17.04.2021, 20:09
was ist eigentlich besser. eine gute saubere prüfung oder fertig werden? ich kann leider nicht zweigleisig fahren. entweder werde ich nicht fertig oder die materielle Prüfung ist sauber.
17.04.2021, 20:15
(17.04.2021, 20:09)Gast schrieb: was ist eigentlich besser. eine gute saubere prüfung oder fertig werden? ich kann leider nicht zweigleisig fahren. entweder werde ich nicht fertig oder die materielle Prüfung ist sauber.
fertig werden und nur die schwerpunkte tiefer bearbeiten. rest knallharter verknappter urteilsstil. bis auf die pingelingsten prüfer, es waren 2 korrektoren bei ~ 40 klausuren, hat sich da niemand dran gestört.
20.04.2021, 21:11
Hallo!
Das bezweifle ich aber mal ganz stark. Ich korrigiere im Examen (in BW), und da gibt es keine Punktevorgaben und darf es auch nicht geben (Beurteilungsspielraum des Prüfers).
An einem falschen Tenor wird die Klausur aber in der Tat nicht scheitern. Was man aber unbedingt vermeiden sollte:
- total falscher Tenor (was auf grundsätzliche schwerwiegende Defizite beim Tenorieren schließen lässt)
- gar kein Tenor (da fragt sich dann immer, ob noch von einer brauchbaren Arbeit die Rede sein kann, denn ohne Tenor ist es kein Urteil)
In solchen Fällen hängt viel von der individuellen Einstellung des Korrektors ab - darauf sollte man nicht angewiesen sein.
Ich rate den Referendaren immer, am Anfang der Reinschrift auf einem gesonderten Blatt in Ruhe und sauber den Tenor abzufassen.
Wenn sich später alles ändert (was natürlich nicht sein sollte), tauscht man das Blatt aus. Und wenn alles im Chaos endet und einem die Zeit wegläuft, hat man jedenfalls mal einen akzeptablen Tenor dastehen - alles ist besser als gar keiner.
(03.08.2020, 16:00)Gast schrieb: Quatsch. Bei uns im Bundesland (BW) kriegen die Korrektoren Hinweise, wieviele Punkte welcher Teil der Aufgabe gibt. Der Tenor gibt da 0,5-1 Punkt oder so..
Das bezweifle ich aber mal ganz stark. Ich korrigiere im Examen (in BW), und da gibt es keine Punktevorgaben und darf es auch nicht geben (Beurteilungsspielraum des Prüfers).
An einem falschen Tenor wird die Klausur aber in der Tat nicht scheitern. Was man aber unbedingt vermeiden sollte:
- total falscher Tenor (was auf grundsätzliche schwerwiegende Defizite beim Tenorieren schließen lässt)
- gar kein Tenor (da fragt sich dann immer, ob noch von einer brauchbaren Arbeit die Rede sein kann, denn ohne Tenor ist es kein Urteil)
In solchen Fällen hängt viel von der individuellen Einstellung des Korrektors ab - darauf sollte man nicht angewiesen sein.
Ich rate den Referendaren immer, am Anfang der Reinschrift auf einem gesonderten Blatt in Ruhe und sauber den Tenor abzufassen.
Wenn sich später alles ändert (was natürlich nicht sein sollte), tauscht man das Blatt aus. Und wenn alles im Chaos endet und einem die Zeit wegläuft, hat man jedenfalls mal einen akzeptablen Tenor dastehen - alles ist besser als gar keiner.
21.04.2021, 08:57
Wie sieht es eigentlich in dem Fall aus, wenn der Tenor zwar an sich formal richtig formuliert wird, jedoch das Ergebnis nicht richtig ist? (Gesamtergebnis nicht der Musterlösung entsprechend; die Entscheidungsgründe zum überwiegenden Teil richtig - "nur" zB Verjährungseinrede falsch geprüft/subsumiert)
21.04.2021, 09:25
(21.04.2021, 08:57)Gast1234 schrieb: Wie sieht es eigentlich in dem Fall aus, wenn der Tenor zwar an sich formal richtig formuliert wird, jedoch das Ergebnis nicht richtig ist? (Gesamtergebnis nicht der Musterlösung entsprechend; die Entscheidungsgründe zum überwiegenden Teil richtig - "nur" zB Verjährungseinrede falsch geprüft/subsumiert)
Das ist natürlich völlig wumpe. Es ist doch klar, dass man nicht 1:1 die Lösungsskizze trifft ?!
Ich mein es nicht wirklich böse, aber ich bin in diesem Forum immer wieder überrascht wie wenig weit die Leute denken...Von 100 Leuten, die das Examen schreiben, wird wahrscheinlich jeder 2. einen irgendwie anderen Tenor haben oder eine "andere Klausur" geschrieben haben. Die fallen ja nicht alle durch. Fehler sind doch einprogrammiert. Würden alle anderen die perfekte Klausur schreiben, dann gäbe es auch Punktzahlen zwischen 9 - 18 Punkte regelmäßig öfter ;-)
22.04.2021, 11:01
(21.04.2021, 09:25)April schrieb: Das ist natürlich völlig wumpe. Es ist doch klar, dass man nicht 1:1 die Lösungsskizze trifft ?!
Ich mein es nicht wirklich böse, aber ich bin in diesem Forum immer wieder überrascht wie wenig weit die Leute denken...Von 100 Leuten, die das Examen schreiben, wird wahrscheinlich jeder 2. einen irgendwie anderen Tenor haben oder eine "andere Klausur" geschrieben haben. Die fallen ja nicht alle durch. Fehler sind doch einprogrammiert. Würden alle anderen die perfekte Klausur schreiben, dann gäbe es auch Punktzahlen zwischen 9 - 18 Punkte regelmäßig öfter ;-)
Das ist völlig richtig, mit zwei kleinen Einschränkungen:
- der Tenor muss nicht nur in sich (formal) richtig sein, sondern natürlich zu den Gründen passen - ein Widerspruch wäre ungünstig.
- man darf natürlich an jeder Stelle vertretbar anders entscheiden, hat aber kein Recht, sich auf diese Weise eine problemlose Klausur zu schaffen (Stichwort Hilfsgutachten). Ist in der Klausur erkennbar ein Tenorierungsproblem angelegt, sollte man das notfalls hilfsweise bearbeiten (besser aber überlegen, ob man nicht irgendwo falsch abgebogen ist).


