29.04.2021, 09:55
(29.04.2021, 09:34)Gast schrieb:(29.04.2021, 09:06)Gast schrieb: Ich moechte hier Viktor Frankl, Psychiater und Ueberlebender von Ausschwitz, zitieren:
"Wer ein Warum zu leben hat, ertraegt fast jedes Wie."
Das Problem des Hamsterrads ist kein Problem eurer Taetigkeit. Sucht euch einen Sinn im Leben, wofuer es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.
Ich kann mir auch hunderte Dinge vorstellen, die ich lieber taete als zu arbeiten. Da ich aber nicht nur fuer mich, sondern auch fuer meine Familie arbeite, bedrueckt mich das aber nicht.
Darueber hinaus ist dieses Geheule einfach vermessen. Schaut mal in die vorkapitalistischen Zeiten der Vergangenheit oder ins Ausland, wie viel und unter welchen Bedingungen der Mensch stets arbeiten musste und auch heutzutage in vielen Laendern noch arbeiten muss. Das Jammern von Anwaelten oder Richtern, die in ihrem warmen Buero sitzen und eine gesellschaftlich hoch angesehene Stellung haben, kann ich nur schwer ernst nehmen.
Uebernehmt Verantwortung, beendet eure Verweichlichung.
Ich finde das Zitat eines Verfolgten des Naziregimes geschmacklos. Ich denke nicht, dass er damit einen unzufriedenen Arbeitnehmer meinte...Die Situation (Vernichtung vs. Arbeitsplatz) ist m.A. auch nicht vergleichbar.
und ich finde deine reflexhafte Empoerung geschmacklos. Lies Frankls Buecher. Dann wirst du sehen, dass er selbst hier den selben Rat geben wuerde.
29.04.2021, 10:07
(29.04.2021, 07:35)Gast schrieb: Mich mach das fertig jeden Tag aufzustehen. Jeden Tag ne Klage. Jeden Tag arbeiten.
Wie kämpft ihr gegen das Gefühl vom Hamsterrad an?
Arbeite seit 10 Monaten. Die 10 Monate sind so schnell vergangen… ich habe quasi nichts davon gehabt außer 1 Woche Urlaub. Wenn ich sterbe kann ich diese Zeit als unbedeutend vermerken…
Geht jedem so. Erst heißt es, nach dem Studium/Examen wirds besser. Dann nach der Partnerschaft, dann zur Rente.
Ich glaube am ehesten hilft eine Stelle mit einigermaßen guter Balance zwischen Geld/Life weiter. 1 Woche in 10 Monaten ist klar zu wenig.
29.04.2021, 10:10
(29.04.2021, 09:55)Gast schrieb:(29.04.2021, 09:34)Gast schrieb:(29.04.2021, 09:06)Gast schrieb: Ich moechte hier Viktor Frankl, Psychiater und Ueberlebender von Ausschwitz, zitieren:
"Wer ein Warum zu leben hat, ertraegt fast jedes Wie."
Das Problem des Hamsterrads ist kein Problem eurer Taetigkeit. Sucht euch einen Sinn im Leben, wofuer es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.
Ich kann mir auch hunderte Dinge vorstellen, die ich lieber taete als zu arbeiten. Da ich aber nicht nur fuer mich, sondern auch fuer meine Familie arbeite, bedrueckt mich das aber nicht.
Darueber hinaus ist dieses Geheule einfach vermessen. Schaut mal in die vorkapitalistischen Zeiten der Vergangenheit oder ins Ausland, wie viel und unter welchen Bedingungen der Mensch stets arbeiten musste und auch heutzutage in vielen Laendern noch arbeiten muss. Das Jammern von Anwaelten oder Richtern, die in ihrem warmen Buero sitzen und eine gesellschaftlich hoch angesehene Stellung haben, kann ich nur schwer ernst nehmen.
Uebernehmt Verantwortung, beendet eure Verweichlichung.
Ich finde das Zitat eines Verfolgten des Naziregimes geschmacklos. Ich denke nicht, dass er damit einen unzufriedenen Arbeitnehmer meinte...Die Situation (Vernichtung vs. Arbeitsplatz) ist m.A. auch nicht vergleichbar.
und ich finde deine reflexhafte Empoerung geschmacklos. Lies Frankls Buecher. Dann wirst du sehen, dass er selbst hier den selben Rat geben wuerde.
Das hat nichts mit "reflexhafte Empörung" zu tun. Es kann aber nicht angehen, dass ein im Zusammenhang mit der Vernichtung geäußertes Zitat, auf diesen Sachverhalt übertragen wird. Ich glaube nicht, dass Frankl die Shoa mit einem Arbeitsplatz gleichgesetzt hätte.
29.04.2021, 10:16
Witzig zu sehen, wie sich hier manche über Probleme anderer aufregen. Denke wenn man so steil drauf geht, dass sich andere Leute Gedanken um ein gutes Leben machen, zeigt das auch, dass bei einem selbst was nicht stimmt.
Natürlich sind das Luxusprobleme, ich bin mir dessen bewusst. Aber was ist verkehrt daran für sich selbst was besseres zu wollen. Mein Leben nur zu ertragen, weil ich ein Haus abzahlen muss, scheidet für mich als Motivation halt aus.
Mir ist vor allem Freiheit wichtig und wenn ich täglich 10h an einen Bürostuhl gebunden bin, nervt mich das halt.
Ich denke nicht, dass hier die Notwendigkeit von Arbeit als solcher in Frage gestellt wird, mehr das wie viel, wie und wo.
Natürlich sind das Luxusprobleme, ich bin mir dessen bewusst. Aber was ist verkehrt daran für sich selbst was besseres zu wollen. Mein Leben nur zu ertragen, weil ich ein Haus abzahlen muss, scheidet für mich als Motivation halt aus.
Mir ist vor allem Freiheit wichtig und wenn ich täglich 10h an einen Bürostuhl gebunden bin, nervt mich das halt.
Ich denke nicht, dass hier die Notwendigkeit von Arbeit als solcher in Frage gestellt wird, mehr das wie viel, wie und wo.
29.04.2021, 10:21
Das Problem ist die extreme Arbeitsteilung heutzutage. Je weiter die voranschreitet, desto mehr entfernt sich der Mensch von einer natürlichen Arbeit.
gez. Karl Marx
gez. Karl Marx
29.04.2021, 10:43
Hm...mich beschäftigt das auch.
Es gibt Tage, da will ich nur so wenig arbeiten wie möglich und bin mit meinem Gehalt zufrieden. Aber es gibt eben auch Tage, an denen ich mir denke, dass da mehr drin sein muss.
Arbeiten muss ich ohnehin, dann kann ich auch so viel rausholen wie möglich und momentan hab ich ohnehin nichts besseres zu tun. Und finanzielle Sorglosigkeit ist dann halt doch auch geil.
In der Tat zweifle ich manchmal am Sinn meiner Arbeit, weil ich nur um Geld streite (letztlich) oder den Leuten helfe mehr Geld anzuhäufen, um selbst mehr Geld anzuhäufen. Das ist an bizarrer Sinnlosigkeit kaum zu überbieten, aber das wusste ich auch vorher. Und an manchen Tagen macht mit der Job krass spaß. Meine größten Triumphe hab ich für mich persönlich bei den wirtschaftlich desaströsten Mandanten errungen (Nachbarschaftsstreitigkeit).
Ist alles sehr ambivalent. Ich denke wenn sich Aufwand und Nutzen mal eingependelt haben, wird es besser. Hoffentlich.
Es gibt Tage, da will ich nur so wenig arbeiten wie möglich und bin mit meinem Gehalt zufrieden. Aber es gibt eben auch Tage, an denen ich mir denke, dass da mehr drin sein muss.
Arbeiten muss ich ohnehin, dann kann ich auch so viel rausholen wie möglich und momentan hab ich ohnehin nichts besseres zu tun. Und finanzielle Sorglosigkeit ist dann halt doch auch geil.
In der Tat zweifle ich manchmal am Sinn meiner Arbeit, weil ich nur um Geld streite (letztlich) oder den Leuten helfe mehr Geld anzuhäufen, um selbst mehr Geld anzuhäufen. Das ist an bizarrer Sinnlosigkeit kaum zu überbieten, aber das wusste ich auch vorher. Und an manchen Tagen macht mit der Job krass spaß. Meine größten Triumphe hab ich für mich persönlich bei den wirtschaftlich desaströsten Mandanten errungen (Nachbarschaftsstreitigkeit).
Ist alles sehr ambivalent. Ich denke wenn sich Aufwand und Nutzen mal eingependelt haben, wird es besser. Hoffentlich.
29.04.2021, 10:54
(29.04.2021, 10:43)Gast schrieb: Hm...mich beschäftigt das auch.
Es gibt Tage, da will ich nur so wenig arbeiten wie möglich und bin mit meinem Gehalt zufrieden. Aber es gibt eben auch Tage, an denen ich mir denke, dass da mehr drin sein muss.
Arbeiten muss ich ohnehin, dann kann ich auch so viel rausholen wie möglich und momentan hab ich ohnehin nichts besseres zu tun. Und finanzielle Sorglosigkeit ist dann halt doch auch geil.
In der Tat zweifle ich manchmal am Sinn meiner Arbeit, weil ich nur um Geld streite (letztlich) oder den Leuten helfe mehr Geld anzuhäufen, um selbst mehr Geld anzuhäufen. Das ist an bizarrer Sinnlosigkeit kaum zu überbieten, aber das wusste ich auch vorher. Und an manchen Tagen macht mit der Job krass spaß. Meine größten Triumphe hab ich für mich persönlich bei den wirtschaftlich desaströsten Mandanten errungen (Nachbarschaftsstreitigkeit).
Ist alles sehr ambivalent. Ich denke wenn sich Aufwand und Nutzen mal eingependelt haben, wird es besser. Hoffentlich.
Über die angebliche Sinnlosigkeit würde ich nochmal nachdenken. Dieses "Leuten helfe mehr Geld anzuhäufen, um selbst mehr Geld anzuhäufen." ist sicher im Denksystem eines Abiturienten sinnlos, der gerade seine kommunistische/ gesellschaftskritische Phase durchmacht. Ansonsten ist das aber keine besonders weit gedachte Ansicht.
29.04.2021, 11:03
(29.04.2021, 10:54)omnimodo schrieb:(29.04.2021, 10:43)Gast schrieb: Hm...mich beschäftigt das auch.
Es gibt Tage, da will ich nur so wenig arbeiten wie möglich und bin mit meinem Gehalt zufrieden. Aber es gibt eben auch Tage, an denen ich mir denke, dass da mehr drin sein muss.
Arbeiten muss ich ohnehin, dann kann ich auch so viel rausholen wie möglich und momentan hab ich ohnehin nichts besseres zu tun. Und finanzielle Sorglosigkeit ist dann halt doch auch geil.
In der Tat zweifle ich manchmal am Sinn meiner Arbeit, weil ich nur um Geld streite (letztlich) oder den Leuten helfe mehr Geld anzuhäufen, um selbst mehr Geld anzuhäufen. Das ist an bizarrer Sinnlosigkeit kaum zu überbieten, aber das wusste ich auch vorher. Und an manchen Tagen macht mit der Job krass spaß. Meine größten Triumphe hab ich für mich persönlich bei den wirtschaftlich desaströsten Mandanten errungen (Nachbarschaftsstreitigkeit).
Ist alles sehr ambivalent. Ich denke wenn sich Aufwand und Nutzen mal eingependelt haben, wird es besser. Hoffentlich.
Über die angebliche Sinnlosigkeit würde ich nochmal nachdenken. Dieses "Leuten helfe mehr Geld anzuhäufen, um selbst mehr Geld anzuhäufen." ist sicher im Denksystem eines Abiturienten sinnlos, der gerade seine kommunistische/ gesellschaftskritische Phase durchmacht. Ansonsten ist das aber keine besonders weit gedachte Ansicht.
Man stelle sich solche Gedankengänge bei einem Bauern vor:
Ich baue Getreide an, um mir daraus Essen zu machen, um mit der Saat danach wieder neues Getreide anzubauen, aus dem ich mir dann wieder Essen machen kann.
Würden unsere Leute da auch wieder die Sinnlosigkeit in ihrem Vorgehen sehen? Das ist doch echt ein Problem in der Einstellung und nicht in der Sache an sich.
29.04.2021, 11:22
(29.04.2021, 11:03)Gast Gast schrieb:(29.04.2021, 10:54)omnimodo schrieb:(29.04.2021, 10:43)Gast schrieb: Hm...mich beschäftigt das auch.
Es gibt Tage, da will ich nur so wenig arbeiten wie möglich und bin mit meinem Gehalt zufrieden. Aber es gibt eben auch Tage, an denen ich mir denke, dass da mehr drin sein muss.
Arbeiten muss ich ohnehin, dann kann ich auch so viel rausholen wie möglich und momentan hab ich ohnehin nichts besseres zu tun. Und finanzielle Sorglosigkeit ist dann halt doch auch geil.
In der Tat zweifle ich manchmal am Sinn meiner Arbeit, weil ich nur um Geld streite (letztlich) oder den Leuten helfe mehr Geld anzuhäufen, um selbst mehr Geld anzuhäufen. Das ist an bizarrer Sinnlosigkeit kaum zu überbieten, aber das wusste ich auch vorher. Und an manchen Tagen macht mit der Job krass spaß. Meine größten Triumphe hab ich für mich persönlich bei den wirtschaftlich desaströsten Mandanten errungen (Nachbarschaftsstreitigkeit).
Ist alles sehr ambivalent. Ich denke wenn sich Aufwand und Nutzen mal eingependelt haben, wird es besser. Hoffentlich.
Über die angebliche Sinnlosigkeit würde ich nochmal nachdenken. Dieses "Leuten helfe mehr Geld anzuhäufen, um selbst mehr Geld anzuhäufen." ist sicher im Denksystem eines Abiturienten sinnlos, der gerade seine kommunistische/ gesellschaftskritische Phase durchmacht. Ansonsten ist das aber keine besonders weit gedachte Ansicht.
Man stelle sich solche Gedankengänge bei einem Bauern vor:
Ich baue Getreide an, um mir daraus Essen zu machen, um mit der Saat danach wieder neues Getreide anzubauen, aus dem ich mir dann wieder Essen machen kann.
Würden unsere Leute da auch wieder die Sinnlosigkeit in ihrem Vorgehen sehen? Das ist doch echt ein Problem in der Einstellung und nicht in der Sache an sich.
Du hast das Problem nicht verstanden. Der Bauer hat bereits genug zu Essen, von dem was er mit seiner Arbeit nun mehr anbaut kann er entweder fett werden oder es lagern. Aber der Hunger ist nicht mehr der Ansporn für weiteres Anbauen.
29.04.2021, 11:24
(29.04.2021, 10:10)Gast schrieb:(29.04.2021, 09:55)Gast schrieb:(29.04.2021, 09:34)Gast schrieb:(29.04.2021, 09:06)Gast schrieb: Ich moechte hier Viktor Frankl, Psychiater und Ueberlebender von Ausschwitz, zitieren:
"Wer ein Warum zu leben hat, ertraegt fast jedes Wie."
Das Problem des Hamsterrads ist kein Problem eurer Taetigkeit. Sucht euch einen Sinn im Leben, wofuer es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.
Ich kann mir auch hunderte Dinge vorstellen, die ich lieber taete als zu arbeiten. Da ich aber nicht nur fuer mich, sondern auch fuer meine Familie arbeite, bedrueckt mich das aber nicht.
Darueber hinaus ist dieses Geheule einfach vermessen. Schaut mal in die vorkapitalistischen Zeiten der Vergangenheit oder ins Ausland, wie viel und unter welchen Bedingungen der Mensch stets arbeiten musste und auch heutzutage in vielen Laendern noch arbeiten muss. Das Jammern von Anwaelten oder Richtern, die in ihrem warmen Buero sitzen und eine gesellschaftlich hoch angesehene Stellung haben, kann ich nur schwer ernst nehmen.
Uebernehmt Verantwortung, beendet eure Verweichlichung.
Ich finde das Zitat eines Verfolgten des Naziregimes geschmacklos. Ich denke nicht, dass er damit einen unzufriedenen Arbeitnehmer meinte...Die Situation (Vernichtung vs. Arbeitsplatz) ist m.A. auch nicht vergleichbar.
und ich finde deine reflexhafte Empoerung geschmacklos. Lies Frankls Buecher. Dann wirst du sehen, dass er selbst hier den selben Rat geben wuerde.
Das hat nichts mit "reflexhafte Empörung" zu tun. Es kann aber nicht angehen, dass ein im Zusammenhang mit der Vernichtung geäußertes Zitat, auf diesen Sachverhalt übertragen wird. Ich glaube nicht, dass Frankl die Shoa mit einem Arbeitsplatz gleichgesetzt hätte.
noch einmal: Setz dich mit den Werken Frankls und seinen Intentionen auseinander, statt dich einfach hier zu empören.