26.11.2020, 21:58
(26.11.2020, 21:28)auchBln schrieb: Ich arbeite am AG- ZivilR. Mein Dezernat hat 367 offene Verfahren. Ich habe zwei Sitzungstage pro Woche mit 4-5 Terminen plus VTs.
Ich arbeite so 50-55 Stunden pro Woche.
Ist schon hart aber man zieht es irgendwie durch.
Unser AG ist leider besonders überlastet...
Ach du meine Güte, ich habe Zivil~190 Sachen und es ist relativ entspannt.
Die unterschiedliche Verteilung der Sachen in der Justiz ist auch einfach nicht mehr zu verstehen. Ich kenne Strafrichter, die kommen nicht hinterher und andere sind regelmäßig mittags durch die Tür.
26.11.2020, 22:14
Ich bin ein gutes Jahr dabei. Am Wochenende habe ich bisher noch nicht gearbeitet. Unter der Woche arbeite ich relativ konzentriert 9 Stunden pro Tag ohne große Schwätzereien zwischendurch. Richter ist mein absoluter Traumberuf; ich würde es wahrscheinlich auch für die Hälfte des Gehaltes machen. Unerklärlich ist mir - dieser Thread ist ja ein Paradebeispiel - die Mimosenhaftigkeit unter den Kollegen. Kaum ein Gespräch lässt sich führen, ohne dass auf die Überlastung hingewiesen wird. Ich schätze die Kollegen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit mit viel Herzblut, Leidenschaft und ehrlichem Interesse ihren Job nachgehen. Aber aus irgendeinem Grund denken viele Kollegen, nur weil man in wenigen Großkanzleien deutlich mehr verdient, sei jede Überstunde eine Zumutung und nahezu standewidrig.
26.11.2020, 22:30
(26.11.2020, 22:14)Nordlicht_SH schrieb: Ich bin ein gutes Jahr dabei. Am Wochenende habe ich bisher noch nicht gearbeitet. Unter der Woche arbeite ich relativ konzentriert 9 Stunden pro Tag ohne große Schwätzereien zwischendurch. Richter ist mein absoluter Traumberuf; ich würde es wahrscheinlich auch für die Hälfte des Gehaltes machen. Unerklärlich ist mir - dieser Thread ist ja ein Paradebeispiel - die Mimosenhaftigkeit unter den Kollegen. Kaum ein Gespräch lässt sich führen, ohne dass auf die Überlastung hingewiesen wird. Ich schätze die Kollegen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit mit viel Herzblut, Leidenschaft und ehrlichem Interesse ihren Job nachgehen. Aber aus irgendeinem Grund denken viele Kollegen, nur weil man in wenigen Großkanzleien deutlich mehr verdient, sei jede Überstunde eine Zumutung und nahezu standewidrig.
Da ist er wieder...
26.11.2020, 22:38
(26.11.2020, 22:14)Nordlicht_SH schrieb: Ich bin ein gutes Jahr dabei. Am Wochenende habe ich bisher noch nicht gearbeitet. Unter der Woche arbeite ich relativ konzentriert 9 Stunden pro Tag ohne große Schwätzereien zwischendurch. Richter ist mein absoluter Traumberuf; ich würde es wahrscheinlich auch für die Hälfte des Gehaltes machen. Unerklärlich ist mir - dieser Thread ist ja ein Paradebeispiel - die Mimosenhaftigkeit unter den Kollegen. Kaum ein Gespräch lässt sich führen, ohne dass auf die Überlastung hingewiesen wird. Ich schätze die Kollegen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit mit viel Herzblut, Leidenschaft und ehrlichem Interesse ihren Job nachgehen. Aber aus irgendeinem Grund denken viele Kollegen, nur weil man in wenigen Großkanzleien deutlich mehr verdient, sei jede Überstunde eine Zumutung und nahezu standewidrig.
Ich glaube du verwechselst da was. Es geht nicht um ein paar Überstunden. Es geht um die massive Überforderung, die an vielen Gerichten mittlerweile herrscht.
26.11.2020, 22:39
(26.11.2020, 22:38)Gast schrieb:(26.11.2020, 22:14)Nordlicht_SH schrieb: Ich bin ein gutes Jahr dabei. Am Wochenende habe ich bisher noch nicht gearbeitet. Unter der Woche arbeite ich relativ konzentriert 9 Stunden pro Tag ohne große Schwätzereien zwischendurch. Richter ist mein absoluter Traumberuf; ich würde es wahrscheinlich auch für die Hälfte des Gehaltes machen. Unerklärlich ist mir - dieser Thread ist ja ein Paradebeispiel - die Mimosenhaftigkeit unter den Kollegen. Kaum ein Gespräch lässt sich führen, ohne dass auf die Überlastung hingewiesen wird. Ich schätze die Kollegen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit mit viel Herzblut, Leidenschaft und ehrlichem Interesse ihren Job nachgehen. Aber aus irgendeinem Grund denken viele Kollegen, nur weil man in wenigen Großkanzleien deutlich mehr verdient, sei jede Überstunde eine Zumutung und nahezu standewidrig.
Ich glaube du verwechselst da was. Es geht nicht um ein paar Überstunden. Es geht um die massive Überforderung, die an vielen Gerichten mittlerweile herrscht.
Besser hätte ich meinen Beitrag nicht veranschaulichen können ;-)
26.11.2020, 22:50
(26.11.2020, 22:39)Nordlicht-SH schrieb:(26.11.2020, 22:38)Gast schrieb:(26.11.2020, 22:14)Nordlicht_SH schrieb: Ich bin ein gutes Jahr dabei. Am Wochenende habe ich bisher noch nicht gearbeitet. Unter der Woche arbeite ich relativ konzentriert 9 Stunden pro Tag ohne große Schwätzereien zwischendurch. Richter ist mein absoluter Traumberuf; ich würde es wahrscheinlich auch für die Hälfte des Gehaltes machen. Unerklärlich ist mir - dieser Thread ist ja ein Paradebeispiel - die Mimosenhaftigkeit unter den Kollegen. Kaum ein Gespräch lässt sich führen, ohne dass auf die Überlastung hingewiesen wird. Ich schätze die Kollegen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit mit viel Herzblut, Leidenschaft und ehrlichem Interesse ihren Job nachgehen. Aber aus irgendeinem Grund denken viele Kollegen, nur weil man in wenigen Großkanzleien deutlich mehr verdient, sei jede Überstunde eine Zumutung und nahezu standewidrig.
Ich glaube du verwechselst da was. Es geht nicht um ein paar Überstunden. Es geht um die massive Überforderung, die an vielen Gerichten mittlerweile herrscht.
Besser hätte ich meinen Beitrag nicht veranschaulichen können ;-)
Es bleibt zu hoffen, dass du deine Vergleichsverhandlungen weniger Provokant führst.
Der Deal lautet doch: Besoldung gegen 40/41 Stunden in der Woche (je nach Land). Bis 45 Stunden ist nichts einzuwenden. Gelegentlich dürfen auch mal 50 Stunden in der Woche sein, das sind dann aber schon mehr als 20 % Mehrarbeit. Aber das Beklagen eines Dezernats, das noch mehr Aufwand benötigt, um seine Aufgaben verantwortlich zu erledigen, hat nichts mit Mimosenhaftigkeit zu tun, sondern ist ein verantwortungsloses Ausnutzen des Verantwortungsbewusstseins der Richter.
26.11.2020, 22:50
(26.11.2020, 22:30)Gast schrieb:(26.11.2020, 22:14)Nordlicht_SH schrieb: Ich bin ein gutes Jahr dabei. Am Wochenende habe ich bisher noch nicht gearbeitet. Unter der Woche arbeite ich relativ konzentriert 9 Stunden pro Tag ohne große Schwätzereien zwischendurch. Richter ist mein absoluter Traumberuf; ich würde es wahrscheinlich auch für die Hälfte des Gehaltes machen. Unerklärlich ist mir - dieser Thread ist ja ein Paradebeispiel - die Mimosenhaftigkeit unter den Kollegen. Kaum ein Gespräch lässt sich führen, ohne dass auf die Überlastung hingewiesen wird. Ich schätze die Kollegen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit mit viel Herzblut, Leidenschaft und ehrlichem Interesse ihren Job nachgehen. Aber aus irgendeinem Grund denken viele Kollegen, nur weil man in wenigen Großkanzleien deutlich mehr verdient, sei jede Überstunde eine Zumutung und nahezu standewidrig.
Da ist er wieder...
Er hat aber nen Punkt...
26.11.2020, 22:56
(26.11.2020, 22:50)Justizgast schrieb:(26.11.2020, 22:39)Nordlicht-SH schrieb:(26.11.2020, 22:38)Gast schrieb:(26.11.2020, 22:14)Nordlicht_SH schrieb: Ich bin ein gutes Jahr dabei. Am Wochenende habe ich bisher noch nicht gearbeitet. Unter der Woche arbeite ich relativ konzentriert 9 Stunden pro Tag ohne große Schwätzereien zwischendurch. Richter ist mein absoluter Traumberuf; ich würde es wahrscheinlich auch für die Hälfte des Gehaltes machen. Unerklärlich ist mir - dieser Thread ist ja ein Paradebeispiel - die Mimosenhaftigkeit unter den Kollegen. Kaum ein Gespräch lässt sich führen, ohne dass auf die Überlastung hingewiesen wird. Ich schätze die Kollegen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit mit viel Herzblut, Leidenschaft und ehrlichem Interesse ihren Job nachgehen. Aber aus irgendeinem Grund denken viele Kollegen, nur weil man in wenigen Großkanzleien deutlich mehr verdient, sei jede Überstunde eine Zumutung und nahezu standewidrig.
Ich glaube du verwechselst da was. Es geht nicht um ein paar Überstunden. Es geht um die massive Überforderung, die an vielen Gerichten mittlerweile herrscht.
Besser hätte ich meinen Beitrag nicht veranschaulichen können ;-)
Es bleibt zu hoffen, dass du deine Vergleichsverhandlungen weniger Provokant führst.
Der Deal lautet doch: Besoldung gegen 40/41 Stunden in der Woche (je nach Land). Bis 45 Stunden ist nichts einzuwenden. Gelegentlich dürfen auch mal 50 Stunden in der Woche sein, das sind dann aber schon mehr als 20 % Mehrarbeit. Aber das Beklagen eines Dezernats, das noch mehr Aufwand benötigt, um seine Aufgaben verantwortlich zu erledigen, hat nichts mit Mimosenhaftigkeit zu tun, sondern ist ein verantwortungsloses Ausnutzen des Verantwortungsbewusstseins der Richter.
Volle Zustimmung!
26.11.2020, 22:59
(26.11.2020, 22:50)Justizgast schrieb:(26.11.2020, 22:39)Nordlicht-SH schrieb:(26.11.2020, 22:38)Gast schrieb:(26.11.2020, 22:14)Nordlicht_SH schrieb: Ich bin ein gutes Jahr dabei. Am Wochenende habe ich bisher noch nicht gearbeitet. Unter der Woche arbeite ich relativ konzentriert 9 Stunden pro Tag ohne große Schwätzereien zwischendurch. Richter ist mein absoluter Traumberuf; ich würde es wahrscheinlich auch für die Hälfte des Gehaltes machen. Unerklärlich ist mir - dieser Thread ist ja ein Paradebeispiel - die Mimosenhaftigkeit unter den Kollegen. Kaum ein Gespräch lässt sich führen, ohne dass auf die Überlastung hingewiesen wird. Ich schätze die Kollegen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit mit viel Herzblut, Leidenschaft und ehrlichem Interesse ihren Job nachgehen. Aber aus irgendeinem Grund denken viele Kollegen, nur weil man in wenigen Großkanzleien deutlich mehr verdient, sei jede Überstunde eine Zumutung und nahezu standewidrig.
Ich glaube du verwechselst da was. Es geht nicht um ein paar Überstunden. Es geht um die massive Überforderung, die an vielen Gerichten mittlerweile herrscht.
Besser hätte ich meinen Beitrag nicht veranschaulichen können ;-)
Es bleibt zu hoffen, dass du deine Vergleichsverhandlungen weniger Provokant führst.
Der Deal lautet doch: Besoldung gegen 40/41 Stunden in der Woche (je nach Land). Bis 45 Stunden ist nichts einzuwenden. Gelegentlich dürfen auch mal 50 Stunden in der Woche sein, das sind dann aber schon mehr als 20 % Mehrarbeit. Aber das Beklagen eines Dezernats, das noch mehr Aufwand benötigt, um seine Aufgaben verantwortlich zu erledigen, hat nichts mit Mimosenhaftigkeit zu tun, sondern ist ein verantwortungsloses Ausnutzen des Verantwortungsbewusstseins der Richter.
Da stimme ich Dir zu! Meine persönliche Erfahrung ist aber - die absolut nicht repräsentativ ist -, dass maximal 10 Prozent der Richter so viel arbeiten. Und das sind in der Regel die besonders ambitionierten und die, die „kein Ende finden“. Aber ich kenne auch nur die Zustände in SH. Möglicherweise sind die Verhältnisse in anderen Bundesländern deutlich schlechter.
26.11.2020, 23:07
(26.11.2020, 22:59)Nordlicht-SH schrieb:(26.11.2020, 22:50)Justizgast schrieb:(26.11.2020, 22:39)Nordlicht-SH schrieb:(26.11.2020, 22:38)Gast schrieb:(26.11.2020, 22:14)Nordlicht_SH schrieb: Ich bin ein gutes Jahr dabei. Am Wochenende habe ich bisher noch nicht gearbeitet. Unter der Woche arbeite ich relativ konzentriert 9 Stunden pro Tag ohne große Schwätzereien zwischendurch. Richter ist mein absoluter Traumberuf; ich würde es wahrscheinlich auch für die Hälfte des Gehaltes machen. Unerklärlich ist mir - dieser Thread ist ja ein Paradebeispiel - die Mimosenhaftigkeit unter den Kollegen. Kaum ein Gespräch lässt sich führen, ohne dass auf die Überlastung hingewiesen wird. Ich schätze die Kollegen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit mit viel Herzblut, Leidenschaft und ehrlichem Interesse ihren Job nachgehen. Aber aus irgendeinem Grund denken viele Kollegen, nur weil man in wenigen Großkanzleien deutlich mehr verdient, sei jede Überstunde eine Zumutung und nahezu standewidrig.
Ich glaube du verwechselst da was. Es geht nicht um ein paar Überstunden. Es geht um die massive Überforderung, die an vielen Gerichten mittlerweile herrscht.
Besser hätte ich meinen Beitrag nicht veranschaulichen können ;-)
Es bleibt zu hoffen, dass du deine Vergleichsverhandlungen weniger Provokant führst.
Der Deal lautet doch: Besoldung gegen 40/41 Stunden in der Woche (je nach Land). Bis 45 Stunden ist nichts einzuwenden. Gelegentlich dürfen auch mal 50 Stunden in der Woche sein, das sind dann aber schon mehr als 20 % Mehrarbeit. Aber das Beklagen eines Dezernats, das noch mehr Aufwand benötigt, um seine Aufgaben verantwortlich zu erledigen, hat nichts mit Mimosenhaftigkeit zu tun, sondern ist ein verantwortungsloses Ausnutzen des Verantwortungsbewusstseins der Richter.
Da stimme ich Dir zu! Meine persönliche Erfahrung ist aber - die absolut nicht repräsentativ ist -, dass maximal 10 Prozent der Richter so viel arbeiten. Und das sind in der Regel die besonders ambitionierten und die, die „kein Ende finden“. Aber ich kenne auch nur die Zustände in SH. Möglicherweise sind die Verhältnisse in anderen Bundesländern deutlich schlechter.
Die Justiz aus Hessen ist definitiv speziell. Das liegt vor allem an dem Leiter der Zentralabteilung im Justizministerium, der für alle Beförderungsentscheidungen zuständig ist, und der offensichtlich glaubt, Regeln gelten nicht für ihn:
http://starweb.hessen.de/cache/DRS/20/0/04040.pdf