14.11.2017, 16:02
Hallo,
ich brauche mal euren Rat: Ich schreibe in zwei Wochen Examen und habe zur Vorbereitung seit Mai 28 Alpmannklausuren geschrieben, bin da aber leider durch 30 % durchgefallen. Außerdem habe ich in den letzten Monaten 15 Kaiser-Klausuren geschrieben (etwa drei pro Woche) und bin da durch über die Hälfte durchgefallen. Wenn ich bestehe, dann immer im Bereich 4-7 Punkte, einmal hatte ich bei Kaiser 12 Punkte, aber das wars auch dann.
Wie ihr seht, habe ich vor allem Klausuren geschrieben und nachbearbeitet und daneben so gut wie kein materielles Recht gelernt/widerholt.
Nun überlege ich, das Referendariat für sechs Monate zu verlassen, um mehr lernen zu können. Ich bin mir aber sehr unsicher, ob das der richtige Weg ist, denn natürlich ist das jede Menge Aufwand. Außerdem muss ich mir einen Job suchen um mich zu finanzieren, was dann natürlich wieder von der Lernzeit abgeht... möglich wäre aber auch, ein zinsloses Darlehen von meinen Eltern zu bekommen, ich bin aber nicht sicher, ob ich noch einmal sechs Monate 45 Stunden die Woche lernen durchhalte...
In der AG raten mir alle, es zu wagen, vor allem, da ich in der AG immer sehr stark war, die Stunden vor und nachbereitet habe und in den AG-Klausuren einen Schnitt von 8,8 Punkten habe (im Gegensatz zu 4,7 Punkten bei Kaiser und Alpmann). Dort heißt es, Kaiser und Alpmann würden absichtlich schlecht bewerten, damit man mehr Angst bekommt und mehr Klausuren schreibt. Wie sind da eure Erfahrungen? Wozu würdet ihr mir raten?
Danke im Voraus!
ich brauche mal euren Rat: Ich schreibe in zwei Wochen Examen und habe zur Vorbereitung seit Mai 28 Alpmannklausuren geschrieben, bin da aber leider durch 30 % durchgefallen. Außerdem habe ich in den letzten Monaten 15 Kaiser-Klausuren geschrieben (etwa drei pro Woche) und bin da durch über die Hälfte durchgefallen. Wenn ich bestehe, dann immer im Bereich 4-7 Punkte, einmal hatte ich bei Kaiser 12 Punkte, aber das wars auch dann.
Wie ihr seht, habe ich vor allem Klausuren geschrieben und nachbearbeitet und daneben so gut wie kein materielles Recht gelernt/widerholt.
Nun überlege ich, das Referendariat für sechs Monate zu verlassen, um mehr lernen zu können. Ich bin mir aber sehr unsicher, ob das der richtige Weg ist, denn natürlich ist das jede Menge Aufwand. Außerdem muss ich mir einen Job suchen um mich zu finanzieren, was dann natürlich wieder von der Lernzeit abgeht... möglich wäre aber auch, ein zinsloses Darlehen von meinen Eltern zu bekommen, ich bin aber nicht sicher, ob ich noch einmal sechs Monate 45 Stunden die Woche lernen durchhalte...
In der AG raten mir alle, es zu wagen, vor allem, da ich in der AG immer sehr stark war, die Stunden vor und nachbereitet habe und in den AG-Klausuren einen Schnitt von 8,8 Punkten habe (im Gegensatz zu 4,7 Punkten bei Kaiser und Alpmann). Dort heißt es, Kaiser und Alpmann würden absichtlich schlecht bewerten, damit man mehr Angst bekommt und mehr Klausuren schreibt. Wie sind da eure Erfahrungen? Wozu würdet ihr mir raten?
Danke im Voraus!
14.11.2017, 16:22
Ehrlich ?!
Das ist doch eine super Quote ! Ich meine letzten Endes hängt es davon ab, wo du punktemäßig hin willst. Ein VB wird ziemlich wahrscheinlich nicht bei rumkommen. Bestehen wirst du damit aber sehr, sehr, wahrscheinlich....
Das ist doch eine super Quote ! Ich meine letzten Endes hängt es davon ab, wo du punktemäßig hin willst. Ein VB wird ziemlich wahrscheinlich nicht bei rumkommen. Bestehen wirst du damit aber sehr, sehr, wahrscheinlich....
14.11.2017, 16:43
Ich habe jetzt im August meinen 3. und letzten Versuch geschrieben, und habe somit viel Erfahrung was das Lernen angeht.
Ich würde nie wieder länger lernen wollen als nötig. Du kannst jetzt in Deinem Durchgang Glück haben, und es kommt was dran was Dir liegt.
Und vielelicht käme in 6 Monaten was was Dir nicht liegt.
Du lernst zwar nochmal löncer aber vergisst auch wieder viel in der Zeit.
Mein Rat also:
Trau Dich!
Viel Glück und Erfolg
Ich würde nie wieder länger lernen wollen als nötig. Du kannst jetzt in Deinem Durchgang Glück haben, und es kommt was dran was Dir liegt.
Und vielelicht käme in 6 Monaten was was Dir nicht liegt.
Du lernst zwar nochmal löncer aber vergisst auch wieder viel in der Zeit.
Mein Rat also:
Trau Dich!
Viel Glück und Erfolg
15.11.2017, 06:57
Ich würde auch auf jeden Fall jetzt schreiben. Ich habe zB außer den AG Klausuren nur 5-6 Kaiserklausuren geschrieben und da bin ich durch die Hälfte durchgefallen, eine war super und der Rest 5-6 Punkte. Und im Examen ist es dann total gut gelaufen und ich habe mein Ziel erreicht. Klausuren sagen da echt nicht soo viel. Und keiner sagt dir, dass es in 6 Monaten besser laufen würde.
15.11.2017, 12:52
Würde auf jeden Fall schreiben. Hab zwar meinen Schnitt nie ausgerechnet, aber habe nur AG-Klausuren geschrieben und geschätzt nen minimal besseren Schnitt als du. Im Examen hat es dann (obwohl es gefühlsmäßig nicht so gut lief) fürs VB gereicht.
15.11.2017, 13:02
(15.11.2017, 06:57)NRW schrieb: Ich würde auch auf jeden Fall jetzt schreiben. Ich habe zB außer den AG Klausuren nur 5-6 Kaiserklausuren geschrieben und da bin ich durch die Hälfte durchgefallen, eine war super und der Rest 5-6 Punkte. Und im Examen ist es dann total gut gelaufen und ich habe mein Ziel erreicht. Klausuren sagen da echt nicht soo viel. Und keiner sagt dir, dass es in 6 Monaten besser laufen würde.
Aus Interesse: Was war das Ziel? Bestehen oder bestimmte Note?
15.11.2017, 15:15
Ich würde dir raten, jetzt zu schreiben.
Vergiss die Bewertungen von Kaiser, ganz ehrlich. Ich habe ähnliche Erfahrungen damit gemacht. Ich habe die gleiche Anzahl Klausuren bei Kaiser wie auch beim Klausurenkurs des OLG geschrieben.
Mein Schnitt beim OLG: 11 Punkte
Mein Schnitt bei Kaiser: ca. 5 Punkte.
Ich kann deinen Eindruck, dass Kaiser bewusst schlecht korrigiert also mit Zahlen bestätigen. Eigentlich eine Frechheit....
Zumal der wohl gewünschte Effekt, dass der Kandidat dann weitere Klausuren aus Angst bucht, bei mir nicht eingetreten ist. Ich hatte nämlich dann schlichtweg keinen Bock und keine Motivation mehr, weiterzumachen bei Kaiser.
Meine Empfehlung: da du so viel getan hast, einfach jetzt wagen. Du wirst bestimmt belohnt.
Vergiss die Bewertungen von Kaiser, ganz ehrlich. Ich habe ähnliche Erfahrungen damit gemacht. Ich habe die gleiche Anzahl Klausuren bei Kaiser wie auch beim Klausurenkurs des OLG geschrieben.
Mein Schnitt beim OLG: 11 Punkte
Mein Schnitt bei Kaiser: ca. 5 Punkte.
Ich kann deinen Eindruck, dass Kaiser bewusst schlecht korrigiert also mit Zahlen bestätigen. Eigentlich eine Frechheit....
Zumal der wohl gewünschte Effekt, dass der Kandidat dann weitere Klausuren aus Angst bucht, bei mir nicht eingetreten ist. Ich hatte nämlich dann schlichtweg keinen Bock und keine Motivation mehr, weiterzumachen bei Kaiser.
Meine Empfehlung: da du so viel getan hast, einfach jetzt wagen. Du wirst bestimmt belohnt.
15.11.2017, 22:58
Ich würde auch schreiben.
Zwar glaube ich nach wie vor, dass das materielle Recht zum Bestehen führt, aber das bringt ja nun nichts für die Taktik.
Wenn du durchfällst, kommt jedenfalls hier in Nds der Ergänzungsdienst, wo einem auch Zeit zum Lernen gelassen wird. Das dürfte in anderen Ländern nicht viel anders sein. Während dieser Zeit laufen die Bezüge hier auch weiter und die Finanzierung steht. Die Nummer mit nebenbei Arbeit, würde ich mir nicht antun.
Die Klausuren von Alpmann sind irreführend, weil Einzelprobleme abgefragt werden, die rein zufällig auch im AS-Skript stehen. Das gaukelt falsche Sicherheit vor. Kannste das Skript, schreibste da gute Klausuren. Die Kaiserklausuren finde ich, sind zu allgemein und Landesrecht gibts da nur so hingekrückt, wenn überhaupt. Die ganze Klausurschreiberei ist aber ganz gut, um seine Zeiteinteilung zu trainieren.
Um irgendwelche Punkte in irgendwelchen Übungsklausuren würde ich mich nicht kümmern. Kennt man die Konstellation, die in der Klausur abgefragt wird ist es super. Wenn nicht, muss man eben sehen, wie man es macht. Ich bin aus etwa 80% der Klausuren raus und dacht mir: Ja toll, dafür hätte ich jetzt nicht lernen brauchen.
Letztlich würde ich es probieren. Wenns nicht klappt: materielles Recht büffeln! Richtige Lösung, die halbwegs aussieht wie eine Klausur, reicht erfahrungsgemäß zumindest zum Bestehen.
Zwar glaube ich nach wie vor, dass das materielle Recht zum Bestehen führt, aber das bringt ja nun nichts für die Taktik.
Wenn du durchfällst, kommt jedenfalls hier in Nds der Ergänzungsdienst, wo einem auch Zeit zum Lernen gelassen wird. Das dürfte in anderen Ländern nicht viel anders sein. Während dieser Zeit laufen die Bezüge hier auch weiter und die Finanzierung steht. Die Nummer mit nebenbei Arbeit, würde ich mir nicht antun.
Die Klausuren von Alpmann sind irreführend, weil Einzelprobleme abgefragt werden, die rein zufällig auch im AS-Skript stehen. Das gaukelt falsche Sicherheit vor. Kannste das Skript, schreibste da gute Klausuren. Die Kaiserklausuren finde ich, sind zu allgemein und Landesrecht gibts da nur so hingekrückt, wenn überhaupt. Die ganze Klausurschreiberei ist aber ganz gut, um seine Zeiteinteilung zu trainieren.
Um irgendwelche Punkte in irgendwelchen Übungsklausuren würde ich mich nicht kümmern. Kennt man die Konstellation, die in der Klausur abgefragt wird ist es super. Wenn nicht, muss man eben sehen, wie man es macht. Ich bin aus etwa 80% der Klausuren raus und dacht mir: Ja toll, dafür hätte ich jetzt nicht lernen brauchen.
Letztlich würde ich es probieren. Wenns nicht klappt: materielles Recht büffeln! Richtige Lösung, die halbwegs aussieht wie eine Klausur, reicht erfahrungsgemäß zumindest zum Bestehen.
16.11.2017, 07:03
(15.11.2017, 13:02)Gast schrieb:(15.11.2017, 06:57)NRW schrieb: Ich würde auch auf jeden Fall jetzt schreiben. Ich habe zB außer den AG Klausuren nur 5-6 Kaiserklausuren geschrieben und da bin ich durch die Hälfte durchgefallen, eine war super und der Rest 5-6 Punkte. Und im Examen ist es dann total gut gelaufen und ich habe mein Ziel erreicht. Klausuren sagen da echt nicht soo viel. Und keiner sagt dir, dass es in 6 Monaten besser laufen würde.
Aus Interesse: Was war das Ziel? Bestehen oder bestimmte Note?
Mein insgeheimes Ziel war ein VB ehrlich gesagt (weil AG immer alles super lief, vor allem die Klausuren - klar, die werden was "nett" bewertet). Das wichtige Ziel war aber 7,76 wegen Ziel StA. Im Enedeffekt hat es dann fürs VB gereicht.
Ich meinte nur, dass Kaiser Klausuren nicht unbedingt was aussagen. Ein anderer aus meiner AG war bei Kaiser nie über 7 Punkte und ist auch mehrfach durchgefallen und er hatte in den Klausuren im Examen einen Schnitt von knapp 10 Punkten.
16.11.2017, 10:29
Vielen Dank für eure tollen Antworten! Ich hatte zu Beginn des Refs Ambitionen hinsichtlich eines VBs, nachdem ich nun bei Kaiser so oft durchgefallen bin, fände ich 7,75 Punkte schon die Krönung, damit ich zur Staatsanwaltschaft oder in die Verwaltung kann...
Ich bin sehr nervös und angespannt, kann nachts kaum noch schlafen und esse auch nicht mehr - es macht mich sehr fertig, mich so falsch vorbereitet zu haben... Es ist mir nun gelungen, innerhalb von drei Tagen das Kaiserskript für materielles Recht durchzuarbeiten, für das RA-Skript, das ich nie gelesen habe, habe ich nun ein Kaiserseminar besucht, und die Revision muss irgendwie ohne Russack gehen... Komme mir wirklich dumm vor, dass ich so sehr auf die AG gesetzt und diese so vor und nachbereitet habe, ich hätte mal besser die Skripten gelesen...
Wenn ich jetzt schon so fertig bin, wie soll das werden, wenn ich durchfalle oder gerade eben so bestehe, und weiß es gibt nur noch einen Versuch...
Ich bin sehr nervös und angespannt, kann nachts kaum noch schlafen und esse auch nicht mehr - es macht mich sehr fertig, mich so falsch vorbereitet zu haben... Es ist mir nun gelungen, innerhalb von drei Tagen das Kaiserskript für materielles Recht durchzuarbeiten, für das RA-Skript, das ich nie gelesen habe, habe ich nun ein Kaiserseminar besucht, und die Revision muss irgendwie ohne Russack gehen... Komme mir wirklich dumm vor, dass ich so sehr auf die AG gesetzt und diese so vor und nachbereitet habe, ich hätte mal besser die Skripten gelesen...
Wenn ich jetzt schon so fertig bin, wie soll das werden, wenn ich durchfalle oder gerade eben so bestehe, und weiß es gibt nur noch einen Versuch...