25.05.2021, 19:36
Ich bin jetzt seit Oktober 2020 dabei und finde das Ref furchtbar. Man wird komplett überhäuft mit schlechten AGs, die Stationsarbeit bringt relativ wenig, die Zeit zum Lernen rennt davon. Habe das Gefühl, alle in meinem Umfeld finden es super - wobei ich sagen muss, dass mein Umfeld dank Umzug in eine neu Stadt und Online-AG sehr klein ist.
25.05.2021, 22:08
Bin noch frischer dabei als du, aber bin bisher doch einigermaßen zufrieden. Ich hoffe, das bleibt so;)
Es ist zumindest eine Mischung aus Praxis und Theorie und man ist nicht mehr nur mit stupidem Lernen/Klausuren schreiben beschäftigt.
Allerdings habe ich auch was AGs und Stationsarbeit angeht, bisher nicht soo viel zu tun und kann meine Zeit im Wesentlichen frei einteilen.
Darüber hinaus ist die Stationsarbeit bisher interessant, aber das ist man sicher auch abhängig von den jeweiligen Ausbildern.
Aber das Gefühl, dass man mit dem Stoff nicht hinterherkommt und das nie alles richtig hinbekommen kann, ist juratypisch
und nicht außergewöhnlich. Zumindest meine Erfahrung...
Es ist zumindest eine Mischung aus Praxis und Theorie und man ist nicht mehr nur mit stupidem Lernen/Klausuren schreiben beschäftigt.
Allerdings habe ich auch was AGs und Stationsarbeit angeht, bisher nicht soo viel zu tun und kann meine Zeit im Wesentlichen frei einteilen.
Darüber hinaus ist die Stationsarbeit bisher interessant, aber das ist man sicher auch abhängig von den jeweiligen Ausbildern.
Aber das Gefühl, dass man mit dem Stoff nicht hinterherkommt und das nie alles richtig hinbekommen kann, ist juratypisch
und nicht außergewöhnlich. Zumindest meine Erfahrung...
25.05.2021, 22:52
(25.05.2021, 22:11)ichentsprechewiderschieden schrieb: Zur gleichen Zeit begonnen, mein Umfeld sieht es beinahe ausschließlich ähnlich.
Die Gründe sind dabei sehr verschieden.
Mich interessieren die Probleme anderer Leute einfach so gar nicht. Die juristische Arbeit im Ref finde ich zudem unbefriedigend, da bei der Mehrheit der sog. Praktiker nur solche Probleme als "praxisrelevant" gelten, die sie meinen zu erkennen und zu verstehen.
Die tiefergehende Befassung mit rechtlichen Grundlagen findet nicht statt.
Mir ist diese Arbeitsweise fremd, ich strebe daher nach diesem Feldversuch zu 90% eine Karriere in der Wissenschaft an.
Ich bin daher jetzt seit ein paar Monate in einer Sinnkrise. Man darf wohl nicht erwarten, dass das Ref spannender ist, als youtube, Tinder und saufen. Wer würde sich das antun, wenn er nicht müsste?!
Sauf einfach im Ref. Macht den Scheiß eh erträglicher.
26.05.2021, 00:26
Ging mir auch so. Ständig rumfahren, hier 3 Std AG, 1 Std Fahrzeit. Da Akte besprechen und neue abholen für 30 Minuten, 1 Std Fahrzeit. Probeklausuren, Sitzungsdienste etc. Man ist ständig mit irgendwas beschäftigt. Alle paar Wochen ändert sich deine Woche, ständig muss man umplanen / sich wieder neu einstellen auf eine Station, die man bestenfalls mit einem "meh" benoten würde.
Augen zu und durch, ggf in der Anwaltsstation viel tauchen.
Augen zu und durch, ggf in der Anwaltsstation viel tauchen.
26.05.2021, 08:14
(26.05.2021, 00:26)omnimodo schrieb: Ging mir auch so. Ständig rumfahren, hier 3 Std AG, 1 Std Fahrzeit. Da Akte besprechen und neue abholen für 30 Minuten, 1 Std Fahrzeit. Probeklausuren, Sitzungsdienste etc. Man ist ständig mit irgendwas beschäftigt. Alle paar Wochen ändert sich deine Woche, ständig muss man umplanen / sich wieder neu einstellen auf eine Station, die man bestenfalls mit einem "meh" benoten würde.
Augen zu und durch, ggf in der Anwaltsstation viel tauchen.
Kollege, wo machst du bitte dein Ref? Klingt ja furchtbar. ich bin immer zu Fuß zum Gericht
26.05.2021, 08:17
(25.05.2021, 22:11)ichentsprechewiderschieden schrieb: Zur gleichen Zeit begonnen, mein Umfeld sieht es beinahe ausschließlich ähnlich.
Die Gründe sind dabei sehr verschieden.
Mich interessieren die Probleme anderer Leute einfach so gar nicht. Die juristische Arbeit im Ref finde ich zudem unbefriedigend, da bei der Mehrheit der sog. Praktiker nur solche Probleme als "praxisrelevant" gelten, die sie meinen zu erkennen und zu verstehen.
Die tiefergehende Befassung mit rechtlichen Grundlagen findet nicht statt.
Mir ist diese Arbeitsweise fremd, ich strebe daher nach diesem Feldversuch zu 90% eine Karriere in der Wissenschaft an.
Ich bin daher jetzt seit ein paar Monate in einer Sinnkrise. Man darf wohl nicht erwarten, dass das Ref spannender ist, als youtube, Tinder und saufen. Wer würde sich das antun, wenn er nicht müsste?!
Da hast du Recht! :D
26.05.2021, 08:19
(26.05.2021, 00:26)omnimodo schrieb: Ging mir auch so. Ständig rumfahren, hier 3 Std AG, 1 Std Fahrzeit. Da Akte besprechen und neue abholen für 30 Minuten, 1 Std Fahrzeit. Probeklausuren, Sitzungsdienste etc. Man ist ständig mit irgendwas beschäftigt. Alle paar Wochen ändert sich deine Woche, ständig muss man umplanen / sich wieder neu einstellen auf eine Station, die man bestenfalls mit einem "meh" benoten würde.
Augen zu und durch, ggf in der Anwaltsstation viel tauchen.
Danke! Es beruhigt mich etwas, dass ich nicht die Einzige bin, die es zum Kotzen findet. Die fehlende Planung ist ein guter Punkt. Und die Organisation im Gericht macht es da auch nicht besser....
26.05.2021, 08:34
(26.05.2021, 08:14)Gast schrieb:(26.05.2021, 00:26)omnimodo schrieb: Ging mir auch so. Ständig rumfahren, hier 3 Std AG, 1 Std Fahrzeit. Da Akte besprechen und neue abholen für 30 Minuten, 1 Std Fahrzeit. Probeklausuren, Sitzungsdienste etc. Man ist ständig mit irgendwas beschäftigt. Alle paar Wochen ändert sich deine Woche, ständig muss man umplanen / sich wieder neu einstellen auf eine Station, die man bestenfalls mit einem "meh" benoten würde.
Augen zu und durch, ggf in der Anwaltsstation viel tauchen.
Kollege, wo machst du bitte dein Ref? Klingt ja furchtbar. ich bin immer zu Fuß zum Gericht
Auf jeden Fall auch sehr froh, mich für einen Stadtstaat entschieden zu haben, wenn ich sowas lese
26.05.2021, 08:41
Mir geht's ähnlich. Die AGs sind krasse Zeitfresser und für mich absolut sinnlos. Bin kein auditiver Lerner (war schon im Studium in kaum einer Vorlesung) und die Dozenten sind zudem in der Mehrzahl mega unmotiviert und einfach keine guten Lehrer. Dafür gondelt man ewig durch die Gegend und Urlaub nehmen nur für diese Termine ist auch untersagt.
Meine Ausbilder in den Stationen machen ihre Jobs zwar gerne und vermutlich auch ganz gut, haben aber eigentlich keine Zeit mich nebenbei noch vernünftig auszubilden.
Meine Ausbilder in den Stationen machen ihre Jobs zwar gerne und vermutlich auch ganz gut, haben aber eigentlich keine Zeit mich nebenbei noch vernünftig auszubilden.
26.05.2021, 10:52
Finde des Ref auch furchtbar und bin so froh, dass ich bald Examen schreibe. Hab in den meisten Stationen auch nicht wirklich was für die Praxis gelernt. Und fürs Examen eh nicht. Die Ausbilder waren meist eher nicht so motiviert, vor allem in der Zivilisation hatte ich nen Richter, der wohl echt keine Lust auf Referendare hat. Da kann mans dann auch gleich sein lassen