23.12.2021, 12:20
Liebe Schwarmintelligenz,
im nächsten Jahr ist es soweit. Meine amtsärztliche Untersuchung steht an. Allerdings macht mir - wie so vielen - die gesundheitliche Eignung sorgen. Nicht, weil ich sie nicht hätte, sondern da in meiner Krankenakte so einiger Quatsch vermerkt ist.
Zwar habe ich mal eine Verhaltenstherapie 2015 gemacht. Diese war allerdings nur kurzzeitig und aufgrund einer diagnostizierten Anpassungsstörung angeraten.
2017 bin ich wegen eines diffusen Unwohlseins und Schlafproblemen bei einigen Ärzten gewesen, die allesamt nicht die Pollenallergie erkannt haben, die Grund meiner schlaflosen Nächte war. Deshalb habe ich so allerlei komische Diagnosen in der Akte stehen (Chronisches Erschöpfungssyndrom, erneut Anpassungsstörung). Ein Arzt verschrieb mir ein Antidepressivum, das ich allerdings nicht einnahm. Jetzt frage ich mich, wie ich mit diesen Diagnosen umgehen soll. Ich wurde 2017 nicht therapeutisch behandelt. Die Diagnosen sind Quatsch. Kann ich diese ignorieren oder würdet ihr mir anraten, diese offenzulegen? Ich finde, das gibt ein komisches Bild ab…
im nächsten Jahr ist es soweit. Meine amtsärztliche Untersuchung steht an. Allerdings macht mir - wie so vielen - die gesundheitliche Eignung sorgen. Nicht, weil ich sie nicht hätte, sondern da in meiner Krankenakte so einiger Quatsch vermerkt ist.
Zwar habe ich mal eine Verhaltenstherapie 2015 gemacht. Diese war allerdings nur kurzzeitig und aufgrund einer diagnostizierten Anpassungsstörung angeraten.
2017 bin ich wegen eines diffusen Unwohlseins und Schlafproblemen bei einigen Ärzten gewesen, die allesamt nicht die Pollenallergie erkannt haben, die Grund meiner schlaflosen Nächte war. Deshalb habe ich so allerlei komische Diagnosen in der Akte stehen (Chronisches Erschöpfungssyndrom, erneut Anpassungsstörung). Ein Arzt verschrieb mir ein Antidepressivum, das ich allerdings nicht einnahm. Jetzt frage ich mich, wie ich mit diesen Diagnosen umgehen soll. Ich wurde 2017 nicht therapeutisch behandelt. Die Diagnosen sind Quatsch. Kann ich diese ignorieren oder würdet ihr mir anraten, diese offenzulegen? Ich finde, das gibt ein komisches Bild ab…
23.12.2021, 12:34
Es kommt sicher darauf an, was man Dich fragt und was im Fragebogen gefragt wird.
Wenn gar nichts in die Richtung geht, brauchst Du es nicht zu sagen. Aber wenn die Frage nach Beschwerden/Erkrankungen im Bereich XY kommt, dann musst Du das offenlegen und so wie hier erklären. Und tatsächlich bin ich sehr sicher, dass die Frage danach kommt, jedenfalls wurde bei mir letzten Monat (Einstellung Bund) auch nach psychischen Behandlungen und Allergien gefragt. Die Frage ist dann, an was für einen Arzt Du gerätst. Hast Du Glück, schließt er sich Deiner Diagnose "alles Quatsch" an. Vermutlich wird er das aber tatsächlich genauer nachprüfen wollen. Ggf. solltest Du vorsorglich die Unterlagen Deiner Ärzte anfordern, damit Du sie bei Bedarf schon vorzeigen kannst und nicht erst anfordern lassen musst. Du solltest Dich darauf einstellen, dass der Prozess jedenfalls in die länge gezogen wird und nicht 3 Tage nach Deinem Besuch beim AA das OK desselben bei Deiner künftigen Personalstelle vorliegt, sondern vielleicht auch erst 1-2 Monate später oder gar nicht (dann müsstest Du Dich wohl auf den Rechtsweg einstellen).
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wirst Du aber große Probleme bei der PKV bekommen. Ich habe die schon wg. kleiner Verstauchungen und einem Hautarzttermin (Salbe für 1 Woche, dann nie wieder ein Problem). Psychische Themen und Allergien sind da ein großes Hindernis und vermutlich kommst Du da nur über die Öffnungsklausel rein. Die PKV hält sich nämlich an die ärztlichen Diagnosen und vor allem die Tatsache, dass Du beim Arzt warst, denn das kostet schließlich.
Ich wünsche Dir viel Erfolg. Das sollte nicht entmutigend sein, aber was ich wg. Kleinigkeiten für Probleme beim AA und der Versicherungssuche hatte, hat mich schockiert. Und davon, irgendwelche Diagnosen zu verschweigen, kann ich nur dringend abraten. Das kann auch Jahre später noch zur Entfernung aus dem Dienst oder dem Verlust des Versicherungsschutzes führen.
Wenn gar nichts in die Richtung geht, brauchst Du es nicht zu sagen. Aber wenn die Frage nach Beschwerden/Erkrankungen im Bereich XY kommt, dann musst Du das offenlegen und so wie hier erklären. Und tatsächlich bin ich sehr sicher, dass die Frage danach kommt, jedenfalls wurde bei mir letzten Monat (Einstellung Bund) auch nach psychischen Behandlungen und Allergien gefragt. Die Frage ist dann, an was für einen Arzt Du gerätst. Hast Du Glück, schließt er sich Deiner Diagnose "alles Quatsch" an. Vermutlich wird er das aber tatsächlich genauer nachprüfen wollen. Ggf. solltest Du vorsorglich die Unterlagen Deiner Ärzte anfordern, damit Du sie bei Bedarf schon vorzeigen kannst und nicht erst anfordern lassen musst. Du solltest Dich darauf einstellen, dass der Prozess jedenfalls in die länge gezogen wird und nicht 3 Tage nach Deinem Besuch beim AA das OK desselben bei Deiner künftigen Personalstelle vorliegt, sondern vielleicht auch erst 1-2 Monate später oder gar nicht (dann müsstest Du Dich wohl auf den Rechtsweg einstellen).
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wirst Du aber große Probleme bei der PKV bekommen. Ich habe die schon wg. kleiner Verstauchungen und einem Hautarzttermin (Salbe für 1 Woche, dann nie wieder ein Problem). Psychische Themen und Allergien sind da ein großes Hindernis und vermutlich kommst Du da nur über die Öffnungsklausel rein. Die PKV hält sich nämlich an die ärztlichen Diagnosen und vor allem die Tatsache, dass Du beim Arzt warst, denn das kostet schließlich.
Ich wünsche Dir viel Erfolg. Das sollte nicht entmutigend sein, aber was ich wg. Kleinigkeiten für Probleme beim AA und der Versicherungssuche hatte, hat mich schockiert. Und davon, irgendwelche Diagnosen zu verschweigen, kann ich nur dringend abraten. Das kann auch Jahre später noch zur Entfernung aus dem Dienst oder dem Verlust des Versicherungsschutzes führen.
23.12.2021, 12:55
Der Maßstab ist ja die Rechtsprechung des BVerfG: „Ein Beamtenbewerber ist gesundheitlich nicht geeignet, wenn tatsächliche Anhaltspunkte die Annahme rechtfertigen, dass mit überwiegender Wahrscheinlichkeit vom Eintritt einer Dienstunfähigkeit vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze auszugehen ist.“
Ich bin Laie, aber das, was du hier beschreibst, würde ich darunter nicht subsumieren.
Bei der PKV sieht es anders aus, da führen solche Sachen zu Probleme. Aber: du musst oft nur Krankheiten / Arztbesuche der letzten 3 bzw 5 Jahre angeben. Da könnte bei dir schon was wegfallen. Kannst dir auf jeden Fall mal die BBK anschauen; die verlangen zwar auch Risikoaufschläge, man kommt aber ohne Öffnungsklausel rein.
Ich bin Laie, aber das, was du hier beschreibst, würde ich darunter nicht subsumieren.
Bei der PKV sieht es anders aus, da führen solche Sachen zu Probleme. Aber: du musst oft nur Krankheiten / Arztbesuche der letzten 3 bzw 5 Jahre angeben. Da könnte bei dir schon was wegfallen. Kannst dir auf jeden Fall mal die BBK anschauen; die verlangen zwar auch Risikoaufschläge, man kommt aber ohne Öffnungsklausel rein.
23.12.2021, 14:32
Hast du keine Anwartschaft von Beamteneltern? Dann kommst du nämlich ohne Gesundheitsprüfung rein. Deine Diagnosen sind Quatsch. Es gibt viel schlimmere Sachen, z.B. allergisches oder richtiges Asthma und nicht nur Allergien und selbst da nimmst du ein paar Wochen während der Pollenzeit niedrig dosiertes Kortisonspray und Antiallergika und dann hast du auch keine Beschwerden. Vieles kann man mit Medikamenten beschwerdefrei stellen. Das ist kein Grund, jemanden nicht zu verbeamten. Es werden sogar Leute mit Depressionen oder Übergewicht verbeamtet heutzutage. Das, was du hast, ist gar nichts.
24.12.2021, 15:22
Ich wurde nach OPs und Erkrankungen gefragt.
Ersteres hatte ich eine recht große Knie OP - keine Einschränkungen im Alltag.
Beweglichkeit wurde dann kurz getestet und nix weiter. Sofern da keine echten Langzeitfolgen bestehen vernein solche. Da wird auch keine Krankenakte eingefordert.
Hat i.ü. nichtmal meine PKV interessiert. Die haben sich auch keine Akten geholt.
Ersteres hatte ich eine recht große Knie OP - keine Einschränkungen im Alltag.
Beweglichkeit wurde dann kurz getestet und nix weiter. Sofern da keine echten Langzeitfolgen bestehen vernein solche. Da wird auch keine Krankenakte eingefordert.
Hat i.ü. nichtmal meine PKV interessiert. Die haben sich auch keine Akten geholt.
24.12.2021, 15:25
(23.12.2021, 12:20)AdrianMadrian schrieb: Liebe Schwarmintelligenz,
im nächsten Jahr ist es soweit. Meine amtsärztliche Untersuchung steht an. Allerdings macht mir - wie so vielen - die gesundheitliche Eignung sorgen. Nicht, weil ich sie nicht hätte, sondern da in meiner Krankenakte so einiger Quatsch vermerkt ist.
Zwar habe ich mal eine Verhaltenstherapie 2015 gemacht. Diese war allerdings nur kurzzeitig und aufgrund einer diagnostizierten Anpassungsstörung angeraten.
2017 bin ich wegen eines diffusen Unwohlseins und Schlafproblemen bei einigen Ärzten gewesen, die allesamt nicht die Pollenallergie erkannt haben, die Grund meiner schlaflosen Nächte war. Deshalb habe ich so allerlei komische Diagnosen in der Akte stehen (Chronisches Erschöpfungssyndrom, erneut Anpassungsstörung). Ein Arzt verschrieb mir ein Antidepressivum, das ich allerdings nicht einnahm. Jetzt frage ich mich, wie ich mit diesen Diagnosen umgehen soll. Ich wurde 2017 nicht therapeutisch behandelt. Die Diagnosen sind Quatsch. Kann ich diese ignorieren oder würdet ihr mir anraten, diese offenzulegen? Ich finde, das gibt ein komisches Bild ab…
gib an, dass du keine erkrankungen hast und wenn gefragt wird nennst du eben die pollenallergie, wenn das der auslöser war.
nach psychischen behandlungen wird man aber immer gefragt. da kannst du dann das erzählen und sagen, dass seit der allergiediagnose alles gut ist.
24.12.2021, 15:25
Kennt jemand jemanden oder Fälle, bei denen es nach dem BVerwG Urteil 2013 nicht geklappt hat und die Gründe, warum es nicht geklappt hat?
24.12.2021, 15:35
24.12.2021, 15:49
Kann den link nicht reinposten, aber das BVerwG hat 2013 die Anforderungen an die Ablehnung der gesundheitlichen Eignung hochgesetzt
24.12.2021, 17:28
(23.12.2021, 12:20)AdrianMadrian schrieb: Liebe Schwarmintelligenz,
im nächsten Jahr ist es soweit. Meine amtsärztliche Untersuchung steht an. Allerdings macht mir - wie so vielen - die gesundheitliche Eignung sorgen. Nicht, weil ich sie nicht hätte, sondern da in meiner Krankenakte so einiger Quatsch vermerkt ist.
Zwar habe ich mal eine Verhaltenstherapie 2015 gemacht. Diese war allerdings nur kurzzeitig und aufgrund einer diagnostizierten Anpassungsstörung angeraten.
2017 bin ich wegen eines diffusen Unwohlseins und Schlafproblemen bei einigen Ärzten gewesen, die allesamt nicht die Pollenallergie erkannt haben, die Grund meiner schlaflosen Nächte war. Deshalb habe ich so allerlei komische Diagnosen in der Akte stehen (Chronisches Erschöpfungssyndrom, erneut Anpassungsstörung). Ein Arzt verschrieb mir ein Antidepressivum, das ich allerdings nicht einnahm. Jetzt frage ich mich, wie ich mit diesen Diagnosen umgehen soll. Ich wurde 2017 nicht therapeutisch behandelt. Die Diagnosen sind Quatsch. Kann ich diese ignorieren oder würdet ihr mir anraten, diese offenzulegen? Ich finde, das gibt ein komisches Bild ab…
Sollte kein Problem sein, offen mit umgehen und erklären und am besten einen Arztbrief dazu mitbringen. Löuft dann schon. Bin mit ganz anderen Diagnosen durchgekommen.



