06.08.2021, 23:56
(06.08.2021, 23:33)Gast schrieb:(06.08.2021, 23:20)omnimodo schrieb:(06.08.2021, 23:05)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:48)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:43)Gast schrieb: Sicherlich ist das strenge up-or-out heute eine Seltenheit, aber so wie ich das von Bekannten mitbekommen habe, kommunizieren die meisten GKs schon relativ deutlich, wenn die Karriere in einer Sackgasse enden wird, ergo wenn es mit dem Aufstieg zum Senior Associate, Counsel, Partner, whatever nichts (mehr) wird. Viele gehen dann halt, weil. Ja, okay, richtig unfreiwillig ist das nicht, das gebe ich zu.
Hat man denn dann noch Chancen in anderen Großkanzlein oder sprechen die sich intern alle miteinander ab. Sozusagen mit einer ,,Blacklist."
Da bin ich überfragt. Von meinen Bekannten ist niemand nach dem Ausstieg aus einer GK in eine andere GK gewechselt. Die meisten gingen tatsächlich in die Justiz.
Ich vermute mal, das dürfte stark von der Dauer der Kanzleizugehörigkeit abhängig sein. Nach 2-3 Jahren als Associate dürfte ein Wechsel von einer GK in die nächste sicherlich relativ problemlos sein, nach 6-7 Jahren wohl eher nicht, wenn man in dem Zeitraum niemals den Karrieresprung auf die nächsthöhere Ebene geschafft hat. Aber ohne Gewähr. Mögen andere User mich korrigieren, wenn es nicht stimmt!
Ich kenne nur das Szenario "hat bei Tx mit Partner nicht geklappt". Die Leute kommen gut unter. Sie bringen in der Regel eigenes Geschäft mit nach dem sich kleinere Kanzleien alle Finger lecken.
Was für ein Geschäft bringt denn ein GK Associate mit? Kenne das vielmehr so, dass die in KK bei Null anfangen, weil kaum praktisch verwertbare Erfahrungen als RA.
Wer geht denn als Ex GK RA auch in eine KK?? Man geht dann eben zu großen Unternehmen oder Botiquen bzw. oberen MK.
07.08.2021, 00:04
Hab noch keine Ahnung, was ich eigentlich konkret machen will. Wenns notenmäßig passt, geh ich nach dem Examen einfach in die GK und schau mich mal um. Nach dem Motto: so hoch wie möglich einsteigen, downgraden kann man dann immer noch. Andersrum ist es komplizierter.
07.08.2021, 08:30
(07.08.2021, 00:04)Gast schrieb: Hab noch keine Ahnung, was ich eigentlich konkret machen will. Wenns notenmäßig passt, geh ich nach dem Examen einfach in die GK und schau mich mal um. Nach dem Motto: so hoch wie möglich einsteigen, downgraden kann man dann immer noch. Andersrum ist es komplizierter.
Genau so geht es mir auch. Es gibt praktisch keinen einzigen Bereich, der als Exit nicht infrage kommt. Wobei man sich an die erheblichen Gehaltseinbußen bei einem Ausstieg in Richtung Justiz sicher nur schwer wird gewöhnen können. Es sei denn, man hat schon immer sehr sparsam gewirtschaftet.
Ich persönlich strebe langfristig eine gut bezahlte Stelle als Legal Counsel in einem Konzern (am liebsten im Tech-Bereich) an. Laut Stellenausschreibung werden dort aktuell nahezu ausschließlich ehemalige Anwälte mit 3-6 Jahren GK-Erfahrung im jeweils für die Stelle relevanten Rechtsgebiet gesucht. Heißt für mich, ich sollte vernünftigerweise diese „Vorkarrierestufe“ auswählen.
Dieser „Preis“ ist natürlich echt hoch, da mache ich mir nichts vor. Allerdings war ich während des Studiums bereits in der Rechtsabteilung eines mittelgroßen Start-ups beschäftigt und weiß daher, dass die Syndikustätigkeit genau das richtige für mich ist. Ich hatte jedenfalls in keinem einzigen Nebenjob davor oder danach und auch in keiner einzigen Station im Ref so viel Freude an meiner Arbeit wie dort.
Warum ich nicht direkt als Syndikus einsteige? Nun ja, weil man als Generalist eben selten die wirklich spannenden Fragen zugespielt bekommt. Die werden entweder extern bearbeitet oder es kommen nur Unternehmen infrage, die erst gar keine spezialisierten Juristen benötigen. Ist jedenfalls meine Erfahrung und scheinbar auch das „Credo“ unter Juristen, die einen ähnlichen Weg eingeschlagen haben.
Von daher hoffe ich einfach, ein paar Jahre in der GK hoffentlich ohne Burn-out zu überstehen, um mich danach dem zu widmen, was mir „wirklich“ Spaß macht. Das (gesparte) hohe Gehalt sichert mir perspektivisch hoffentlich einen besseren Zinssatz bzw. einen höheren Eigenkapitalanteil beim Erwerb einer Immobilie.
07.08.2021, 08:45
(06.08.2021, 22:36)omnimodo schrieb: - Privat nix los
- nervige Familie / Partner daheim
- tatsächlich Spaß an der Arbeit
- Geld (hier auch: Schulden abbauen)
- von vornherein mit der Absicht nur x Monate/ Jahre zu bleiben
Such's dir raus.
Wenn privat nix los ist und die Familien-/Partnersituation nervt, ist die GK schon aufgrund der Arbeitszeiten aber eher keine gute Idee, oder? Es sei denn, man resigniert einfach. Oder will die Chicks, die nur auf Geld aus sind. Was ich beides schon ziemlich traurig finde…

07.08.2021, 08:52
(07.08.2021, 08:45)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:36)omnimodo schrieb: - Privat nix los
- nervige Familie / Partner daheim
- tatsächlich Spaß an der Arbeit
- Geld (hier auch: Schulden abbauen)
- von vornherein mit der Absicht nur x Monate/ Jahre zu bleiben
Such's dir raus.
Wenn privat nix los ist und die Familien-/Partnersituation nervt, ist die GK schon aufgrund der Arbeitszeiten aber eher keine gute Idee, oder? Es sei denn, man resigniert einfach. Oder will die Chicks, die nur auf Geld aus sind. Was ich beides schon ziemlich traurig finde…
Ne, gerade wegen der Arbeitszeiten ist das dann "gut". So bist du weniger allein / gelangweilt bzw länger von der nervigen Familie weg. Dass das alles andere als ein schönes Leben ist, ist klar.
07.08.2021, 09:16
(07.08.2021, 08:52)omnimodo schrieb:(07.08.2021, 08:45)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:36)omnimodo schrieb: - Privat nix los
- nervige Familie / Partner daheim
- tatsächlich Spaß an der Arbeit
- Geld (hier auch: Schulden abbauen)
- von vornherein mit der Absicht nur x Monate/ Jahre zu bleiben
Such's dir raus.
Wenn privat nix los ist und die Familien-/Partnersituation nervt, ist die GK schon aufgrund der Arbeitszeiten aber eher keine gute Idee, oder? Es sei denn, man resigniert einfach. Oder will die Chicks, die nur auf Geld aus sind. Was ich beides schon ziemlich traurig finde…
Ne, gerade wegen der Arbeitszeiten ist das dann "gut". So bist du weniger allein / gelangweilt bzw länger von der nervigen Familie weg. Dass das alles andere als ein schönes Leben ist, ist klar.
Ich meinte eher, dass du dann ja noch viel weniger Gelegenheit hast, etwas an deiner Situation zu verändern

07.08.2021, 10:11
(06.08.2021, 23:56)Gast schrieb:(06.08.2021, 23:33)Gast schrieb:(06.08.2021, 23:20)omnimodo schrieb:(06.08.2021, 23:05)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:48)Gast schrieb: Hat man denn dann noch Chancen in anderen Großkanzlein oder sprechen die sich intern alle miteinander ab. Sozusagen mit einer ,,Blacklist."
Da bin ich überfragt. Von meinen Bekannten ist niemand nach dem Ausstieg aus einer GK in eine andere GK gewechselt. Die meisten gingen tatsächlich in die Justiz.
Ich vermute mal, das dürfte stark von der Dauer der Kanzleizugehörigkeit abhängig sein. Nach 2-3 Jahren als Associate dürfte ein Wechsel von einer GK in die nächste sicherlich relativ problemlos sein, nach 6-7 Jahren wohl eher nicht, wenn man in dem Zeitraum niemals den Karrieresprung auf die nächsthöhere Ebene geschafft hat. Aber ohne Gewähr. Mögen andere User mich korrigieren, wenn es nicht stimmt!
Ich kenne nur das Szenario "hat bei Tx mit Partner nicht geklappt". Die Leute kommen gut unter. Sie bringen in der Regel eigenes Geschäft mit nach dem sich kleinere Kanzleien alle Finger lecken.
Was für ein Geschäft bringt denn ein GK Associate mit? Kenne das vielmehr so, dass die in KK bei Null anfangen, weil kaum praktisch verwertbare Erfahrungen als RA.
Wer geht denn als Ex GK RA auch in eine KK?? Man geht dann eben zu großen Unternehmen oder Botiquen bzw. oberen MK.
Ich kenne tatsächlich welche. Grund kann zB sein, sich in einer kleinen Einheit selbstständig zu machen. Nicht jeder will in ein Unternehmen, spezialisiert in einer Boutique sein oder GK Light in der MK.
Wenn man klassischer Anwalt sein will, bietet sich die KK am ehesten an.
07.08.2021, 10:28
Nicht jedes Rechtsgebiet in der GK bedeutet schuften bis zum Umfallen. Dazu gibt es hier auch einen extra thread.
Bei Azur finden sich Infos, wie unterschiedlich die Höhe der durchschnittlichen Wochenarbeitszeiten sind und wie die GKen Remote Work handhaben.
Klar, wer z.B. M&A wählt, muss dafür brennen und gut belastbar sein.
Bei Azur finden sich Infos, wie unterschiedlich die Höhe der durchschnittlichen Wochenarbeitszeiten sind und wie die GKen Remote Work handhaben.
Klar, wer z.B. M&A wählt, muss dafür brennen und gut belastbar sein.
07.08.2021, 10:35
Spannende Tätigkeiten plus Erfahrung sammeln für späteren Exit. Sympathisches Team mit nettem Austausch.
Während des Studiums/Refs war ich auch idR 6 Tage die Woche dran und konnte trotzdem noch Hobbys und Sozialleben aufrechterhalten.
Jetzt habe ich zumindest ein Wochenende plus richtigen Urlaub und dass alles bezahlt (und in 9/10 Fällen auch komplett ungestört). Arbeitsbelastung ist für mich unterm Strich daher nicht so viel höher (es ist aber viel, da braucht man nichts schön reden). Ich war aber auch nie jemand, der vor dem Fernseher rumgammelt oder am Handy hockt und sich mit irgendwelchen Sendungen, Videos etc. die Zeit vertreibt.
Geld ist ein Faktor. Aber wenn man es nur deswegen macht, müssten alle in die US-Kanzleien, da diese am aller meisten zahlen und die deutschen / britischen Einheiten wären leergefegt.
Flexibilität war zudem ein großes Thema. Nach paar Jahren kann man überall hin wechseln und hat zumindest meist bessere Karten als wenn man direkt nach dem Ref einsteigt. Aber ich war da auch nie zu 100% sicher, was ich dauerhaft machen will.
Während des Studiums/Refs war ich auch idR 6 Tage die Woche dran und konnte trotzdem noch Hobbys und Sozialleben aufrechterhalten.
Jetzt habe ich zumindest ein Wochenende plus richtigen Urlaub und dass alles bezahlt (und in 9/10 Fällen auch komplett ungestört). Arbeitsbelastung ist für mich unterm Strich daher nicht so viel höher (es ist aber viel, da braucht man nichts schön reden). Ich war aber auch nie jemand, der vor dem Fernseher rumgammelt oder am Handy hockt und sich mit irgendwelchen Sendungen, Videos etc. die Zeit vertreibt.
Geld ist ein Faktor. Aber wenn man es nur deswegen macht, müssten alle in die US-Kanzleien, da diese am aller meisten zahlen und die deutschen / britischen Einheiten wären leergefegt.
Flexibilität war zudem ein großes Thema. Nach paar Jahren kann man überall hin wechseln und hat zumindest meist bessere Karten als wenn man direkt nach dem Ref einsteigt. Aber ich war da auch nie zu 100% sicher, was ich dauerhaft machen will.
07.08.2021, 10:39
Kann es mir auch nicht vorstellen, dauerhaft in der GK zu arbeiten. Als WiMi und Ref konnte ich mir das ansehen. Fand es erst cool, später aber eher bemitleidenswert.
Frage ist halt: Welche Alternative habe ich? Für eine alles aber nicht unabhängige Justiz zu arbeiten, deren höchste Instanz sogar schreiend ungerechte Sachen wie GEZ und deren Gebührenerhöhung hinnimmt? Dafür einen vergleichsweise niedriges Gehalt zu kassieren und in nem gammligen Büro zu arbeiten?
Oder doch Counsel in einem Unternehmen?
Frage ist halt: Welche Alternative habe ich? Für eine alles aber nicht unabhängige Justiz zu arbeiten, deren höchste Instanz sogar schreiend ungerechte Sachen wie GEZ und deren Gebührenerhöhung hinnimmt? Dafür einen vergleichsweise niedriges Gehalt zu kassieren und in nem gammligen Büro zu arbeiten?
Oder doch Counsel in einem Unternehmen?