07.09.2021, 21:42
Hallo ihr Lieben,
ich bin aktuell Zivilrichter am AG HH und es gefällt mir überhaupt nicht.
Ich beschäftige mich ständig mit Folgenden Themen:
1. Verkehrsunfälle
2. FluggastrechteVO
3. Mietwagen (Fracke-Model) Sachverständigenkosten (JVEG usw)
Ist die Arbeit als StrafRi möglicherweise nicht so ätzend? Was sind Eure Erfahrungen? Arbeitet man als ZR oder StrafRi mehr? :)
ich bin aktuell Zivilrichter am AG HH und es gefällt mir überhaupt nicht.
Ich beschäftige mich ständig mit Folgenden Themen:
1. Verkehrsunfälle
2. FluggastrechteVO
3. Mietwagen (Fracke-Model) Sachverständigenkosten (JVEG usw)
Ist die Arbeit als StrafRi möglicherweise nicht so ätzend? Was sind Eure Erfahrungen? Arbeitet man als ZR oder StrafRi mehr? :)
07.09.2021, 22:04
Sehr interessante Frage.
Ich arbeite gerade als Richter (auf Probe) am LG in einer Zivilkammer, die u.a. für Baurecht zuständig ist, und mir gefällts auch nicht. Hoffe darauf, dass mir Strafrecht deutlich besser gefällt, am besten am Amtsgericht.
Ich arbeite gerade als Richter (auf Probe) am LG in einer Zivilkammer, die u.a. für Baurecht zuständig ist, und mir gefällts auch nicht. Hoffe darauf, dass mir Strafrecht deutlich besser gefällt, am besten am Amtsgericht.
07.09.2021, 22:18
Die Richter hier im forum haben irgendwie alle keinen Bock (mehr) auf ihren Job.
07.09.2021, 22:35
07.09.2021, 22:38
Zumindest eine Annäherung an die Frage:
War als Referendar (lol) drei Monate bei einer Richterin für Strafsachen am AG und fand es sehr interessant. Es geht natürlich eher um das Tatsächliche als um's Rechtliche in den Sitzungen - aber soweit dürfte es dir ja selbst noch bekannt sein aus den Sitzungsvertretungen. Die Urteile schreiben sich m.E. deutlich besser als Zivilurteile, da es rechtlich eben "einfacher" ist - sind ja oft nur wenige Sätze zum Rechtlichen. Sie hatte zwei Sitzungstage pro Woche, die sicher sehr stressig sind, jeweils ca. 6 Hauptverhandlungen am Tag. Den Rest der Woche ist man wohl sehr gut beschäftigt, die Urteile zu schreiben und sein Dezernat sonst zu bearbeiten, da in der nächsten Woche ja schon wieder die neuen Sachen anstehen. Aber wem sag ich das, du bist ja schon Richter und kennst dich da sicher besser aus. Meine Ausbilderin schien jedenfalls sehr zufrieden mit ihrem Job (ca. 20 Jahre in der Justiz dabei). Wichtig scheint mir eine gewisse Frustrationstoleranz, da Angeklagte doch oft wieder vorstellig werden.
War als Referendar (lol) drei Monate bei einer Richterin für Strafsachen am AG und fand es sehr interessant. Es geht natürlich eher um das Tatsächliche als um's Rechtliche in den Sitzungen - aber soweit dürfte es dir ja selbst noch bekannt sein aus den Sitzungsvertretungen. Die Urteile schreiben sich m.E. deutlich besser als Zivilurteile, da es rechtlich eben "einfacher" ist - sind ja oft nur wenige Sätze zum Rechtlichen. Sie hatte zwei Sitzungstage pro Woche, die sicher sehr stressig sind, jeweils ca. 6 Hauptverhandlungen am Tag. Den Rest der Woche ist man wohl sehr gut beschäftigt, die Urteile zu schreiben und sein Dezernat sonst zu bearbeiten, da in der nächsten Woche ja schon wieder die neuen Sachen anstehen. Aber wem sag ich das, du bist ja schon Richter und kennst dich da sicher besser aus. Meine Ausbilderin schien jedenfalls sehr zufrieden mit ihrem Job (ca. 20 Jahre in der Justiz dabei). Wichtig scheint mir eine gewisse Frustrationstoleranz, da Angeklagte doch oft wieder vorstellig werden.
07.09.2021, 22:58
Strafsachen am AG sind halt Massenabfertigung ,aber das sind Zivilsachen dort ja auch. Ich finde Strafsachen am AG sehr eintönig
07.09.2021, 23:01
Mich nervt an ZivilR am AG, dass sehr viele Anwälte leider sehr schlecht vortragen, falsche prozessuale Erklärungen abgeben und in jedem Schriftsatz nach richterlichen Hinweisen bitten. Das kann es ja wirklich nicht sein. Und auch die Themen, mit denen man sich beschäftigt, sind nervig. Mich interessiert nicht, ob jetzt 24 oder 26 Fotos für das Sachverständigengutachten notwendig waren. Über solche Sachen wird aber wirklich gestritten.
07.09.2021, 23:42
Du tauschst dann halt zivilrechtlichen Kleinscheiß gegen strafrechtlichen Kleinscheiß. Nur dass du mit deinen Fehlern dort eben potenziell Leuten die Freiheit entziehen kannst.
08.09.2021, 06:43
08.09.2021, 08:12
(07.09.2021, 23:42)omnimodo schrieb: Du tauschst dann halt zivilrechtlichen Kleinscheiß gegen strafrechtlichen Kleinscheiß. Nur dass du mit deinen Fehlern dort eben potenziell Leuten die Freiheit entziehen kannst.Trifft meistens nicht die Falschen
