28.08.2021, 20:41
Das wird jetzt ein langer Text. Wer Zeit hat kann sich das ja mal durchlesen. Sind die Kommentare und Meinungen anderer, die ich hier zusammengefasst habe. Würdet ihr einer Person das Jurastudium und das Leben danach weiter empfehlen oder nicht? Meine Schwester überlegt sich Jura zu studieren. Ich (aktuell 4. Semester) kann leider nicht so viel dazu sagen. Klingt alles sehr negativ, und das ist nur ein Teil davon. Sind nicht nur zwei drei Leute die das sagen. Überlege grad einfach hinzuschmeißen.
Verstehe das alles nicht wirklich. In BW z.B. schreibt man relativ wenige Klausuren in Jura. Warum wird das Studium dann als Qual gesehen, wenn es doch nur die Examenszeit ist, die einen fertig macht? Das, was danach kommt, klingt auch nicht grad verlockend, obwohl ich immer dachte, es stehen einem alle Türen offen. Kanzlei, Unternehmen, Staatsdienst wenn Punkte erreicht, zur Not die Selbstständigkeit, viel Geld usw.
-> -> ->
"Das Studium hat mich mental vollkommen fertig gemacht."
"Dieses Studium macht einen echt fertig und es ist soo viel Stoff."
"Erzähl das mal den vielen Anwälten, die am Existenzminimum kratzen."
"Ich kenne kaum jemanden, der wirklich glücklich in einem juristischen Beruf ist und die Aussichten sind in der Tat schlecht."
"Das Examen ist einfach nur Folter."
"Der Verdienst ist momentan nicht rosig. Ein junger Anwalt, der sich selbstständig macht, verdient in der Regel 1100 netto."
"Das Studium ist sehr lernintensiv. Man muss extrem viel zu Hause oder in der Bib nacharbeiten, sonst hängt man mit dem Stoff hinterher."
"Im Gegensatz zu anderen Studiengängen, keine Semesterferien, da man Hausarbeiten schreiben und Praktika machen muss."
"Studiert auf keinen Fall Jura. Das Examen stellt die schwerste Abschlussprüfung aller Studiengänge dar."
"Rückblickend betrachtet kenne ich viele, die psychisch krank geworden sind. Versagensängste, Depressionen, Burnout, Schlafstörungen..."
"Viele, die nur ein ausreichend haben, versauern in schlecht bezahlten Jobs (wenn man das Arbeitspensum in Relation setzt)."
"...normales durchschnittliches Gehalt und das nach 7 Jahren anspruchsvollem und anstrengendem Studium und jahrelanger Berufserfahrung mit vielen Wochenarbeitsstunden. Die Hälfte fällt durch das Examen und steht nach all den Jahren nur mit Führerschein und Abitur da. Nur 5 Prozent der besten Absolventen können viel Geld verdienen, was den Durchschnitt hochzieht und dürfen sich für viel Geld in einer Grosskanzlei 70 Stunden die Woche kaputt arbeiten. Die Restlichen 90-95 Prozent die das Examen schaffen steigen oft zwischen 30 und 45 tausend iwo ein wobei auch hier die Arbeitsbelastung sehr hoch ist. Kenne viele Juraabsolventen die Taxi fahren oder sonst was machen um über die Runden zu kommen. 7 Jahre Studium und die meisten verdienen am Ende soviel wie manche mit ner Ausbildung."
"Seien wir ehrlich: Das deutsche Jurastudium ist eine einzige Seuche. Es macht Menschen krank und selbst die, die es am Ende bestehen, verändert es in schlechter Hinsicht - das ist meine Erfahrung. Menschen werden freudlos und knechten sich immer weiter, obwohl der größte Stress vorüber ist. Habe es selbst recht erfolgreich gemeistert, aber würde es niemandem empfehlen...ich halte das Studium für schwachsinnig und bereue es. Und das sage nicht nur ich, sondern etwa die Hälfte der Absolventen. Das ist ein einmaliges Armutszeugnis."
"Werde im Februar examen machen und wenn ich mir eins wünschen würde dann wäre es, die Zeit zurück drehen zu können und mir ein anderes Studium auswählen zu können. Jeder Aspekt meines Lebens hat unter diesem Studium gelitten, insbesondere mein Selbstwertgefühl und meine finanzielle Lage."
"JURISTEN: nenene, ist zwar Staatsexamen, aber nur Mediziner werden nicht arbeitlos. Juristen gibt es zu viele, ist nämlich oft nc-frei studierbar. Denk also gar nicht dran. Ohne Prädikatsexamen, das so schwer erreichen ist, dass man es eigentlich gleich ganz sein lassen kann, wirds nix. Da muss man sich dann "selbstständig" machen, hat seine Kanzlei in der 1-Zi-Wohnung im Dorf und macht morgens den Autounfall, Mittags die Scheidung und Abends den Strafdelikt, und von allem hat man keine Ahnung. So wird das nix auf Dauer. Privatinsolvenz vorprogrammiert. Also gleich ab zum Amt."
"Ich bereue es ohnehin extrem, Jura studiert zu haben. Das war die größte Fehlentscheidung meines Lebens. Man wird, wie der Ersteller schon sagt, wie n Schuljunge behandelt, nieder gemacht und man muss sich doch am Ende anhören was für man ist un dass man sich ja nicht genug angestrengt hat, weil man X Note nicht hat. Am Ende wird man reduziert auf eine Zahl. ALles vorherige spielt doch gar keine Rolle. Für mich war die Zeit, und auch insbesondere das Ref (wobei ich das erste Examen viel schlimmer fand), grausam und belastend. Der Job ist auch nur so lala; dafür hätte ich mir das nicht antun müssen. Mit Anfang 20 denkt man aber, man kann alles und als Jurist sei doch alles super etc. Pustekuchen. Ich verachte das System und wünschte mir, nie damit auch nur im Ansatz in Berührung gekommen zu sein."
"Mit dem heutigen Wissen würde ich das nie wieder studieren. Das Ref ist dabei noch die Krönung. Die Leute sind alle 25-30 oder noch älter. Aber man behandelt sie wie komplette Idioten wieder wie in der Schule. Das ist es einfach nicht wert. Selbst wenn man gut durchkommt. Aus meinem Umfeld, und da sind auch viele echt gute Leute dabei, hat keiner mehr Bock auf den Scheiß. Ein guter Freund zB ist in einer GK und denkt ernsthaft darüber nach, ob er nicht ein italienisches Bistro aufmacht. GK ist doch auch nur Schmerzensgeld (Und dafür auch echt zu wenig)."
Verstehe das alles nicht wirklich. In BW z.B. schreibt man relativ wenige Klausuren in Jura. Warum wird das Studium dann als Qual gesehen, wenn es doch nur die Examenszeit ist, die einen fertig macht? Das, was danach kommt, klingt auch nicht grad verlockend, obwohl ich immer dachte, es stehen einem alle Türen offen. Kanzlei, Unternehmen, Staatsdienst wenn Punkte erreicht, zur Not die Selbstständigkeit, viel Geld usw.
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"Das Studium hat mich mental vollkommen fertig gemacht."
"Dieses Studium macht einen echt fertig und es ist soo viel Stoff."
"Erzähl das mal den vielen Anwälten, die am Existenzminimum kratzen."
"Ich kenne kaum jemanden, der wirklich glücklich in einem juristischen Beruf ist und die Aussichten sind in der Tat schlecht."
"Das Examen ist einfach nur Folter."
"Der Verdienst ist momentan nicht rosig. Ein junger Anwalt, der sich selbstständig macht, verdient in der Regel 1100 netto."
"Das Studium ist sehr lernintensiv. Man muss extrem viel zu Hause oder in der Bib nacharbeiten, sonst hängt man mit dem Stoff hinterher."
"Im Gegensatz zu anderen Studiengängen, keine Semesterferien, da man Hausarbeiten schreiben und Praktika machen muss."
"Studiert auf keinen Fall Jura. Das Examen stellt die schwerste Abschlussprüfung aller Studiengänge dar."
"Rückblickend betrachtet kenne ich viele, die psychisch krank geworden sind. Versagensängste, Depressionen, Burnout, Schlafstörungen..."
"Viele, die nur ein ausreichend haben, versauern in schlecht bezahlten Jobs (wenn man das Arbeitspensum in Relation setzt)."
"...normales durchschnittliches Gehalt und das nach 7 Jahren anspruchsvollem und anstrengendem Studium und jahrelanger Berufserfahrung mit vielen Wochenarbeitsstunden. Die Hälfte fällt durch das Examen und steht nach all den Jahren nur mit Führerschein und Abitur da. Nur 5 Prozent der besten Absolventen können viel Geld verdienen, was den Durchschnitt hochzieht und dürfen sich für viel Geld in einer Grosskanzlei 70 Stunden die Woche kaputt arbeiten. Die Restlichen 90-95 Prozent die das Examen schaffen steigen oft zwischen 30 und 45 tausend iwo ein wobei auch hier die Arbeitsbelastung sehr hoch ist. Kenne viele Juraabsolventen die Taxi fahren oder sonst was machen um über die Runden zu kommen. 7 Jahre Studium und die meisten verdienen am Ende soviel wie manche mit ner Ausbildung."
"Seien wir ehrlich: Das deutsche Jurastudium ist eine einzige Seuche. Es macht Menschen krank und selbst die, die es am Ende bestehen, verändert es in schlechter Hinsicht - das ist meine Erfahrung. Menschen werden freudlos und knechten sich immer weiter, obwohl der größte Stress vorüber ist. Habe es selbst recht erfolgreich gemeistert, aber würde es niemandem empfehlen...ich halte das Studium für schwachsinnig und bereue es. Und das sage nicht nur ich, sondern etwa die Hälfte der Absolventen. Das ist ein einmaliges Armutszeugnis."
"Werde im Februar examen machen und wenn ich mir eins wünschen würde dann wäre es, die Zeit zurück drehen zu können und mir ein anderes Studium auswählen zu können. Jeder Aspekt meines Lebens hat unter diesem Studium gelitten, insbesondere mein Selbstwertgefühl und meine finanzielle Lage."
"JURISTEN: nenene, ist zwar Staatsexamen, aber nur Mediziner werden nicht arbeitlos. Juristen gibt es zu viele, ist nämlich oft nc-frei studierbar. Denk also gar nicht dran. Ohne Prädikatsexamen, das so schwer erreichen ist, dass man es eigentlich gleich ganz sein lassen kann, wirds nix. Da muss man sich dann "selbstständig" machen, hat seine Kanzlei in der 1-Zi-Wohnung im Dorf und macht morgens den Autounfall, Mittags die Scheidung und Abends den Strafdelikt, und von allem hat man keine Ahnung. So wird das nix auf Dauer. Privatinsolvenz vorprogrammiert. Also gleich ab zum Amt."
"Ich bereue es ohnehin extrem, Jura studiert zu haben. Das war die größte Fehlentscheidung meines Lebens. Man wird, wie der Ersteller schon sagt, wie n Schuljunge behandelt, nieder gemacht und man muss sich doch am Ende anhören was für man ist un dass man sich ja nicht genug angestrengt hat, weil man X Note nicht hat. Am Ende wird man reduziert auf eine Zahl. ALles vorherige spielt doch gar keine Rolle. Für mich war die Zeit, und auch insbesondere das Ref (wobei ich das erste Examen viel schlimmer fand), grausam und belastend. Der Job ist auch nur so lala; dafür hätte ich mir das nicht antun müssen. Mit Anfang 20 denkt man aber, man kann alles und als Jurist sei doch alles super etc. Pustekuchen. Ich verachte das System und wünschte mir, nie damit auch nur im Ansatz in Berührung gekommen zu sein."
"Mit dem heutigen Wissen würde ich das nie wieder studieren. Das Ref ist dabei noch die Krönung. Die Leute sind alle 25-30 oder noch älter. Aber man behandelt sie wie komplette Idioten wieder wie in der Schule. Das ist es einfach nicht wert. Selbst wenn man gut durchkommt. Aus meinem Umfeld, und da sind auch viele echt gute Leute dabei, hat keiner mehr Bock auf den Scheiß. Ein guter Freund zB ist in einer GK und denkt ernsthaft darüber nach, ob er nicht ein italienisches Bistro aufmacht. GK ist doch auch nur Schmerzensgeld (Und dafür auch echt zu wenig)."
Ich kann Dir empfehlen, die aktuellen Auflagen der im Examen benötigten Kommentare beim Anbieter Juristenkoffer.de zu mieten. Alle Infos zum Mietangebot findest Du hier:
https://www.juristenkoffer.de/
Juristenkoffer.de ist einer der ersten und einer der größten Vermieter von Kommentaren. Bereits seit 2006 vermietet Juristenkoffer.de aktuelle Kommentare an Rechtsreferendare.
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28.08.2021, 20:53
Ich bin noch im Ref und kann deshalb zum späteren Berufsleben nichts sagen. Die Jobaussichten sind aber wohl kaum so schlecht, wie viele der Kommentare es darstellen.
Ich rate aber anderen auch vom Jura-Studium ab. Man braucht mindestens 7,5 Jahre bis zum 2. Examen, realistischer sind eher 8 bis 9. Das finde ich viel zu lange. In anderen Studiengängen kann ich in 3 Jahren einen Bachelor schaffen und mich dann entscheiden, ob ich ins Berufsleben einsteige oder noch einen Master schaffe. Und wenn ich den Bachelor nicht schaff hab ich wesentlich weniger Zeit vergeudet als bei Jura.
Das Studium selbst hat mir Spaß gemacht und ich musste mich nicht viel anstrengen, zum 1. Examen hin wurde es dann natürlich stressiger. Ich kenn aber genug, die die frühen Klausuren schon nur mit hohem Aufwand bestanden haben.
Und - nur nebenbei bemerkt - niemande sollte Jura studieren nur weil es kein Mathe hat. Mathe ist viel Logik und Logik ist auch bei Jura sehr wichtig.
Ich rate aber anderen auch vom Jura-Studium ab. Man braucht mindestens 7,5 Jahre bis zum 2. Examen, realistischer sind eher 8 bis 9. Das finde ich viel zu lange. In anderen Studiengängen kann ich in 3 Jahren einen Bachelor schaffen und mich dann entscheiden, ob ich ins Berufsleben einsteige oder noch einen Master schaffe. Und wenn ich den Bachelor nicht schaff hab ich wesentlich weniger Zeit vergeudet als bei Jura.
Das Studium selbst hat mir Spaß gemacht und ich musste mich nicht viel anstrengen, zum 1. Examen hin wurde es dann natürlich stressiger. Ich kenn aber genug, die die frühen Klausuren schon nur mit hohem Aufwand bestanden haben.
Und - nur nebenbei bemerkt - niemande sollte Jura studieren nur weil es kein Mathe hat. Mathe ist viel Logik und Logik ist auch bei Jura sehr wichtig.
28.08.2021, 21:12
(28.08.2021, 20:53)sl4442 schrieb: Ich bin noch im Ref und kann deshalb zum späteren Berufsleben nichts sagen. Die Jobaussichten sind aber wohl kaum so schlecht, wie viele der Kommentare es darstellen.
Ich rate aber anderen auch vom Jura-Studium ab. Man braucht mindestens 7,5 Jahre bis zum 2. Examen, realistischer sind eher 8 bis 9. Das finde ich viel zu lange. In anderen Studiengängen kann ich in 3 Jahren einen Bachelor schaffen und mich dann entscheiden, ob ich ins Berufsleben einsteige oder noch einen Master schaffe. Und wenn ich den Bachelor nicht schaff hab ich wesentlich weniger Zeit vergeudet als bei Jura.
Das Studium selbst hat mir Spaß gemacht und ich musste mich nicht viel anstrengen, zum 1. Examen hin wurde es dann natürlich stressiger. Ich kenn aber genug, die die frühen Klausuren schon nur mit hohem Aufwand bestanden haben.
Und - nur nebenbei bemerkt - niemande sollte Jura studieren nur weil es kein Mathe hat. Mathe ist viel Logik und Logik ist auch bei Jura sehr wichtig.
Thats the Point: Jura ist Mathe + sprachliche Bewandtnis. Genau deshalb scheitern so extrem viele daran und zerbrechen im Zweifel. Mit BWL stehen dir auch deutlich mehr Türen offen, wenn auch nicht unbedingt die hohen Gehälter winken.
Zudem ist das Studium gerade im Hinblick auf die Zukunft sehr aus der Zeit gefallen bzgl. Länge und paternaler Didaktik im Ref. Wenn du raus aus dem Studium kommst, dich mit nichts anderem als mit Jura beschäftigt hast, ist ein Quereinstieg praktisch unmöglich.
Auch ich empfehle trotz eigener Erfolge, keinem das Jurastudium, sofern er nicht halbwegs gut in Mathe war, gerne zusammenhängend denkt, sich für Sturrheit und Kontinuität begeistern kann und böse ausgedrückt nicht Teil der Zukunft sein möchte.
Auch im Beruf erhälst du später erstmal wenig Vertrauen, musst dich ständig dem erfahrenen Partner anbiedern und beweisen. Eigene Ideen werden schnell verworfen.
Rückblickend hätte ich wohl Winfo, BWL oder Info studiert, wobei ich viele interessante berufliche Erfahrungen nicht missen möchte.
Ich würde dir empfehlen, geh frühzeitig in die Kanzlei und dann in ein Unternehmen als Werkstudent und schau dann welche Tätigkeit dir mehr zusagt, statt auf fremde Meinungen zu vertrauen.
28.08.2021, 21:56
Die Examenszeit macht einen echt kaputt. Du wirst es in 2-3 Jahren verstehen, wenn du da durch bist.
28.08.2021, 22:12
Das Thema gibt's hier regelmäßig.
Wenn man einigermaßen mit dem Studium klarkommt und einem die Materie Spaß macht spricht viel dafür, dass man einer guten Zukunft entgegenblickt.
Jura ist ein Fach mit viel Raum nach unten / oben was Karriere und Geld angeht. Man sollte noch Einstiegsgehalt+erste paar Jahre und langfristige Karriere unterscheiden: der Fetisch von uns ist definitiv ein dickes Einstiegsgehalt. Schaut man sich die langfristige Entwicklung an löst sich die Kopplung von den Noten. Die gläserne Decke ist weg. Was zählt sind die Fähigkeiten, wirtschaftliches Gespür. Eben vieles, was im Examen kaum abgeprüft werden kann.
Jemand, der ein Jurastudium als üble Tortur empfindet hat entweder einfach keine rechte Freude an Jura oder würde auch in allen anderen Studiengängen leiden.
Für das gesamte Leben gilt sich bloß nicht von den Jammerern abhalten zu lassen. Diese alten verbitterten Juristen, die dem Nachwuchs ständig alles madig reden sind eben unzufrieden mit ihrem Leben. Wenn es wenigstens dann den jungen Leuten aufgrund von Zweifeln und Zukunftsängsten auch ein wenig schlecht geht macht sie das irgendwie glücklicher? Arme Würstchen halt.
Wer vollends Sicherheit haben will sollte sich vom Staat ausbilden und verbeamten lassen. Wenn man sich aber auf das Studium einlässt sollte man eine geringe Portion Risikobereitschaft mitbringen und die Unwägbarkeiten akzeptieren.
Wenn man einigermaßen mit dem Studium klarkommt und einem die Materie Spaß macht spricht viel dafür, dass man einer guten Zukunft entgegenblickt.
Jura ist ein Fach mit viel Raum nach unten / oben was Karriere und Geld angeht. Man sollte noch Einstiegsgehalt+erste paar Jahre und langfristige Karriere unterscheiden: der Fetisch von uns ist definitiv ein dickes Einstiegsgehalt. Schaut man sich die langfristige Entwicklung an löst sich die Kopplung von den Noten. Die gläserne Decke ist weg. Was zählt sind die Fähigkeiten, wirtschaftliches Gespür. Eben vieles, was im Examen kaum abgeprüft werden kann.
Jemand, der ein Jurastudium als üble Tortur empfindet hat entweder einfach keine rechte Freude an Jura oder würde auch in allen anderen Studiengängen leiden.
Für das gesamte Leben gilt sich bloß nicht von den Jammerern abhalten zu lassen. Diese alten verbitterten Juristen, die dem Nachwuchs ständig alles madig reden sind eben unzufrieden mit ihrem Leben. Wenn es wenigstens dann den jungen Leuten aufgrund von Zweifeln und Zukunftsängsten auch ein wenig schlecht geht macht sie das irgendwie glücklicher? Arme Würstchen halt.
Wer vollends Sicherheit haben will sollte sich vom Staat ausbilden und verbeamten lassen. Wenn man sich aber auf das Studium einlässt sollte man eine geringe Portion Risikobereitschaft mitbringen und die Unwägbarkeiten akzeptieren.
28.08.2021, 22:34
Das Studium ist überhaupt nicht das Problem - da kommt man vergleichsweise lässig durch, kein Vergleich zum Grundstudium in anderen Fächern.
Und damit ist es eben doch das Problem, denn je lockerer man durchkommt, desto heftiger wird die Examenszeit, und im schlimmsten Fall war alles umsonst, wenn man endgültig durchfällt, da wäre es mitunter besser, man hätte die Rückmeldung früher bekommen, dass es nicht passt.
Langer Rede kurzer Sinn:
Ich halte das juristische Examen immer noch für einen sehr qualifizierten Abschluss, der einem die Türen zu tollen Berufen öffnet.
Man muss aber früh merken, ob das Fach für einen passt, und von Anfang an intensiv und auf Verständnis ausgelegt lernen.
Für psychisch unbelastbare Leute oder solche mit ausgeprägter Prüfungsangst ist es nichts.
Man sollte ein Ziel vor Augen haben, um zu wissen, warum man kämpft - also z.B. "ich will Richter werden" und nicht "ich kann halt kein Mathe".
Jemandem, der gut in Deutsch, Mathe und Latein ist, kann man es tendenziell empfehlen. Vielleicht gilt das ja für Deine Schwester?
Und zu Dir: in diesem Forum wird immer nur gesagt, dass man Angst vorm Examen, den Noten, der Berufswahl usw. hat. Das ist im Studium nicht der Punkt, vergiss das. Wichtig ist allein: Macht Dir das juristische Denken Freude? Findest Du das interessant? Wenn ja, zieh es durch, wenn absolut nicht, dann wechsle.
Und damit ist es eben doch das Problem, denn je lockerer man durchkommt, desto heftiger wird die Examenszeit, und im schlimmsten Fall war alles umsonst, wenn man endgültig durchfällt, da wäre es mitunter besser, man hätte die Rückmeldung früher bekommen, dass es nicht passt.
Langer Rede kurzer Sinn:
Ich halte das juristische Examen immer noch für einen sehr qualifizierten Abschluss, der einem die Türen zu tollen Berufen öffnet.
Man muss aber früh merken, ob das Fach für einen passt, und von Anfang an intensiv und auf Verständnis ausgelegt lernen.
Für psychisch unbelastbare Leute oder solche mit ausgeprägter Prüfungsangst ist es nichts.
Man sollte ein Ziel vor Augen haben, um zu wissen, warum man kämpft - also z.B. "ich will Richter werden" und nicht "ich kann halt kein Mathe".
Jemandem, der gut in Deutsch, Mathe und Latein ist, kann man es tendenziell empfehlen. Vielleicht gilt das ja für Deine Schwester?
Und zu Dir: in diesem Forum wird immer nur gesagt, dass man Angst vorm Examen, den Noten, der Berufswahl usw. hat. Das ist im Studium nicht der Punkt, vergiss das. Wichtig ist allein: Macht Dir das juristische Denken Freude? Findest Du das interessant? Wenn ja, zieh es durch, wenn absolut nicht, dann wechsle.
28.08.2021, 22:39
(28.08.2021, 22:12)omnimodo schrieb: Das Thema gibt's hier regelmäßig.
Wenn man einigermaßen mit dem Studium klarkommt und einem die Materie Spaß macht spricht viel dafür, dass man einer guten Zukunft entgegenblickt.
Jura ist ein Fach mit viel Raum nach unten / oben was Karriere und Geld angeht. Man sollte noch Einstiegsgehalt+erste paar Jahre und langfristige Karriere unterscheiden: der Fetisch von uns ist definitiv ein dickes Einstiegsgehalt. Schaut man sich die langfristige Entwicklung an löst sich die Kopplung von den Noten. Die gläserne Decke ist weg. Was zählt sind die Fähigkeiten, wirtschaftliches Gespür. Eben vieles, was im Examen kaum abgeprüft werden kann.
Jemand, der ein Jurastudium als üble Tortur empfindet hat entweder einfach keine rechte Freude an Jura oder würde auch in allen anderen Studiengängen leiden.
Für das gesamte Leben gilt sich bloß nicht von den Jammerern abhalten zu lassen. Diese alten verbitterten Juristen, die dem Nachwuchs ständig alles madig reden sind eben unzufrieden mit ihrem Leben. Wenn es wenigstens dann den jungen Leuten aufgrund von Zweifeln und Zukunftsängsten auch ein wenig schlecht geht macht sie das irgendwie glücklicher? Arme Würstchen halt.
Wer vollends Sicherheit haben will sollte sich vom Staat ausbilden und verbeamten lassen. Wenn man sich aber auf das Studium einlässt sollte man eine geringe Portion Risikobereitschaft mitbringen und die Unwägbarkeiten akzeptieren.
+1
Ich finde es auch verblüffend, wie viele denken können, es muss immer den sicheren Weg geben. Risikobereitschaft muss IMMER vorhanden sein. Es kann sein, dass ich in paar Jahren durchfalle, und 5 Jahre meines Lebens verschwendet habe. Studiere ich trotzdem? JA.
Die müssen mal checken, dass das Leben kein Ponyhof ist, wo alles schön sicher und festgebaut ist.
Da gefällt mir die Mentalität der BWLer ehrlicherweise deutlich mehr. Die sind nämlich risikobereiter..
28.08.2021, 23:43
Ich bin mit Jura sehr glücklich. Studium war eine tolle Zeit und jetzt verdiene ich mit einem spannenden Job und null Angst um Jobverlust viel Geld. Was will ich mehr?
90% des Stresses im Jura Studium ist doch selbst gemacht, wenn man mal im Nachhinein reflektieren würde… und man muss auch keine 60 Stunden die Woche lernen.
90% des Stresses im Jura Studium ist doch selbst gemacht, wenn man mal im Nachhinein reflektieren würde… und man muss auch keine 60 Stunden die Woche lernen.
29.08.2021, 08:38
Man muss auch bedenken, dass dieses Forum nicht unbedingt den Durchschnitt der Juristen abbildet. Hier habe ich viel eher das Gefühl, dass viele aufhören wollen oder nicht zufrieden sind als zB bei meinen Freunden oder auch im erweiterten Freundeskreis.
Die Examenszeit ist scheußlich und das Studium + Ref ist sehr lang und man muss sich halt fragen, ob man wirklich genau das machen will.
Wenn du aber eigentlich überzeugt von Jura bist und da Lust drauf hast würde ich nicht aufhören.
Bei mir haben alle die fertig sind auch easy einen Job gefunden und sind zufrieden.
Dieses verklärte Bild von einem Traumjob bei dem es sich nie wie Arbeit anfühlt wird es bei Jura meiner Ansicht nach nicht geben weil der Job dafür zu anstrengend ist aber du hast halt schon die Möglichkeit dein Lebensmodell zu wählen.
Schwierig wird es wohl nur wenn du dir vorstellst als Berufseinsteiger mit 40 Std 100k zu verdienen.
Die Examenszeit ist scheußlich und das Studium + Ref ist sehr lang und man muss sich halt fragen, ob man wirklich genau das machen will.
Wenn du aber eigentlich überzeugt von Jura bist und da Lust drauf hast würde ich nicht aufhören.
Bei mir haben alle die fertig sind auch easy einen Job gefunden und sind zufrieden.
Dieses verklärte Bild von einem Traumjob bei dem es sich nie wie Arbeit anfühlt wird es bei Jura meiner Ansicht nach nicht geben weil der Job dafür zu anstrengend ist aber du hast halt schon die Möglichkeit dein Lebensmodell zu wählen.
Schwierig wird es wohl nur wenn du dir vorstellst als Berufseinsteiger mit 40 Std 100k zu verdienen.
29.08.2021, 11:14
Finde nicht das Schulfächer ein allzu großer Indikator für den Erfolg im Jura Studium sind, sind beides einfach komplett unterschiedliche Welten. Ich hatte zum Beispiel ne 5 im Mathe (und war nicht faul oder so, war halt einfach schlecht) und bin mit der Kombi VB/hohes b aus dem Studium gegangen.
Im Nachhinein würde ich Jura definitiv wieder studieren, die Semester vor der Examensvorbereitung sind nicht stressiger als die meisten anderen Studiengänge und aufgrund der wenigen Anwesenheitspflichten hat man im Juras Studium mehr Freiheiten als in fast jeden anderen Studium. Die Examensvorbereitung ist verdammt hart, aber sie formt einen auch als Menschen. Ich bin mir sicher, dass ich einige beruflichen und auch privaten Stresssituationen um einiges nervöser angegangen wäre, wenn ich nicht bereits mit der Examensvorbereitung durch eine Art Training gegangen wäre.
Am Ende locken bei guten Noten Berufe mit hohen gesellschaftlichen Ansehen und guten Gehalt und selbst wenn die Noten mies sind kann man sich nach einpaar Jahren ein ansehnliches Gehalt, in einem hoch angesehenen Beruf erarbeiten (und selbst wenn das wirtschaftliche Geschick nicht vorhanden ist, jeder Jurist wird über die Runden kommen).
Würde jedem der an Jura interessiert ist über die Examensvorbereitung / den Noten fixierten Arbeitsmarkt aufklären und empfehlen halt mal zwei Semester zu studieren und zu gucken, wie einem der Stoff der liegt . Liegt der der Stoff eingermaßen und du bist bereit ein gewisses Risiko einzugehen ? Dann ist Jura eine gute Wahl für dich.
Im Nachhinein würde ich Jura definitiv wieder studieren, die Semester vor der Examensvorbereitung sind nicht stressiger als die meisten anderen Studiengänge und aufgrund der wenigen Anwesenheitspflichten hat man im Juras Studium mehr Freiheiten als in fast jeden anderen Studium. Die Examensvorbereitung ist verdammt hart, aber sie formt einen auch als Menschen. Ich bin mir sicher, dass ich einige beruflichen und auch privaten Stresssituationen um einiges nervöser angegangen wäre, wenn ich nicht bereits mit der Examensvorbereitung durch eine Art Training gegangen wäre.
Am Ende locken bei guten Noten Berufe mit hohen gesellschaftlichen Ansehen und guten Gehalt und selbst wenn die Noten mies sind kann man sich nach einpaar Jahren ein ansehnliches Gehalt, in einem hoch angesehenen Beruf erarbeiten (und selbst wenn das wirtschaftliche Geschick nicht vorhanden ist, jeder Jurist wird über die Runden kommen).
Würde jedem der an Jura interessiert ist über die Examensvorbereitung / den Noten fixierten Arbeitsmarkt aufklären und empfehlen halt mal zwei Semester zu studieren und zu gucken, wie einem der Stoff der liegt . Liegt der der Stoff eingermaßen und du bist bereit ein gewisses Risiko einzugehen ? Dann ist Jura eine gute Wahl für dich.