15.09.2021, 18:01
Moin zusammen, bin aktuell nach dem zweiten Examen auf der passenden Kanzlei für den Einstieg. Examen lief ganz ordentlich, um irgendwelche Notenhürden mach ich mir da eher weniger Sorgen, ne ehemalige Station kommt auch nicht in Frage. Freundeskreis wirkte auch nie so überzeugend und motivierend, wenn es um ihre Arbeitgeber geht. Hab mich jetzt mal ne Weile durch talentrocket geklickt und mir da die Profile angeschaut, aber so richtig hat mich da auch keine Kanzlei gecatcht. Mittlerweile bin ich auch etwas genervt, weil alle das selbe von sich behaupten und alle super krass, mega modern und innovatiov und die creme de la creme sein wollen
Daher mal die Frage an euch: worauf achtet ihr bei nem Arbeitgeber, bevor ihr euch bewerbt? Außer Gehalt maybe (zählt eigentlich noch der Grundsatz je höher das Gehalt, desto mehr ist es eigentlich Schmerzensgeld?)

Daher mal die Frage an euch: worauf achtet ihr bei nem Arbeitgeber, bevor ihr euch bewerbt? Außer Gehalt maybe (zählt eigentlich noch der Grundsatz je höher das Gehalt, desto mehr ist es eigentlich Schmerzensgeld?)
15.09.2021, 18:27
Schau doch mal konkret nach Rankings, die Kanzleien nach bestimmten Rechtsgebieten aufschlüsseln, wenn du ein favorisiertes Rechtsgebiet hast. Wenn du keine Bedenken hinsichtlich der Notengrenzen hast (Glückwunsch, das ist toll!), dann kannst du ja so deine Suche eingrenzen und die Marktbesten abklappern. Im zweiten Schritt kannst du dann weiter differenzieren nach Gehalt, Arbeitsbelastung, Standort etc. Wobei zumindest Gehalt und Arbeitsbelastung in jedem Gebiet hoch sein werden, sofern es sich um die Marktspitze handelt.
Wenn dich Geld eher weniger juckt, dann such halt nach Faktoren wie humane Arbeitszeit, kein enormer Billingdruck etc. Am Ende weißt du am Besten, worauf du Bock hast.
Wenn dich Geld eher weniger juckt, dann such halt nach Faktoren wie humane Arbeitszeit, kein enormer Billingdruck etc. Am Ende weißt du am Besten, worauf du Bock hast.
15.09.2021, 18:40
Der Tipp mit den Rankings ist sehr gut. Wenn du da einen Rechtsbereich hast, schau dir auch mal die kleineren, sehr guten Kanzleien an.
Ansonsten kannst du halt nicht erwarten, dass sich anglo-amerikanische Kanzlei 1 groß von anglo-amerikanischer Kanzlei 2 unterscheidet. Es gibt dann Unterschiede, wenn man dort arbeitet und tief drin steckt, aber von außen ist es wie bei Autos. Am Ende sind BMW, Mercedes und Audi doch seeehr ähnlich, wenn man es aufs Wesentliche reduziert.
Ansonsten kannst du halt nicht erwarten, dass sich anglo-amerikanische Kanzlei 1 groß von anglo-amerikanischer Kanzlei 2 unterscheidet. Es gibt dann Unterschiede, wenn man dort arbeitet und tief drin steckt, aber von außen ist es wie bei Autos. Am Ende sind BMW, Mercedes und Audi doch seeehr ähnlich, wenn man es aufs Wesentliche reduziert.
15.09.2021, 21:20
Das ist sehr individuell, es kommt letztendlich darauf an, was du möchtest/ suchst.
Meine Kriterien waren/sind:
- Wunschrechtsgebiet und Kanzlei darin führend
- Die Personen, insbesondere nette Partner (keine Choleriker)
- Kein Dresscode
- Home-Office und Teilzeitmöglichkeiten
- Hundefreundliches Büro
- eher nachrangig das Gehalt
Meine Kriterien waren/sind:
- Wunschrechtsgebiet und Kanzlei darin führend
- Die Personen, insbesondere nette Partner (keine Choleriker)
- Kein Dresscode
- Home-Office und Teilzeitmöglichkeiten
- Hundefreundliches Büro
- eher nachrangig das Gehalt
15.09.2021, 22:06
Ausschließlich eigene Erfahrung oder Erfahrungen von Leuten deren Urteil ich traue bzw ähnlich ticken wie ich.
Alles andere ist für mich Lotto.
Bevor ich den Kanzleien glaube schaue ich mich lieber hier um was Arbeitszeiten und Stimmung angeht.
Alles andere ist für mich Lotto.
Bevor ich den Kanzleien glaube schaue ich mich lieber hier um was Arbeitszeiten und Stimmung angeht.
16.09.2021, 08:37
Für mich wäre wichtig, dass die Chemie zum Partner und zum Team stimmt. Häufig hat man da ja ein aussagekräftiges Bauchgefühl. Darauf würde ich hören neben anderen wichtigen Punkten (Gehalt, Arbeitszeit, Ort)
16.09.2021, 09:03
Jetzt mal allgemein Gesprochen und mMn:
Ich finde als erstes sollte man überlegen welche Kanzleigröße für einen in Frage kommt.
Zwischen KK, MK und GK bestehen natürlich riesige Unterschiede in der Arbeitsweise und in der Struktur der Mandate.
Dann sollte man sich überlegen welches Rechtsgebiet man machen möchte bzw. wie stark man sich spezialisieren möchte (wobei das mit der Wahl der Kanzleigröße Hand in Hand geht).
Schließlich sollte man sich einige "softere" Kriterien raussuchen, auf die man nicht verzichten möchte (z.B. HO Möglichkeit).
Letztlich ist aber ein großer Teil auch die persönliche Komponente zu seinem Vorgesetzten. Mit dem wird man viel zusammen arbeiten und das muss passen. Zugegeben, das ist oft schwer in 1-2 Gesprächen einzuschätzen.
Ich finde als erstes sollte man überlegen welche Kanzleigröße für einen in Frage kommt.
Zwischen KK, MK und GK bestehen natürlich riesige Unterschiede in der Arbeitsweise und in der Struktur der Mandate.
Dann sollte man sich überlegen welches Rechtsgebiet man machen möchte bzw. wie stark man sich spezialisieren möchte (wobei das mit der Wahl der Kanzleigröße Hand in Hand geht).
Schließlich sollte man sich einige "softere" Kriterien raussuchen, auf die man nicht verzichten möchte (z.B. HO Möglichkeit).
Letztlich ist aber ein großer Teil auch die persönliche Komponente zu seinem Vorgesetzten. Mit dem wird man viel zusammen arbeiten und das muss passen. Zugegeben, das ist oft schwer in 1-2 Gesprächen einzuschätzen.
16.09.2021, 12:12
Wenn notentechnisch möglich, dann würde ich einen Einstieg in der GK empfehlen. Von dort später in eine kleinere Kanzlei zu wechseln ist kein Problem. Umgekehrt ist es sehr schwierig.
16.09.2021, 12:27
(16.09.2021, 09:03)Lawliet schrieb: Ich finde als erstes sollte man überlegen welche Kanzleigröße für einen in Frage kommt.
Zwischen KK, MK und GK bestehen natürlich riesige Unterschiede in der Arbeitsweise und in der Struktur der Mandate.
Dann sollte man sich überlegen welches Rechtsgebiet man machen möchte bzw. wie stark man sich spezialisieren möchte (wobei das mit der Wahl der Kanzleigröße Hand in Hand geht).
Noch nie von Boutiquen gehört?

21.09.2021, 23:13
Kanzlei ist nicht Kanzlei. Eine Kanzlei ist nicht homogen. In Großkanzleien, erst recht aber in mittelständischen Büros sind völlig verschiedene Persönlichkeiten als Partner tätig. Es kommt ganz entscheidend darauf an, für wen du arbeitest. Das kann der konservative Typ mit dem Stock im Arsch sein, genauso aber ein lockerer Kerl, der die Hierarchie fast nicht erkennen lässt. Ich würde möglichst viele Gespräche führen und mit die Leute ganz genau angucken, mit denen ich zusammenarbeite. Was hast du von der tollsten Kanzlei, wenn du für ein Arschloch arbeitest.