22.06.2021, 08:26
(21.06.2021, 21:01)Der echte Norden schrieb:(21.06.2021, 11:59)guga schrieb: Warum sollten sie Textbausteine teilen? Kanzleien teilen das weil es um Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Teamwork geht. Das sind Dinge sie bei der Justiz nicht existieren. Jeder arbeitet so wie er will.
Mal wieder einer aus der Kategorie: "So stellt sich der Referendar das Arbeiten in der Justiz vor". Das Gegenteil ist der Fall. In Kanzleien geht es darum sich gegenüber seinen Kollegen zu profilieren. Die pyramidenartige Hierarchie erfordert es, besser zu sein als andere. Man muss in kurzer Zeit aufsteigen, sonst muss man weg oder der Aufstieg ist nicht mehr möglich. Kooperation gibt es daher nur dort, wo man sich selbst einen Vorteil verspricht.
In der Justiz wird das Wissen offen im Kollegenkreis geteilt. Die Hierarchien sind flach, der Beruf ist nicht auf Karriere machen ausgelegt. Das ist der Haupsinn der von außen oft belächelten Kaffeerunden...
Warum musst du hier eigentlich jeden Kommentar, der dir offensichtlich nicht passt, in die "Referendarsecke" stellen?
Ist das auch das Niveau, auf dem du als Richter arbeitest?
22.06.2021, 09:43
(22.06.2021, 08:26)Fritzle schrieb:(21.06.2021, 21:01)Der echte Norden schrieb:(21.06.2021, 11:59)guga schrieb: Warum sollten sie Textbausteine teilen? Kanzleien teilen das weil es um Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Teamwork geht. Das sind Dinge sie bei der Justiz nicht existieren. Jeder arbeitet so wie er will.
Mal wieder einer aus der Kategorie: "So stellt sich der Referendar das Arbeiten in der Justiz vor". Das Gegenteil ist der Fall. In Kanzleien geht es darum sich gegenüber seinen Kollegen zu profilieren. Die pyramidenartige Hierarchie erfordert es, besser zu sein als andere. Man muss in kurzer Zeit aufsteigen, sonst muss man weg oder der Aufstieg ist nicht mehr möglich. Kooperation gibt es daher nur dort, wo man sich selbst einen Vorteil verspricht.
In der Justiz wird das Wissen offen im Kollegenkreis geteilt. Die Hierarchien sind flach, der Beruf ist nicht auf Karriere machen ausgelegt. Das ist der Haupsinn der von außen oft belächelten Kaffeerunden...
Warum musst du hier eigentlich jeden Kommentar, der dir offensichtlich nicht passt, in die "Referendarsecke" stellen?
Ist das auch das Niveau, auf dem du als Richter arbeitest?
Der letzte Satz hätte jetzt aber auch nicht sein müssen, das war auch unsachlich.
22.06.2021, 10:32
(22.06.2021, 08:26)Fritzle schrieb:(21.06.2021, 21:01)Der echte Norden schrieb:(21.06.2021, 11:59)guga schrieb: Warum sollten sie Textbausteine teilen? Kanzleien teilen das weil es um Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Teamwork geht. Das sind Dinge sie bei der Justiz nicht existieren. Jeder arbeitet so wie er will.
Mal wieder einer aus der Kategorie: "So stellt sich der Referendar das Arbeiten in der Justiz vor". Das Gegenteil ist der Fall. In Kanzleien geht es darum sich gegenüber seinen Kollegen zu profilieren. Die pyramidenartige Hierarchie erfordert es, besser zu sein als andere. Man muss in kurzer Zeit aufsteigen, sonst muss man weg oder der Aufstieg ist nicht mehr möglich. Kooperation gibt es daher nur dort, wo man sich selbst einen Vorteil verspricht.
In der Justiz wird das Wissen offen im Kollegenkreis geteilt. Die Hierarchien sind flach, der Beruf ist nicht auf Karriere machen ausgelegt. Das ist der Haupsinn der von außen oft belächelten Kaffeerunden...
Warum musst du hier eigentlich jeden Kommentar, der dir offensichtlich nicht passt, in die "Referendarsecke" stellen?
Ist das auch das Niveau, auf dem du als Richter arbeitest?
Auch als Richter ist es (leider) häufiger meine Aufgabe unangenehme Wahrheiten auszusprechen...

22.06.2021, 10:46
(21.06.2021, 23:14)Gast schrieb:(21.06.2021, 21:01)Der echte Norden schrieb:(21.06.2021, 11:59)guga schrieb: Warum sollten sie Textbausteine teilen? Kanzleien teilen das weil es um Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Teamwork geht. Das sind Dinge sie bei der Justiz nicht existieren. Jeder arbeitet so wie er will.
Mal wieder einer aus der Kategorie: "So stellt sich der Referendar das Arbeiten in der Justiz vor". Das Gegenteil ist der Fall. In Kanzleien geht es darum sich gegenüber seinen Kollegen zu profilieren. Die pyramidenartige Hierarchie erfordert es, besser zu sein als andere. Man muss in kurzer Zeit aufsteigen, sonst muss man weg oder der Aufstieg ist nicht mehr möglich. Kooperation gibt es daher nur dort, wo man sich selbst einen Vorteil verspricht.
In der Justiz wird das Wissen offen im Kollegenkreis geteilt. Die Hierarchien sind flach, der Beruf ist nicht auf Karriere machen ausgelegt. Das ist der Haupsinn der von außen oft belächelten Kaffeerunden...
Der Referendar bist wohl du. Da man mit Leistung aufsteigen kann, muss man Kollegen keine Steine in den Weg legen. Wer kein Teamplayer ist steigt auch nicht auf. Wenn das Parteibuch alleine über den Aufstieg entscheidet, dann kann man Egoist sein.
Weder entscheidet in der GK alleine die Leistung über den Aufstieg, noch in der Justiz das Parteibuch. Es wäre schön, wenn es so wäre. Tatsächlich ist Leistung sowohl in der Justiz, als auch in der GK lediglich die Grundvoraussetzung für den Aufstieg. Aus meiner Sicht braucht es vielmehr und vor allem Leute die einen fördern, viel Glück/Zufall und den Willen häufiger aus seiner Wohlfühlzone herauszukommen.
Du kannst mir ja gerne mal das typische GK-Dilemma erklären: Ein typisches Team besteht aus einem Partner (50 Jahre), einem Counsel (45 Jahre), zwei Seniors (35-40 Jahre) und vier Juniors (30-35 Jahre). Bis zur Stufe des Seniors muss man sich kaum Gedanken machen, da der Aufstieg hier jedem durch Leistung offensteht. Ab dem Counsel-Level kommt dann eine gläserne Decke. Es geht nicht nur um Leistung, sondern vor allem darum, ob du genug Geschäft mitbringst, damit man noch eine weitere Counsel-Stelle oder gar eine Partnerstelle schafft. In keinem Szenario, werden am Ende alle acht Anwälte in der Partnerschaft landen. Vielmehr braucht derjenige, der es schafft, das Glück, dass immer zum "richtigen" Zeitpunkt die Stelle auf der nächsten Ebene für ihn frei wird. Da spielt die Leistung eine untergeordnete Rolle. Gut sind nämlich in der Regel alle acht Kandidaten.
In der Justiz dürfte das Dilemma nicht viel besser sein...
22.06.2021, 12:13
(22.06.2021, 10:46)Der echte Norden schrieb:(21.06.2021, 23:14)Gast schrieb:(21.06.2021, 21:01)Der echte Norden schrieb:(21.06.2021, 11:59)guga schrieb: Warum sollten sie Textbausteine teilen? Kanzleien teilen das weil es um Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Teamwork geht. Das sind Dinge sie bei der Justiz nicht existieren. Jeder arbeitet so wie er will.
Mal wieder einer aus der Kategorie: "So stellt sich der Referendar das Arbeiten in der Justiz vor". Das Gegenteil ist der Fall. In Kanzleien geht es darum sich gegenüber seinen Kollegen zu profilieren. Die pyramidenartige Hierarchie erfordert es, besser zu sein als andere. Man muss in kurzer Zeit aufsteigen, sonst muss man weg oder der Aufstieg ist nicht mehr möglich. Kooperation gibt es daher nur dort, wo man sich selbst einen Vorteil verspricht.
In der Justiz wird das Wissen offen im Kollegenkreis geteilt. Die Hierarchien sind flach, der Beruf ist nicht auf Karriere machen ausgelegt. Das ist der Haupsinn der von außen oft belächelten Kaffeerunden...
Der Referendar bist wohl du. Da man mit Leistung aufsteigen kann, muss man Kollegen keine Steine in den Weg legen. Wer kein Teamplayer ist steigt auch nicht auf. Wenn das Parteibuch alleine über den Aufstieg entscheidet, dann kann man Egoist sein.
Weder entscheidet in der GK alleine die Leistung über den Aufstieg, noch in der Justiz das Parteibuch. Es wäre schön, wenn es so wäre. Tatsächlich ist Leistung sowohl in der Justiz, als auch in der GK lediglich die Grundvoraussetzung für den Aufstieg. Aus meiner Sicht braucht es vielmehr und vor allem Leute die einen fördern, viel Glück/Zufall und den Willen häufiger aus seiner Wohlfühlzone herauszukommen.
Du kannst mir ja gerne mal das typische GK-Dilemma erklären: Ein typisches Team besteht aus einem Partner (50 Jahre), einem Counsel (45 Jahre), zwei Seniors (35-40 Jahre) und vier Juniors (30-35 Jahre). Bis zur Stufe des Seniors muss man sich kaum Gedanken machen, da der Aufstieg hier jedem durch Leistung offensteht. Ab dem Counsel-Level kommt dann eine gläserne Decke. Es geht nicht nur um Leistung, sondern vor allem darum, ob du genug Geschäft mitbringst, damit man noch eine weitere Counsel-Stelle oder gar eine Partnerstelle schafft. In keinem Szenario, werden am Ende alle acht Anwälte in der Partnerschaft landen. Vielmehr braucht derjenige, der es schafft, das Glück, dass immer zum "richtigen" Zeitpunkt die Stelle auf der nächsten Ebene für ihn frei wird. Da spielt die Leistung eine untergeordnete Rolle. Gut sind nämlich in der Regel alle acht Kandidaten.
In der Justiz dürfte das Dilemma nicht viel besser sein...
Ein typisches GK Team besteht aus einem Partner und zwei jungen Associates, die alle 2-3 Jahre wechseln. Wo soll da Ellenbogenmentalität herkommen? Die meisten wollen die Zeit gut überstehen und dann ins Unternehmen.
Ich hab nirgends „nur“ Leistung geschrieben. Da in der Justiz die Leistung gar nicht erfasst wird, zählt sie auch nichts. Da wird dann zu Mobbing und Lästereien gegriffen etc.
In der GK kannst du Leistung und Akquise einsetzen zum Aufstieg. Mobbing wird dir überhaupt nicht helfen. Dadurch kriegst du keine einzige abrechenbare Stunde mehr und keinen einzigen neuen Mandanten.
22.06.2021, 12:44
(22.06.2021, 12:13)Gast schrieb:(22.06.2021, 10:46)Der echte Norden schrieb:(21.06.2021, 23:14)Gast schrieb:(21.06.2021, 21:01)Der echte Norden schrieb:(21.06.2021, 11:59)guga schrieb: Warum sollten sie Textbausteine teilen? Kanzleien teilen das weil es um Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Teamwork geht. Das sind Dinge sie bei der Justiz nicht existieren. Jeder arbeitet so wie er will.
Mal wieder einer aus der Kategorie: "So stellt sich der Referendar das Arbeiten in der Justiz vor". Das Gegenteil ist der Fall. In Kanzleien geht es darum sich gegenüber seinen Kollegen zu profilieren. Die pyramidenartige Hierarchie erfordert es, besser zu sein als andere. Man muss in kurzer Zeit aufsteigen, sonst muss man weg oder der Aufstieg ist nicht mehr möglich. Kooperation gibt es daher nur dort, wo man sich selbst einen Vorteil verspricht.
In der Justiz wird das Wissen offen im Kollegenkreis geteilt. Die Hierarchien sind flach, der Beruf ist nicht auf Karriere machen ausgelegt. Das ist der Haupsinn der von außen oft belächelten Kaffeerunden...
Der Referendar bist wohl du. Da man mit Leistung aufsteigen kann, muss man Kollegen keine Steine in den Weg legen. Wer kein Teamplayer ist steigt auch nicht auf. Wenn das Parteibuch alleine über den Aufstieg entscheidet, dann kann man Egoist sein.
Weder entscheidet in der GK alleine die Leistung über den Aufstieg, noch in der Justiz das Parteibuch. Es wäre schön, wenn es so wäre. Tatsächlich ist Leistung sowohl in der Justiz, als auch in der GK lediglich die Grundvoraussetzung für den Aufstieg. Aus meiner Sicht braucht es vielmehr und vor allem Leute die einen fördern, viel Glück/Zufall und den Willen häufiger aus seiner Wohlfühlzone herauszukommen.
Du kannst mir ja gerne mal das typische GK-Dilemma erklären: Ein typisches Team besteht aus einem Partner (50 Jahre), einem Counsel (45 Jahre), zwei Seniors (35-40 Jahre) und vier Juniors (30-35 Jahre). Bis zur Stufe des Seniors muss man sich kaum Gedanken machen, da der Aufstieg hier jedem durch Leistung offensteht. Ab dem Counsel-Level kommt dann eine gläserne Decke. Es geht nicht nur um Leistung, sondern vor allem darum, ob du genug Geschäft mitbringst, damit man noch eine weitere Counsel-Stelle oder gar eine Partnerstelle schafft. In keinem Szenario, werden am Ende alle acht Anwälte in der Partnerschaft landen. Vielmehr braucht derjenige, der es schafft, das Glück, dass immer zum "richtigen" Zeitpunkt die Stelle auf der nächsten Ebene für ihn frei wird. Da spielt die Leistung eine untergeordnete Rolle. Gut sind nämlich in der Regel alle acht Kandidaten.
In der Justiz dürfte das Dilemma nicht viel besser sein...
Ein typisches GK Team besteht aus einem Partner und zwei jungen Associates, die alle 2-3 Jahre wechseln. Wo soll da Ellenbogenmentalität herkommen? Die meisten wollen die Zeit gut überstehen und dann ins Unternehmen.
Ich hab nirgends „nur“ Leistung geschrieben. Da in der Justiz die Leistung gar nicht erfasst wird, zählt sie auch nichts. Da wird dann zu Mobbing und Lästereien gegriffen etc.
In der GK kannst du Leistung und Akquise einsetzen zum Aufstieg. Mobbing wird dir überhaupt nicht helfen. Dadurch kriegst du keine einzige abrechenbare Stunde mehr und keinen einzigen neuen Mandanten.
Bei der Leverage von 1 zu 2 lässt sich aber kaum Geld verdienen. So lässt sich der UBT der führenden Kanzleien kaum erwirtschaften.
Unabhängig davon herrscht die Ellenbogenmentalität meiner Ansicht nach auch nicht unter denen, die ohnehin von vorneherein nur wenige Jahre in der GK bleiben wollen. Die sind ganz entspannt. Aber diejenigen, die sich was ausrechnen und 7-10 Jahre quasi nur für die Arbeit leben, haben selbst wenn sie einen überragenden Job machen keinen Freifahrtschein in die Partnerschaft. Das war mein Punkt. Unter dieser Gruppe versucht sich jeder in Stellung zu bringen (koste es was es wolle...). Vielleicht war ich auch einfach 5 Jahre in einer ganz besonders schlimmen Magic Circle Kanzlei. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass in anderen Kanzleien 20 High-Performer sich gegenseitig dabei unterstützen, dass 3 von ihnen Partner werden und der Rest leer ausgeht...
Auch dein Punkt, es gäbe kein Mobbing in der GK entspricht nicht meinen Erfahrungen. Selbst wenn man immer auf die Stundenanforderungen kommt, wird über den Associate der beispw. konsequent um 18:30 Uhr geht schlecht geredet ("da machen wir Mittagspause"). Diese Art von Mobbing verschafft einem leider auch Mandate. Denn heute kommen die Mandate zum überwiegenden Teil ja aus dem Netzwerk der Kanzlei. Die Zeiten wo man das Siemens Mandat an der Hotelbar klar macht sind (leider) vorbei. Dementsprechend muss man sich kanzleiintern in Stellung bringen. Es gilt die Leistungen der Anderen schlecht zu reden, damit einem Mandate anvertraut werden, die einem die Gelegenheit geben sich auszuzeichnen.
Zum Schluss noch der Hinweis: In der Justiz wird die Leistung sehr genau getrackt. Deine Erledigungszahlen sind sehr transparent, wichtige Urteile werden veröffentlicht und von der breiten Fachöffentlichkeit diskutiert. Das ist ein viel aussagekräftigeres Messsystem als "abrechenbare Stunden". Ich kann mich noch an viele Associates erinnern, die schamlos ihre Uhren haben durchlaufen lassen. Anfangs hat mich das noch erstaunt, aber dann musste ich lernen, dass so die Spielregeln in der GK-Welt sind. In großen Transaktion fällt das eh nicht auf, so das Credo. Dann gibt es am Ende einen Volumenrabatt und dann passt es wieder. Die abrechenbaren Stunden sind höchstens ein Indikator für Leistung...
22.06.2021, 13:17
UBT ist Umsatz pro Berufsträger. Die Leverage hat nur Einfluss auf den Geldbeutel des Partners und den Gesamtumsatz. Am besten ist dein UBT wenn du nur Partner hast.
22.06.2021, 13:33
22.06.2021, 13:47
(22.06.2021, 12:44)Der echte Norden schrieb:(22.06.2021, 12:13)Gast schrieb:(22.06.2021, 10:46)Der echte Norden schrieb:(21.06.2021, 23:14)Gast schrieb:(21.06.2021, 21:01)Der echte Norden schrieb: Mal wieder einer aus der Kategorie: "So stellt sich der Referendar das Arbeiten in der Justiz vor". Das Gegenteil ist der Fall. In Kanzleien geht es darum sich gegenüber seinen Kollegen zu profilieren. Die pyramidenartige Hierarchie erfordert es, besser zu sein als andere. Man muss in kurzer Zeit aufsteigen, sonst muss man weg oder der Aufstieg ist nicht mehr möglich. Kooperation gibt es daher nur dort, wo man sich selbst einen Vorteil verspricht.
In der Justiz wird das Wissen offen im Kollegenkreis geteilt. Die Hierarchien sind flach, der Beruf ist nicht auf Karriere machen ausgelegt. Das ist der Haupsinn der von außen oft belächelten Kaffeerunden...
Der Referendar bist wohl du. Da man mit Leistung aufsteigen kann, muss man Kollegen keine Steine in den Weg legen. Wer kein Teamplayer ist steigt auch nicht auf. Wenn das Parteibuch alleine über den Aufstieg entscheidet, dann kann man Egoist sein.
Weder entscheidet in der GK alleine die Leistung über den Aufstieg, noch in der Justiz das Parteibuch. Es wäre schön, wenn es so wäre. Tatsächlich ist Leistung sowohl in der Justiz, als auch in der GK lediglich die Grundvoraussetzung für den Aufstieg. Aus meiner Sicht braucht es vielmehr und vor allem Leute die einen fördern, viel Glück/Zufall und den Willen häufiger aus seiner Wohlfühlzone herauszukommen.
Du kannst mir ja gerne mal das typische GK-Dilemma erklären: Ein typisches Team besteht aus einem Partner (50 Jahre), einem Counsel (45 Jahre), zwei Seniors (35-40 Jahre) und vier Juniors (30-35 Jahre). Bis zur Stufe des Seniors muss man sich kaum Gedanken machen, da der Aufstieg hier jedem durch Leistung offensteht. Ab dem Counsel-Level kommt dann eine gläserne Decke. Es geht nicht nur um Leistung, sondern vor allem darum, ob du genug Geschäft mitbringst, damit man noch eine weitere Counsel-Stelle oder gar eine Partnerstelle schafft. In keinem Szenario, werden am Ende alle acht Anwälte in der Partnerschaft landen. Vielmehr braucht derjenige, der es schafft, das Glück, dass immer zum "richtigen" Zeitpunkt die Stelle auf der nächsten Ebene für ihn frei wird. Da spielt die Leistung eine untergeordnete Rolle. Gut sind nämlich in der Regel alle acht Kandidaten.
In der Justiz dürfte das Dilemma nicht viel besser sein...
Ein typisches GK Team besteht aus einem Partner und zwei jungen Associates, die alle 2-3 Jahre wechseln. Wo soll da Ellenbogenmentalität herkommen? Die meisten wollen die Zeit gut überstehen und dann ins Unternehmen.
Ich hab nirgends „nur“ Leistung geschrieben. Da in der Justiz die Leistung gar nicht erfasst wird, zählt sie auch nichts. Da wird dann zu Mobbing und Lästereien gegriffen etc.
In der GK kannst du Leistung und Akquise einsetzen zum Aufstieg. Mobbing wird dir überhaupt nicht helfen. Dadurch kriegst du keine einzige abrechenbare Stunde mehr und keinen einzigen neuen Mandanten.
Bei der Leverage von 1 zu 2 lässt sich aber kaum Geld verdienen. So lässt sich der UBT der führenden Kanzleien kaum erwirtschaften.
Unabhängig davon herrscht die Ellenbogenmentalität meiner Ansicht nach auch nicht unter denen, die ohnehin von vorneherein nur wenige Jahre in der GK bleiben wollen. Die sind ganz entspannt. Aber diejenigen, die sich was ausrechnen und 7-10 Jahre quasi nur für die Arbeit leben, haben selbst wenn sie einen überragenden Job machen keinen Freifahrtschein in die Partnerschaft. Das war mein Punkt. Unter dieser Gruppe versucht sich jeder in Stellung zu bringen (koste es was es wolle...). Vielleicht war ich auch einfach 5 Jahre in einer ganz besonders schlimmen Magic Circle Kanzlei. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass in anderen Kanzleien 20 High-Performer sich gegenseitig dabei unterstützen, dass 3 von ihnen Partner werden und der Rest leer ausgeht...
Auch dein Punkt, es gäbe kein Mobbing in der GK entspricht nicht meinen Erfahrungen. Selbst wenn man immer auf die Stundenanforderungen kommt, wird über den Associate der beispw. konsequent um 18:30 Uhr geht schlecht geredet ("da machen wir Mittagspause"). Diese Art von Mobbing verschafft einem leider auch Mandate. Denn heute kommen die Mandate zum überwiegenden Teil ja aus dem Netzwerk der Kanzlei. Die Zeiten wo man das Siemens Mandat an der Hotelbar klar macht sind (leider) vorbei. Dementsprechend muss man sich kanzleiintern in Stellung bringen. Es gilt die Leistungen der Anderen schlecht zu reden, damit einem Mandate anvertraut werden, die einem die Gelegenheit geben sich auszuzeichnen.
Zum Schluss noch der Hinweis: In der Justiz wird die Leistung sehr genau getrackt. Deine Erledigungszahlen sind sehr transparent, wichtige Urteile werden veröffentlicht und von der breiten Fachöffentlichkeit diskutiert. Das ist ein viel aussagekräftigeres Messsystem als "abrechenbare Stunden". Ich kann mich noch an viele Associates erinnern, die schamlos ihre Uhren haben durchlaufen lassen. Anfangs hat mich das noch erstaunt, aber dann musste ich lernen, dass so die Spielregeln in der GK-Welt sind. In großen Transaktion fällt das eh nicht auf, so das Credo. Dann gibt es am Ende einen Volumenrabatt und dann passt es wieder. Die abrechenbaren Stunden sind höchstens ein Indikator für Leistung...
Also Justiz alles objektiv, super und leistungsbasiert, mega transparent. Leistung lohnt sich und zeigt sich.
GK nur böse Leute, Leistung egal, alle kriminell (das wolltest mit der Uhr doch andeuten?). Leistung egal, nur Sympathie / Willkür?
Vielleicht warst wirklich in der falschen Kanzlei. Ich habe wohl einen ähnlichen Lebenslauf wie du, aber kann beide Ansichten nur bedingt bestätigen. Unabhängig vom verbitterten Ton / der Form.
22.06.2021, 14:38
Billables sind kein Indikator für Produktivität, Erledigungszahlen schon. Genau mein Humor. Man hört nicht selten, dass der Erledigungsdruck sich gerade negativ auf die juristische Qualität der Arbeit auswirkt. Wer hingegen behauptet, man könne in der GK einfach wild rumbillen und nichts tun, der weiß nicht, dass dem Mandanten die Preise für entsprechende Projekte bekannt sind, weil er die Angebote der anderen relevanten GKs einholt. Für fünf Jahre Magic Circle redet der Kollege hier doch seltsames Zeug.
Herrje, Leute. Macht doch einfach das, was euch gefällt. Dieses GK-/ Justizbashing von Angehörigen der jeweils anderen Berufsgruppe wirkt auf mich ehrlich gesagt wie Verbitterung darüber, dass man selbst gerne etwas hätte, was der andere hat. Wer mit sich im Reinen ist, macht sowas doch nicht so krampfhaft wie es hier im Forum geschieht.
Herrje, Leute. Macht doch einfach das, was euch gefällt. Dieses GK-/ Justizbashing von Angehörigen der jeweils anderen Berufsgruppe wirkt auf mich ehrlich gesagt wie Verbitterung darüber, dass man selbst gerne etwas hätte, was der andere hat. Wer mit sich im Reinen ist, macht sowas doch nicht so krampfhaft wie es hier im Forum geschieht.