Gestern, 14:20
Dann studiert doch einfach etwas anderes. Es wird Selektion geben müssen. In BWL wird über die Praktika selektiert, in Medizin über das Abitur und in manchen Fächern über Vitamin B. Da sind mir die Examina ehrlich gesagt lieber.
Gestern, 14:39
(Gestern, 14:20)guga schrieb: Dann studiert doch einfach etwas anderes. Es wird Selektion geben müssen. In BWL wird über die Praktika selektiert, in Medizin über das Abitur und in manchen Fächern über Vitamin B. Da sind mir die Examina ehrlich gesagt lieber.
Ok guga danke für den inhaltlich sehr wertvollen Beitrag. Wir studieren jetzt alle nochmal was anderes.
Gestern, 14:49
nicht das System ist das Problem, sondern die Leute, die drin sind. Wurde in der DDR auch so verkauft 😉 außerdem hinkt der Vergleich etwas, ich habe das Medizin Examen mit dem juristischen Examen verglichen und nicht mit einem Abitur. Besser mal genau lesen und nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Diese Abitur-Grenze wird außerdem auch aufgeweicht durch Mediziner Tests, Auswahl Gespräche etc, weil eben gemerkt wurde, dass genau dieses System Schwachsinn ist.
Gestern, 14:54
Aber genau wegen solchen Leuten wird sich das System nicht ändern. Der Rechtsstaat ist jetzt schon vor die Wand gefahren mit 900.000 unerledigten Strafverfahren und Berlin schon auf 6,5 Punkten. Es wird dauern bis es auch die letzten verstanden haben :)
Gestern, 15:11
(Gestern, 13:20)E-135 schrieb: Andererseits kann man doch nicht bestreiten, dass dieser Notenfokus in keinem (jedenfalls mir bekannten) Beruf so stark ist, wie in Jura, unabhängig von etwa vielen anderen Qualifikationen und Fähigkeiten.
Es gibt keinen anderen Abschluss, bei dem die Examensnote/Abschlussnote ein derlei hartes objektives Ausschlusskriterium für die spätere Berufswahl darstellt und gleichzeitig die Noten derart subjektiv vergeben werden und von der individuellen Gewichtung des jeweiligen Korrektors abhängen.
Gestern, 15:34
(Gestern, 14:49)Frankfurt123 schrieb: nicht das System ist das Problem, sondern die Leute, die drin sind. Wurde in der DDR auch so verkauft 😉 außerdem hinkt der Vergleich etwas, ich habe das Medizin Examen mit dem juristischen Examen verglichen und nicht mit einem Abitur. Besser mal genau lesen und nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Diese Abitur-Grenze wird außerdem auch aufgeweicht durch Mediziner Tests, Auswahl Gespräche etc, weil eben gemerkt wurde, dass genau dieses System Schwachsinn ist.
Dass du den Vergleich nicht verstehst, belegt auch, wieso dich die Notengrenze stört. Es geht um die Zugangsbeschränkung zum Beruf. Bei Medizinern verbaut mir ein schlechtes Abi den Zugang und bei Jura ein schlechtes Examen. Natürlich gibt es in beiden Fällen auch Ausnahmen. Du kannst 15 Jahre Wartesemester sammeln oder 15 Jahre warten, bis die Notengrenzen beim Staat sinken. Easy.
Gestern, 15:47
LOL, ich habe die Notengrenze easy erreicht, aber gut 😂 Man kann auch selber ein Prädikat haben und einfach reflektiert das System hinterfragen. Das kann aber - wie man sieht - nicht jeder.
Gestern, 16:00
(Gestern, 10:01)E-135 schrieb:(Gestern, 05:35)Praktiker schrieb: Bei allem Verständnis für die persönlichen Enttäuschungen, die damit einhergehen, möchte ich nochmal auch für die Sicht der Einstellungsbehörde werben: Es geht um eine Auswahlentscheidung in einem Masseneinstellungsverfahren. Es ist extrem naheliegend, dass sich der Staat dabei an den Noten in zwei vergleichsweise intensiv durchgeführten Examina orientiert (zahlreiche private Marktteilnehmer tun das auch). Die Bestenauslese ist beim Staat verfassungsrechtlich vorgeschrieben. Und die Examensnote ist allemal ein besseres Kriterium als Eindruck im Vorstellungsgespräch. Es ist ein vorhersehbaren Kriterium und erspart allen Beteiligten eine Vielzahl von Vorstellungsgesprächen, von denen viele doch zu keiner Einstellung führen würden.
Natürlich hat man die Befähigung zum Richteramt auch mit weniger als 7 Punkten. Aber erstens geht es hier gar nicht um das Richteramt, sondern um eine Sachbearbeitungstätigkeit mit speziellem Profil, und zweitens wird bei einer Einstellung auf Lebenszeit eben nicht nur auf die momentan, sondern die langfristig verfügbaren Bewerber geschaut, und so kommt man dann eben zu einer bestimmten Mindestnote, mit der im Mittel der Personalbedarf gedeckt werden kann.
Das gibt es übrigens auch in anderen Berufen. Wer die Lehrbefähigung Gymnasial- oder anderes Lehramt hat, hat sie auch nur theoretisch, wenn die Mindestnote für eine Einstellung im Staatsdienst nicht erreicht ist. Er kann dann allenfalls noch an eine Privatschule (wie man mit Interesse an Strafrecht dort als Rechtsanwalt tätig werden kann).
Ich verstehe zwar rational, worauf du hinaus willst, und Stimme die such im Grunde zu.
Aber die Notenfixiertheit bei Juristen geht aus meiner Sicht schon über das rationale Maß hinaus. Bspw. ist es beim Beispiel der Lehrer (aktuell jedenfalls) nicht so, dass man mit schlechteren Noten nicht genommen werden würde - einfach weil der Bedarf da ist.
O doch, genau so ist das. Es gibt nie einen pauschalen Lehrkräftemangel, sondern immer in bestimmten Schularten, Fächern, Regionen. Wenn es nicht passt, wird man nicht verbeamtet, sondern bekommt bestenfalls Vertretungsverträge. Und ja, es gibt mindestens in einem Land trotz alles Mangels objektive Mindestpunktzahlen auch für Lehrkräfte. Wie gesagt, man muss das gar nicht gut finden, aber warum Einstellungsverfahren so ausgestaltet werden können, ist ja jetzt von allen Seiten beleuchtet.
Gestern, 16:12
das war früher bei Lehramt genauso. Habe 2 Freunde, die am Ende vom Referendariat die Noten nicht hatten. Der eine arbeitet heute beim WP, der andere sitzt als Redakteur bei einer Tageszeitung.
Das was auf dem Markt passiert ist Angebot und Nachfrage. Ist halt so.
Ich kann den persönlichen Frust verstehen, wenn vielleicht der Traumjob auf Grund der Note weg ist. Aber damit muss ich mich doch schon vor dem Studium auseinandersetzen. Keiner gibt dir eine Garantie. Für mich war vor dem Studium klar, dass wenn die Noten nicht im oberen Bereich sind, dass ich irgendwo für kleines Geld bei einer kleinen Kanzlei anfange, oder irgendwo in einem Unternehmen als SB versauern könnte. ich habe es trotzdem studiert, keine Staatsnote und bin genau in einer solchen Kanzlei gelandet. Aber deswegen habe ich mich nicht über das System beschwert, sondern für mich weitere Karriereschritte in Angriff genommen
Das was auf dem Markt passiert ist Angebot und Nachfrage. Ist halt so.
Ich kann den persönlichen Frust verstehen, wenn vielleicht der Traumjob auf Grund der Note weg ist. Aber damit muss ich mich doch schon vor dem Studium auseinandersetzen. Keiner gibt dir eine Garantie. Für mich war vor dem Studium klar, dass wenn die Noten nicht im oberen Bereich sind, dass ich irgendwo für kleines Geld bei einer kleinen Kanzlei anfange, oder irgendwo in einem Unternehmen als SB versauern könnte. ich habe es trotzdem studiert, keine Staatsnote und bin genau in einer solchen Kanzlei gelandet. Aber deswegen habe ich mich nicht über das System beschwert, sondern für mich weitere Karriereschritte in Angriff genommen
Vor 11 Stunden
(Gestern, 16:12)Freidenkender schrieb: das war früher bei Lehramt genauso. Habe 2 Freunde, die am Ende vom Referendariat die Noten nicht hatten. Der eine arbeitet heute beim WP, der andere sitzt als Redakteur bei einer Tageszeitung.
Das was auf dem Markt passiert ist Angebot und Nachfrage. Ist halt so.
Ich kann den persönlichen Frust verstehen, wenn vielleicht der Traumjob auf Grund der Note weg ist. Aber damit muss ich mich doch schon vor dem Studium auseinandersetzen. Keiner gibt dir eine Garantie. Für mich war vor dem Studium klar, dass wenn die Noten nicht im oberen Bereich sind, dass ich irgendwo für kleines Geld bei einer kleinen Kanzlei anfange, oder irgendwo in einem Unternehmen als SB versauern könnte. ich habe es trotzdem studiert, keine Staatsnote und bin genau in einer solchen Kanzlei gelandet. Aber deswegen habe ich mich nicht über das System beschwert, sondern für mich weitere Karriereschritte in Angriff genommen
Sehe ich ähnlich. So hart es klingt, aber es wurde einem nie etwas anderes versprochen und die Anforderungen an Bewerber sind seit unserem Studium alle tendenziell zurückgegangen. Wer 2012 angefangen hat zu studieren, musste noch 9 Punkte anstreben um Staatsanwalt zu werden, als er mit dem Ref fertig war, reichten plötzlich 7,5. Dann kann man sich nur schwer beschweren, weil man mit 7,0 nicht genommen wird.