20.02.2022, 17:22
Momentan komm ich leider gar nicht mehr klar... ich bin nicht wirklich in der Lage Entscheidungen zu treffen.
Ende November 21 hab ich die Mündliche gehabt, seitdem kommt es mir aber so vor, als wäre ich schon ein Jahr zuhause. Ich hatte bisher drei Vorstellungsgespräche. Einen Job in einem Beratungsverein habe ich abgesagt, weil sich das Jobprofil im Gespräch plötzlich komplett anders als in der Anzeige darstellte. Seitdem grüble ich auch darüber, ob das richtig war (ja, ich wäre da auf Dauer überhaupt nicht glücklich geworden, aber man hätte sich ja ggf. wegbewerben können...).
Es gibt nichts, was ich lieber täte als Strafverteidigerin zu werden. Ein Einstieg erscheint mir nun aus div. Gründen aber besonders schwierig. Die meisten Kanzleien schreiben nicht aktiv aus, sodass ich diverse Kanzleiseiten durchforste und Initiativbewerbungen schreibe. Leider bekommt man oftmals nicht mal eine Absage. Meine Ausbildungskanzlei hat meine Bewerbung seit geraumer Zeit auf dem Tisch. Mein Ausbilder dort ist aber zum Anfang des Jahres ausgestiegen. Bei anderen Kanzleien heißt es, "wir haben schon eine Frau" /"Strafverteidigung ist nichts für Frauen" oder es wird derzeit eben niemand eingestellt.
Die Noten reichen leider auch nicht für den Staatsdienst oder den Vollzug. Letzteres könnte ich mir auch vorstellen. Ich hätte noch zwei Tage mich für den Verbesserungsversuch zu entscheiden, aber ich leide unter Prüfungsangst. Beim letzten Mal wars so schlimm, dass ich mir die Seele aus dem Leib gek**** habe. Zudem hat der ganze Stress eine Gehörgangsentzündung auf beiden Seiten ausgelöst. Leichte Auswirkungen merke ich immer noch.
Die Vorschläge des Arbeitsamtes passen vorne und hinten nicht. Sei es, man bekommt Vorschläge, wo Leute mit mehrjähriger Berufserfahrung oder mit einem völlig anderen Schwerpunkt gesucht werden. Natürlich kann man sich immer in etwas einarbeiten, aber ich habe seit dem Studium und in den Ref-Stationen eigentlich nur Strafrecht gemacht. Da kann man auch nahezu gar nicht irgendwas im Anschreiben glaubhaft "hinbiegen". Bei einem Gespräch bei der Stadtverwaltung (ja, ich bin schon so verzweifelt mich auf eine A9b Stelle zu bewerben) wurde mir gesagt, ja mit Verkehrsordnungswidrigkeiten haben Sie ja keine Erfahrungen. Das machen ja sogar die Leute in der dualen Verwaltungsausbildung." Der rote Faden im Lebenslauf, den ich damals als äußerst positiv empfand, scheint nun ein Bumerang zu werden.
Ich habe mich nun für eine Weiterbildung im strafrechtlichen Bereich im Fernstudium angemeldet. Beginn und Bearbeitung der Aufgaben ist zeitlich flexibel.
Die Gesamtsituation belastet mich sehr und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin total antriebslos, weil ich nicht sehe, dass es irgendwie voran geht. Ich mache mir viele Gedanken darüber, ob der Einstieg in die Strafverteidigung später noch schwieriger wird, wenn man erst in eine r anderen Sparte oder im öD anfängt oder ob ich diese belastende Prüfungssituation nochmal hinter mich bringen kann.
Ende November 21 hab ich die Mündliche gehabt, seitdem kommt es mir aber so vor, als wäre ich schon ein Jahr zuhause. Ich hatte bisher drei Vorstellungsgespräche. Einen Job in einem Beratungsverein habe ich abgesagt, weil sich das Jobprofil im Gespräch plötzlich komplett anders als in der Anzeige darstellte. Seitdem grüble ich auch darüber, ob das richtig war (ja, ich wäre da auf Dauer überhaupt nicht glücklich geworden, aber man hätte sich ja ggf. wegbewerben können...).
Es gibt nichts, was ich lieber täte als Strafverteidigerin zu werden. Ein Einstieg erscheint mir nun aus div. Gründen aber besonders schwierig. Die meisten Kanzleien schreiben nicht aktiv aus, sodass ich diverse Kanzleiseiten durchforste und Initiativbewerbungen schreibe. Leider bekommt man oftmals nicht mal eine Absage. Meine Ausbildungskanzlei hat meine Bewerbung seit geraumer Zeit auf dem Tisch. Mein Ausbilder dort ist aber zum Anfang des Jahres ausgestiegen. Bei anderen Kanzleien heißt es, "wir haben schon eine Frau" /"Strafverteidigung ist nichts für Frauen" oder es wird derzeit eben niemand eingestellt.
Die Noten reichen leider auch nicht für den Staatsdienst oder den Vollzug. Letzteres könnte ich mir auch vorstellen. Ich hätte noch zwei Tage mich für den Verbesserungsversuch zu entscheiden, aber ich leide unter Prüfungsangst. Beim letzten Mal wars so schlimm, dass ich mir die Seele aus dem Leib gek**** habe. Zudem hat der ganze Stress eine Gehörgangsentzündung auf beiden Seiten ausgelöst. Leichte Auswirkungen merke ich immer noch.

Die Vorschläge des Arbeitsamtes passen vorne und hinten nicht. Sei es, man bekommt Vorschläge, wo Leute mit mehrjähriger Berufserfahrung oder mit einem völlig anderen Schwerpunkt gesucht werden. Natürlich kann man sich immer in etwas einarbeiten, aber ich habe seit dem Studium und in den Ref-Stationen eigentlich nur Strafrecht gemacht. Da kann man auch nahezu gar nicht irgendwas im Anschreiben glaubhaft "hinbiegen". Bei einem Gespräch bei der Stadtverwaltung (ja, ich bin schon so verzweifelt mich auf eine A9b Stelle zu bewerben) wurde mir gesagt, ja mit Verkehrsordnungswidrigkeiten haben Sie ja keine Erfahrungen. Das machen ja sogar die Leute in der dualen Verwaltungsausbildung." Der rote Faden im Lebenslauf, den ich damals als äußerst positiv empfand, scheint nun ein Bumerang zu werden.
Ich habe mich nun für eine Weiterbildung im strafrechtlichen Bereich im Fernstudium angemeldet. Beginn und Bearbeitung der Aufgaben ist zeitlich flexibel.
Die Gesamtsituation belastet mich sehr und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin total antriebslos, weil ich nicht sehe, dass es irgendwie voran geht. Ich mache mir viele Gedanken darüber, ob der Einstieg in die Strafverteidigung später noch schwieriger wird, wenn man erst in eine r anderen Sparte oder im öD anfängt oder ob ich diese belastende Prüfungssituation nochmal hinter mich bringen kann.
20.02.2022, 18:08
Selbstständigkeit?
20.02.2022, 18:22
Kleinere Kanzleien suchen, die für Zivilrechtler annoncieren? Gibt ja durchaus einige kleinere Kanzleien, die Straf- und Zivilrecht machen, aber trotzdem einen Angestellten bezahlen können.
Sich nach und nach in Richtung Verteidigung zu orientieren dürfte nicht so schwer sein, weil dort sowieso relativ bald erwartet wird, dass man eigene Mandante bringt.
Ansonsten kenne ich auch relativ gute Absolventen mit Fokus auf Strafrecht, die direkt in die Selbstständigkeit gestartet sind. Die wenigen Stellen für Angestellte kommen doch oft von Boutiquen, die eher andere Kaliber im Sinn haben.
Sich nach und nach in Richtung Verteidigung zu orientieren dürfte nicht so schwer sein, weil dort sowieso relativ bald erwartet wird, dass man eigene Mandante bringt.
Ansonsten kenne ich auch relativ gute Absolventen mit Fokus auf Strafrecht, die direkt in die Selbstständigkeit gestartet sind. Die wenigen Stellen für Angestellte kommen doch oft von Boutiquen, die eher andere Kaliber im Sinn haben.
20.02.2022, 19:11
"Strafverteidigung ist nichts für Frauen"
DAS haben die dir wirklich so gesagt ??? Hast du das schriftlich? Das schreit ja förmlich nach AGG. Wenn du also Geld brauchst...
Zu deinem eigentlichen Problem: Ich würde ebenfalls zu kleinen Kanzleien raten. FWW Einzelanwalt oder bis ca. 5 Anwälte. Die setzen meist keine zwingende Erfahrung in den jeweiligen Rechtgebieten voraus und Strafrechtsfälle gibt es in diesen Kanzleien in der Regel auch.
DAS haben die dir wirklich so gesagt ??? Hast du das schriftlich? Das schreit ja förmlich nach AGG. Wenn du also Geld brauchst...
Zu deinem eigentlichen Problem: Ich würde ebenfalls zu kleinen Kanzleien raten. FWW Einzelanwalt oder bis ca. 5 Anwälte. Die setzen meist keine zwingende Erfahrung in den jeweiligen Rechtgebieten voraus und Strafrechtsfälle gibt es in diesen Kanzleien in der Regel auch.
20.02.2022, 19:18
(20.02.2022, 19:11)Egal schrieb: "Strafverteidigung ist nichts für Frauen"
DAS haben die dir wirklich so gesagt ??? Hast du das schriftlich? Das schreit ja förmlich nach AGG. Wenn du also Geld brauchst...
Zu deinem eigentlichen Problem: Ich würde ebenfalls zu kleinen Kanzleien raten. FWW Einzelanwalt oder bis ca. 5 Anwälte. Die setzen meist keine zwingende Erfahrung in den jeweiligen Rechtgebieten voraus und Strafrechtsfälle gibt es in diesen Kanzleien in der Regel auch.
Ja, das Weltbild in manchen Kanzleien ist noch aus nem anderen Jahrhundert. Nein, das sagen sie natürlich nur. Die wissen ja, dass man das nicht schriftlich rausgeben sollte. Ist aber tatsächlich 2x so passiert.
Bei Einzelkämpfern habe ich bisher keine Bewerbung eingereicht, weil die doch niemanden nehmen werden. Also das war mein Gedanke.
20.02.2022, 19:38
Angestellte Strafverteidiger sind selten, außer in GKs mit Wirtschaftsschwerpunkt und Boutiquen. Es gibt eigentlich nur 2 sinnvolle Lösungen, wenn die Noten nicht reichen. Entweder angestellt in einer FWW-Kanzlei mit der Absprache, dass man auch strafrechtliche Mandate bearbeiten darf, oder Selbstständigkeit.
20.02.2022, 23:00
Ich kann die Probleme gut nachvollziehen, war in einer ähnlichen Situation und hatte mich letztendlich für den Verbesserungsversuch entschieden. Ich wollte mir nicht später vorwerfen, es nicht versucht zu haben und es hatte sich bei mir tatsächlich gelohnt. Aber das ist eine sehr persönliche Entscheidung/ Abwägung.. man sollte sich jedoch immer vor Augen halten, dass das was du erreicht hast dir niemand mehr nehmen kann!
Für welche Weiterbildung im strafrechtlichen Bereich im Fernstudium hast du dich denn angemeldet? Ich überlege aktuell auch so etwas zu machen..
Ich wünsche dir alles Gute!
Für welche Weiterbildung im strafrechtlichen Bereich im Fernstudium hast du dich denn angemeldet? Ich überlege aktuell auch so etwas zu machen..
Ich wünsche dir alles Gute!
20.02.2022, 23:32
Der dritte Weg ist die Amtsanwaltschaft
20.02.2022, 23:35
Es gibt an der Uni Hagen zertifizierte Weiterbildugnsstudiengänge im Steuerstrafrecht und Sportrecht. Habe das Erste genommen.
Bezüglich des VV: Mir macht der Umstand Angst, dass es mich auch gesundheitlich so aus der Bahn geworfen hat letztes Mal. Und ich würde ja schon im April schreiben ohne bisher was getan oder viel Aktuelles intensiv verfolgt zu haben (ich kann mich einfach zu nichts aufraffen momentan.
)
Das Einzige was ich will ist eine Stelle in ner kleinen Fachanwaltskanzlei, aber scheint ja unmöglich zu sein.
Vielleicht sollte ich mich anmelden und falls ich einen Job bekomme, könnte ich mich abmelden oder einen späteren Start aushandeln?
Bezüglich des VV: Mir macht der Umstand Angst, dass es mich auch gesundheitlich so aus der Bahn geworfen hat letztes Mal. Und ich würde ja schon im April schreiben ohne bisher was getan oder viel Aktuelles intensiv verfolgt zu haben (ich kann mich einfach zu nichts aufraffen momentan.


Das Einzige was ich will ist eine Stelle in ner kleinen Fachanwaltskanzlei, aber scheint ja unmöglich zu sein.
Vielleicht sollte ich mich anmelden und falls ich einen Job bekomme, könnte ich mich abmelden oder einen späteren Start aushandeln?
21.02.2022, 01:27
Habe VV gemacht, war ekelig, aber hat sich gelohnt (leide aber auch nicht an Prüfungsangst). Ich würde das mitnehmen.