE großes Problem an. Frühere Richter-Generationen konnten noch ein Leben lang von dem Bewusstsein zehren, „es geschafft“ zu haben. Der Arbeitsmarkt draussen war seit den frühen 90ern eine Katastrophe und die Bezahlung der Kanzleien der Richterbesoldung noch längst nicht so weit enteilt wie heute. Auch die Arbeitsbelastung war noch eine völlig andere. Und Protokolle hat die Schreibkraft erledigt, nicht der Richter.

Das hat sich heute alles leider weitestgehend gedreht. Selbst die für die meisten Endamt bedeutenden R2 sind finanziell eher ein kleiner Bonus und nicht der grosse Sprung.

Man muss nicht drum herumreden: der Richterberuf ist über die letzten 30 Jahre von den äusseren Faktoren her deutlich unattraktiver geworden. Und der Staat gibt sich erkennbar auch keine Mühe, daran etwas zu ändern. Stattdessen werden halt einfach die Eingangsnoten weiter absenkt.

Auf die Idee, Richtern etwa eine Amtszulage zu zahlen, wie sie in Bundesministerien mit der Ministerialzulage jeder Mitarbeiter mit vergleichbaren A15 iHv 330 Euro bekommt, würde kein Justizminister kommen. Warum sollte man mehr für besser qualifizierte Leute ausgeben, wenn man für weniger Geld auch schlechter qualifizierte bekommt? Warum sollte man mehr Staatsanwälte einstellen, wenn es mit weniger doch auch geht, irgendwie. Eben.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 01:26 von Spencer.)
Suchen
Zitieren
nachdenklich
Senior Member
****
Beiträge: 497
Themen: 8
Registriert seit: Sep 2023
#23
16.06.2024, 09:26
.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.10.2024, 22:54 von nachdenklich.)
Suchen
Zitieren
Friedman
Member
***
Beiträge: 145
Themen: 1
Registriert seit: Nov 2022
#24
16.06.2024, 12:26
Ein sehr schöner coping-mechanisn, bravo!
Ich bin auch Beamter, aber (Gott sei Dank) nicht in der Justiz. Bei uns stellt sich die Situation wie folgt dar: Früher wäre eher eine minderjährige Satanistin Päpstin geworden, als jemand ohne VB Referent. Die VB-Grenze ist jetzt generell gefallen. Die Juristen ohne VB sind dann immer ganz perplex ob des Angebotes, weil sie ja selber nicht damit rechnen. Das Perso-Referat palavert dann etwas von Studienschwerpunkten oder guten Noten im ersten Examen (welches vor noch sehr kurzer Zeit in meinem BL im Staatsdienst keinen Menschen interessiert hat). Die Juristen lehnen dann dankend ab, die paar Kröten Zulage rechtfertigen kein Pendeln in die Hauptstadt.
Tolle Zustände auch in der Justiz: In meiner Heimatstadt saufen die Jung-StAs ab. Da haben die meisten noch VB, aber auch 1,5 Stellen. Die naheliegende Lösung ist da dann nicht der Wechsel in die GK, sondern oftmals ein Kind. Wie ich finde vollkommen nachvollziehbar. Die abgesoffene Stelle darf dann der nächstbeste Tropf beackern.
In unserem Nachbarbundesland wird in einer Grenzstadt das geordnete Auswahlverfahren umgangen. Da werden mit Seilschaften Durchschnittsjuristen auf beliebte AG-Stellen gemogelt, während Deppen mit 10,xx bis zum Burnout Ladendiebstähle abverfügen und Late-Night-Callcenter spielen dürfen.
Das alles dann zum Lohn eines nur halbwegs kaufmännisch begabten Handwerkers ist suboptimal.

Aber kaufmännisch sind wohl die meisten Juristen außerhalb der Finanz völlig unbedarft. Anders lässt sich diese devote Leibeigenendenke nicht erklären. Wir in den Ministerien profitieren wenigstens von den Gewerkschaften durch einen gewissen trickle-up-Effekt. Und hier verziehen sich Gott weiß schon genügend Leute jährlich und dann ganz sicher nicht, um Vorsteher in Buxtehude zu werden, sondern Justiziar bei Unternehmen mit starkem Vergabegeschäft. Der finanzielle Schaden ist sicherlich nicht von schlechten Eltern, wenn ein Ministerialbeamter mit fünf Jahren Berufserfahrung im internationalen Steuerrecht die Fliege macht. Er ist zumindest jedenfalls höher, als hätte man ihn von Anfang an ordentlich besoldet.
Suchen
Zitieren
Spencer
Senior Member
****
Beiträge: 290
Themen: 0
Registriert seit: May 2023
#25
16.06.2024, 14:11
(16.06.2024, 09:26)nachdenklich schrieb:  1. es gibt keinen Mangel an Bewerbern in den meisten OLG-Bezirken (Ausnahme evtl ein, zwei ostdeutsche BL). Weder für Richter noch für StA. Bei uns hatte damals das zuständige OLG wegen "konstant hoher Nachfrage seitens der Refs" Informationsveranstaltungen für eine Richterkarriere abgehalten. Vor ein paar Tagen hab ich auf LTO gelesen, dass in ganz NRW 30 Stellen bei der Staatsanwaltschaft nicht besetzt sind und bis 2030 ca 120 StA in Pension gehen. Und das will man nicht (nach-)besetzen können? Lachhaft. Man ist und bleibt sehr wählerisch.

4. Nach einigen Jahren Berufserfahrung ist es bei vielen durchaus möglich, seine Woche so zu planen, dass man bei voller Bezahlung nicht mehr als 30h arbeitet. Oft auch weniger.

es wird immer genügend Bewerber für die StA geben, das stimmt, nur werden es längst nicht mehr die besten sein. In NRW hat man gerade die Notenschwelle im 2. Stex auf 7,0 P. gesenkt, im 1. Stex genügt ein ausreichend.

Mal ehrlich: wollen wir mittelmäßige Juristen, die über Hausdurchsuchungen und Anklagen entscheiden, von denen dann evtl Jahre später und nach öffentlicher Vorverurteilung rauskommt, dass sie doch nicht so ganz rechtmässig waren? Oder die von ihrem Job total überfordert sind und alles einstellen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist? 

Ich möchte da als Staatsbürger gerne nach Möglichkeit Top-Leute sitzen haben, auf die ich mich verlassen kann und die diesen Staat würdig repräsentieren.

Gleiches gilt für die Amtsträger, die am Richtertisch sitzen und über eine Haftstrafe entscheiden. Es wäre schön, wenn die auch etwas von ihrem Fach verstünden.

Die 30h-Woche gibt es zumindest unter Richtern garantiert, die ist aber garantiert nicht der Normalfall. 

Ich erlebe es immer wieder: wenn man als Richter sachliche Kritik an den Arbeitsumständen übt, heisst es sofort: dann geh doch in die freie Wirtschaft! Warum kann man nicht einfach etwas an den Umständen ändern, damit wieder die meisten der Top-Leute zum Staat gehen und nicht nur ein Teil, der dann günstig mit Mittelmass aufgefüllt wird?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 14:16 von Spencer.)
Suchen
Zitieren
Sky
Senior Member
****
Beiträge: 406
Themen: 11
Registriert seit: Nov 2018
#26
16.06.2024, 14:14
(16.06.2024, 09:26)nachdenklich schrieb:  es gibt keinen Mangel an Bewerbern in den meisten OLG-Bezirken (Ausnahme evtl ein, zwei ostdeutsche BL). Weder für Richter noch für StA. Bei uns hatte damals das zuständige OLG wegen "konstant hoher Nachfrage seitens der Refs" Informationsveranstaltungen für eine Richterkarriere abgehalten. Vor ein paar Tagen hab ich auf LTO gelesen, dass in ganz NRW 30 Stellen bei der Staatsanwaltschaft nicht besetzt sind und bis 2030 ca 120 StA in Pension gehen. Und das will man nicht (nach-)besetzen können? Lachhaft. Man ist und bleibt sehr wählerisch.

Wo hat LTO denn diesen Blödsinn her?

Stand Mai 2024 sind in NRW 113 Stellen nicht besetzt und insgesamt fehlen rund 400 Stellen, anhand Pebbsy Belastung derzeit.

Es geht auch nicht darum, dass es nicht genügend Bewerber gibt. Darum ging es  noch nie.

Es geht darum, dass es nicht genügend qualifizierte Bewerber gibt, sprich solche, welche die Notenmindestgrenze erreichen.

Es geht bei der StA selten um inhaltlich tiefgehende und juristisch schwierige Problemstellungen. 99% lässt sich mich einer schnellen Kommentarrecherche einfachst lösen.

Es geht mehr darum in kürzester Zeit die Marschrichtung eines Verfahrens zu erkennen, zu entscheiden in welche man anhand dessen vertieft einsteigt, effizient und verhältnismäßig zu ermitteln und eine Vielzahl von Verfahren parallel zu beherrschen.

Das ist eine Kunst für sich, die man freilich über den Verlauf des Probedienstes entwickeln kann, die aber fundiertes und gereiftes juristisches Handwerkszeug zwingend erfordert und daran mangelt es mehr und mehr, je tiefer die Grenze gesteckt wird.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 14:27 von Sky.)
Suchen
Zitieren
guga
Posting Freak
*****
Beiträge: 1.366
Themen: 2
Registriert seit: Jul 2020
#27
16.06.2024, 14:16
Als ob der Qualifikationsunterschied zwischen 9 und 7P so riesig wäre. Einen Diebstahl oder Körperverletzung kann auch ein 4 Punkte Jurist als StA bearbeiten. Wieso sollte man flächendeckend die besten Leute beim Staat brauchen?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 14:17 von guga.)
Suchen
Zitieren
Sky
Senior Member
****
Beiträge: 406
Themen: 11
Registriert seit: Nov 2018
#28
16.06.2024, 14:31
(16.06.2024, 14:16)guga schrieb:  Als ob der Qualifikationsunterschied zwischen 9 und 7P so riesig wäre. Einen Diebstahl oder Körperverletzung kann auch ein 4 Punkte Jurist als StA bearbeiten. Wieso sollte man flächendeckend die besten Leute beim Staat brauchen?

Für Diebstahl und KV hast du die Amtsanwaltschaft. StA ist schon ein bisschen mehr, selbst im allgemeinen Dez. Dann gibt es noch Wirschaft, Kap sowie Justiz-/ Polizeisachen oder org. Kriminslität - nichts davon ist ohne.
Suchen
Zitieren
« Ein Thema zurück | Ein Thema vor »
« 1 2 3
Antworten



 

Zur letzten Instanz

Das Forum "Zur letzten Instanz" ist das einzige Forum speziell für Rechtsreferendare. Diskutiere mit bei Fragen Rund um den juristischen Vorbereitungsdienst und zum Zweiten Staatsexamen!

Quick Links



Kontaktiere uns

E-Mail an uns  Datenschutzhinweise

Impressum 

Linearer Modus
Baumstrukturmodus