10.06.2024, 20:22
Einem Richterkollegen, der von einer Sitzung des Ministeriums berichtete
12.06.2024, 08:43
https://www.azur-online.de/referendariat...er-justiz/
In diesem Artikel stehen interessante Informationen zum Thema. Zumindest im Süden ist die Lage hiernach nicht so schlecht.
In diesem Artikel stehen interessante Informationen zum Thema. Zumindest im Süden ist die Lage hiernach nicht so schlecht.
12.06.2024, 09:46
(12.06.2024, 08:43)gastLMU schrieb: https://www.azur-online.de/referendariat...er-justiz/
In diesem Artikel stehen interessante Informationen zum Thema. Zumindest im Süden ist die Lage hiernach nicht so schlecht.
"In allen Bundesländern überstieg in den vergangenen Jahren die Zahl der Bewerbungen die Zahl der Neueinstellungen."
Ein Glück, dass die Bewerberlage so gut ist, dass nicht jeder einzelne Bewerber genommen werden musste.
(Ich hab den Rest des Artikels auch gelesen, legt die Fackeln wieder hin

14.06.2024, 12:20
(08.06.2024, 10:14)Syndikus_RA schrieb: Ich habe nie verstanden, warum die Justiz die Referendare nicht eingehender auf Herz und Nieren testet. Man hätte die perfekte Möglichkeit, geeignete Kandidaten über einen längeren Zeitraum in der Praxis zu beobachten. Dafür müsste man das Ausbildungssystem natürlich überarbeiten, aber Zeit wäre genug da.
Wenn es doch nur verpflichtender Teil der Ausbildung wäre, mindestens 4-5 Monate bei einem Zivilgericht, weitere 3 Monate bei einer StA/einem Strafgericht und nochmals 3 Monate bei einer Verwaltungsbehörde zu arbeiten...

14.06.2024, 22:23
(14.06.2024, 12:20)Bre schrieb:(08.06.2024, 10:14)Syndikus_RA schrieb: Ich habe nie verstanden, warum die Justiz die Referendare nicht eingehender auf Herz und Nieren testet. Man hätte die perfekte Möglichkeit, geeignete Kandidaten über einen längeren Zeitraum in der Praxis zu beobachten. Dafür müsste man das Ausbildungssystem natürlich überarbeiten, aber Zeit wäre genug da.
Wenn es doch nur verpflichtender Teil der Ausbildung wäre, mindestens 4-5 Monate bei einem Zivilgericht, weitere 3 Monate bei einer StA/einem Strafgericht und nochmals 3 Monate bei einer Verwaltungsbehörde zu arbeiten...
Wenn die Referendare da aber nur alle ein bis zwei Wochen für einen halben Tag hingehen und nicht einmal einen eigenen Arbeitsplatz haben, kann man jetzt nicht wirklich von „arbeiten“ und „auf Herz und Nieren testen“ sprechen.
15.06.2024, 17:56
Löst nicht das Problem, dass man als RA schlichtweg mehr Geld bekommt für oft ähnliche Arbeitszeit.
1000 mehr Brutto (wie vom Richterbund gefordert), Abschaffung des mittelalterlichen Faxgerätes zu Gunsten aktueller Tech (ich kann als StA nichtmal auf das Akteneinsichtsportal zugreifen) und das Problem der zu geringen Anzahl qualifizierter Bewerber wär gelöst.
Stattdessen wird das grauselig verkorkste KCanG rausgehauen, mit dem Zusatz, dass die Justiz das schon ohne Übergangsfrist trotzdem gut schafft.
Die Freude war riesig.
1000 mehr Brutto (wie vom Richterbund gefordert), Abschaffung des mittelalterlichen Faxgerätes zu Gunsten aktueller Tech (ich kann als StA nichtmal auf das Akteneinsichtsportal zugreifen) und das Problem der zu geringen Anzahl qualifizierter Bewerber wär gelöst.
Stattdessen wird das grauselig verkorkste KCanG rausgehauen, mit dem Zusatz, dass die Justiz das schon ohne Übergangsfrist trotzdem gut schafft.
Die Freude war riesig.
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
15.06.2024, 19:40
1.000 brutto wären gerade mal 500 Euro netto mehr. Der Richterbund in Hamburg fordert zu Recht 2.000 brutto, das würde dann wirklich einen Unterschied ausmachen. Eher wird allerdings die Hölle gefrieren, bevor sich die Politik dazu durchringt. Während man dort öffentlich bei jeder Gelegenheit nach der vollen Härte des Rechtsstaates usw ruft, ist man zugleich nicht mal bereit, die bundesweit 20.000 Richter und Staatsanwälte verfassungsgemäss zu besolden, von wettbewerbsfähig rede ich ja schon gar nicht.
https://www.bdvr.de/wp-content/uploads/2...l_3-19.pdf
Der im Wahlkampf von allen geforderte Pakt für den Rechtsstaat 2.0 wurde von der Ampel inzwischen auf geringfügige Unterstützungsleistungen für die IT eingedampft. Und dann wundert man sich, dass die Wähler zunehmend das Vertrauen in diesen Staat verlieren. Die Prioritätensetzung in diesem Land ist eine Vollkatastrophe. Wenigstens ist der Spuk zumindest auf Bundesebene voraussichtlich bald vorbei.
https://www.bdvr.de/wp-content/uploads/2...l_3-19.pdf
Der im Wahlkampf von allen geforderte Pakt für den Rechtsstaat 2.0 wurde von der Ampel inzwischen auf geringfügige Unterstützungsleistungen für die IT eingedampft. Und dann wundert man sich, dass die Wähler zunehmend das Vertrauen in diesen Staat verlieren. Die Prioritätensetzung in diesem Land ist eine Vollkatastrophe. Wenigstens ist der Spuk zumindest auf Bundesebene voraussichtlich bald vorbei.
15.06.2024, 19:46
(14.06.2024, 12:20)Bre schrieb:(08.06.2024, 10:14)Syndikus_RA schrieb: Ich habe nie verstanden, warum die Justiz die Referendare nicht eingehender auf Herz und Nieren testet. Man hätte die perfekte Möglichkeit, geeignete Kandidaten über einen längeren Zeitraum in der Praxis zu beobachten. Dafür müsste man das Ausbildungssystem natürlich überarbeiten, aber Zeit wäre genug da.
Wenn es doch nur verpflichtender Teil der Ausbildung wäre, mindestens 4-5 Monate bei einem Zivilgericht, weitere 3 Monate bei einer StA/einem Strafgericht und nochmals 3 Monate bei einer Verwaltungsbehörde zu arbeiten...
Zumal diese Forderung die Prämisse voraussetzt, dass die Justiz genug Einstellungen habe aber die Leute reihenweise wieder nachträglich gehen oder wegen nachträglich festgestellter Ungeeignetheit für den (idR) Richterberuf noch in der Probezeit entlassen werden müssen. Folglich nicht genug Daten für eine Justiztauglichkeit bei der Einstellung vorlägen und damit "fehlerhafte" Einstellungen erfolgen.
Das ist aber gerade nicht der Fall. Die Justiz wird aus bundesweiter Perspektive langfristig wohl eher weniger ein Problem bekommen. Dafür gibt es genug, die das einzigartige Berufsbild schätzen und gerade dieses anstreben. Problematisch wird wohl eher die Verteilung auf die einzelnen Länder und gerade dort tlw. noch regional, vgl. jetzt schon die Einstellungsvss. von Thüringen mit anderen Ländern, die schließlich unter Berücksichtigung der Bestenauslese festgesetzt werden, Art. 33 II GG.
15.06.2024, 23:21
(15.06.2024, 17:56)Sky schrieb: Löst nicht das Problem, dass man als RA schlichtweg mehr Geld bekommt für oft ähnliche Arbeitszeit.
1000 mehr Brutto (wie vom Richterbund gefordert), Abschaffung des mittelalterlichen Faxgerätes zu Gunsten aktueller Tech (ich kann als StA nichtmal auf das Akteneinsichtsportal zugreifen) und das Problem der zu geringen Anzahl qualifizierter Bewerber wär gelöst.
Stattdessen wird das grauselig verkorkste KCanG rausgehauen, mit dem Zusatz, dass die Justiz das schon ohne Übergangsfrist trotzdem gut schafft.
Die Freude war riesig.
Wenn schon gleich machen, dann bitte die Beihilfe und Pension abschaffen. Stattdessen gesetzliche KV und RV für alle

16.06.2024, 00:08
Wenn du willst, dass gar keiner mehr Richter wird, gute Idee!