15.05.2022, 09:38
Hallo liebe Community,
Ich starte in wenigen Tagen mein Dasein als Richter auf Probe und um ehrlich zu sein habe ich Angst davor „tödliche“ Fehler zu begehen und deshalb die Probezeit Vll nicht zu überleben.
Woher die Angst kommt ist mir auch unklar, hatte immer gute Noten aber eben auch immer Flüchtigkeitsfehler und irgendwie ein angeknackstes Selbstbewusstsein (warum auch immer).
Jetzt die Frage: Ist euch bekannt in wie vielen prozentualen Fällen ca ein Richter auf Probe seine Lebenszeiternennung nicht erhalten hat bzw. entfernt wurde? Gerne bundesweit, aber insbesondere auch RLP?
Ich starte in wenigen Tagen mein Dasein als Richter auf Probe und um ehrlich zu sein habe ich Angst davor „tödliche“ Fehler zu begehen und deshalb die Probezeit Vll nicht zu überleben.
Woher die Angst kommt ist mir auch unklar, hatte immer gute Noten aber eben auch immer Flüchtigkeitsfehler und irgendwie ein angeknackstes Selbstbewusstsein (warum auch immer).
Jetzt die Frage: Ist euch bekannt in wie vielen prozentualen Fällen ca ein Richter auf Probe seine Lebenszeiternennung nicht erhalten hat bzw. entfernt wurde? Gerne bundesweit, aber insbesondere auch RLP?
15.05.2022, 10:19
(15.05.2022, 09:38)Gast schrieb: Hallo liebe Community,
Ich starte in wenigen Tagen mein Dasein als Richter auf Probe und um ehrlich zu sein habe ich Angst davor „tödliche“ Fehler zu begehen und deshalb die Probezeit Vll nicht zu überleben.
Woher die Angst kommt ist mir auch unklar, hatte immer gute Noten aber eben auch immer Flüchtigkeitsfehler und irgendwie ein angeknackstes Selbstbewusstsein (warum auch immer).
Jetzt die Frage: Ist euch bekannt in wie vielen prozentualen Fällen ca ein Richter auf Probe seine Lebenszeiternennung nicht erhalten hat bzw. entfernt wurde? Gerne bundesweit, aber insbesondere auch RLP?
wenn du dauernd groben mist baust und - ganz wichtig - nicht draus lernst
wenn du dich mit deinen kollegen anlegst - und nicht umgänglich wirst
wenn du meinst du seist der king - obwohl du blutiger anfänger bist und dich nicht anpasst
dann, und nur dann, fliegt man.
wichtig ist es fortschritt zu sehen bei dir. positive entwicklung. ist das da, dann passt das
15.05.2022, 10:20
Richter machen doch andauernd Fehler. Ich wette, dass ich in jedem dritten Urteil irgendeinen Fehler (Zinsdatum, KE, Vollstrb., irgendwas nicht gequotelt, falsche Norm angewendet, Norm übersehen..) finde. Die allermeisten Fehler bemerkt nur entweder keiner oder sie sind egal (einen Tag bei den Zinsen falsch, bei Klage auf 500€).
Für gröbere Fehler gibt es ja den Instanzenzug.
Für gröbere Fehler gibt es ja den Instanzenzug.
15.05.2022, 11:58
Einfach mal empirisch: Nach mehr als einem Jahrzehnt im Richterdienst, kenne ich genau drei (3!) Proberichter (<- sämtlich Männer übrigens), die in der Probezeit gegangen sind. Nur einer davon, weil er dem Job nicht gewachsen war und selbst er unter "mildem Zuspruch" des Personalreferenten des LSG freiwillig. Wahrscheinlich hätte er sogar bleiben können, wenn er unbedingt gewollt hätte.
Ich verstehe die Sorge daher gut. Es spricht sogar für den Threadersteller, dass er/sie entsprechend reflektiert ist, das haben nicht alle Juristen und ist gerade im Richterdienst eine sehr gute Eigenschaft, sofern sie nicht die Entscheidungsfreude hemmt. Aber die Sorge ist unberechtigt: Fehler passieren, es gibt Mechanismen damit umzugehen. Vor ganz dicken Böckenken in der Probezeit bewahren einen regelmäßig Kolleg:innen (die muss/darf man halt mit Fragen löchern) und tws. auch die SE (die gilt es deshalb entsprechend gut zu behandeln).
Ich verstehe die Sorge daher gut. Es spricht sogar für den Threadersteller, dass er/sie entsprechend reflektiert ist, das haben nicht alle Juristen und ist gerade im Richterdienst eine sehr gute Eigenschaft, sofern sie nicht die Entscheidungsfreude hemmt. Aber die Sorge ist unberechtigt: Fehler passieren, es gibt Mechanismen damit umzugehen. Vor ganz dicken Böckenken in der Probezeit bewahren einen regelmäßig Kolleg:innen (die muss/darf man halt mit Fragen löchern) und tws. auch die SE (die gilt es deshalb entsprechend gut zu behandeln).
15.05.2022, 12:00
(15.05.2022, 11:58)RSG schrieb: Einfach mal empirisch: Nach mehr als einem Jahrzehnt im Richterdienst, kenne ich genau drei (3!) Proberichter (<- sämtlich Männer übrigens), die in der Probezeit gegangen sind. Nur einer davon, weil er dem Job nicht gewachsen war und selbst er unter "mildem Zuspruch" des Personalreferenten des LSG freiwillig. Wahrscheinlich hätte er sogar bleiben können, wenn er unbedingt gewollt hätte.
Ich verstehe die Sorge daher gut. Es spricht sogar für den Threadersteller, dass er/sie entsprechend reflektiert ist, das haben nicht alle Juristen und ist gerade im Richterdienst eine sehr gute Eigenschaft, sofern sie nicht die Entscheidungsfreude hemmt. Aber die Sorge ist unberechtigt: Fehler passieren, es gibt Mechanismen damit umzugehen. Vor ganz dicken Böckenken in der Probezeit bewahren einen regelmäßig Kolleg:innen (die muss/darf man halt mit Fragen löchern) und tws. auch die SE (die gilt es deshalb entsprechend gut zu behandeln).
+1
15.05.2022, 16:47
(15.05.2022, 10:19)Gast schrieb:(15.05.2022, 09:38)Gast schrieb: Hallo liebe Community,
Ich starte in wenigen Tagen mein Dasein als Richter auf Probe und um ehrlich zu sein habe ich Angst davor „tödliche“ Fehler zu begehen und deshalb die Probezeit Vll nicht zu überleben.
Woher die Angst kommt ist mir auch unklar, hatte immer gute Noten aber eben auch immer Flüchtigkeitsfehler und irgendwie ein angeknackstes Selbstbewusstsein (warum auch immer).
Jetzt die Frage: Ist euch bekannt in wie vielen prozentualen Fällen ca ein Richter auf Probe seine Lebenszeiternennung nicht erhalten hat bzw. entfernt wurde? Gerne bundesweit, aber insbesondere auch RLP?
wenn du dauernd groben mist baust und - ganz wichtig - nicht draus lernst
wenn du dich mit deinen kollegen anlegst - und nicht umgänglich wirst
wenn du meinst du seist der king - obwohl du blutiger anfänger bist und dich nicht anpasst
dann, und nur dann, fliegt man.
wichtig ist es fortschritt zu sehen bei dir. positive entwicklung. ist das da, dann passt das
Genau so ist es - und, wie hier schon geschrieben, spricht es für Dich, dass Du Respekt vor der Aufgabe hast, solange die Angst nicht lähmt. Lies mal Brechts Lob des Zweifels... die Mitte muss jeder selbst finden. Und Kopf hoch, herzlichen Glückwunsch zu dem schönen Beruf, es wird schon klappen!
15.05.2022, 17:01
TE hier: Ich hätte wirklich nicht mit so vielen positiven und lieben Zusprüchen gerechnet ich bedanke mich ganz ganz ehrlich bei euch vielen Dank dafür! Ich verspüre auch schon etwas weniger Druck auch wenn sich das am ersten Arbeitstag dann wieder ändern dürfte :D Alles Gute euch allen!
15.05.2022, 19:48
Hey, ich gehe davon aus, dass du aufgrund der Fragestellung in RLP anfängst?
Wenn du magst könnten wir uns auch gern austauschen/ vernetzen, ich fange nämlich auch im Juni in RLP an und zusammen ist man ja weniger alleine! :)
Wenn du magst könnten wir uns auch gern austauschen/ vernetzen, ich fange nämlich auch im Juni in RLP an und zusammen ist man ja weniger alleine! :)
15.05.2022, 20:01
(15.05.2022, 19:48)Gast schrieb: Hey, ich gehe davon aus, dass du aufgrund der Fragestellung in RLP anfängst?
Wenn du magst könnten wir uns auch gern austauschen/ vernetzen, ich fange nämlich auch im Juni in RLP an und zusammen ist man ja weniger alleine! :)
Hi :) Ganz genau ich werde im südlichen Teil RLP’s meinen Dienst antreten und klar zusammen sind wir stärker also gerne :) Ich hab mich mal zwecks einfacher Vernetzung angemeldet also gerne einfach schreiben :)
16.05.2022, 09:33
(15.05.2022, 11:58)RSG schrieb: Einfach mal empirisch: Nach mehr als einem Jahrzehnt im Richterdienst, kenne ich genau drei (3!) Proberichter (<- sämtlich Männer übrigens), die in der Probezeit gegangen sind. Nur einer davon, weil er dem Job nicht gewachsen war und selbst er unter "mildem Zuspruch" des Personalreferenten des LSG freiwillig. Wahrscheinlich hätte er sogar bleiben können, wenn er unbedingt gewollt hätte.
Ich verstehe die Sorge daher gut. Es spricht sogar für den Threadersteller, dass er/sie entsprechend reflektiert ist, das haben nicht alle Juristen und ist gerade im Richterdienst eine sehr gute Eigenschaft, sofern sie nicht die Entscheidungsfreude hemmt. Aber die Sorge ist unberechtigt: Fehler passieren, es gibt Mechanismen damit umzugehen. Vor ganz dicken Böckenken in der Probezeit bewahren einen regelmäßig Kolleg:innen (die muss/darf man halt mit Fragen löchern) und tws. auch die SE (die gilt es deshalb entsprechend gut zu behandeln).
Wann ist man dem Richterberuf nicht gewachsen?