10.02.2021, 18:08
(10.02.2021, 11:13)Gast schrieb:(10.02.2021, 10:57)Gast schrieb: Dann probiert man es halt in 2 Jahren noch mal.
Das ist sicher das Sinnvollste. Hier fragen ja manchmal Leute, die seit einem halben Jahr noch nichts gehört haben und immer noch warten, ohne einen Job zu haben. Das macht schon fassungslos. Wer kein VB im 2. Examen hat, kann sich natürlich bewerben, auch wenn die Chancen sehr gering sind. Aber man sollte sich auf jeden Fall woanders bewerben. Falls man in die Justiz kann man den anderen Job ja problemlos kündigen. Aber ein halbes bis 1,5 Jahre Arbeitslosigkeit, weil man auf Rückmeldung einer Behörde hofft, macht sich sehr schlecht auf dem Lebenslauf. Besonders falls die Rückmeldung gar nicht kommt.
Ansonsten bleibt abzuwarten, wie es in 2-3 Jahren aussieht. Ob Corona nur der Auslöser war und der Boom anhält oder ob der derzeitige Andrang ein coronabedingtes Sicherheitsbestreben ist. Und man sollte sich bewusst machen, dass in den letzten Jahren und derzeit ziemlich viel eingestellt wurde bzw. wird. Das bleibt aber nicht dauerhaft so, auch wenn hier gerne so getan wird, als würde die Pensionierungswelle dazu führen, dass in 4-5 Jahren doppelt so viel eingestellt wird. Also ein bisschen Realismus behalten, sich eine Alternative suchen und dann später noch mal aus einem Arbeitsverhältnis heraus versuchen.
Wie sollen denn aber die freien Plätze, die durch dir Ruhestandswelle erfolgen, sonst aufgefüllt werden, wenn nicht durch mehr Einstellungen in den kommenden Jahren? Dass all diese Einstellungen in den letzten 1-2 Jahren erfolgt sein sollen, halte ich für fragwürdig. Der Haushalt reicht denk ich nicht, um auf einen Schlag so viele Leute "auf Reserve" einzustellen.
10.02.2021, 18:37
Ich kenne eine mit niedrigem 9,x in Hamburg (Sommer/Herbst 2020), was für mich darauf hindeutet, dass man es in anderen Bundesländern, die idR weitaus weniger begehrt sind, auch gut mit 8,x schafft.
Normalerweise (ohne Anspruch auf Gesetzmäßigkeit) ist es etwa so:
- Hamburg
- dann -1 Punkt: andere normale, relativ begehrte Bundesländer und Gerichte (Bayern, BaWü usw.)
- dann nochmal bis zu -1 Punkt: wenig begehrte Bundesländer (Osten, Hamm, Saarland usw.)
Danach würde ich pauschal sagen, dass man mit 8,x fast überall ganz okaye chancen hat.
Normalerweise (ohne Anspruch auf Gesetzmäßigkeit) ist es etwa so:
- Hamburg
- dann -1 Punkt: andere normale, relativ begehrte Bundesländer und Gerichte (Bayern, BaWü usw.)
- dann nochmal bis zu -1 Punkt: wenig begehrte Bundesländer (Osten, Hamm, Saarland usw.)
Danach würde ich pauschal sagen, dass man mit 8,x fast überall ganz okaye chancen hat.
10.02.2021, 18:49
(10.02.2021, 18:37)Gast schrieb: Ich kenne eine mit niedrigem 9,x in Hamburg (Sommer/Herbst 2020), was für mich darauf hindeutet, dass man es in anderen Bundesländern, die idR weitaus weniger begehrt sind, auch gut mit 8,x schafft.
Normalerweise (ohne Anspruch auf Gesetzmäßigkeit) ist es etwa so:
- Hamburg
- dann -1 Punkt: andere normale, relativ begehrte Bundesländer und Gerichte (Bayern, BaWü usw.)
- dann nochmal bis zu -1 Punkt: wenig begehrte Bundesländer (Osten, Hamm, Saarland usw.)
Danach würde ich pauschal sagen, dass man mit 8,x fast überall ganz okaye chancen hat.
Denke diese Pauschalität kann man nicht anwenden. Wüsste zum Beispiel nicht, warum der "run" auf Richterstellen in Hamburg so groß sein soll. Durch die extrem hohen Mietpreise macht man mit dem Richtergehalt in Hamburg keine großen Sprünge, wüsste daher nicht, wieso Auswärtige so heiß auf ne Richterstelle in Hamburg sein sollten. Und die Absolventen, die aus der Region Hamburg kommen, haben zwar oftmals relativ gute Noten, was ggf. auf die gute Ausbildung bei der BLS zurückzuführen ist, jedoch hatte ich immer den Eindruck, dass der Großteil der Absolventen von der BLS eher nicht auf Staatsstellen aus ist, sondern es diese eher in die bekannten Kanzleien und Unternehmen zieht. Bezweifle daher, dass Hamburg pauschal höhere Notenanforderungen hat als andere Bundesländer
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
10.02.2021, 18:53
(10.02.2021, 18:08)Anonym schrieb:(10.02.2021, 11:13)Gast schrieb:(10.02.2021, 10:57)Gast schrieb: Dann probiert man es halt in 2 Jahren noch mal.
Das ist sicher das Sinnvollste. Hier fragen ja manchmal Leute, die seit einem halben Jahr noch nichts gehört haben und immer noch warten, ohne einen Job zu haben. Das macht schon fassungslos. Wer kein VB im 2. Examen hat, kann sich natürlich bewerben, auch wenn die Chancen sehr gering sind. Aber man sollte sich auf jeden Fall woanders bewerben. Falls man in die Justiz kann man den anderen Job ja problemlos kündigen. Aber ein halbes bis 1,5 Jahre Arbeitslosigkeit, weil man auf Rückmeldung einer Behörde hofft, macht sich sehr schlecht auf dem Lebenslauf. Besonders falls die Rückmeldung gar nicht kommt.
Ansonsten bleibt abzuwarten, wie es in 2-3 Jahren aussieht. Ob Corona nur der Auslöser war und der Boom anhält oder ob der derzeitige Andrang ein coronabedingtes Sicherheitsbestreben ist. Und man sollte sich bewusst machen, dass in den letzten Jahren und derzeit ziemlich viel eingestellt wurde bzw. wird. Das bleibt aber nicht dauerhaft so, auch wenn hier gerne so getan wird, als würde die Pensionierungswelle dazu führen, dass in 4-5 Jahren doppelt so viel eingestellt wird. Also ein bisschen Realismus behalten, sich eine Alternative suchen und dann später noch mal aus einem Arbeitsverhältnis heraus versuchen.
Wie sollen denn aber die freien Plätze, die durch dir Ruhestandswelle erfolgen, sonst aufgefüllt werden, wenn nicht durch mehr Einstellungen in den kommenden Jahren? Dass all diese Einstellungen in den letzten 1-2 Jahren erfolgt sein sollen, halte ich für fragwürdig. Der Haushalt reicht denk ich nicht, um auf einen Schlag so viele Leute "auf Reserve" einzustellen.
Die Stellen werden schlichtweg nur zum Teil nachbesetzt werden. Zum Teil wird das mit Mehrarbeit aufgefangen und zum Teil indem man Organisationsstrukturen ändert etwa indem man periphäre Gerichte unter Verweis auf die Digitalisierung schließt (siehe etwa MV). Durch die kontinuierlich sinkenden Eingangszahlen bei den Gerichten wird den Justizverwaltungen bei den in Zukunft zu erwartenden Sparzwängen auch eine gute Argumentationshilfe an die Hand gegeben, Stellen nicht nachzubesetzen. Bei den Staatsanwaltschaften verfolgt man dann nur noch Schwerkriminalität, die sich schnell ermitteln lässt und stellt sonst alles ein. Das ganze wird vielleicht etwas durch sinkende Absolventenzahlen ausgeglichen (wobei nichtmal sicher ist , ob die Zahlen wirklich sinken; die letzten Erhebungen sprechen wieder von steigenden Zahlen), die harten Facts absehbar leerer öffentlicher Kassen wiegen sie aber nicht auf.
10.02.2021, 19:10
Ich habe 10,64 im 1. und 8,5 im 2. Examen. Ich wurde vom MJ angerufen und zum Gespräch eingeladen (da hatte ich aber nur die schriftlichen Ergebnisse von 7,5). Ich habe eine Zusage noch vor meiner mündlichen Prüfung bekommen und zwar am gleichen Tag des Gesprächs (gleich im Anschluss). Das ganze war im September in Sachsen-Anhalt.
10.02.2021, 19:36
(10.02.2021, 18:49)Gast schrieb:(10.02.2021, 18:37)Gast schrieb: Ich kenne eine mit niedrigem 9,x in Hamburg (Sommer/Herbst 2020), was für mich darauf hindeutet, dass man es in anderen Bundesländern, die idR weitaus weniger begehrt sind, auch gut mit 8,x schafft.
Normalerweise (ohne Anspruch auf Gesetzmäßigkeit) ist es etwa so:
- Hamburg
- dann -1 Punkt: andere normale, relativ begehrte Bundesländer und Gerichte (Bayern, BaWü usw.)
- dann nochmal bis zu -1 Punkt: wenig begehrte Bundesländer (Osten, Hamm, Saarland usw.)
Danach würde ich pauschal sagen, dass man mit 8,x fast überall ganz okaye chancen hat.
Denke diese Pauschalität kann man nicht anwenden. Wüsste zum Beispiel nicht, warum der "run" auf Richterstellen in Hamburg so groß sein soll. Durch die extrem hohen Mietpreise macht man mit dem Richtergehalt in Hamburg keine großen Sprünge, wüsste daher nicht, wieso Auswärtige so heiß auf ne Richterstelle in Hamburg sein sollten. Und die Absolventen, die aus der Region Hamburg kommen, haben zwar oftmals relativ gute Noten, was ggf. auf die gute Ausbildung bei der BLS zurückzuführen ist, jedoch hatte ich immer den Eindruck, dass der Großteil der Absolventen von der BLS eher nicht auf Staatsstellen aus ist, sondern es diese eher in die bekannten Kanzleien und Unternehmen zieht. Bezweifle daher, dass Hamburg pauschal höhere Notenanforderungen hat als andere Bundesländer
Doch, ist so. Lange Zeit (ca. vor 2017 oder so) brauchte man in Hamburg mindestens 9 oder sogar 10 im zweiten bzw. 20+ aus 2.
Es gibt auch ein gutes Indiz dafür: noch 2019 oder so hatte Hamburg eine Prädikatsquote von 85 % der damals Eingestellten (die Statistik findet man via Google), was deutlich höher ist als in allen anderen Bundesländern. Im Osten lag die Quote der Prädikatler unter den Eingestellten teilweise bei <50 %.
10.02.2021, 21:24
Glaube auch dass in hh die Anforderungen mit am höchsten sind, aber die von dir genannte Quelle wäre ganz interessant.
10.02.2021, 21:30
Bin selbst in HH im Bewerbungsverfahren und kann bestätigen, dass dieses Jahr sehr wenig eingestellt wird. Doppelt VB ist im Moment absolutes Muss und noch lange kein Selbstläufer.
10.02.2021, 21:33
10.02.2021, 21:37
(09.02.2021, 23:32)Gast schrieb:(09.02.2021, 23:23)Gast schrieb: In der Verwaltung hier wird immer noch jeder mit 2+6,5 genommen wohl.
Wo ist "hier"?
BW. Ich weiß von mehreren, die in zweiten Examen 6,5-7,0 Punkte und im ersten etwas besser hatten und reingekommen sind. In der Behörde hiess es, es würden wohl immer noch alle genommen, die die 2×6,5 erfüllen, das ist aber wohl kaum belastbar.