22.05.2021, 23:27
22.05.2021, 23:35
(22.05.2021, 23:27)Gast schrieb:(22.05.2021, 22:39)Gast schrieb: Gendern ist nur ein Teil einer größeren weltweiten Sache. Es geht nicht um Feminismus etc., sondern primär darum, dass man sich einem aufgedrückten Verhalten unterwirft. Es wird ein neuer Mensch geformt.
So wie mit den FFP2-Masken und dem Impfen?
Suggestivfrage
23.05.2021, 00:11
(22.05.2021, 23:35)Gast schrieb:(22.05.2021, 23:27)Gast schrieb:(22.05.2021, 22:39)Gast schrieb: Gendern ist nur ein Teil einer größeren weltweiten Sache. Es geht nicht um Feminismus etc., sondern primär darum, dass man sich einem aufgedrückten Verhalten unterwirft. Es wird ein neuer Mensch geformt.
So wie mit den FFP2-Masken und dem Impfen?
Suggestivfrage
Ich bin der sicheren Überzeugung dass die Politik deshalb so ein riesiges Interesse daran hat, dass man sich jetzt als Kämpfer für Frauenrecht, Diversity und People of color gut fühlen soll, damit ja keiner mehr auf die Idee kommt, den Klassenunterschied und Verteilungsgerechtigkeit zu hinterfragen. Solange ich auf der richtigen Seite stehe, kann es mir aber recht sein.
23.05.2021, 00:25
(23.05.2021, 00:11)Gast schrieb:(22.05.2021, 23:35)Gast schrieb:(22.05.2021, 23:27)Gast schrieb:(22.05.2021, 22:39)Gast schrieb: Gendern ist nur ein Teil einer größeren weltweiten Sache. Es geht nicht um Feminismus etc., sondern primär darum, dass man sich einem aufgedrückten Verhalten unterwirft. Es wird ein neuer Mensch geformt.
So wie mit den FFP2-Masken und dem Impfen?
Suggestivfrage
Ich bin der sicheren Überzeugung dass die Politik deshalb so ein riesiges Interesse daran hat, dass man sich jetzt als Kämpfer für Frauenrecht, Diversity und People of color gut fühlen soll, damit ja keiner mehr auf die Idee kommt, den Klassenunterschied und Verteilungsgerechtigkeit zu hinterfragen. Solange ich auf der richtigen Seite stehe, kann es mir aber recht sein.
Korrekt. Ich glaube, es war Hr. Fischer, der einmal sehr richtig bemerkte, dass die Drogerieverkäuferin und der Lagerarbeiter trotz des Geschlechterunterschieds sicherlich größere lebensweltliche Gemeinsamkeiten aufweisen, als besagte Drogerieverkäuferin mit, etwa, Fr. Susanne Klatten, ihres Zeichens Großaktionärin/Milliardärin. Identitätspolitik und Genderismus sind billig zu haben, sie erfordern zunächst nur Lippenbekenntnisse. Die Behebung tiefgreifender materieller Unterschiede dagegen erfordert den Ausgleich handfester, lobbygestützter, konkreter Interessen, die sich ihre Relativierung etwas kosten lassen.
Bei alledem sollte man freilich bedenken, dass es auch bei diesem Thema eine schweigende Mehrheit gibt. Die meisten Leute heute sprechen links, denken vielleicht sogar links, aber handeln, was den konkreten Lebensvollzug angeht, konservativ; sicherlich oft, ohne dass ihnen das bewusst wäre. Und das gilt auch für Genderfragen.
23.05.2021, 00:50
23.05.2021, 01:46
Sprachlicher Wandel ist richtig und wichtig, es gab ihn schon immer. Nur kann man ihn eben nicht erzwingen, und leider wirkt die ganze Debatte ums Gendern zwanghaft. Zumal die vorgeschlagenen Lösungen grammatikalisch nicht befriedigend sind. In „Anwält*innen“ sind weder der Anwalt noch die Anwälte grammatikalisch vertretbar genannt, in „Ärzt*innen“ weder der Arzt noch die Ärzte.
Ich will nicht kleinlich sein, aber die sprachliche Korrektheit kann nicht der ideologischen weichen. Und umgekehrt übrigens ebenso. Ich finde durchaus, das Anwältinnen erwähnt gehören. Deshalb gelob ich mir, auch beides zu nennen. Anwältinnen und Anwälte. Ja, dauert länger und ist unter Umständen mühsamer, aber wenigstens rotieren Konrad Duden und andere nicht im Grabe, während ich inmitten eines Wortes (dem Deutschen wesensfremde) glottale Plosive einbaue, um grammatikalisch falsche Bezeichnungen zu produzieren.
Ich will nicht kleinlich sein, aber die sprachliche Korrektheit kann nicht der ideologischen weichen. Und umgekehrt übrigens ebenso. Ich finde durchaus, das Anwältinnen erwähnt gehören. Deshalb gelob ich mir, auch beides zu nennen. Anwältinnen und Anwälte. Ja, dauert länger und ist unter Umständen mühsamer, aber wenigstens rotieren Konrad Duden und andere nicht im Grabe, während ich inmitten eines Wortes (dem Deutschen wesensfremde) glottale Plosive einbaue, um grammatikalisch falsche Bezeichnungen zu produzieren.
23.05.2021, 11:49
23.05.2021, 12:27
(23.05.2021, 01:46)Gast schrieb: Sprachlicher Wandel ist richtig und wichtig, es gab ihn schon immer. Nur kann man ihn eben nicht erzwingen, und leider wirkt die ganze Debatte ums Gendern zwanghaft. Zumal die vorgeschlagenen Lösungen grammatikalisch nicht befriedigend sind. In „Anwält*innen“ sind weder der Anwalt noch die Anwälte grammatikalisch vertretbar genannt, in „Ärzt*innen“ weder der Arzt noch die Ärzte.
Ich will nicht kleinlich sein, aber die sprachliche Korrektheit kann nicht der ideologischen weichen. Und umgekehrt übrigens ebenso. Ich finde durchaus, das Anwältinnen erwähnt gehören. Deshalb gelob ich mir, auch beides zu nennen. Anwältinnen und Anwälte. Ja, dauert länger und ist unter Umständen mühsamer, aber wenigstens rotieren Konrad Duden und andere nicht im Grabe, während ich inmitten eines Wortes (dem Deutschen wesensfremde) glottale Plosive einbaue, um grammatikalisch falsche Bezeichnungen zu produzieren.
Das löst doch dafür Problem nicht. Indem du die männliche und die weibliche Form benutzt, schließt du ja immer noch die Intersexuellen aus. Intersexualität (Mensch mit männlichen und weiblichen bzw. nicht sicher bestimmbaren GESCHLECHTsmerkmalen) wird auch vom BVerfG als Geschlecht akzeptiert. Dafür ist das * gemeint. Sonst könnte man auch einfach Anwältinnen sagen.
Das * hat in seiner Grundüberlegung auch nichts mit Homosexuellen, Bisexuellen... zu tun. Im Deutschen wird immer das Geschlecht, die Sexuelle Orientierung und die Identität vermischt. Das ist aber einfach nervig.
23.05.2021, 12:34
Ich denke er ist ein Querkopf, der nichtmal kleinste Änderungen an seiner sprachlichen Stilistik annehmen möchte, obwohl es niemandem schadet. Hauptsache alles statisch halten.
23.05.2021, 13:25
(23.05.2021, 12:27)Gast schrieb:(23.05.2021, 01:46)Gast schrieb: Sprachlicher Wandel ist richtig und wichtig, es gab ihn schon immer. Nur kann man ihn eben nicht erzwingen, und leider wirkt die ganze Debatte ums Gendern zwanghaft. Zumal die vorgeschlagenen Lösungen grammatikalisch nicht befriedigend sind. In „Anwält*innen“ sind weder der Anwalt noch die Anwälte grammatikalisch vertretbar genannt, in „Ärzt*innen“ weder der Arzt noch die Ärzte.
Ich will nicht kleinlich sein, aber die sprachliche Korrektheit kann nicht der ideologischen weichen. Und umgekehrt übrigens ebenso. Ich finde durchaus, das Anwältinnen erwähnt gehören. Deshalb gelob ich mir, auch beides zu nennen. Anwältinnen und Anwälte. Ja, dauert länger und ist unter Umständen mühsamer, aber wenigstens rotieren Konrad Duden und andere nicht im Grabe, während ich inmitten eines Wortes (dem Deutschen wesensfremde) glottale Plosive einbaue, um grammatikalisch falsche Bezeichnungen zu produzieren.
Das löst doch dafür Problem nicht. Indem du die männliche und die weibliche Form benutzt, schließt du ja immer noch die Intersexuellen aus. Intersexualität (Mensch mit männlichen und weiblichen bzw. nicht sicher bestimmbaren GESCHLECHTsmerkmalen) wird auch vom BVerfG als Geschlecht akzeptiert. Dafür ist das * gemeint. Sonst könnte man auch einfach Anwältinnen sagen.
Das * hat in seiner Grundüberlegung auch nichts mit Homosexuellen, Bisexuellen... zu tun. Im Deutschen wird immer das Geschlecht, die Sexuelle Orientierung und die Identität vermischt. Das ist aber einfach nervig.
Das mag sein, aber ihr präsentiert eine Lösung, die - wie oben dargelegt - zu falschen Ergebnissen führt. Jetzt ist das Sternchen da, geboren aus dem Willen heraus, auch Intersexuelle zu berücksichtigen, und gleichzeitig fallen die männliche Singular- und Pluralform weg. Das löst das Problem auch nicht, es schafft ein weiteres. Die deutsche Sprache kennt grammatikalisch zwei Geschlechter (und das Neutrum) und auch ich bin dafür, dass Menschen, die nicht in dieses duale System passen, Anerkennung finden müssen. Aber man kann sich halt auch eingestehen, dass der Vorschlag, den man hier gemacht hat und der stellenweise erzwungen werden soll, schlicht keine Lösung bietet. Dann muss man eben weiter nach Ansätzen suchen. Dieser wird sich (so mein Eindruck) nicht durchsetzen.