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Angst vor dem Jurastudium?
Gast
Unregistered
 
#21
02.06.2022, 02:41
(02.06.2022, 00:29)Gast schrieb:  Die Anekdoten sind doch wieder diese typische Jura Gejammere. Mal eine Anekdote von meiner Seite: Letztens mit zwei Jura Freunden zum Bier abends getroffen, wir arbeiten jetzt alle so 4-6 Jahre. Im Studium hatten wir viel Spaß, viele Partys… von uns dreien sind zwei promoviert, alle haben gute Noten geschrieben. Keiner hat einen Knacks durchs Examen bekommen, wir finden unsere Jobs spannend, keiner von uns macht unter 160k. Läuft super. Jura ist ein Massenstudiengang, da findest du immer welche, bei denen es scheisse lief. Gibt’s bei BWL genauso, die jetzt auf einer Sachbearbeiterstelle für 40k hocken.

Wenn mit "letztens" vor 2 Monaten nach dem early leave um 22 Uhr und mit "zwei Jura Freunde" die einzigen zwei verbliebenen Menschen, für die man ab und an noch ein bisschen Zeit aufbringen kann, aber die man kaum mehr kennt und mit denen man über die immer gleichen Memes und Anekdoten aus Studienzeiten lacht, gemeint sind, dann ist das fast plausibel.
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guga
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#22
02.06.2022, 07:21
(02.06.2022, 00:06)Gast schrieb:  
(01.06.2022, 23:44)guga schrieb:  Wie kann man hier eine Weile lesen und trotzdem Jura studieren gehen? Mach was anderes. Informatik z.B.

Informatik und naturwissenschaftliche Studiengänge reizen mich leider überhaupt nicht. Auch nicht in der Schule, ich habe Biologie z.B gehasst. :D

Ein Studiengang geht im besten Fall nur drei Jahre. Es ist ziemlich egal ob das Studium dich reizt. Viel wichtiger sind die Jobs, die dir danach offen stehen.
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Gastritis
Unregistered
 
#23
02.06.2022, 07:40
Informatik muss man auch erstmal schaffen. Kenne einen, der das an einer guten TU studiert hat.
Vektorräume, Komplexitätsanalyse von rekursiven Algorithmen, Kryptologie, theoretische  Informatik. 70% Durchfallquote in Lineare Algebra und Analysis. Dazu noch wöchentliche Programmierabgaben.
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Referendar123
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Registriert seit: Mar 2022
#24
02.06.2022, 08:06
(01.06.2022, 23:44)Referendarella schrieb:  Lieber Gast,

eine kleine Warnung im Voraus: Ich selber kann eigentlich kaum jemanden Jura empfehlen, mich selber verbindet eine Hass-Liebe damit und das, obwohl ich es sogar geschafft habe irgendwie in den Jura "Sweet Spot" (aka. Prädikat) zu kommen und auch ein Rechtsgebiet gefunden habe, was mich wirklich begeistert. 

Anwalt werden kannst du immer. Da bist du von deinen Noten vollkommen unabhängig (edit: solange du bestehst, aber DAS sollte mit harter Arbeit immer möglich sein), im Gegenteil, es kann dir sogar etwas Freiraum verschaffen und einen freien Kopf, dass du gerade nicht unter dem Leistungsdruck stehst, unbedingt die 9 Punkte + zu erreichen. Und als Kind zweier Akademiker: Das "wissenschaftliche Arbeiten" in Jura ist auch definitiv anders als in anderen Studiengebieten und meiner Meinung nach mit einer Schularbeit nicht zu vergleichen. Trotzdem kann es enorm Spaß machen. Wissenschaftlich arbeiten kannst du allerdings auch wirklich gut ohne Diss. Viele Leute arbeiten an Lehrstühlen und als ich noch als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in einer Großkanzlei gearbeitet habe, durfte ich wirklich dauernd die Anwälte bei ihren Aufsätzen unterstützen, was oft auch sehr ähnlich war zu dem, was man in anderen Gebieten von Jura "wissenschaftlich" macht. Somit ist die Notengrenze da nicht ausschlaggebend und wenn dich das wissenschaftliche Arbeiten in Jura so begeistert finden sich auch ohne Dissertation Wege deinen Traum wahr zu machen.

Was leider deutlich eher ein Problem ist, ist dass du sagst, du würdest nicht damit klarkommen nicht das zu erreichen, was du dir vornimmst. Ganz ehrlich, Jura kann brutal sein. Klar, es kann sein, dass du direkt traumtänzerisch durchkommst und von Anfang an durch Glück, Talent und/oder harte Arbeit gute Noten bekommst, aber das ist leider nicht sicher oder auch nur planbar. Das Notenspektrum geht von 0-18 Punkten und wie immer so schön gesagt wird "18 Punkte hat nur Gott" bzw. "4-gewinnt". Mit 9 Punkten (also der Hälfte) bist du im Himmel, du kannst beinahe all deine Träume verwirklichen und du kannst all das machen, was du willst. Alles darunter ist quasi nur "Jura 2. Klasse" oder fühlt sich jedenfalls so. Wir sind notenbesessen und notengeil, nirgendwo wirst du so auf deine Note reduziert ohne das andere Werte groß etwas wettmachen. Wie einer meiner Professoren schon sagte "Eure Examensnoten werden noch auf eurem Grabstein stehen). Und die wenigsten Leute erreichen diese magische Notengrenze, selbst wenn sie sich noch so sehr bemühen. 

Ein paar Anekdoten:
- In meiner Schulklasse waren zwei Typen, nennen wir sie - ganz ohne voreingenommen zu sein - BWL Justus und Jura Bernd. Während Justus es schafft im Abi die beste Note des ganzen Bundeslandes zu schreiben (fast überall 15 Punkte auf dem Zeugnis) ist Bernd nicht ganz so genial, hat Justus aber als glänzendes Beispiel vor Augen. Beide haben natürlich das 1,0 Abi und fangen schon in der Schule an, an ihren Karrieren zu planen - einer wird Schulsprecher - macht sich gut auf dem Lebenslauf, machen hochangesehene Praktika - macht sich gut auf dem Lebenslauf, treten beide unterschiedlichen Parteien bei - Connections! und haben ihr Leben beide schon vor Augen. Großkanzlei, das große Geld, später Partner, einfach richtig geil. Beide haben auch schon immer alles erreicht, was sie sich vorgenommen haben und haben jedes Ziel erreicht. Beide halten sich übrigens auch für viel intelligenter als den "Durchschnittsmenschen", aber eigentlich für jeden von beiden. Während ich mit Justus weniger Kontakt hatte, habe ich mit Bernd in der gleichen Stadt studiert und alles lief gut. Bernd war jede Woche in der Bibliothek, Bernd hatte einen Lernplan, Bernd hat nebenher angefangen eine Sprache zu lernen, Bernd traf sich mehrfach im Monat mit dem Stammtisch seiner Partei. Und dann fiel Bernd durch die erste Zwischenprüfungsklausur, was auch kein Wunder war, bei einer Durchfallrate von 70%. In der Hausarbeit, an der Bernd die gesamten Semesterferien bis tief in die Nacht saß, hatte er 5 Punkte und ein paar von den Vollidioten, die er sonst immer belächelte, weil er ihnen immer helfen musste, hatten plötzlich bessere Noten als er. Bernd hatte noch nie eine Niederlage gehabt, wenn er nur hart genug gearbeitet hat. Er fiel auch durch noch ein paar Klausuren und hat am Ende Jura aufgegeben, bevor er auch nur die Zwischenprüfung hatte. Ich glaube er ist ganz zufrieden in irgendeinem BWL Artigen Fach nachher geworden.
Justus in all seiner Brillianz hingegen hatte schon von Anfang an zweistellige Noten, bracht dann aber, als er in Baurecht in einer Klausur durchfiel im 4. Semester auch sein Studium ab, mit der Argumentation, er würde es nicht mögen, dass es keine konkreten Antworten und keine konkreten Lösungen gibt. Danach hat er ein Medizinstudium begonnen und mittlerweile weiß ich nicht mehr, was er macht, denn wir haben den Kontakt verloren und er ist über das Internet nicht aufzufinden.

Eine weitere Anekdote ist ein Kommilitone: Er hatte von Anfang an in Jura ohne viel zu machen immer zweistellige Noten. Er lachte nur über diejenigen, die sowas wie Repetitorien nötig hatten. Er überlegte schon an einem Thema für seine Doktorarbeit als er durchs Examen fiel. Das war vor 5 Jahren, seitdem hat er sich nicht wieder getraut, nochmal zu schreiben. 


Also gerade die Leute, die sehr motiviert waren, sich früh Ziele gesetzt haben und für die es immer extrem gut gelaufen ist, waren genau diejenigen, die es nicht verkraftet haben, dass Jura einfach echt unfair sein kann. Damit will ich dich nicht davon abbringen, es zu studieren, wenn es dein Traum ist, dann versuch das auch zu verwirklichen, aber leider kann man in Jura allein durch "Ziele setzen" nicht unbedingt alles erreichen und damit muss man sich abfinden. Glück, Talent und harte Arbeit gehen da Hand in Hand - und wer von einem zu wenig hat, muss es mit etwas anderem wieder wettmachen. Außerdem ist die Ausbildung auch einfach verflucht lang - während andere mit Bachelor und Master in ein paar Semestern durch sind, dauert das Studium schon ungewöhnlich lange, das Examen ist hart, dann Wartezeiten aufs Ref, dann über zwei Jahre Ref und noch ein Examen, das natürlich noch viel bedeutender ist, als das erste Examen. Das ist einfach sehr zermürbend.

Das ist auch der Grund, warum hier alle so unfreundlich sind - es ist ein Forum für Rechtsreferendare, wir alle sind jetzt schon an die 10 Jahre in den Mühlen des Systems und stehen weiter Noten und Examen vor uns thronen. Ein paar sind fertig und halten es noch für nötig hier zu schreiben, dazu noch der Mantel der Anonymität und man hat einen giftigen Mix aus frustrierten Gefühlen.

Ansonsten bin ich jetzt zu müde, um alles nochmal Korrektur zu lesen und muss morgen leider wieder früh raus, also hoffe ich, dass mein Beitrag mit meinen persönlichen Erlebnissen dir irgendwie weiterhilft - in die eine oder andere Richtung :)


Um hier mal eines kurz klarzustellen und mit Horrorstorys aufzuräumen. 70 % Durchfallquote in den Zwischenprüfungen ist nicht die Regel. Weder an der Uni, an der ich studiert habe, noch an der Uni, an der ich unterrichtet habe und die ZP-Klausuren mitgestellt habe.
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Gast
Unregistered
 
#25
02.06.2022, 08:51
(02.06.2022, 02:41)Gast schrieb:  
(02.06.2022, 00:29)Gast schrieb:  Die Anekdoten sind doch wieder diese typische Jura Gejammere. Mal eine Anekdote von meiner Seite: Letztens mit zwei Jura Freunden zum Bier abends getroffen, wir arbeiten jetzt alle so 4-6 Jahre. Im Studium hatten wir viel Spaß, viele Partys… von uns dreien sind zwei promoviert, alle haben gute Noten geschrieben. Keiner hat einen Knacks durchs Examen bekommen, wir finden unsere Jobs spannend, keiner von uns macht unter 160k. Läuft super. Jura ist ein Massenstudiengang, da findest du immer welche, bei denen es scheisse lief. Gibt’s bei BWL genauso, die jetzt auf einer Sachbearbeiterstelle für 40k hocken.

Wenn mit "letztens" vor 2 Monaten nach dem early leave um 22 Uhr und mit "zwei Jura Freunde" die einzigen zwei verbliebenen Menschen, für die man ab und an noch ein bisschen Zeit aufbringen kann, aber die man kaum mehr kennt und mit denen man über die immer gleichen Memes und Anekdoten aus Studienzeiten lacht, gemeint sind, dann ist das fast plausibel.

Ja, da ist er wieder, der obligatorische Beißreflex gegenüber jedem im Forum, dem es mit Jura nicht Scheisse geht. 

Aber es tut mir Leid, ich überarbeite mich nicht und verdiene trotzdem gutes Geld. ;-) work smarter, not harder wird von vielen Juristen leider als work harder or work harder verstanden. Selber schuld.
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guga
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#26
02.06.2022, 09:15
Dann erzähle bitte dein Geheimnis, wie du 2000 billables pro Jahr „smart“ und mit wenig Aufwand machst
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Gast
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#27
02.06.2022, 10:55
(02.06.2022, 09:15)guga schrieb:  Dann erzähle bitte dein Geheimnis, wie du 2000 billables pro Jahr „smart“ und mit wenig Aufwand machst

Da offenbarst du doch die klassische Denke vieler Juristen, dass man 2.000 billables machen muss. Das ist work hard, nicht smart. 

Ich mache 1.500-1.600 billables pro Jahr und gehe mit 160-170k nach hause. Dank eines Bonus, der auf Umsatz basiert und nicht billables, kommt es weniger auf die Quantität der Stunden an. Anfang dieses Jahres habe ich etwa dafür gesorgt, dass meine Stundensätze in fast allen Bestandsmandaten um 10% angehoben werden. Das hat mich ca. 1 Tag Aufwand gekostet; Stundensätze zusammentragen, listen seit wann ich für diesen Satz arbeite, Vergleichssätze für neue Mandate zusammenstellen, Stundensatz-Range aus den jeweiligen Vergütungsvereinbarungen ziehen, Partner überzeugen, dass eine Anpassung meiner gesteigerten Erfahrung entspricht. 

Statt also 10% mehr zu arbeiten, arbeite ich für 10% mehr. Die Folge ist jetzt ein höherer Bonus und zum Jahresende werde ich mit meinem gesteigerten Umsatz bei den Partnern wieder für eine Erhöhung des Fixums argumentieren.  Prost

Sicher, wenn man 250k als Angestellter machen will, muss man die 2.000 billables schrubben, so Freunde habe ich auch. Aber da warte ich lieber noch ein paar Jahre bis ich Partner bin, um die Kohle dann mit meinem aktuellen Arbeitsaufwand zu erwirtschaften.
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guga
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#28
02.06.2022, 11:18
Dein Trick ist also einfach weniger Umsatz machen…
Klar kann man den Stundensatz erhöhen. Das sind ja die zwei Stellschrauben. Stundensatz oder Stundenanzahl. Beides ist aber irgendwann beschränkt.
Work smart ist das noch immer nicht.
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Gast4321x
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#29
02.06.2022, 11:26
Wenn du es nach HYPSM oder Oxbridge/LSE schaffst, mach vielleicht lieber das. Dort kannst du deinen Wissensdurst stillen und hast mit Aufnahme eine Karrieregarantie. Ansonsten kann sich Jura aber lohnen. Ich war an der BLS und da haben eigentlich alle deine Einstellung und es hat so gut wie jeder den ich dort kennengelernt habe zumindest ein VB geschafft. Das kriegst du also vermutlich auch hin.
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Egal
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#30
02.06.2022, 11:30
Mein Tipp:

Höre auf im Internet zu lesen, ob du ein bestimmtes Fach studieren sollst. Es wird immer Leute geben, die dir von diesem oder jenem abraten.

Jura an sich ist nicht kompliziert. Das Problem ist das Notensystem und die Fixiertheit darauf. So ziemlich jeder Abiturient ist wohl erstmal von den Noten frustiert, wenn er von der Schule mit easy erreichbar guten und sehr guten Noten ins Jurastudium wechselt.

Wenn man sich umhört, haben die meisten Juristen Anwälte oder sonstige Juristen in der Familie (= der Klassiker). Ein anderer Großteil hat sich schon immer dafür interessiert und ein kleiner Rest studiert aus Verlegenheit, weil ihm nichts anderes eingefallen ist. Du gehörst wohl zur 2. Gruppe und passt bestens zu uns.

Also Glückwunsch, mach das, was dich schon immer interessiert hat und höre nicht so viel auf andere. Nur ein Tipp, den dir viele im Nachhinein geben werden: lerne gleich von Anfang an und mache nicht den Fehler, das Studium mehrere Semester schleifen zu lassen. Das Studentleben wird trotzdem nicht zu kurz kommen. Diejenigen in meinem Durchgang damals, die von Anfang an gelernt haben, haben am Schluss die besten Noten geschrieben.
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