16.05.2022, 15:13
(16.05.2022, 14:52)C8H10N4O2 schrieb: Ich würde auch sagen, dass es primär von der Mandantenstruktur und vor allem -herkunft abhängt. Mandanten aus den USA oder Hong Kong akzeptieren ohne Meckern bis zu 50 % höhere Stundensätze als etwa ein DAX-Konzern, von der öffentlichen Hand ganz zu schweigen. Das gilt dann unabhängig davon, ob man Arbeitsrecht oder M&A macht.
Rechtsgebiet wahrscheinlich diejenigen, bei denen es um alles (im besten Fall mehr als Geld) geht, d.h. Compliance, Kartellrecht, Patentrecht / hard IP, Wirtschaftsstrafrecht
50% höhere? 100% oder mehr sind da drin. Das hört sich krass an aber ist möglich. In den USA geht im PE Geschäft so die Sause, da ist der Stundensatz nur eine Zahl mit der man am Ende eben die Gesamtrechnung irgendwie begründen muss.
Dazu kommt natürlich noch, wie gut man billen kann auf die Mandante. 600 Euro Stundensatz bei 'nem knappen Budget bringen dir auch weniger als 500 Euro und jeden Tag schreibst du einfach 12 Stunden für "work on matter" auf.
Compliance ist nett, weil du da unglaublich viel Monkey work drauf billen kannst durch die Doc Review. Das ist für den Partner geil. Da wird der 1st year zwar nur mit 300 die Stunde abgerechnet, dafür dann aber 5 Stück davon und die hocken 10-12 Stunden am Tag im Datenraum. Da macht dein Team gut Umsatz.
Kartellrecht/Patent ist vom Litigation Aspekt her nett aber aus meiner Erfahrung denken die meisten Mandanten und Kanzleien da noch zu deutsch. Da werden keine UK/US Sätze aufgerufen, auch wenn man im Schnitt gut abrechnen kann.
Wirtschaftsstrafrecht ist für dich als Partner nett, weil du selbst viel verlangen kannst aber ansonsten eine schmale Kanzleistruktur haben kannst ohne viel Overhead.
16.05.2022, 16:32
Im M&A bei den US-Kanzleien, bei denen ich war wurden bei PE Fonds Hedge Fonds etc. für einen Partner gerne mal 1200€ berechnet.
Für deutsche Verhältnisse ist das schon echt viel.
Für deutsche Verhältnisse ist das schon echt viel.
16.05.2022, 16:45
16.05.2022, 21:30
(16.05.2022, 15:13)Gast schrieb: Wirtschaftsstrafrecht ist für dich als Partner nett, weil du selbst viel verlangen kannst aber ansonsten eine schmale Kanzleistruktur haben kannst ohne viel Overhead.
Dafür fehlt aber bei der Individualverteidigung weitestgehend der Levrerage, den in anderen Rechtsgebieten die Associates bringen. Aber die Stundensätze der Top-Partner in den Top-Boutiquen werden über alle Rechtsgebiete zu den höchsten gehören.