18.01.2021, 12:39
(18.01.2021, 12:32)Gast schrieb:(18.01.2021, 12:30)Gast Gast schrieb:(18.01.2021, 12:17)Gast schrieb:(18.01.2021, 11:04)Gast schrieb: Die Zahlen sind klar:Hoffentlich verleitet dich deine Naivität zu einer Bewerbung ins hauptberufliche Notariat und du landest in der ostdeutschen Pampa. Spätestens dann wunderst du dich, dass weit weg bist von gewissen Zahlen und Primat der Vermögenswerte vor Ort gilt.
Nurnotar 474 666 € im Durchschnitt je Steuerfall
Anwaltsnotar 117 117 im Durchschnitt je Steuerfall
und ja, da ist auch der krasse Berliner M&A-Big-Fish-Anwaltsnotar dabei...
Ich sag es dir wieder: als Notar lebt man am Ort vom Ort.
Und? Ostdeutsche Pampa hört sich für einige so fies an. Für andere ist das ein alter, renovierter Bauernhof mit 20.000 qm Grund, eigenem Schwimmteich und die beiden Töchter haben ihre Pferde nebenan beim Gestüt stehen. Während du in einer gefragten GK-Stadt für 3 Mio Euro gerade mal ein Reiheneck-Haus (pardon, Town-Villa) mit Handtuch großem Garten in einer gefragten Gegend bekommst.
Ich sag’s mal so: die eher unterschiedlichen Immobilienpreise kommen ja nicht von ungefähr. Wer’s mag...
Ein Lamborghini kostet auch das sechsfache von einem soliden BMW Kombi und ist natürlich begehrenswerter. Im Alltag wird man mit dem BMW Kombi trotzdem glücklicher. Ich sag's nur... lebe ja auch noch in einer Großstadt aber so ein ländlicheres Leben mit Familie hat schon seinen Reiz.
18.01.2021, 12:55
(18.01.2021, 12:32)Gast schrieb: Notare sind doch gar nicht beschränkt in der Zuständigkeit?! Auch der Ostnotar darf den M&A Deal beurkunden. Hartes Gelaber vom Anwaltsnotar mal wieder
„wo die Hosen Husen und die Hasen Hosen heißen“. :D
Das will ich sehen, dass Siemens zum Beurkunden zum Notar nach Schwarzenberg fährt :P
18.01.2021, 13:15
(18.01.2021, 12:55)Gast schrieb:(18.01.2021, 12:32)Gast schrieb: Notare sind doch gar nicht beschränkt in der Zuständigkeit?! Auch der Ostnotar darf den M&A Deal beurkunden. Hartes Gelaber vom Anwaltsnotar mal wieder
„wo die Hosen Husen und die Hasen Hosen heißen“. :D
Das will ich sehen, dass Siemens zum Beurkunden zum Notar nach Schwarzenberg fährt :P
"Maschendrooahtzauun" - wer kennts noch? Danke Stefan Raab!
Wenn das mal kein realer Eindruck von der Mandantschaft eines sächsischen Landnotars ist
18.01.2021, 13:17
(18.01.2021, 13:15)Gast schrieb:(18.01.2021, 12:55)Gast schrieb:(18.01.2021, 12:32)Gast schrieb: Notare sind doch gar nicht beschränkt in der Zuständigkeit?! Auch der Ostnotar darf den M&A Deal beurkunden. Hartes Gelaber vom Anwaltsnotar mal wieder
„wo die Hosen Husen und die Hasen Hosen heißen“. :D
Das will ich sehen, dass Siemens zum Beurkunden zum Notar nach Schwarzenberg fährt :P
"Maschendrooahtzauun" - wer kennts noch? Danke Stefan Raab!
Wenn das mal kein realer Eindruck von der Mandantschaft eines sächsischen Landnotars ist
Wobei wir uns bei Richterin Barbara Salesch bedanken müssen, die den Fall damals verhandelt hat. Der Raab hat nur den Kultsong herausgebracht.
18.01.2021, 13:23
Was habt ihr alle immer mit Sachsen? Gibt genügend andere Bundesländer, in denen man Nurnotar werden kann. Und dann immer Annaberg-Buchholz: Die Notarin dort ist schon länger vor Ort und hätte die Chance auf einen Wechsel gehabt. Bleibt aber dort. Muss ja auch was haben.
18.01.2021, 13:38
(18.01.2021, 12:32)Gast schrieb:(18.01.2021, 12:30)Gast Gast schrieb:(18.01.2021, 12:17)Gast schrieb:(18.01.2021, 11:04)Gast schrieb: Die Zahlen sind klar:Hoffentlich verleitet dich deine Naivität zu einer Bewerbung ins hauptberufliche Notariat und du landest in der ostdeutschen Pampa. Spätestens dann wunderst du dich, dass weit weg bist von gewissen Zahlen und Primat der Vermögenswerte vor Ort gilt.
Nurnotar 474 666 € im Durchschnitt je Steuerfall
Anwaltsnotar 117 117 im Durchschnitt je Steuerfall
und ja, da ist auch der krasse Berliner M&A-Big-Fish-Anwaltsnotar dabei...
Ich sag es dir wieder: als Notar lebt man am Ort vom Ort.
Und? Ostdeutsche Pampa hört sich für einige so fies an. Für andere ist das ein alter, renovierter Bauernhof mit 20.000 qm Grund, eigenem Schwimmteich und die beiden Töchter haben ihre Pferde nebenan beim Gestüt stehen. Während du in einer gefragten GK-Stadt für 3 Mio Euro gerade mal ein Reiheneck-Haus (pardon, Town-Villa) mit Handtuch großem Garten in einer gefragten Gegend bekommst.
Ich sag’s mal so: die eher unterschiedlichen Immobilienpreise kommen ja nicht von ungefähr. Wer’s mag...
Glaube, man muss differenzieren zwischen Leuten, die in örtlicher Hinsicht kein Schmerzempfinden haben und Leuten, denen ein Großstädtisches Umfeld (zb Leipzig) alles bedeutet. Individuelle örtliche Vorlieben sind zu respektieren.
Nur: das hauptberufliche Notariat nimmt bei der Stellenbesetzung darauf keine Rücksicht. Bei Grossstadtstellen gibts regelmäßig eine Konkurrenzsituation unter Bewerbern. Da haben einige das Nachsehen. Wenn sie Pech haben können sie sich in ihrem Berufsleben niemals verwirklichen und bleiben in Marienberg hängen.
18.01.2021, 13:39
(18.01.2021, 13:23)Gast schrieb: Was habt ihr alle immer mit Sachsen? Gibt genügend andere Bundesländer, in denen man Nurnotar werden kann. Und dann immer Annaberg-Buchholz: Die Notarin dort ist schon länger vor Ort und hätte die Chance auf einen Wechsel gehabt. Bleibt aber dort. Muss ja auch was haben.Glaube, man muss differenzieren zwischen Leuten, die in örtlicher Hinsicht kein Schmerzempfinden haben und Leuten, denen ein Großstädtisches Umfeld (zb Leipzig) alles bedeutet. Individuelle örtliche Vorlieben sind zu respektieren.
Nur: das hauptberufliche Notariat nimmt bei der Stellenbesetzung darauf keine Rücksicht. Bei Grossstadtstellen gibts regelmäßig eine Konkurrenzsituation unter Bewerbern. Da haben einige das Nachsehen. Wenn sie Pech haben können sie sich in ihrem Berufsleben niemals verwirklichen und bleiben in Marienberg hängen.
18.01.2021, 13:39
(15.01.2021, 16:17)Gast schrieb: Will eigentlich irgendjemand aus interesse an der sache notar werden? Also weil ihm der job als solcher spaß macht? Irgendwie habe ich nämlich den Eindruck bei den meisten, die notar werden wollen, geht es immer um die gleichen sachen:
Geld, Unabhängigkeit, arbeitszeiten und status, weil oft die Notenvoraussetzungen hoch sind.
Macht jemandem auch die eigentliche Tätigkeit Spaß? Leute zu den immer gleichen sachen beraten, immer ähnliche Entwürfe verfassen, viel vorlesen? Und das viel im erbrecht und familienrecht, sowie grundstücksrecht?
Kein juristischer job macht immer nur spaß aber in anderen bereichen kann man immerhin noch echtes jura machen, streitfälle entscheiden. Außerdem kann man auch spannendere Rechtsgebiete machen.
... hierauf geht keiner ein.
nur Geld, Geld.
klar, stelle mir die Möglichkeit min 5 Jahr ev. im Erstamt in der Pampa als Großstädter zu verweilen zu müssen ,schon schwer vor.
18.01.2021, 14:20
Zeigt doch gut die Prioritäten der Leute.
18.01.2021, 14:46
(18.01.2021, 13:39)Gast schrieb:(15.01.2021, 16:17)Gast schrieb: Will eigentlich irgendjemand aus interesse an der sache notar werden? Also weil ihm der job als solcher spaß macht? Irgendwie habe ich nämlich den Eindruck bei den meisten, die notar werden wollen, geht es immer um die gleichen sachen:
Geld, Unabhängigkeit, arbeitszeiten und status, weil oft die Notenvoraussetzungen hoch sind.
Macht jemandem auch die eigentliche Tätigkeit Spaß? Leute zu den immer gleichen sachen beraten, immer ähnliche Entwürfe verfassen, viel vorlesen? Und das viel im erbrecht und familienrecht, sowie grundstücksrecht?
Kein juristischer job macht immer nur spaß aber in anderen bereichen kann man immerhin noch echtes jura machen, streitfälle entscheiden. Außerdem kann man auch spannendere Rechtsgebiete machen.
... hierauf geht keiner ein.
nur Geld, Geld.
klar, stelle mir die Möglichkeit min 5 Jahr ev. im Erstamt in der Pampa als Großstädter zu verweilen zu müssen ,schon schwer vor.
Sehr schön, dass du die Diskussion zu dem eigentlichen Kern zurückführst!
Ich selbst bin als Notarassessor im Rheinland tätig und kann sagen, dass die Tätigkeit als solche einem ebenfalls viel Freude bereiten kann, wenn man der Typ dafür ist. Zusammenfassend:
- Man ist Kautelarjurist. Mir persönlich macht es Spaß einen Fall zu durchdenken, mögliche Fallstricke zu erkennen und Lösungen zu entwickeln, wie man Störfällen am besten vorbeugt bzw. diese schon im Vorfeld löst. Die einzelnen Klauseln sind dabei wie Mosaiksteine, die man sinnvoll zusammensetzen muss, sodass am Ende ein in sich stimmiges Bild herauskommt. Macht nicht jedem Freude, wer aber Spaß am "Knobeln" hat, der wird hieran ebenfalls seine Freude haben.
- Man ist unabhängig in seiner Beratung und Vertragsgestaltung. Auch wenn man es als Laie nicht denkt, ist selbst im 0815 Immobilienkaufvertrag eine Menge Spielraum da, für die eigene Gestaltung (auch wenn beim Standard-Immobilienkaufvertrag die Eckpunkte der Vertragsgestaltung und die wesentlichen Vertragsmechanismen natürlich feststehen).
- Die Rechtsgebiete sind breit angelegt, was den Beruf abwechslungsreich macht. Man beschäftigt sich mit Erbrecht, Familienrecht, Immobilienrecht, Gesellschaftsrecht, Internationalem Privatrecht. Ein derart breites Spektrum findet man nicht in vielen anderen juristischen Berufen. Dass man intelektuell nicht ausgelastet wäre, kann man da nicht wirklich behaupten (finde ich zumindest nicht).
- "Ewig denselben Text runterleiern". Natürlich braucht man nicht so tun, als wäre jede Beurkundung einzigartig, sodass sich bei Standardverträgen sehr bald eine gewisse Routine einstellt. Manch einer kann das als langweilig empfinden, das lässt sich nicht abstreiten. Ich persönlich kenne aber keinen Kollegen, der das so empfindet (bzw. es so kommuniziert). Wenn man die Regelungswünsche der Parteien vernünftig ermittelt sind so oft Rechtsfragen zu prüfen, Formulierungen maßzuschneidern etc., dass man sich über den unproblematischen Kaufvertrag freut und diesen - wenn man so will zu geistigen Entspannung - gerne mitnimmt.
- Meistens hat man Beteiligte am Tisch, die sich einig sind und die nicht im Streit liegen (Scheidungsvereinbarungen und streitige Erbengemeinschaften mal ausgenommen). Das finde ich persönlich allein von der Atmosphäre, in der man einen großen Teil seiner Arbeit verbringt, ebenfalls ganz angenehm. Anwälte die sich aufspielen sind die auch Ausnahme. Wer es eher harmonisch mag, wird hieran also auch seine Freude habe. Wenn ich z.B. daran denke, in irgendeiner Form regelmäßig mit Leuten vom Typus "Konfliktverteidiger" befasst zu sein, würde ich aus dem Fenster springen.
Ist natürlich ALLES Geschmackssache, aber so würde ich für den Threadersteller die angenehmen Seiten des Berufs umreissen.
(Ganz gutes Geld verdient man natürlich auch ;) )